DIORAMA ERFINDUNG EINER ILLUSION – Ausstellung zur Idee des inszenierten Sehens in der Schirn ab 6.10.2017

Das Gold des Regenwaldes,  G.-M. Salgé um 1939.  Foto: Diether v. Goddenthow
Das Gold des Regenwaldes, G.-M. Salgé um 1939. Foto: Diether v. Goddenthow

Beinahe in Vergessenheit geraten, haben Dioramen auch im Zeitalter von Film-Animation,  digitaler Simulation , Virtual-Reality-Kino und 360°-Panorama-Events nicht an Faszination verloren. Im Gegenteil: Der unglaubliche exotische Charme der bis zu 200 Jahre alten Schaubühnen und Guckkästen, die jetzt in der Ausstellung „DIORAMA ERFINDUNG EINER ILLUSION“ bis zum 21.Januar 2018 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt zu sehen sind, dürften jeden Besucher in einen magischen Bann ziehen. Schon für Charles Boudelaire war es  „die brutale und enorme Magie“, die er an Dioramen bewunderte.

Im 19. Jahrhundert von dem französischen Maler und Wegbereiter der Fotografie, Louis Daguerre, als eine mit Lichteffekten belebte Schaubühne konzipiert, wurde der hieraus weiterentwickelte Schaukasten aus Glas oder mit Glasfront für Naturkundemuseen die Präsentationsform schlechthin.

Restaurierte semitransparente, beidseitig bemalte Leinwand mit den Motiven "Sonnenuntergang im Golf von Neapel" und "Vulkanausbruch des Vesuv", die mit samt wechselnder Stimmungen zum Leben erweckt werden kann. Das Gold des Regenwaldes,  G.-M. Salgé um 1939.  Foto: Diether v. Goddenthow
Restaurierte semitransparente, beidseitig bemalte Leinwand mit den Motiven „Sonnenuntergang im Golf von Neapel“ und „Vulkanausbruch des Vesuv“, die mit samt wechselnder Stimmungen zum Leben erweckt werden kann. Das Gold des Regenwaldes, G.-M. Salgé um 1939. Foto: Diether v. Goddenthow

Im Zentrum der Ausstellung werden Dioramen gezeigt, die  Ereignisse, Geschichten, Forschung und Lebensräume mit unterschiedlichen gestalterischen Mitteln  scheinbar wirklichkeitsgetreu arrangieren und rekonstruieren. Die Schaukästen zeigen dabei  ausschnittsweise oder vollständige Motive wissenschaftlicher, religiöser, romantischer und ethnischer  Welten idealtypisch oder auf eine Botschaft zugespitzt,  nicht ohne dabei die Wahrnehmung des Betrachters zu beeinflussen und nachhaltig herauszufordern.

1. Die Ursprünge des Dioramas

Geburt Christi (1751 - 1775) eines unbekannten Künstlers. Foto: Diether v. Goddenthow
Geburt Christi (1751 – 1775) eines unbekannten Künstlers. Foto: Diether v. Goddenthow

Eine Inspirationsquelle  moderner Dioramen zu Daguerres Zeiten Anfang des 19. Jahrhunders waren deren Vorläufer: dreidimensionale Schaubilder, die Geschichten aus der Bibel oder das Leben von Heiligen nachbildeten und sich im 16. Jahrhundert größter Beliebtheit erfreuten. Nach dem Konzil von Trient (1545-1563) versuchte die Katholische Kirche, ihre Vorherrschaft gegenüber dem aufstrebenden protestantischen Glauben wieder zu stärken. Während dieser entscheidenden Phase der Gegenreformation entwickelte sich die Kunst zu einem bedeutenden Mittel bei der Festigung des Glaubens durch die Kraft der ästhetischen Emotion. Neben lebensgroßen dreidimensionalen Darstellungen in den Kirchen dienten kleinformatige Gemälde als private Devotionalien in der häuslichen Umgebung.Ganz gleich, ob solche Szenen als Miniaturen oder lebensgroße Darstellungen angefertigt wurden: Die Künstler legten stets größten Wert auf die Ausarbeitung des Gesichtsausdrucks ihrer Figuren, auf deren Hautton, ihre Kleidung und auf das Dekor.

2. Fenster zur Welt

Erich Böttcher: Alaska-Schneeschaft (1897), aus dem Überseemuseum Bremen. Foto: Diether v. Goddenthow
Erich Böttcher: Alaska-Schneeschaft (1897), aus dem Überseemuseum Bremen. Foto: Diether v. Goddenthow

Als die Kunst der Tierpräparation im Verlauf des 19. Jahrhunderts große Fortschritte machte, wollten sich Präparatoren nicht länger damit zufrieden geben, Tiere einfach „nur“   zum Zwecke der  wissenschaftlichen Konservierung auszustopfen. Vielmehr
wollten sie ihre Arbeit mit Leben erfüllen und die Dioramen so realistisch wie möglich inszenieren.
In dieser Zeit wurden einige der berühmtesten Werkstätten für Tierpräparation gegründet, wie etwa Maison Verreaux (1803 in Paris gegründet) oder die Firma Rowland Ward, die 1870 in London ihre Tore öffnete. Rowland Ward waren es auch, die die sogenannten „Habitatgruppen“ entwickelten – eine Form der Zurschaustellung verschiedener Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, die sich vor allem unter reichen Safariteilnehmern aus Europa größter Beliebtheit erfreute.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Auch die naturhistorischen Museen erkannten schnell den pädagogischen Wert dieser Dioramen. Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Taxonomie der Spezies in den Schaukästen der Museen präsentierten Dioramen die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld und trugen so zur Entstehung eines ökologischen Bewusstseins bei.

Trotz ihrer spektakulären Dramatik wurden Dioramen mit einem aufrichtigen Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit erstellt. Sie waren das Ergebnis von Expeditionen in entlegene Gebiete und benötigten für ihre Herstellung eine große Zahl von Beteiligten, wie etwa Maler, Zimmerleute, Tierpräparatoren, Modellierer, Bildhauer und Botaniker.
Einige dieser einmaligen 120 bis 200 Jahre alten  Meisterwerke zeigt die Ausstellung.

3. Geschichte der Menschheit – Als Diorama

Maquett de carbet (1839) versetzt die Betrachter in ein karibisches Indianerlager, mit unter Kinder, Hunde  und Vögel. In einem üppigen Wald sieht man Menschen, die vom Fischen zurückkehren, während andere in Hängematten  ruhen oder ein Gürteltier am Lagerfeuer schlachten.  Foto: Diether v. Goddenthow
Maquett de carbet (1839) versetzt die Betrachter in ein karibisches Indianerlager, mit unter Kinder, Hunde und Vögel. In einem üppigen Wald sieht man Menschen, die vom Fischen zurückkehren, während andere in Hängematten ruhen oder ein Gürteltier am Lagerfeuer schlachten. Foto: Diether v. Goddenthow

Die ersten völkerkundlichen Dioramen entstanden – auch ergänzend zu den in Mode kommenden Völkerschauen – in den 1870er-Jahren in Nordeuropa und in den folgenden Jahren überall auf dem europäischen Kontinent. Als Ausdruck der Macht und des Reichtums einer Nation waren sie ein sichtbares Zeichen für das Ausmaß ihrer kolonialen Errungenschaften. Mit Hilfe von Pappmaché und Wachsfiguren ermöglichten Dioramen einer Vielzahl von Besuchern, den Alltag und die Traditionen der jeweiligen Kolonien kennenzulernen. Als Werkzeuge staatlicher Propaganda verkörperten diese Schaustücke die Verblendung einer Gesellschaft, in der der weiße Mann als der Höhepunkt der Evolution galt.
Im Kontext europäischer Geschichte sahen völkerkundliche Museen  im Diorama ein Mittel, um örtliche Traditionen und Glaubensvorstellungen vor dem völligen Vergessen zu bewahren. Dioramen wurden als museumswissenschaftliche Revolution betrachtet, da sie den ausgestellten Objekten Leben einhauchten – dank der Inszenierung lebensgroßer Wachsfiguren in der traditionellen Kleidung ihrer jeweiligen Herkunftsländer. Bewahrer der Tradition hofften, mit Hilfe von Dioramen die Zeit zum Stillstand zu bringen und Erbgut vor dem Vergessen zu bewahren. Georges Henri Rivière, der Gründer und Direktor des Musée National des Arts et Traditions Populaires, das 1937 in Paris eröffnet wurde, transformierte dieses Phänomen in ein wahrhaft wissenschaftliches Programm: Er sandte seine Feldforscher in alle Regionen Frankreichs aus, um dort Werkzeuge, Kleidung, Bilder und Tonaufnahmen zu sammeln, im Versuch, das ländliche Leben einer Nation zu dokumentieren und für die Nachwelt zu erhalten.

4. Die grosse Halle der Diorahmen – (zeitgenössische Auseinandersetzung)

Mark Dion, Paris Streetscape, 2017, Ausstellungsansicht Dioramas, Palais de Tokyo (14.6.–10.9.2017), verschiedene Materialien, 180 x 250 x 150 cm, Courtesy Mark Dion / Galerie in Situ – Fabienne Leclerc, Paris. Foto: Diether v. Goddenthow
Mark Dion, Paris Streetscape, 2017, Ausstellungsansicht Dioramas, Palais de Tokyo (14.6.–10.9.2017), verschiedene Materialien, 180 x 250 x 150 cm, Courtesy Mark Dion / Galerie in Situ – Fabienne Leclerc, Paris. Foto: Diether v. Goddenthow

Bis heute ist das Diorama eine wesentliche Inspirationsquelle: Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts setzen sich in ihren Arbeiten mit dem inszenierten Sehen auseinander, indem sie das Diorama und die Illusion einer Wirklichkeit hinterfragen und auflösen.
Gezeigt werden raumgreifende Installationen, zeitgenössische Dioramen, Plastiken, Fotografien und Filme von Richard Baquié, Marvin Gaye Chetwynd, Mark Dion, Isa Genzken, Robert Gober, Mathieu Mercier, Kent Monkman, Hiroshi Sugimoto, Jeff Wall und anderen.

Erste umfassende Untersuchung zum Diorama

Die Ausstellung ist die erste umfassende Untersuchung zum Diorama und thematisiert sowohl die unterschiedlichen Entstehungsgeschichten der Präsentationsform als auch Wechselwirkungen und parallelen zeitlichen Entwicklungen. In der Gesamtheit entsteht so eine chronologische Erzählung, die aus verschiedenen Perspektiven die Kulturgeschichte des Sehens wie auch des Ausstellens nachzeichnet.

Die Ausstellung wurde organisiert von der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Palais de Tokyo, Paris. Dort wurde sie konzipiert und zuerst gezeigt.

Im Rahmen der Ausstellung „Diorama. Erfindung einer Illusion“ wird der Maler und Bühnenbildner Philipp Fürhofer vom 9. November 2017 bis 21. Januar 2018 eine neue Arbeit in der Rotunde der Schirn präsentieren. Die Arbeit wird gefördert durch die SCHIRN ZEITGENOSSEN.

KATALOG Diorama. Erfindung einer Illusion Herausgegeben von Katharina Dohm, Claire Garnier, Laurent Le Bon, Florence Ostende.

Mit einem Vorwort von Philipp Demandt, einer Einführung der Herausgeber sowie Essays von u. a. Donna Haraway, Hiroshi Sugimoto, Anselm Kiefer, Petra Lange-Berndt und Kent Monkman. Deutsche Ausgabe, 350 Seiten, 320 Abbildungen, 26 x 21 cm (Querformat), Softcover; Gestaltung ABM Studio; Snoeck Verlag, Köln, ISBN 978-3-86442-226-3, 29 € (Schirn), 39,80 € (Buchhandel).

WIFI-ANGEBOT „DIORAMA UND DU“ Das speziell für die Nutzung des kostenlosen SCHIRN WIFI entwickelte Vermittlungsangebot ist über das eigene Smartphone oder Tablet unter www.schirn.de/wifi erreichbar.

SCHIRN-MAGAZIN Begleitend zur Ausstellung untersucht das Schirn-Magazin www.schirn-magazin.de mit einem redaktionellen Schwerpunkt das Thema „Immersion“ und die Faszination an der perfekten Illusion heute. Abseits der Naturwissenschaft hat sich nicht nur die vielzitierte Virtual Reality zum Ziel gesetzt, dem Betrachter das Eintauchen in andere Welten zu ermöglichen. Auch Fernsehserien arbeiten längst an der Erschaffung epischer Universen, Computerspiele entführen Spieler in eine Parallelwelt, Künstler erschaffen immersive Performances.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

ORT
SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, 60311 Frankfurt DAUER 6. Oktober 2017 – 21. Januar 2018 INFORMATION www.schirn.de E-MAIL welcome@schirn.de TELEFON +49 69 29 98 82-0 FAX +49 69 29 98 82-240
EINTRITT 9 €, ermäßigt 7 €; freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN Di 17 Uhr, Mi 19 Uhr, Do 20 Uhr, Sa 15 Uhr, So 17 Uhr
FÜHRUNGEN BUCHEN individuelle Führungen oder Gruppenführungen buchbar unter Tel. +49 69 29 98 82-0 und E-Mail fuehrungen@schirn.de
MEDIENPARTNER ARTE KURATOREN Katharina Dohm, Claire Garnier, Laurent Le Bon, Florence Ostende
PROJEKTLEITUNG SCHIRN Ilka Voermann

AUSZUG AUS DEM RAHMENPROGRAMM DER AUSSTELLUNG
Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung „Diorama. Erfindung einer Illusion” findet ein vielseitiges Rahmenprogramm statt. Einige Höhepunkte des Programms bilden die folgenden Veranstaltungen. Alle Informationen finden Sie unter www.schirn.de.

DIENSTAG, 17. OKTOBER, 19 UHR
KURATORENFÜHRUNG MIT ILKA VOERMANN
Die Kuratorin verrät Konzept und Hintergründe der Ausstellung.
Gebühr: 9 €, ermäßigt 7 €, Abendkasse, kein Vorverkauf
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

DONNERSTAG, 23. NOVEMBER, 20 UHR
KINDHEIT IM DIORAMA
Der Dichter Durs Grünbein setzt sich in seinen Werken mit Philosophie und Naturwissenschaften auseinander. In seiner Lesung „Kindheit im Diorama“ greift er die Atmosphäre der Dioramen auf.
Im SCHIRN CAFÉ, Einlass mit gültigem DIORAMA-Ticket
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

MITTWOCH, 6. DEZEMBER, 17 UHR
EXPERTENFÜHRUNG MIT PETRA LANGE-BERNDT
Die Kunsthistorikerin und Autorin im Katalog führt mit Fokus auf die zeitgenössischen Kunstwerke der Präsentation und deren Bezug zu historischen Dioramen durch die Ausstellung.
Gebühr: 9 €, ermäßigt 7 €, Abendkasse, kein Vorverkauf
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

DIENSTAG, 9. JANUAR, 19 UHR
EXPERTENFÜHRUNG MIT ANNA FRENKEL
Die biologische Präparatorin erläutert konservatorische Herausforderungen von Dioramen anhand ausgewählter Exponate der Ausstellung.
Gebühr: 9 €, ermäßigt 7 €, Abendkasse, kein Vorverkauf
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

SAMSTAG, 20. JANUAR, GEÖFFNET BIS 24 UHR
SATURDAY BEFORE CLOSING
Am letzten Samstag der Ausstellung legt ab 21.30 Uhr „Public Possession“ auf. Das SCHIRN CAFÉ sorgt für Drinks. Um 23 Uhr führt Ilka Voermann ein letztes Mal durch die Ausstellung.
Einlass mit gültigem Ausstellungsticket „Diorama“, ohne Ausstellungsticket 5 €
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

DIENSTAG, 17., MITTWOCH, 18. OKTOBER UND DONNERSTAG, 19., FREITAG, 20. OKTOBER 2017, JEWEILS 10–12 UHR
DIENSTAG, 2., MITTWOCH, 3. JANUAR UND DONNERSTAG, 4., FREITAG, 5. JANUAR 2018, JEWEILS 10–12 UHR
FERIEN IN DER MINISCHIRN 5–7 Jahre
Das freie Formen und Modellieren mit unterschiedlichen Materialien steht im Mittelpunkt der zweitägigen Ferienworkshops der MINISCHIRN. Vögel, Fische und andere Tiere werden vollplastisch gestaltet und angemalt.
Gebühr: 16 € für 2 Tage
Dauer: 2 Stunden. Eine Betreuung der Kinder bis 13 Uhr ist möglich.
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, Fax 069.29 98 82-241, mini@schirn.de

SAMSTAG, 2. DEZEMBER, 14–18.30 UHR
SCHIRN AKTIV – HALBPLASTISCHE DARSTELLUNG: RELIEF
Die Gesamtansichten von historischen, naturkundlichen oder ethnologischen Szenen der Ausstellung, wie z.B. Tiere vor einem gemalten Gebirgspanorama oder religiöse Darstellungen in Guckkästen, eignen sich zur Umsetzung im Relief. Aus Ton modelliert, können einzelne Figuren auf die Grundfläche (Hochrelief) aufgesetzt oder aus der Grundfläche herausgearbeitet werden (Flachrelief). Die Reliefs werden nicht gebrannt, sondern an der Luft getrocknet.
Gebühr: 45 € zzgl. Eintritt, Abendkasse, kein Vorverkauf
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

MITTWOCH, 13. DEZEMBER, 19–21 UHR
SCHIRN AKTIV – VOM OBJEKT ZUR ZEICHNUNG
Die Ausstellung zeigt Darstellungen von naturkundlichem Wissen in Illusionsräumen wie Schaukästen oder Dioramen und untersucht die Kulturgeschichte dieser Präsentationsformen bis zu ihrer Thematisierung in der zeitgenössischen Kunst. Nach dem Ausstellungsrundgang können die Teilnehmer vor Ort zeichnen und sich durch zielgenaues Beobachten ausgewählter Objekte intensiv mit ihnen auseinandersetzen.
Gebühr: 15 € zzgl. Eintritt, Abendkasse, kein Vorverkauf
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

SAMSTAG, 18. NOVEMBER, 16–21 UHR
KINDERKUNSTNACHT
Wieder lädt die SCHIRN Familien mit Kindern von 4–10 Jahren zu einer KINDERKUNSTNACHT ein. Die Ausstellung wird mit Geschichten, Spiel und Kunstpädagogik kommentiert und präsentiert. Ein buntes, durchgehendes Workshop-Programm für Kinder ab 4 Jahren im ganzen Haus und das Angebot der MINISCHIRN runden das große Kunstspektakel ab. In Kooperation mit dem Jungen Schauspiel Frankfurt. Die Kinderdisco sorgt ab 17 Uhr für Partystimmung im SCHIRN CAFÉ.
Gebühr: 5 € pro Person, Kinder unter 3 Jahren und KinderKunstKlub-Mitglieder frei
Vorverkauf: ab 28. Oktober 2017

SCHIRN STUDIO. DIE KUNSTWERKSTATT
Angelegt als fortlaufendes Workshop-Angebot bieten einzelne Kursblöcke die Möglichkeit zur intensiven Auseinandersetzung mit Konzepten, Methoden, Medien und Techniken der Bildenden Kunst. Die altersspezifischen Kurse fordern und fördern die Beschäftigung mit der Ausstellung der SCHIRN und dem ästhetisch-künstlerischem Lernen. Sie erweitern die eigenen kunstpraktischen Fertigkeiten und leisten einen wichtigen Beitrag zu einer umfassenden Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Themeneinheiten machen Lust und Mut auf Neues und regen unkonventionelle Denk- und Ausdrucksweisen an.

SCHIRN STUDIO. DIE KUNSTWERKSTATT wird ermöglicht durch die SCHIRN FREUNDE e.V., unterstützt von DWS Investments und Deutsche Vermögensberatung AG.
Kostenfrei. Beschränkte Teilnehmerzahl
Dauer: 3 x 90 Minuten/120 Minuten
Anmeldung: Tel 069.29 98 82-112, fuehrungen@schirn.de

SCHIRN STUDIO KURS 6–9 JAHRE
BASISWISSEN KUNST: DIORAMA I
DIENSTAGS, 7., 14., 21. NOVEMBER 16–17.30 UHR
In der Ausstellung werden Arbeiten betrachtet, die im Spiel von Licht und Schatten die Wahrnehmung der Betrachter auf spektakuläre Art und Weise herausfordern. In eigenen Arbeiten wird mit Gucklocheffekten und durchscheinenden Materialien experimentiert.

BASISWISSEN KUNST: DIORAMA II
DIENSTAGS, 5., 12., 19. DEZEMBER, 16–17.30 UHR

Gemeinsam werden die naturkundlichen Präsentationen der Lebensräume von Tieren und Menschen entdeckt. Die Vielzahl der Darstellungsweisen inspiriert zu eigenen Gestaltungen mit unterschiedlichen Materialien.

SCHIRN STUDIO KURSE 9–12 JAHRE
BASISWISSEN TECHNIK: DIORAMA I
MITTWOCHS, 8., 15., 22. NOVEMBER 22., 16–17.30 UHR
Was ist ein Diorama? Welche Rolle spielt das Licht bei einem Polyorama? Und warum ist der Schlüssellocheffekt so spannend? Es wird hinter die Kulissen der einzelnen Präsentationsformen geblickt und das neuerworbene Wissen in eigenen Arbeiten angewendet.

BASISWISSEN TECHNIK: DIORAMA II
MITTWOCHS, 6., 13., 20. DEZEMBER, 16–17.30 UHR
Im Mittelpunkt des Kurses steht die Inszenierung von Objekten im Raum. Es werden Vorder-, Mittel- und Hintergründe gestaltet und zwei oder dreidimensionale Objekte in den Fokus gerückt.

SCHIRN STUDIO KURS 12–15 JAHRE
KUNSTWISSEN DIORAMA
DONNERSTAG, 9., 16., 23., 30. NOVEMBER, 7., 14. DEZEMBER, 16–17.30 UHR
Das Sammeln, Ordnen und Präsentieren als zentrale Aufgabe von Museen wird in der Ausstellung in den unterschiedlichen Dioramen sichtbar. Angeregt von den vielfältigen Möglichkeiten werden eigene Präsentationsformen gefunden, die das Zweidimensionale der Malerei mit der Dreidimensionalität von Objekten verbinden.

SCHIRN STUDIO KURS 15–19 JAHRE
KUNSTTREFFPUNKT DIORAMA
FREITAG, 10., 17., 24. NOVEMBER, 1., 8., 15. DEZEMBER, 17–19 UHR
Die Arbeiten der Ausstellung geben Orientierung und Inspiration für die bildnerische Auseinandersetzung mit persönlich relevanten Themen. In der Gestaltung der individuellen Arbeiten kann das breite Spektrum an Materialien des Schirn Studios genutzt und in vielfältigen künstlerischen Techniken zum Einsatz kommen.