Museum für Kommunikation Frankfurt: Rückblick 2019 – Ausstellungen und Aktivitäten 2020

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

„Das Museum für Kommunikation Frankfurt beschließt 2019 mit einer positiven Bilanz. Besonders beachtlich waren große Zugewinne bei Schulklassen und Gruppen (insgesamt 32.575 ein Plus von 7.000), davon buchten fast 80% Workshops und Führungen, was für die Attraktivität unserer Angebote spricht.“ (Dr. Helmut Gold, Direktor Museum für Kommuni-kation Frankfurt). Mit diesem Zuwachs konnte die in diesem Jahr etwas geringere Resonanz bei den Großveranstaltungen Lange Nacht der Museen und Museumsuferfest kompensiert werden. Insgesamt lagen die Besuchszahlen mit rund 112.500 auf Vorjahrsniveau.

Die Nachfrage nach medienpädagogischen Angeboten ist derart gestiegen, dass das Museum zum Teil erhebliche Anstrengungen leisten muss, um die Nachfrage bedienen zu können. Auch die Anzahl der Einzelbesucher*innen bzw. der Besucher*innen von Fremdveranstaltungen ist jeweils mit 1.000 angestiegen.

2019 setzte das Museum seine inhaltlichen Schwerpunkte gleichermaßen auf historische wie auf aktuelle Themen: auf die digitale Transformation und ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Das Museum machte nicht nur Zukunftstechnologien wie etwa Gestensteuerung per Ultraschall in der Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“ oder digitale Verschlüsselungstaktiken in der Ausstellung „Das Geheimnis“ erlebbar, sondern auch die Vorzüge und Nachteile der Elektromobilität (Ausstellung „elektro +/- mobil“). Ein Highlight 2019 war die Rückkehr des Pre Bell Man von Nam June Paik auf den Museumsvorplatz. Das Wiederaufstellen der Nachschöpfung wurde von großem Besucherzuspruch begleitet. Das Museum wird 2020 eine Publikation zum Signetwerk von Paik und seiner Restaurierung veröffentlichen.

Highlights – Ausstellungen 2020

Hauptvisual zur Ausstellung „#neuland: Ich, wir & die Digitalisierung“ © Museum für Kommunikation Frankfurt
Hauptvisual zur Ausstellung „#neuland: Ich, wir & die Digitalisierung“ © Museum für Kommunikation Frankfurt

2020 widmen sich erneut zwei weitere große Ausstellungsprojekte aktuellen Gegenwarts- bzw. Zukunftsthemen in unserem Lebensalltag bzw. der Gestaltung von Visionen:

Die Ausstellung #neuland. Ich, wir & die Digitalisierung, die aus der Dialogplattform Leben & Lernen X.0 hervorgegangen ist und gemeinsam mit der Nemetschek Stiftung entwickelt wurde, begreift sich als Reflexionsraum über unser Leben angesichts der fortschreitenden Digitalisierung. #neuland liefert u.a. mittels zahlreicher Videostatements von Menschen aus der Rhein-Main-Region Orientierung bei der Erschließung des zumeist noch unentdeckten „Neulands“ und wendet sich bewusst an ein breites Publikum. Das inzwischen etablierte Format der Debatten-Dienstage wird in der Ausstellung fortgeführt, um die Bürgerbeteiligung weiter zu stärken.

„Back to Future. Technikvisionen zwischen Science-Fiction und Realität“ hingegen beschäftigt sich ab Herbst 2020 mit technischen Utopien aus Vergangenheit und Gegenwart. Der Blick in die Geschichte historischer Visionen bietet Anregungen, den Umgang mit Neuerungen und grundlegenden Veränderungen zu reflektieren und besser zu verstehen. Die Besonderheit der Ausstellung: Zeitgenössische künstlerische Arbeiten eröffnen die Themenräume und ermöglichen andere Perspektiven auf technische Innovationen. Die Erfinder*innen vergangener Tage träumten bereits von der Überwindung von Raum und Zeit und der Realisierung gigantischer Städte im All.

Eines der größten Medienereignisse der Geschichte ist sicherlich die bemannte Mondlandung. Wie Armstrongs erste Schritte auf dem Mond und die Geschichte des Fernsehens miteinander verknüpft sind, macht die Ausstellung „Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis“ deutlich.

Die Ausstellung „Briefe ohne Unterschrift“ schlägt ein bis dato unbekanntes Kapitel der DDR-Kommunikations-geschichte auf: In der Sendung „Briefe ohne Unterschrift“, die jeden Freitag vom German Service der BBC ausgestrahlt wurde, wurden anonym aus der DDR eingesandte Briefe vorgelesen. Sie offenbaren einen selten direkten und ungeschönten Einblick in den DDR-Alltag. Die 40.000 Briefe aus den Written Archives der BBC sind ein brisanter Archivschatz der erstmals zugänglich gemacht wird.

Einen weiteren Schatz hebt das Museum mit der Präsentation der „Germania“, einer der wichtigsten Briefmarkenausgabe des Deutschen Reiches. Die Ausstellung zeigt Probedrucke, Konkurrenzentwürfe und Essays, die im Original bislang nie zuvor präsentiert wurden.

Alle  laufenden und ab 2020 neuen Sonderausstellungen auf einen Blick: 

Bis 19. Januar 2020
Die Rückkehr des Pre Bell Man
Nam June Paik und zeitgenössische Medienkunst aus der Sammlung Kelterborn

Pre Bell Man © Foto: Diether v Goddenthow
Pre Bell Man © Foto: Diether v Goddenthow

Zur Eröffnung des Museumsneubaus 1990 schuf der koreanische Künstler Nam June Paik eine multimediale Reiterskulptur. Er verwendete dafür Kommunikationsgeräte aus der Museumssammlung: Radios, Fernseher oder auch Antennen, bearbeitete sie und nannte das Werk Pre Bell Man nach dem Erfinder des Telefons Alexander Graham Bell.
Von 2013 bis zu seiner Nachschöpfung wurde der Pre Bell Man im Sammlungsdepot verwahrt. Seit Juni 2019 begrüßt er wieder die Besucherinnen und Besucher des Museums als Nachschöpfung auf dem Museumsplatz.
Die begleitende Ausstellung mit Werken aus der Sammlung von Kelterborn zeigt die Besonderheiten von Medienkunst und veranschaulicht die Aktualität des Pre Bell Man vor dem Hintergrund der digitalen Transformation.
Zum Restaurierungsprojekt sowie zur begleitenden Ausstellung erscheint 2020 eine Publikation.

Bis 23. Februar 2020
Gesten – gestern, heute, übermorgen

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Die interaktive Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“, die das Museum für Kommunikation Frankfurt seit September 2019 zeigt, macht Gesten und ihre vielfältigen Bezugspunkte zu aktuellen kulturellen und technischen Entwicklungen und Wandlungsprozessen erfahr- und erlebbar. In dem von der Technischen Universität Chemnitz gemeinsam mit dem Linzer Ars Electronica Futurelab und Sächsischen Industriemuseum entwickelten Projekt treffen interaktive Installationen auf geschichtsträchtige Exponate sowie auf Kunstwerke, die sich mit Gesten allgemein als menschlich hervorgebrachte Zeichen auseinandersetzen.
Die Besucher*innen können selbst erkunden und ausprobieren: Wie hängen Gestik und Sprechen zusammen? Was unterscheidet eine Roboterhand von einer menschlichen Hand? Wie kann die Geste der flachen Hand zu einem virtuellen Flugzeug werden? Wie blättert man in einem Gestenlexikon?

Bis 26. April 2020
Das Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen

Akten vernichten! © Foto: Diether v Goddenthow
Akten vernichten! © Foto: Diether v Goddenthow

Die Ausstellung „Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen“ fragt nach dem Zusammenspiel von Transparenz und Schutz, von Macht und Vertrauen sowie von persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung.
Die Besucher*innen erfahren mehr über Geheimnisse bei einem Rundgang und können an interaktiven Installationen erkunden, was Geheimhaltung und Heimlichkeit für unsere Gesellschaft, aber auch für uns persönlich bedeuten.
Die ästhetisch künstlerische Inszenierung öffentlicher wie privater Lebensräume schafft dabei neue, emotionale Zugänge zu einem scheinbar sperrigen Diskurs und lädt das Publikum dazu ein, selbst Position zu beziehen. Gesellschaftspolitische Zusammenhänge werden zugänglich gemacht und die Verbindung zu jedem von uns vor Augen geführt. Die Ausstellung gibt keine vorgefertigten Antworten, sondern versteht sich als Erlebnisraum, der Identifikation und Reflexion ermöglicht und zum Dialog mit anderen anregt.

Rahmenprogramm (Auszug)
Do, 20.2.2020, 19 Uhr
hr2-RadioLiveTheater | Sherlock und der Hund von Dartmoor
So, 8.3.2020, 15 Uhr
Secret Sunday: Aktionstag Geheimnis
Mi, 11.3.2020, 19 Uhr
Lesung: Urige Gassen, geheimnisvolle Plätze und liebliche Orte

Neue Sonderausstellungen ab Februar 2020

13. Februar bis 31. Mai 2020
Germania: Marke & Mythos

Visual zur Ausstellung „Germania. Marke & Mythos“ © Museum für Kommunikation Frankfurt
Visual zur Ausstellung „Germania. Marke & Mythos“ © Museum für Kommunikation Frankfurt

Am 1. Januar 1900 gab die Deutsche Reichspost eine Serie von neuen Briefmarken heraus, in deren Mittelpunkt Marken mit dem Motiv der „Germania“ standen. Diese Serie war insgesamt 22 Jahre lang in Gebrauch, eine für Briefmarken ganz ungewöhnlich lange Umlaufdauer. Dieser lange, historisch sehr wechselvolle Zeitraum erklärt aber auch, warum die „Germania“ bis heute zu den bekanntesten und prägendsten Postwertzeichen Deutschlands gehört. Es mag überraschen, dass sie – von Kaiser Wilhelm II. persönlich ausgewählt – selbst den Ersten Weltkrieg und damit das Ende des Kaiserreichs überdauerte. Das Museum für Kommunikation Frankfurt zeigt aus dem Bonner Archiv für Philatelie erstmals öffentlich eine Auswahl der zahlreichen Konkurrenzentwürfe rund um den Gewinnerentwurf des Grafikers Paul Eduard Waldraff. Ihre Motive lassen bedeutende Rückschlüsse auf die politische Situation zu. Mit der Ausstellung präsentiert das Museum für Kommunikation nicht nur bisher niemals ausgestellte Marken und Grafiken einer breiten Öffentlichkeit, sondern es nimmt das Motiv zum Anlass für einen kritischen Blick auf das aktuell vieldiskutierte Thema einer nationalen Identität, die stets neu definiert werden muss. Dafür steht beispielhaft das YouTube-Magazin „Germania“.

26. März bis 30. August 2020
#neuland: Ich, wir und die Digitalisierung

Jim Avignon, „Social Networks“, 2018 (MSPT) Die interaktive Installation „Social Networks“ veranschaulicht auf humoristisch-kritische Art, mit welcher Intention globale Unternehmen Daten von Nutzern sammeln und daraus Profile ihrer Nutzer*innen erstellen. © Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie Kösling
Jim Avignon, „Social Networks“, 2018 (MSPT)
Die interaktive Installation „Social Networks“ veranschaulicht auf humoristisch-kritische Art, mit welcher Intention globale Unternehmen Daten von Nutzern sammeln und daraus Profile ihrer Nutzer*innen erstellen. © Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie Kösling

Stellen wir uns die Digitalisierung und ihre Folgen für Gesellschaft und Individuum als großes Land vor: Ein Land, das uns in Teilen schon vertraut ist – in dem es aber auch noch unendlich viel zu entdecken gibt!
Die Ausstellung #neuland geht auf Entdeckungstour und zeigt Funktionen und Orte des Digitalen in unserem Alltag und fragt, wie wir eine digitale Gesellschaft gestalten wollen. Wie also wollen wir miteinander kommunizieren? Wer sind die Menschen hinter den Profilen, die mir in sozialen Netzwerken begegnen? Wo finden wir neue Wissens- und Informationsquellen? Wie beeinflusst die Digitalisierung unsere Beziehungen und Freundschaften? Im Spannungsfeld zwischen der Freiheit zu gestalten und dem Verschwinden von bisher Vertrautem ist das digitale Leben mit Herausforderungen für uns als Individuen und als Gesellschaft verbunden.
#neuland ist eine Kooperation der Museumsstiftung Post und Telekommunikation und der Nemetschek Stiftung.

Dialogplattform „Leben & Lernen X.0“ (das ganze Jahr über)
#neuland ist aus der Dialogplattform „Leben & Lernen X.0“ hervorgegangen: Das Projekt umfasst verschiedene Lern- und Veranstaltungsformate wie Podiumsdiskussionen, Workshops, Bürgerforen und Aktionen zu den Schwerpunkten Digitale Bildung, Zukunft der Demokratie und Zukunft der Arbeit. Die Debatten-Dienstage, die inzwischen ein Stammpublikum erreichen, werden im Rahmen der Ausstellung fortgesetzt.
Debatten-Dienstage:
31.3. Me, myself & I: Wer bin ich online?
26.5. Match, Swipe, Like – von Dating & Daten
18.8. Leben nach Zahlen: Tracking, Rating, Scoring
17.11. Der verbesserte Mensch: der Cyborg in uns

6. Mai bis 25. Oktober 2020
Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis

Mondlandung Ausstellung „Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis“ Eine Nürnberger Familie verfolgt die erste Mondlandung von US-Astronauten am 21.07.1969 im Fernsehen. © Foto: Wilhelm Bauer / Nürnberger Nachrichten
Mondlandung Ausstellung „Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis“
Eine Nürnberger Familie verfolgt die erste Mondlandung von US-Astronauten am 21.07.1969 im Fernsehen. © Foto: Wilhelm Bauer / Nürnberger Nachrichten

Die Vorstellung, zum Mond zu reisen, fasziniert die Menschheit seit jeher. In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 setzte zum ersten Mal ein Mensch einen Fuß auf den Erdtrabanten. Bis zu 600 Millionen Menschen auf der Erde sahen dem amerikanischen Astronauten Neil Armstrong live im Fernsehen dabei zu, weitere hunderte Millionen verfolgten die Mission von Apollo 11 im Radio. Damit ist die erste bemannte Mondlandung bis heute eines der größten Medienereignisse der Geschichte. Ein ganz besonderes dazu: Wie bei keinem anderen Medienereignis greifen hier Kommunikationstechnologie und kommunizierter Gegenstand ineinander. Und so sind Armstrongs erste Schritte auf dem Mond und die Geschichte des Fernsehens untrennbar miteinander verbunden.

1. Oktober 2020 bis August 2021
Back to Future. Technikvisionen zwischen Science-Fiction und Realität
Sie träumen von fliegenden Autos, von Städten im All und Lebenswelten unter Wasser. Sie sagen Bildtelefone in der Westentasche voraus und erdenken Zeitmaschinen, um in die Zukunft zu reisen. Im ausgehenden 19. und im Verlaufe des 20. Jahrhunderts stimmen Science-Fiction Autor*innen, Erfinder*innen und Technikenthusiasten eine schillernde und faszinierende Zukunftsmusik an, die bald von einer Zeit kritischer Technikbetrachtung abgelöst wird.

Back to Future Ausstellung „Back to Future“ „Zukunftsfantasien“, Echte Wagner Album Nr.3, Serien 12 und 13, 1930
Back to Future Ausstellung „Back to Future“ „Zukunftsfantasien“, Echte Wagner Album Nr.3, Serien 12 und 13, 1930

Die Ausstellung ist eine Bildreise zu den technischen Visionen der Zukunft, die kreative Vordenker*innen im 19. Jahrhundert entwickelt haben. In Illustrationen und Romanen, auf Postkarten und in Filmen entwarfen sie Bilder, in denen sich die Hoffnungen, Sehnsüchte, Ängste und Einwände der jeweiligen Zeit ausdrücken. Es sind phantastische Bilder und sehr konkrete Ideen – manche Visionen sind bereits selbstverständlicher Alltag geworden, andere haben auf unterhaltsame Weise am Ziel vorbeigeschossen. Neben historischen Exponaten zeigt „Back to Future“ ausgewählte künstlerische Positionen renommierter internationaler Künstler*innen, die eigene Zugänge zur Wissensgeschichte schaffen. Sie ermöglichen nochmals völlig neue Perspektiven auf technische Innovationen vergangener und zukünftiger Tage.

Die Ausstellung präsentiert ebenso euphorische wie kritische Technikvisionen zu Kommunikation und Mobilität und erzählt, auf welchem gesellschaftlichen Nährboden sie entstanden. Vielleicht hilft der Blick in diese historischen Zukünfte besser zu verstehen, welche Ängste und Hoffnungen wir heute in unsere Zukunft projizieren. Denn die prägenden Zukunftstechnologien unserer Gegenwart – Roboter, künstliche Intelligenz und selbstfahrende Autos – entdecken wir zum Teil in visionären Entwürfen vergangener Tage.

12. November 2020 bis 2021
Briefe ohne Unterschrift. DDR-Geschichte(n) auf BBC Radio

Ausstellung „Briefe ohne Unterschrift“ Briefe ohne Unterschrift, August 1961 © Foto: BBC Written Archive Caversham, England
Ausstellung „Briefe ohne Unterschrift“
Briefe ohne Unterschrift, August 1961 © Foto: BBC Written Archive Caversham, England

„Schreiben Sie uns, wo immer Sie sind, was immer Sie auf dem Herzen haben.“ Mit diesen Worten lud die BBC-Radiosendung „Briefe ohne Unterschrift“, die von 1949 bis 1974 im Rahmen der Nachrichtensendung „Programm für Ostdeutschland“ ausgestrahlt wurde, Hörer*innen zum Briefeschreiben ein. Die anonym verfassten Briefe, die aus der DDR über Deckadressen in West-Berlin zur BBC gelangten, boten ungeschönte und direkte Einblicke in den DDR-Alltag. Über die Jahre entwickelte sich „Briefe ohne Unterschrift“ zur politisch hochbrisanten wie auch emotional aufgeladenen Radiosendung – natürlich nicht ohne ins Visier des Ministeriums für Staatssicherheit zu geraten.
Das Zuhause der Schreiber*innen, die Zentrale der Staatssicherheit der DDR, das BBC-Studio: Die Ausstellung zeigt die Stationen, die die Briefe durchliefen, und erzählt die Geschichten, die damit verknüpft sind. Exklusive Interviews mit Briefeschreiber*innen und Sendungsmacher*innen zeigen persönlichen Schicksale. Erstmalig werden Tonbandmitschnitte, die das MfS von der Sendung angefertigt hat, zusammen mit den jeweiligen Originalbriefen aus dem Archiv der BBC präsentiert.
Wo und mit welchen Mitteln sich heute Menschen weltweit für politische und gesellschaftliche Teilhabe sowie freie Meinungsäußerung einsetzen, wird am Beispiel aktueller Aktivist*innen deutlich. In einem analogen Umfragetool können die Besucher*innen schließlich ihre persönliche Meinung zu der Frage „Wie frei fühle ich mich in meinen Äußerungen“ reflektieren und sich anonym auf einer Skala verorten.

Dauerausstellung Mediengeschichte|n neu erzählt!

Folgen Sie uns auf eine Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation: Anhand von bahnbrechenden Erfindungen, kuriosen Erlebnissen und ungewöhnlichen Schicksalen spannen wir auf 2500 qm den Bogen von der Keilschrifttafel bis zur Datenbrille.
44 Themeninseln zeigen exemplarisch die Entwicklung anhand von vier zentralen Phänomenen.

Teilnahme mit Programm an Großveranstaltungen
Museum für Kommunikation ist bei Großveranstaltung der Stadt Frankfurt immer einer der Besucher-Magneten, wie hier beim Museumsuferfest 2019.   © Foto: Diether v Goddenthow
Museum für Kommunikation ist bei Großveranstaltung der Stadt Frankfurt immer einer der Besucher-Magneten, wie hier beim Museumsuferfest 2019. © Foto: Diether v Goddenthow

12. bis 15.03 | Luminale u.a. am 13.3.20, 18.30 Uhr Artist Talk mit Friedrich Boell
25.4.2020 | Nacht der Museen mit Motto „Pixel Party“
17.5.2020 | ICOM-Tag in der Sammlung Heusenstamm
28.-30.8.2020 | Museumsuferfest 2020

Ort:
Museum für Kommunikation
Schaumainkai 53
60596 Frankfurt
www.museumsstiftung.de