Wirtschaftsforum 2024: Freiheitliche Demokratie ist wichtiges Fundament für die Zukunft unserer Wirtschaft

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) © Foto Jutta Ziegler
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) © Foto Jutta Ziegler

Die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. und Boehringer Ingelheim Deutschland haben gemeinsam mit der Mainzer Wissenschaftsallianz zum Wirtschaftsforum 2024 eingeladen. Am Abend kamen in Ingelheim mehr als 250 Gäste zusammen, um Teil des jährlichen Wirtschaftsausblicks zu sein.

„Nach einigen Krisenjahren sind die wirtschaftliche Lage und auch die Stimmung in der Gesellschaft weiterhin angespannt. Es gibt aber trotz aller Herausforderungen auch einiges, was mich zuversichtlich stimmt. Das sind zum Beispiel die vielen Menschen und Organisationen, die seit vielen Wochen mit voller Überzeugung und sehr gut sichtbar für unsere Demokratie einstehen. Das ist die Tatsache, dass viele Unternehmen ihre Zukunft hier bei uns im Land sehen und sich für Rheinland-Pfalz als einen starken und zukunftsfähigen Standort einsetzen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Viele rheinland-pfälzische Unternehmen seien nicht nur wichtige Arbeitgeber, sondern auch überregional beachtete Innovationstreiber. Es sei der Landesregierung daher wichtig, im guten Dialog mit der Wirtschaft zu sein und gemeinsam zukunftsfähige Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. biete seit mehr als 30 Jahren viele interessante Möglichkeiten für diesen konstruktiven und innovativen Austausch.

Talkrunde auf dem ZIRP-Wirtschaftsforum mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Dr. Fridtjof Traulsen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH, Stefan Schneider, Senior Advisor für Deutschland und Europa und Susanne Kayser, Public Value Managerin ZDF, und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff. © Foto Jutta Ziegler
Talkrunde auf dem ZIRP-Wirtschaftsforum mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Dr. Fridtjof Traulsen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH, Stefan Schneider, Senior Advisor für Deutschland und Europa und Susanne Kayser, Public Value Managerin ZDF, und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff. © Foto Jutta Ziegler

Im Fokus des diesjährigen Wirtschaftsforums stand neben dem Blick auf die konjunkturelle Entwicklung das Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Wesentliche Grundlage für ein gutes Leben und auch für ein gutes Wirtschaften sei die freiheitliche Demokratie, hob Ministerpräsidentin Dreyer im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Medien hervor. Rheinland-pfälzische Unternehmen seien für dringend benötigte internationale Fachkräfte zweifellos weniger attraktiv, wenn Deutschland als demokratie- und fremdenfeindlich gelte. Das Stärken von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt sei damit zurecht auch für die Wirtschaft ein wichtiges Thema. „Im Superwahljahr 2024 stehen wir an einem wichtigen Scheideweg. Es geht um die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens. Deshalb ist es wichtig, dass wir heute mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen auf die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Ereignisse und Entwicklungen des Jahres schauen und auf das, was wir alle in unseren jeweiligen Verantwortungsbereichen tun können beziehungsweise tun müssen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Dr. Fridtjof Traulsen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH, eröffnete die Veranstaltung. Traulsen betonte: „Respekt, Vertrauen und Empathie sind fest in unserem Leitbild verankert, sie sind der Kompass für unser Miteinander und grundlegende Werte, auch für mich persönlich. Bei Boehringer Ingelheim stehen wir ein für Offenheit und Vielfalt. Innovationen gelingen am besten dort, wo sich alle Mitarbeitenden frei entfalten können. Neue Ideen entstehen im Miteinander vieler kluger Köpfe, fast immer auch in internationalen Teams mit ganz vielfältigen kulturellen Hintergründen. Wir haben die Wahl und die demokratischen Rechte, diese Werte aktiv zu schützen. Nur mit gemeinsamen Grundwerten können wir zusammen wachsen. Das ist seit jeher unsere Überzeugung.“

In seiner Konjunkturprognose für 2024 beleuchtete Stefan Schneider, Senior Advisor für Deutschland und Europa, Deutsche Bank Research unterschiedliche Einflussfaktoren auf die deutsche Wirtschaft. So sollte zum Beispiel die Wirkung einiger der Belastungsfaktoren, die die deutsche Wirtschaft aktuell auf Rezessionsniveau abbremsen, wie Inflation und Zinsen, im Sommer nachlassen. Stützende Impulse seitens der Weltwirtschaft könnten dagegen mit den herannahenden US-Wahlen wieder in den Hintergrund treten.

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), sprach über „Zusammenhalt und Demokratie“. Sie machte deutlich, wie Zusammenhalt aus Konflikt entstehen kann, sprach über die Notwendigkeit von Streitkultur und Streiträumen und was jeder und jede Einzelne zu einer guten Streitkultur beitragen kann. Deitelhoff führte aus: „Um die Demokratie kämpfen heißt sich nicht länger abzuwenden: Die Konflikte annehmen und sie mit demokratischer Haltung zu führen.“

Über den Beitrag und Nutzen, den Medien für die Gesellschaft erbringen können, um das Gemeinwohl zu fördern, sprach am Beispiel des ZDF Susanne Kayser, Public Value Managerin ZDF.

Die 1992 gegründete Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. ist ein einzigartiges und hochrangiges Netzwerk aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur. Im gemeinsamen Engagement von etwa 100 unterschiedlichen Persönlichkeiten, Unternehmen und Institutionen stärkt die ZIRP das Land Rheinland-Pfalz als internationalen Wirtschaftsstandort, als attraktiven Raum zum Leben und Arbeiten sowie als Ort lebendiger Kultur. Dabei gibt die ZIRP Impulse zu wichtigen Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Fachkräftesicherung, Wissenstransfer und Stadtentwicklung, oder auch gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.zirp.de.