Kategorie-Archiv: Buchkultur

Auf der Buchmesse 2016: Ehrengast Flandern und die Niederlande – Dies ist, was wir teilen.

flandern454 Neuerscheinungen aus und über Flandern und die Niederlande sowie zahlreiche Events rund um den diesjährigen Ehrengast

 Frankfurt, 27.09.2016 – Der Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse zeigt 2016 beispielhaft, wie man Grenzen überwindet und zusammen auf Gemeinsamkeiten blickt. Denn in diesem Jahr ist am Main nicht eine Nation, sondern ein Sprach- und Kulturraum Ehrengast. Wie aktiv und erfolgreich Flandern und die Niederlande zusammen gearbeitet haben, belegt die ausgesprochen hohe Anzahl von 454 Neuerscheinungen – und das in vielen Genres: Belletristik, Sachbuch, Lyrik, Kinder- und Jugendliteratur, Comic und Graphic Novel. Zum Vergleich: In den letzten Jahren erschienen im deutschen Sprachraum durchschnittlich 85 neue Übersetzungen pro Jahr.

Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse (19. – 23. Oktober 2016) findet ein umfangreiches literarisches und kulturelles Programm statt, an dem etwa 70 flämische und niederländische Schriftsteller aller Genres teilnehmen. Die Besucher erwarten unter anderem Virtual- Reality-Präsentationen, Theater- und Filmfestivals, literarische Gespräche vor großem Publikum sowie Kunst-, Design- und Architekturausstellungen. Ein Teil dieses Geschehens ereignet sich im 2.300 Quadratmeter großen Ehrengast- Pavillon (Forum, Ebene 1) auf dem Messegelände, ein anderer Teil in der Stadt Frankfurt. Künstlerischer Leiter der Ehrengast-Präsentation ist der flämische Kinder- und Jugendbuch-Autor Bart Moeyaert.

 

Im eigens für den Ehrengast eingerichteten Pavillon findet von 9.30 bis 19.00 Uhr ein abwechslungsreiches Programm bestehend aus zehn unterschiedlichen Formaten statt. Hier eine Auswahl: Via Virtual Reality werden die Besucher den Barcelona-Pavillon betreten können, den Mies van der Rohe anlässlich der Weltausstellung in 1929 in der katalanischen Hauptstadt errichtet hat. Im Kino können Cineasten verschiedene Filme aus und über Flandern und die Niederlande sehen und sich von den Geschichten und Bildern begeistern lassen. Im Atelier entsteht unter der Doppel-Leitung von Joost Swarte und Randall Casaer die Zeitschrift Parade – jeden Tag eine Ausgabe. In der Ausstellung „Books on… Flandern und die Niederlande“ sind Titel über den Ehrengast aus aller Welt zu besichtigen.

Über den Zeitraum von sechs Wochen bietet das Künstlerhaus Mousonturm ein spannendes, Bühnenkunstfestival und lädt an den Messetagen ins Ehrengast-Café ein. Das MMK (Museum Moderne Kunst) hat drei Künstler zu Gast: Fiona Tan (MMK1), Willem de Rooij (MMK2) und Laure Prouvost (MMK3). Auch das Schauspiel Frankfurt, das Städel Museum, das Foto Forum, die basis, das DAM (Deutsches Architektur Museum) und das Deutsche Filminstitut – DIF präsentieren bekannte und weniger bekannte Künstler aus Flandern und den Niederlande. Auf Initiative der Niederländischen Stiftung für Literatur und des Flämischen Literaturfonds finden im Rahmen des Ehrengastauftritts in ganz Deutschland über 400 Veranstaltungen statt. Nähere Informationen unter:www.frankfurt2016.com

Saskia Hennig von Lange erhält am 14. Dezember den George-Konell-Preis

Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Die Schriftstellerin Saskia Hennig von Lange wird in diesem Jahr mit dem George-Konell-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Die öffentliche Preisverleihung findet am Mittwoch, 14. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt. Die Laudatio hält der Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

zurueck-z-feuerAusgewählt wurde die Preisträgerin von einer Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des literarischen Lebens der Stadt Wiesbaden zusammensetzt: Shirin Sojitrawalla (freie Journalistin und Literaturkritikerin), Jutta Leimbert (Inhaberin der Buchhandlung Vaternahm), Gudrun Olbert (Leiterin der Büchergilde Wiesbaden), Dr. Alexander Hildebrand (Journalist) und Susanne Lewalter (Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine). „Im Zentrum von Saskia Hennig von Langes noch schmalem Werk steht die Frage nach der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins. Ihre Sprache ist von einem hohen Formbewusstsein geprägt und gestaltet sich so klar wie poetisch. Herausragend ist, wie Saskia Hennig von Lange die Vorstellung der eigenen menschlichen Existenz ihrer Figuren durch die Wahrnehmung anderer schildert, dabei das Innen mit dem Außen verwebt und bis in die Tiefen philosophischer Fragen eintaucht“, so die Begründung der Jury.

Saskia Hennig von Lange, geboren 1976, studierte Angewandte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wo sie derzeit zum Verhältnis von Bild, Rahmen und Körper in der spätmittelalterlichen Kunst promoviert. 2013 erschien ihre Novelle „Alles, was draußen ist“, 2014 ihr Debütroman „Zurück zum Feuer“, für den sie mit dem Clemens-Bretano-Förderpreis der Stadt Heidelberg bedacht wurde. 2015 erhielt sie ein Autorenstipendium des Deutschen Literaturfonds. Saskia Hennig von Lange lebt in Frankfurt am Main. Im Rahmen der Preisverleihung wird Saskia Hennig von Lange auch aus ihrem Werk lesen.

Der George-Konell-Preis wird alle zwei Jahre von der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Gedenken an den verstorbenen Schriftsteller George Konell verliehen, der bis zu seinem Tod 1991 viele Jahre in Wiesbaden verbrachte. Seine Witwe Ilse Konell stiftete diesen Preis, der seit 1998 verliehen wird. Die Preisträger müssen ihren ständigen Wohnsitz in Hessen haben oder durch einen biographischen Bezug mit Hessen verbunden sein. Der George-Konell-Preis wird für das literarische Gesamtwerk oder die literarische Erstveröffentlichung eines Autors oder einer Autorin vergeben.


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Deutscher Buchpreis: Die Autoren der Shortlist am 1. Oktober im Literaturhaus Frankfurt

Literaturhaus Frankfurt. © massow-picture
Literaturhaus Frankfurt. © massow-picture

Bereits im zwölften Jahr bringt der Deutsche Buchpreis deutschsprachige Literatur ins Gespräch und gewinnt damit die Aufmerksamkeit der Leser wie Literaturkritiker gleichermaßen. Die Shortlist-Veranstaltung knüpft an diesen Erfolg an: Zum neunten Mal präsentieren das Kulturamt Frankfurt am Main und das Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der den Preis vergibt, die Autoren der Shortlist des Deutschen Buchpreises vor der Preisverleihung Mitte Oktober. Fünf der sechs Finalisten, die in diesem Jahr in der Endauswahl für den besten Roman in deutscher Sprache stehen, werden am 1. Oktober im Literaturhaus in Lesungen und Gesprächen vorgestellt. Der sechste Nominierte, Bodo Kirchhoff, kann an diesem Abend nicht in Frankfurt sein, feiert aber am 5. Oktober Buchpremiere im Literaturhaus Frankfurt. Der „Shortlist-Abend“ ist für das Frankfurter Publikum die einmalige Chance, die Nominierten des Deutschen Buchpreises vorab zu erleben. Die Moderationen übernehmen Sandra Kegel, Gert Scobel und Alf Mentzer. hr2-kultur bleibt auch im neunten Jahr Medienpartner und sendet Ausschnitte der Veranstaltung ab 10. Oktober.

Der Abend:

  • 18.00 h Begrüßung: Hauke Hückstädt, 
    Dr. Ina Hartwig, Alexander Skipis
  • 18.15 h André Kubiczek: Skizze eines Sommers
    Moderation: Gert Scobel, 3sat
  • 18.45 h Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald
    Moderation: Sandra Kegel, F.A.Z.
  • 19.15 h Philipp Winkler: Hool
    Moderation: Alf Mentzer, hr2-kultur
  • 19.45 h PAUSE
  • 20.15 h Eva Schmidt: Ein langes Jahr
    Moderation: Gert Scobel, 3sat
  • 20.45 h Thomas Melle: Die Welt im Rücken
    Moderation: Sandra Kegel, F.A.Z.

Eintritt in der Pause möglich. Karten (12/8 €), erhältlich ab 23.09.2016  (14 h) unter literaturhaus-frankfurt.de

 

Robert Gernhardt Preis 2016 an Silke Scheuermann und Norbert Zähringer verliehen

(vli.) Dr. Michael Reckhard, Mitglied d. Geschäftsführung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, Silke Scheuermann, Preisträgerin, Norbert Zähringer, Preisträger, Boris Rhein, Hessischer Kunst- und Kulturminister. Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
(vli.) Dr. Michael Reckhard, Mitglied d. Geschäftsführung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, Silke Scheuermann, Preisträgerin, Norbert Zähringer, Preisträger, Boris Rhein, Hessischer Kunst- und Kulturminister. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Silke Scheuermann und Norbert Zähringer erhalten die mit jeweils 12.000 Euro dotierte Auszeichnung

Wiesbaden/ Frankfurt. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein zeichnet in einer feierlichen Verleihung im Museum Angewandte Kunst gemeinsam mit Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, die beiden Robert Gernhardt Preisträger 2016, Silke Scheuermann und Norbert Zähringer, aus. Eine wunderbar geistreich ironische Laudatio auf Silke Scheuermann und Norbert Zähringer hielt Andreas Platthaus, Verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben bei der FAZ. Da der Robert-Gernhard-Preis nicht für bereits erschienene, sondern geplante oder im Entstehen befindliche Publikationen vergeben wird, fiel Platthaus „die Auswahl vorzustellender Textstellen nicht all schwer, da bei sechsseitigen Exposés es eben nur diese Text verfügbar sind“.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein:Ich gratuliere den beiden Preisträgern zu ihrem Erfolg und freue mich, dass die Auszeichnung in diesem Jahr zwei stark mit Hessen verbundenen Autoren zugutekommt. Ich hoffe, dass der Preis dazu beitragen kann, die im Entstehen begriffenen Werke von Silke Scheuermann und Norbert Zähringer zu vollenden und zu veröffentlichen. Der Robert Gernhardt Preis zeigt auch in diesem Jahr wieder, wie erfolgreich eine gute Zusammenarbeit verschiedener Institutionen sein kann.“

Silke Scheuermann. Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Silke Scheuermann. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Silke Scheuermann erhält die Auszeichnung für ihr Lyrikprojekt „Zweites Buch der Unruhe“,  das sich mit Bewegungen aller Art beschäftigt, seien es durch das Wasser gleitende Fische, sei es ein Vogelzug oder seien es Migranten auf ihrem Weg nach Europa. Silke Scheuer-mann gelingt in ihren doppelbödigen Gedichten ein schwebender, poetischer Ton, der den-noch immer wieder ironische Brechungen zulässt; das hat die Jury überzeugt. Silke Scheu-ermann wurde in Karlsruhe geboren und lebt in Offenbach am Main. Sie ist Autorin mehrerer Gedichtbände und Romane, ihr letzter Gedichtband „Ich fragte den Vogel. Lyrische Momente“ wurde im letzten Jahr veröffentlicht. Silke Scheuermann bedankte sich, ein wenig aufgeregt, mit ein paar erheiternden Einblicken aus ihren Jugendtagebuch.

Norbert Zähringer Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Norbert Zähringer Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Norbert Zähringer erhält die Auszeichnung für sein Romanprojekt „Wo wir waren“, in dem ein Waisenjunge am Tag der ersten Mondlandung die Flucht aus dem von autoritären Strukturen beherrschten Heim wagt und beschließt, in Amerika sein Glück zu suchen. Die Kunst, realistisches Erzählen mit Reflexionen über die Möglichkeiten des Erzählens, zusammenzubringen beeindruckte die Jury. Norbert Zähringer wurde in Stuttgart geboren, wuchs in Wiesbaden auf und lebt heute in Berlin. Er ist Autor von vier Romanen und verschiedenen Hörspielen und Features. Sein letzter  Roman „Bis zum Ende der Welt“ erschien 2012. Norbert Zähringer verglich in seinen Dankesworten, das Versprechen seines Exposés,  einen fertigen Roman  daraus zu verfassen, mit der riskanten Fahrt auf der Bounty ins Ungewisse.

Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren mit hessischem Bezug die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen. Er ist nach dem 1937 in Reval geborenen und 2006 in Frankfurt am Main verstorbenen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt benannt: Seit 2009 erhalten jährlich zwei Autoren die mit jeweils 12.000 Euro dotierte Auszeichnung. Das Preisgeld stiftet die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank).

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein dankte der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen für ihr Engagement in der Literaturförderung Hessens.

„Ohne diese finanzielle Unterstützung könnte es den Robert Gernhardt Preis nicht geben. Das ganz besondere an dieser Auszeichnung ist, dass die Wirtschafts- und Infrastrukturbank die Preisträger auch nach der Veröffentlichung ihrer literarischen Projekte weiter begleitet und unterstützt. WIBank und Landesregierung haben mit dem Preis gemeinsam eine Win-Win-Situation geschaffen für die Autorinnen und Autoren, die literarische Szene, das Kulturleben und nicht zuletzt für das Land Hessen“, erklärte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.

79 Autorinnen und Autoren mit unterschiedlichsten literarischen Projekten haben sich 2016 um den Robert Gernhardt Preis beworben. Über die Vergabe des Robert Gernhardt Preises entscheidet eine Jury bestehend aus der Frankfurter Autorin Eva Demski, dem Literaturwissenschaftler Karl-Heinz Götze (Professor für deutsche Literatur und Landeskunde an der Universität Aix-en-Provence) und dem Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder. Darüber hinaus wirken je ein Vertreter der WIBank und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst beratend mit.

„Literatur ist ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Vielfalt in Hessen. 11 seit 2009 ausgezeichnete Roman- bzw. Lyrikprojekte sind bereits erfolgreich veröffentlicht. Damit steht der Robert Gernhardt Preis für lebendige Literaturförderung und ist inzwischen eine feste Größe im deutschen Literaturbetrieb“, sagte Kunst- und Kulturminister Boris Rheinabschließend.

Den Robert Gernhardt Preis erhielten bisher:
 

  • 2009: Andreas Maier für sein Romanprojekt „Das Zimmer“, den ersten Teil seines auf elf Einzelpublikationen angelegten Großprojekts „Ortsumgehung“, (erschienen 2010) sowie Elsemarie Maletzke und Christian Golusda für ihr gemeinsames Reise-Reim-Projekt „Frau M. grüßt herzlich Dr. Krittel“, das 2010 unter dem Titel „Sturm und Tang“ erschienen ist.
  • 2010: Peter Kurzeck für sein Romanprojekt „Vorabend“, dem fünften Teil der großen Chronik „Das alte Jahrhundert“ (erschienen 2011) und Andreas Martin Widmann für sein erstes Romanprojekt „Die Glücksparade“ (erschienen 2012).
  • 2011: Matthias Göritz für sein Romanprojekt „Das Geschäft mit den Träumen“, erschienen 2013 unter dem Titel „Sünder und Träumer“ und Thomas Gsella für sein Lyrikprojekt „Tiere und Reime“, das 2012 mit Illustrationen von Achim Greser und Heribert Lenz unter dem Titel „Viecher in Versen“ erschienen ist.
  • 2012: Pete Smith für sein Romanprojekt „Endspiel“ (erschienen Januar 2015) und Frank Witzel für sein Romanprojekt „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969″ (erschienen März 2015).
  • 2013: Ricarda Junge für ihr Romanprojekt „Die letzten warmen Tage“ (erschienen 2014) und Paulus Böhmer für sein Lyrikprojekt „Zum Wasser will / alles / Wasser will weg“ (erschienen 2014).
  • 2014: Ulrike Syha für ihr erstes Romanprojekt „Der Korridor“ und Kurt Drawert für sein Lyrikprojekt „Verständnis und Abfall“ (erschienen 2016).
  • 2015: Gila Lustiger für ihr Romanprojekt „Die Entronnenen“ und Annika Scheffel für ihr Romanprojekt „Hier ist es schön“.

Deutscher Buchpreis 2016: Die Jury hat sechs Romane für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2016 ausgewählt

shortlist16-coverDie sechs Finalisten für den Deutschen Buchpreis 2016 stehen fest:

„Von Stille bis Gewalt: Die Romane der diesjährigen Shortlist decken ein breites inhaltliches Spektrum ab, doch sie eint eine starke Bodenhaftung, der unmittelbare Bezug zur beobachteten Realität. In harten, kontroversen Gesprächen haben wir um die sechs Autorinnen und Autoren der Shortlist gerungen. Nun aber sind wir zuversichtlich, mit der Shortlist eine Auswahl von Titeln zusammengefügt zu haben, die sowohl die unbestrittene Qualität dieses Bücherjahres als auch die unterschiedlichen Ansätze, sich der Welt und deren Beschreibungsmöglichkeiten zu nähern, widerspiegelt“, sagt der freie Kritiker Christoph Schröder, Sprecher der Jury für den Deutschen Buchpreis 2016.

Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 178 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2015 und dem 20. September 2016 erschienen sind.

Die nominierten Romane:

•Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald (S. Fischer, August 2016)

•Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (Frankfurter Verlagsanstalt, September 2016)

•André Kubiczek: Skizze eines Sommers (Rowohlt Berlin, Mai 2016)

•Thomas Melle: Die Welt im Rücken (Rowohlt Berlin, August 2016)

•Eva Schmidt: Ein langes Jahr (Jung und Jung, Februar 2016)

•Philipp Winkler: Hool (Aufbau, September 2016)

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2016 gehören neben Christoph Schröder an: Thomas Andre (Hamburger Abendblatt), Lena Bopp (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Berthold Franke (Goethe-Institut Prag), Susanne Jäggi (Librium Bücher, Baden), Sabine Vogel (Berliner Zeitung) und Najem Wali (Autor und Kritiker, Berlin).

Mit dem Deutschen Buchpreis 2016 zeichnet die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 17. Oktober 2016 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind zudem die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland. Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur übertragen die Preisverleihung im Rahmen von „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream im Internet unter www.deutschlandradio.de. Interessierte können die Preisverleihung per Live-Stream unter www.deutscher-buchpreis.de mitverfolgen

Neuer Mainzer Stadtschreiber gewählt: Abbas Khider ist der 33. Träger des Literaturpreises von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz

Abbas Khider. Foto: Diether v. Goddenthow
Abbas Khider. Foto: Diether v. Goddenthow

Abbas Khider wird der Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2017. Khider, 1973 in Bagdad geboren und wohnhaft in Berlin, ist der 33. Träger des von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergebenen renommierten Literaturpreises. Zum ersten Mal wurde der Mainzer Stadtschreiber-Preis 1985 an die Schriftstellerin Gabriele Wohmann verliehen. Abbas Khider wird, wie seine Vorgänger Feridun Zaimoglu und Clemens Meyer, gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen. Die Verleihung des mit 12 500 Euro dotierten Preises ist für März 2017 geplant.

Abbas Khider kennt sich aus mit Repression, mit Flucht und Vertreibung, mit Heimatlosigkeit und Hoffnungen auf ein neues Leben. Der deutsch-irakische Schriftsteller, der von Anfang an auf Deutsch schrieb, erzählt in einer musikalischen und schlanken Sprache, so die Jury des Mainzer Stadtschreiber-Preises, tragikomische, erschütternde und anrührende Geschichten von Menschen, die unter Verfolgung und Vertreibung leiden müssen. Er verleiht mit Sensibilität, Humor und Sympathie den Heimatlosen eine authentische, unüberhörbare Stimme.

Khider wuchs in Bagdads Viertel Saddam-City als Sohn eines Dattelhändlers auf. Als Abiturient wurde er wegen politischer Aktivitäten gegen das Regime Saddam Husseins verhaftet und von 1993 bis 1995 inhaftiert und gefoltert. Nach seiner Flucht aus dem Irak ersuchte er im Jahr 2000 Asyl in Deutschland. Von 2005 bis 2010 studierte er in München und Potsdam Literatur und Philosophie. Seit 2007 ist Khider deutscher Staatsbürger. In seinem Romandebüt „Der falsche Inder“ (2008) verarbeitete er seine jahrelange Odyssee als Flüchtling. 2011 folgte der Roman „Die Orangen des Präsidenten“, in dem Khider ein erschütterndes Bild des Irak zwischen Gefängnishölle und behüteter Kindheitsidylle zeichnete. Mit „Brief in die Auberginenrepublik“ (2013) entwarf Khider ein vielstimmiges Panorama arabischer Zustände und Stimmen. 2014 leitete Khider eine Schreibwerkstatt in Kairo, nachdem er schon 2011 in der ägyptischen Kapitale recherchiert hatte und sich an den Protesten gegen das Mubarak-Regime beteiligte. 2016 erschien sein aktueller Roman „Ohrfeige“, der abermals sofort auf große Aufmerksamkeit bei Kritik und Lesern stieß. Khider schildert mit Sinn für Melancholie und Groteske, wie eine Gruppe von Asylbewerbern Anfang der 2000er Jahre in das Räderwerk einer absurden deutschen Bürokratie gerät.

Ausgezeichnet wurde Abbas Khider bereits unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (2010), dem Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil (2013), dem Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund (2013) und dem Spycher Literaturpreis Leuk 2016.

Friedenspreisträger unterstützen Petition für Meinungsfreiheit in der Türkei #FreeWordsTurkey


Zehn Trägerinnen und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels stellen sich hinter Petition „Für das Wort und die Freiheit #FreeWordsTurkey“ / Buch- und Medienbranche fordert Bundesregierung und EU-Kommission auf, Meinungsfreiheit kompromisslos zu verteidigen / Bereits über 77.000 Unterzeichner auf www.freewordsturkey.de/petition

Die Petition für Meinungsfreiheit in der Türkei „Für das Wort und die Freiheit #FreeWordsTurkey“ bekommt Unterstützung von Preisträgerinnen und Preisträgern des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Bereits zehn Ausgezeichnete haben sich der Petition angeschlossen und fordern Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf, sich kompromisslos für die Meinungsfreiheit in der Türkei einzusetzen:

  • Swetlana Alexijewitsch (2013)
  • Carolin Emcke (2016)
  • Alfred Grosser (1975)
  • David Grossmann (2010)
  • Navid Kermani (2015)
  • György Konrád (1991)
  • Wolf Lepenies (2006)
  • Boualem Sansal (2011)
  • Friedrich Schorlemmer (1993)
  • Liao Yiwu (2012)

„Eine jede Demokratie lebt dann und nur dann, wenn sich die Menschen, die in ihr leben, darüber verständigen können, wie sie miteinander leben wollen“, begründet die diesjährige Friedenspreisträgerin Carolin Emcke ihr Engagement, für die Petition einzutreten. „Dafür braucht es das offene Denken und angstfreien Widerspruch, die Freiheit der Kritik wie die der Utopie. Deswegen sind Presse- und Meinungsfreiheit als Grundrechte so existentiell. Journalistinnen und Journalisten, Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu verfolgen, weil sie als unabhängige Instanzen des politischen Wissens und Gewissens ausgeschaltet werden sollen – das alles schützt keine Demokratie. Es zerstört sie.“

Alfred Grosser, Friedenspreisträger von 1975, wirft die Frage auf, ob die augenblickliche Politik der Türkei es überhaupt erlaube, weiter über einen EU-Beitritt des Landes zu sprechen. „Die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit, einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören – das ist der Kern des zweiten Artikels der EU-Verfassung. Wenn jeder Journalist, der etwas kritisiert, ein Terrorist sein soll und befürchten muss, keinen Anspruch auf einen fairen Prozess zu haben, dann passt das nicht zu unseren Vorstellungen einer freien, demokratischen Gesellschaft.“

Neben den Preisträgerinnen und Preisträgern unterstützen auch die Laudatorinnen und Laudatoren Wolfgang Frühwald (2007), Hans Maier (1986), Karl Schlögel (2009 und 2013), Gesine Schwan (1977) und Werner Spies (2008) die Petition. Aus dem Stiftungsrat sind Janne Teller und Karl-Josef Kuschel unter den Unterzeichnern.

Über 77.000 Menschen haben bereits die europaweite Online-Petition unter www.freewordsturkey.de/petition unterzeichnet, die vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem PEN-Zentrum Deutschland und Reporter ohne Grenzen initiiert wurde. Autoren, Journalisten, Verlage, Buchhandlungen, Bürgerinnen und Bürger fordern darin die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, die Meinungsfreiheit in ihren Entscheidungen, Handlungen und Äußerungen kompromisslos und aktiv einzufordern und sie nicht zum Verhandlungsgegenstand zu machen. Seit dem Putschversuch im Juli 2016 hat sich die Lage für Medien- und Kulturschaffende in der Türkei verschärft. Mehr als 130 Medienhäuser wurden geschlossen, darunter 29 Buchverlage. Über 110 Journalistinnen und Journalisten, Autorinnen und Autoren sind derzeit inhaftiert.

Zur Petition: www.freewordsturkey.de/petition

Bundesweite Regionalbuchtage v. 15.-30.09.2016: Buchhandlungen und Verlage machen Lust auf Heimat

Aktionswoche vom 15. bis 30. September 2016 / Buchhandlungen und Verlage rücken Bücher aus und über der Region in den Mittelpunkt / Über 200 Veranstaltungen bundesweit

Berlin und Frankfurt am Main, 9. September 2016 – Vom 15. bis 30. September dreht sich im Buchhandel alles um das Thema „Heimat“. Im Rahmen der zweiten bundesweiten Regionalbuchtage rücken Buchhandlungen und Verlage an vielen Orten regionale Themen, Bücher und Autoren in den Mittelpunkt. Rund 200 Lesungen, Vorträge, Buchvorstellungen, Autoren- und Kritikergespräche, Ausstellungen, Schnitzeljagden, kulinarische und musikalische Lesungen eröffnen unterschiedliche Blickwinkel auf die Region und das Thema „Heimat“. Die Regionalbuchtage sind eine Aktion der im Börsenverein des Deutschen Buchhandels organisierten Verlage und Buchhandlungen, unter dem Dach von „Vorsicht Buch!“, der bundesweiten Initiative der deutschen Buchbranche.

Beispiel eines gelungenen Regionalia-Titels : Erika Noack: Wiesbander Strassengeschichten: Die Wilhhelmstrasse. Thorsten Reiß Verlag, Wiesbaden 2016 ISBN 878-3-928085-68-7
Beispiel eines gelungenen Regionalia-Titels : Erika Noack: Wiesbander Strassengeschichten: Die Wilhhelmstrasse. Thorsten Reiß Verlag, Wiesbaden 2016
ISBN 878-3-928085-68-7

Lokale Themen und Produkte liegen im Trend. Viele Buchhandlungen und Verlage bieten regionale Titel an. Ob Reise- und Kochbücher, Kultur- und Sozialgeschichten, Freizeit-, Wander- und Radführer, Sachbücher zu Geografie und Ökologie, Regional- und Lokalhistorie, Krimis, Lyrik,  Bilder-, Kinder- oder Mundartgeschichten – Regionalliteratur bringt auf vielfältige Weise die Heimat oder den aktuellen Lebensmittelpunkt näher.

„Obwohl wir mit Büchern die ganze Welt in unseren Laden holen, machen wir uns auch immer stark für das, was aus und über unsere Region veröffentlicht wird“, sagt Ursula Schüller von der Buchhandlung Sommer in Niedernhausen bei Wiesbaden. „Wir kennen die Autoren und Verlage, die sich mit unserer Region befassen und empfehlen gerne Bücher, die neue Blicke auf die eigene Heimat eröffnen“. Die Buchhändlerin hat für die Regionalbuchtage ein eigenes Programm zusammengestellt. Der Worms Verlag aus der Nibelungenstadt Worms nimmt zum ersten Mal an der Aktion teil. Programmleiter Berthold Röth: „Unsere  Themen sind nicht nur literarischer Art, auch die Entwicklung der Orte und Städte hier in Rheinhessen, neue Perspektiven für die Stadt Worms und die Stärkung der Region stehen bei uns im Fokus des Programms.“

Über die Initiative Vorsicht Buch!: Vorsicht Buch! ist eine bundesweite Initiative der gesamten deutschen Buchbranche, die im März 2013 auf der Leipziger Buchmesse startete. Verantwortlich für die Kampagne ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Ziel von Vorsicht Buch! ist es, Menschen für Bücher zu begeistern und den Buchhandel vor Ort zu stärken. www.vorsichtbuch.de | www.facebook.de/vorsichtbuch.

„Worte bewegen“ in bewegten Zeiten Deutschland ist Ehrengast der Internationalen Buchmesse in Istanbul

FBM_Logo_2016_EhrengastFrankfurt, 06.09.2016 – Unter dem Motto „Worte bewegen – Sözcüklerin etkisi“ wird sich die Bundesrepublik Deutschland in diesem Jahr als Ehrengast auf der Internationalen Buchmesse Istanbul (12.-15. November 2016) präsentieren. Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Frau Prof. Dr. Böhmer, erläutert: „Türkische Literatur ist für mich ein wichtiger Schlüssel zur Gedankenwelt in der Türkei. Aus der Türkei stammen einige der großen Autoren der Gegenwart. Die Buchmesse in Istanbul spiegelt unsere gemeinsame Welt der Literatur wider, die von Autorinnen und Autoren immer wieder neu erschaffen wird. Die Literatur bringt uns näher zueinander.“ Das Auswärtige Amt, die Frankfurter Buchmesse und das Goethe-Institut Istanbul gestalten den Gastlandauftritt Deutschlands in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA.
 
Der Auftritt findet in einer politisch bewegten Zeit statt: „Gemeinsam haben wir beschlossen, das Angebot gerade jetzt anzunehmen“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. „Die Schließung zahlreicher Verlage und Medienhäuser beobachten wir mit Sorge. Der deutsche Gastlandauftritt in der Türkei ist auch ein Zeichen der Solidarität mit Autoren, Journalisten und Verlegern, die ihren Beruf in schwierigen Zeiten ausüben. Gleichwohl veranstalten wir den Auftritt aber auch für das türkische Publikum, das großes Interesse an deutscher Literatur und Kultur zeigt.“
 
„Gerade in dieser angespannten Zeit ist es wichtig, Räume zu schaffen für einen Gedankenaustausch zwischen Autorinnen und Autoren, Leserinnen und Lesern, den Gästen aus Deutschland und dem Publikum in der Türkei. Ich freue mich auf interessante Veranstaltungen und anregende Gespräche“, sagt Reimar Volker, Leiter des Goethe-Instituts Istanbul.
Deutsche und türkische Verlagshäuser pflegen nicht erst seit dem vielbeachteten Gastlandauftritt der Türkei auf der Frankfurter Buchmesse 2008 einen engen Austausch. „Diese kulturellen Beziehungen sollen nicht mit Messern abgeschnitten werden“, fordert die renommierte Literaturübersetzerin Sezer Duru, die zahlreiche deutsche Autoren ins Türkische übertragen hat, darunter Hans Magnus Enzensberger und Thomas Bernhard.
 
Um den fachlichen Austausch und die Vernetzung zwischen türkischen und deutschen Verlegern zu fördern, wird eine Delegation von 13 Kinder- und Jugendbuchlektoren vom 18.-24. September nach Deutschland reisen und Verlage in Frankfurt, München und Hamburg besuchen. Gefördert wird die Lektorenreise vom Auswärtigen Amt, die Programmgestaltung und Durchführung übernimmt die Frankfurter Buchmesse. Wie in den Jahren zuvor werden türkische Verlage und Agenturen auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2016 große Präsenz zeigen.
 
International Istanbul Book Fair – der wichtigste Branchentreffpunkt in der Türkei
Die Istanbuler Buchmesse ist die bedeutendste Buchmesse der Türkei und die größte Publikums- und Verkaufsmesse des Landes, aber auch wichtigster Branchentreffpunkt. Organisiert wird die International Istanbul Book Fair von der privaten Messegesellschaft TÜYAP in enger Kooperation mit dem Verlegerverband Türkiye Yayincilar Birligi. Der Verband vertritt eine liberale Haltung und forciert seit 2009 die Internationalisierung und Professionalisierung. In den vergangenen Jahren hat sich die Messe zu einem Ort für lebhafte Diskussionen entwickelt. Durchschnittlich stellen ca. 800 Verlage und NGOs aus. Jedes Jahr verkünden die Messeveranstalter steigende Besucherzahlen, im Jahr 2014 wurde zum ersten Mal die 500.000 Marke überschritten. Rund 300 Veranstaltungen finden jährlich während der Messetage statt. In diesem Jahr lautet das Motto der International Istanbul Book Fair „Philosophy and Humanity“.
 
Deutscher Ehrengastauftritt: Autoren und Rahmenprogramm
Schriftsteller, Lyriker, Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren: Mehr als zehn Literaten haben ihre Teilnahme am Gastlandauftritt Deutschlands bereits bestätigt. Ilija Trojanow, Olga Grjasnowa, Silke Scheuermann, Peter Schneider, Matthias Göritz, Judith Kuckart, und Emine Sevgi Özdamar sowie Wilhelm Schmid und Tobias Hülswitt werden ihre Werke dem türkischen Publikum vorstellen, zahlreiche Titel dieser Autoren liegen in türkischer Übersetzung vor. Den Bereich Kinder- und Jugendbuch vertreten der Fotograf Jan von Holleben sowie der Autor und Filmregisseur Finn Ole Heinrich.
 
Die Presse- und Meinungsfreiheit gehört zu den wichtigsten Elementen moderner Demokratien. Wie sie zu verteidigen und zu bewahren ist, wird Thema des Panels „Für das Wort und die Freiheit“ sein, das im Rahmenprogramm des deutschen Gastlandauftritts stattfinden wird. Teilnehmer des Panels sind Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der Autor Ilija Trojanow, Schriftsteller Burhan Sönmez und Peter Kraus vom Cleff, Geschäftsführer des Rowohlt Verlags. Moderiert wird die Veranstaltung von Fahri Aral, Vizepräsident des türkischen Verlegerverbands (Sonntag, 13. November 2016, 15.00 – 16.00 Uhr, Konferenzsaal Karadeniz).
 
Der deutsche Gemeinschaftsstand
Bühne frei für die deutsche Literatur: Der 250 Quadratmeter große Stand bietet viel Platz zum Schmökern in den sieben deutschen Buchkollektionen mit insgesamt rund 350 Neuerscheinungen und älteren Titeln. Buchkollektionen zu folgenden Themenschwerpunkten werden am Stand gezeigt:
 
Die Longlist des Deutschen Buchpreises 2016, die Bilderbuchkollektion LOOK, aktuelle Kinder- und Jugendbücher, eine Zusammenstellung deutscher Übersetzungen ins Türkische, deutsche Bücher über die Türkei sowie eine Kollektion zur Freiheit des Wortes und die Auswahl der Schönsten Deutschen Bücher 2016.
 
Knüpfung und Ausbau von Kontakten und die Steigerung des Lizenzgeschäfts: Das erhoffen sich die 29 Verlage und Kulturinstitutionen, die am deutschen Gemeinschaftsstand ausstellen. Die Veranstaltungsbühne wird während der internationalen Tage der Buchmesse vom 12. bis 15. November im Mittelpunkt des Standgeschehens stehen. Die deutsche Buchhandlung wird während der gesamten Messezeit deutsche Bücher und türkische Übersetzungen anbieten.
 
Der Deutsche Gemeinschaftsstand vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Kooperation mit dem AUMA, dem Verband der deutschen Messewirtschaft, wird umgesetzt von der LMI Leipziger Messe International GmbH. Initiiert wurde der Auftritt von der Frankfurter Buchmesse, einem Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Das Auswärtige Amt fördert das kulturelle Rahmenprogramm rund um den Gastlandauftritt.

 

Aussteller des deutschen Pavilions 
 Arbeitskreis für Jugendliteratur
 arsEdition represented by Angela Schaaf de Lavado
 AvJ – Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen
 Carl Hanser Verlag
 Carlsen Verlag represented by Sylvia Schuster
 Delius Klasing Verlag represented by Nadja Kneisler (tbc)
 DOM Publishers represented by Philipp Meuser (tbc)
 dtv Verlagsgesellschaft represented by Julia Helfrich
 DuMont
 Edition Orient represented by Stephan Trudewind
 Ergon Verlag represented by Orient Institute Istanbul
 Frankfurter Buchmesse represented by Juergen Boos, B. Becker, H.Iҁten
 Goethe-Institut Istanbul represented by Reimar Volker
 Herder Verlag represented by Francesca Bressan
 J & D Dağyeli Verlag represented by Mario Pschera
 Kiepenheuer & Witsch
 Kurt Wolff Stiftung represented by Christoph Links
 Mohr Siebeck
 Parthas Verlag represented by Gabriela Wachter (tbc)
 Peter Lang represented by Esra Bahsi
 Rowohlt Verlag represented by Peter Kraus vom Cleff
 Schweizerbart / Borntraeger Science Publishers
 Suhrkamp Verlag
 Tessloff Verlag
 Türkisch-Deutsche Buchhandlung represented by Thomas Mühlbauer
 Verlag Die Werkstatt
 Verlag Friedrich Oetinger represented by Till Weitendorf (tbc)
 Vier-Türme Verlag
 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft represented by Sigmar Bauer

Literaturhaus Wiesbaden liest im Vorfeld der Buchmesse Werke des Gastlandes Niederland

FBM_Logo_2016_EhrengastDer Oktober steht ganz im Zeichen von Flandern und den Niederlanden – in diesem Jahr unter dem Motto „Dies ist, was wir teilen“ Gastland der Frankfurter Buchmesse. An einem Wochenende zeigen im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden im Vorfeld der Buchmesse vier Autoren mehrerer Generationen in unterschiedlichen Genres die Vielfalt der flämischen und niederländischen Literatur. Arnon Grünberg, Lot Vekemans, Kris Van Steenberge und Margriet de Moor machen mit ihren Romanen Lust auf eine literarische Entdeckungstour in unser Nachbarland.

© massow-picture
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Unter dem Titel „Neue Literatur aus Flandern und den Niederlanden“ finden im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser im Vorfeld der Buchmesse vom 7.-9. Oktober verschiedene Lesungen niederländischer und flämischer Autoren statt.

Wiesbaden ist historisch mit dem Königshaus Oranien der Niederlande verbunden, denn dieses ging einst aus dem Herzogtum Nassau hervor. Ein Blick in die niederländische und flämische Gegenwartsliteratur soll das Verhältnis neu beleben und vertiefen. Das ausführliche Programm liegt in Form einer Broschüre aus.

Fr. 07.10. | 19.30 Uhr

„Muttermale“ ist der grotesk komische und berührende neue Roman des bekannten niederländischen Schriftstellers Arnon Grünberg. Er erzählt darin von zwei Menschen, die aneinander gebunden sind ohne Wenn und Aber, die ohne einander nicht leben und nicht sterben können und die eine unendliche Liebe eint: Mutter und Sohn.

Otto Kadoke arbeitet als Psychiater in einem Krisenzentrum. Er versucht, Menschen mit Selbstmordabsichten von ihren Plänen abzubringen. Als er eines Tages seine pflegebedürftige Mutter besucht, öffnet eine nepalesische Hilfskraft die Tür, nur in ein Handtuch gehüllt. Der Psychiater verliebt sich sofort in die junge Frau. Und sieht sich wenig später mit der Situation konfrontiert, dass er sich von nun an alleine um die Pflege seiner Mutter kümmern muss. Kadoke ist kinderlos, mittleren Alters, aber nicht unattraktiv, besonders nicht für junge Ärztinnen. Als er auch bei einer suizidalen Frau die professionelle Distanz nicht wahrt, kommen sein Privat- und sein Berufsleben durcheinander: Das Haus seiner Mutter wird ab da zum ambulanten Krisenzentrum für alle, und Kadoke dekliniert Liebe auf ganz neue Weise: fürsorglich.

Arnon Grünberg wurde 1971 in Amsterdam geboren. Seine Eltern sind Mitte der 1930er Jahre aus Nazi-Deutschland geflohen. Er gründete seinen eigenen Verlag Kasimir, welcher sich der Veröffentlichung „nicht arischer“ deutschsprachiger Literatur widmete. Seinen ersten Roman „Blauer Montag“ veröffentlichte er 1994, im Alter von 23 Jahren. Er wurde ein inter-nationaler Bestseller. Neben literarischen Veröffentlichungen ist Grünberg für seine Tätigkeit als Kolumnist, Essayist, Journalist und Blogger bekannt. Er gilt als vielseitiger Autor, der sich auch ungewöhnlichen Projekten gegenüber offen zeigt und zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Grünberg lebt und arbeitet seit 1995 in New York City.
Fr. 07.10. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Buchwald
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Sa. 08.10. | 18.30 Uhr

Die Stücke der niederländischen Autorin Lot Vekemans werden auf vielen deutschen Bühnen mit großem Erfolg gespielt. Nun liegt ihr erster Roman „Ein Brautkleid aus Warschau“ vor – eine berührende Geschichte über die Unwägbarkeiten des Lebens.

Mit unvergesslichen Figuren entfaltet sie in drei Erzählungen die Geschichte der jungen Polin Marlena und der drei Männer, die ihr begegnen. Zuerst schildert Marlena ihr Leben auf dem polnischen Land und das Zusammentreffen mit dem Journalisten Natan, in den sie sich Hals über Kopf verliebt, der jedoch wieder in sein Heimatland Amerika zurückkehrt – ohne zu wissen, dass Marlena schwanger ist. Ihrer streng katholischen Mutter kann sie auf keinen Fall sagen, dass sie von einem jüdischen Journalisten ein Kind erwartet. So kommt sie auf eine andere, etwas skurrile, Idee: Sie kontaktiert eine Heiratsvermittlung und lernt darüber einen holländischen Bauern kennen. Kurzentschlossen zieht sie nach Holland zu Andries, der ein liebevoller Vater für ihren Sohn Stan wird. Doch als sie eines Tages nach Jahren wieder ihre Heimat Polen besucht, bleibt sie mit Stan dort, der aus Verzweiflung darüber aufhört zu sprechen. An diesem Zeitpunkt der Handlung wechselt Vekemans die Perspektive der Geschichte und verdeutlicht anhand der Erzählungen von Andries und Szymon, einem Verwandten von Natan, dass es mehr als eine Wahrheit gibt, wenn man seinen Platz im Leben sucht.

Lot Vekemans, geboren 1965, studierte Geographie, später an der Schriftsteller-Akademie Colofon in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Theaterstücke. Sie sind in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt und wurden vielfach preisgekrönt. Ihr Stück „Gift“ feiert derzeit in Deutschland Erfolge.
Sa. 08.10. | 18.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Buchwald
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Sa. 08.10. | 20.30 Uhr

Kris Van Steenberge zeichnet in seinem Romandebüt „Verlangen“ das psychologisch eindringliche Porträt einer Familie kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Raffiniert schildert er aus verschiedenen Perspektiven das tragische Schicksal der Familie Duponselle im kleinen belgischen Ort Woesten unweit von Ypern. Elisabeth, Tochter des Schmieds, hat sich immer nach Bildung gesehnt und wollte der Enge des Dorfes entfliehen. Als sie den jungen Arzt Guillaume Duponselle heiratet, scheint sich alles zunächst positiv zu entwickeln. Doch Guillaume kämpft mit seinen inneren Dämonen, kann den frühen Tod seines Vaters, an dem er sich schuldig fühlt, nicht verarbeiten. Die dunkle Seite seines Charakters kommt immer deutlicher zum Vorschein, als bei der Geburt seiner Zwillinge nur ein Sohn gesund ist, der andere furchtbar entstellt. Elisabeth setzt alles daran, das Leben des Jungen, den sein Vater nur Namenlos getauft hat, zu retten. Es gelingt ihr tatsächlich, Namenlos überlebt. Die Brüder wachsen heran, Valentijn ist bei allen beliebt, während die Dorfbewohner und sein eigener Vater nichts mit Namenlos zu tun haben wollen, in der Schule wird er schikaniert. Einzig seine Mutter und deren Tante setzen sich für ihn ein. Doch dann wird Elisabeth ermordet aufgefunden und der Erste Weltkrieg bricht aus – eine Zukunft scheint es für niemanden mehr zu geben.

Kris Van Steenberge, geboren 1963 in Lier / Belgien, arbeitet als Dramatiker, Regisseur und Lehrer. Die Geschichten seines Großvaters über den „Großen Krieg“ waren der Ausgangs-punkt für seinen ersten Roman „Verlangen“. 2014 wurde dieser mehrfach als bestes flämisches Debüt ausgezeichnet und wird derzeit verfilmt.
Sa 08.10. | 20.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Buchwald
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

So 09.10. | 19.30 Uhr

Margriet de Moor – eine der bedeutendsten niederländischen Schriftstellerinnen der Gegenwart – erzählt in „Schlaflose Nacht“ eine melancholische Liebesgeschichte mit großer emotionaler Wucht.

Eine Frau ist um den Schlaf gebracht seit ihr Mann sich einst ohne eine Erklärung das Leben nahm. Nur wenige Monate waren sie miteinander verheiratet, glücklich schienen sie und doch hat er die unerklärliche Tat begangen. Auch wenn seitdem zahlreiche Jahre vergangen sind, lässt sie die Erinnerung nicht los. Noch immer wohnt sie in dem gemeinsamen Haus, nutzt die durchwachten Stunden zum Backen von Kuchen und zum Nachdenken. Einzig in den Nächten, die sie mit fremden Männern verbringt – kennengelernt über eine unmissverständliche Kontaktanzeige – findet sie meist für kurze Zeit innere Ruhe. Doch dann lernt sie einen Mann kennen, der dieses Muster durchbricht. Und noch einmal hängt sie eine Nacht lang ihren Gedanken nach – möglicherweise um dann einen Neuanfang zu wagen.

Margriet de Moor, geboren 1941, studierte Klavier und Gesang, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Bereits ihr erster Roman „Erst grau dann weiß dann blau“ (1993) wurde ein großer Erfolg. Heute sind ihre Romane und Erzählungen in alle Weltsprachen übersetzt. Zuletzt erschienen „Die Verabredung“ (2000), „Sturmflut“ (2006), „Der Maler und das Mädchen“ (2011) sowie „Mélodie d’amour“ (2014). Margriet de Moor war 2003 Gastgeberin der Wiesbadener Literaturtage. Sie lebt in Amsterdam.
So 09.10. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Sandra Kegel (FAZ)
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Mi 12.10. | 19.30 Uhr

Im Rahmen der „Poetikdozentur: junge Autoren“ hält die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Judith Schalansky im Oktober in der Hochschul- und Landesbibliothek ihre erste Vorlesung unter dem Titel „Lektionen I: Von der Schrift zum Schreiben“.

Judith Schalansky ist Schriftstellerin und Gestalterin. In ihren Büchern verarbeitet sie obskure Obsessionen, von der schlecht beleumundeten Frakturschrift bis zu den verwirrend widersprüchlichen Signalen der Matrosenuniform, von der hartnäckigen Anziehungskraft abgelegener Inseln zu dem unbeirrbaren Weltbild einer alternden Biologielehrerin. In ihren Poetikvorlesungen wird Judith Schalansky jene Lektionen nachverfolgen, die ihr Schaffen geprägt haben: So steht am Anfang ihrer ersten Vorlesung eine kurze Einführung in die Grundlagen der Typografie. Wie sich Gestaltungsgesetze auf das literarische Schreiben übertragen lassen, wird im weiteren Verlauf des Abends im Rahmen einer Werkschau gezeigt.
Mi 12.10. | 19.30 Uhr
Vorlesung
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain, Lesesaal, Rheinstr. 55 – 57

Do 13.10. | 19.30 Uhr
Marlene Lohner – seit 40 Jahren Dozentin an der Volkshochschule in Wiesbaden – erzählt die Geschichten ihres Lebens: Sie berichtet von einer glücklichen Kindheit in Bremen, bis die Bomben die Stadt in Trümmer legten, und von ihrem Studium in Erlangen. Kurz darauf führte die promovierte Literaturwissenschaftlerin eine Einladung in die USA, wo sie Prof. Edgar Lohner kennenlernte – es folgten Heirat und Kinder sowie ein Umzug nach Stanford / Kalifornien. Es war die schönste Zeit ihres Lebens. Zehn Jahre später kam ein verlockendes Angebot aus Deutschland und die Familie zog nach Wiesbaden. Ihr Mann verstarb drei Jahre später unerwartet, die Jahre danach beschrieb sie in ihrem Buch „Plötzlich allein“. Dann nahm sie das Angebot der Volkshochschule an und lehrt dort seit 40 Jahren die Auseinandersetzung mit Literatur. Diese hat sie auch in düsteren Zeiten gerettet, denn: Wer liest, ist nie allein.
Do 13.10. | 19.30 Uhr
€ 8 / 7 – Nur Abendkasse!
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Mi 19.10. | 19.30 Uhr
Im Rahmen der Literaturwerkstatt des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine ist der Architekt Dirk Hoga zu Gast und spricht über „Überraschende Entdeckungen bei der Sanierung in der Villa Clementine“.

Als erste Villa in der Wilhelmstrasse wurde von 1878 bis 1882 die großbürgerliche Villa Clementine nach Plänen des Architekten G. F. Fürstchen erbaut – im Stil des Historismus. 1960 erwarb die Stadt Wiesbaden die schöne Villa. Es dauerte 15 Jahre, bis mit der Restaurierung des Gebäudes in Teilabschnitten begonnen wurde. Als der Wiesbadener Architekt Dirk Hoga im Jahr 2000 den Auftrag bekam, die zweite Etage zu sanieren, befand sich diese in einem schlechten Zustand. Über die aufwändige Sanierung und die überraschenden Ergebnisse der Arbeiten wird Dirk Hoga berichten. Die ehemalige Kulturdezernentin Rita Thies, die während der Sanierung eng mit Hoga zusammen gearbeitet hat, wird als Gast erwartet.

Dirk Hoga lebt und arbeitet in Wiesbaden. Er ist seit mehr als 25 Jahren freischaffender Architekt. Sein Büro beschäftigt sich vorrangig mit der Sanierung, Renovierung und Weiterentwicklung historischer Gebäude.
Mi 19.10. | 19.30 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse! Für die Mitglieder des Fördervereins Literaturhaus Villa Clementine und des Pressclubs ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e. V.
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Mi 26.10. | 19.30 Uhr

Der Wiesbadener Krimiautor Alexander Pfeiffer liest im Literaturhaus erstmals aus seinem neuen Wiesbaden-Krimi „Geisterchoral“: Filmvorführer Sänger steckt in Geldnot. Als ihn seine Exfreundin mit einer brisanten Suche beauftragt, zögert er nicht lange und begibt sich auf die Jagd nach einem entflohenen Häftling. Sie führt ihn auf verschlungenen Wegen durch ein geisterhaftes Wiesbaden, und Sänger ahnt nicht, dass er erst mit seiner eigenen Geschichte ins Reine kommen muss, um den heraufbeschworenen Geistern zu entkommen.

Alexander Pfeiffer, geboren 1971 in Wiesbaden, arbeitet als freier Autor, Literaturveranstalter und Moderator. Neben Kurzgeschichten und einem Gedichtband veröffentlichte er drei Wiesbaden-Krimis; von 2010 bis 2012 gab er die Anthologiereihe „KrimiKommunale“ heraus. 2014 erhielt er den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte „Kurzkrimi“ sowie ein Arbeitsstipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst für seinen Roman „Geisterchoral“.
Mi 26.10. | 19.30 Uhr
Buchpremiere
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
€ 8 / 7 zzgl. VVG., Abendkasse: € 12 / 11
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1