Am Tag des offenen Denkmals rückt Rheinland-Pfalz Architektur und Kunst des 20. Jahrhunderts in den Blickpunkt

Bedeutendes Kulturdenkmal der neuen Moderne Rathaus Mainz. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Bedeutendes Kulturdenkmal der neuen Moderne Rathaus Mainz. © Foto: Diether v Goddenthow

Passend zum 100-jährigen Jubiläum der legendären Kunsthochschule Bauhaus steht der Tag des offenen Denkmals am 8. September in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“.  Eingebettet in diese bundesweite Veranstaltung ist der Denkmaltag Rheinland-Pfalz, zum dem die Direktion Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und das Land Rheinland-Pfalz alle Bürger und Bürgerinnen herzlich einladen, unter dem Motto „Architektur und Kunst des 20. Jahrhunderts im Blickpunkt“ spannende Einblicke zu nehmen in ausgewählte  Denkmäler der neuen Moderne (zwischen 1919 bis 1980 etwa). Neben dem diesjährigen Schwerpunkt  werden   wie in jedem Jahr jedoch insgesamt 420 Denkmäler aus 2000 Jahren Geschichte in Rheinland-Pfalz zu besichtigen sein. Erwartet werden am 8. September gut 100 000 Besucher.

 Mit dem „Denkmaltag Rheinland-Pfalz“ steuert die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) auch diesmal ein eigenes Programm zu der bundesweiten Veranstaltung bei. „Der Tag des offenen Denkmals widmet sich 2019 den tiefgreifenden Umbrüchen, die sich im 20. Jahrhundert nicht nur in der Politik und der Kultur, sondern auch in der Architektur und der Kunst vollzogen haben“, erklärte Kulturminister Konrad Wolf, „es gibt kaum eine Epoche, in der so viele unterschiedliche Stile nebeneinander existierten und sich gegenseitig beeinflussten. Diese Vielfalt möchten wir den Besucherinnen und Besuchern anhand unserer markanten Kulturdenkmäler näherbringen. Wir wollen die Türen unserer Baudenkmäler öffnen und den Bürgerinnen und Bürgern einmalige Einblicke gewähren. Zugleich möchten wir mit dem Denkmaltag Rheinland-Pfalz ein Bewusstsein schaffen für die Herausforderungen, die mit der Erhaltung unserer vielfältigen Kultur- und Denkmallandschaft verbunden sind“, fügte Wolf hinzu, der heute zusammen mit Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE, sowie der Landeskonservatorin Dr. Roswitha Kaiser das Programm zum Tag des offenen Denkmals im Erthaler Hof in Mainz vorstellte.

Der Auftakt des Denkmaltags Rheinland-Pfalz findet am Tag des offenen Denkmals im feierlichen Rahmen am 7. September in der Stadthalle Lahnstein statt, die nicht zuletzt dank der farbenprächtigen Gestaltung des Künstlers Otto Herbert Hajek  in das Verzeichnis der Kulturdenkmäler Rheinland-Pfalz aufgenommen wurde und als junges Baudenkmal ideal zum diesjährigen Motto passt.

„Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz 2019 steht für die Landesdenkmalpflege im Zeichen der Architektur der letzten 100 Jahre, die auch in unserem Bundesland viele bemerkenswerte Bauten hervorgebracht hat. Uns liegt es dabei besonders am Herzen, die Menschen im Land an unserem kulturellen Erbe teilhaben zu lassen und sie gleichzeitig für die Belange und Aufgaben des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege zu sensibilisieren. Wir stellen aktuelle Projekte der Landesdenkmalpflege vor, geben interessante Einblicke in die tägliche Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bieten gemeinsam mit ehrenamtlich Aktiven und Denkmaleigentümern eine Plattform, auf der alle Facetten unseres einzigartigen kulturellen Erbes aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden“, so Generaldirektor Thomas Metz. Und Landeskonservatorin Dr. Roswitha Kaiser ergänzt: „Im gesamten Land werden an diesem Tag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Denkmalbehörden verschiedene Führungen durch ausgewählte Kulturdenkmäler anbieten, die von der Direktion Landesdenkmalpflege fachlich betreut werden. Im Fokus stehen dabei jüngere Denkmäler, die zum Motto ´Modern(e): Umbrüche in Architektur und Kunst´ passen.“

Rund 420 Kulturdenkmäler, über 100 davon mit engem Mottobezug, beteiligen sich in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz an der bundesweiten Veranstaltung und laden dazu ein, sich mit Kunst- und Baustilen auseinanderzusetzen, die den Geist der revolutionären Bauhaus-Reformbewegung, aber auch der traditionellen Spielarten der Architektur dieser bewegten Jahre verkörpern. Die Bauten, die an diesem Tag vorgestellt werden, stammen aus der Zeit zwischen der Jahrhundertwende und den 1980er-Jahren und dokumentieren damit die architekturhistorische Entwicklung vom späten Historismus bis zur Postmoderne. Die Auswahl der Denkmäler reicht vom neoklassizistischen Museumsbau in Neuwied bis zur modern ausgebauten Burgruine in Bad Kreuznach, von der kühnen Betonkonstruktion der Wormser Nibelungenbrücke mit ihrem neoromanischen Brückenturm bis zum Kinosaal der 1950er-Jahre in Neustadt. Mit vertreten sind auch bedeutende öffentliche Nachkriegsbauten wie das Mainzer Rathaus und die Hochschule für Verwaltung in Speyer sowie die Zentralmensa der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, eines der derzeit jüngsten Kulturdenkmäler des Landes.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bietet auf ihrer Webseite Informationen über alle am Tag des offenen Denkmals teilnehmenden Denkmäler und über sämtliche Angebote. Begleitend zum Denkmaltag Rheinland-Pfalz hat die GDKE erstmals eine eigene Broschüre herausgebracht, die in knappen Aufsätzen ausgewählte Kulturdenkmäler zum Thema „Architektur des 20. Jahrhunderts in Rheinland-Pfalz“ vorstellt. Ein Flyer informiert zudem über die exklusiven Führungen am 8. September. Beide Publikationen liegen vor Ort bei den Denkmalbehörden im Land und den teilnehmenden Kulturdenkmälern aus und können auch direkt bei der GDKE bezogen werden.

Der Tag des offenen Denkmals findet 2019 bundesweit zum 26. Mal statt. 1993 wurde der Aktionstag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgerufen. Rheinland-Pfalz beteiligt sich bereits seit 1992 an den European Heritage Days.

Infos: Programm Tag des offenen Denkmals Rheinland-Pfalz am 8. September 2019

Das komplette Programm mit Öffnungszeiten und Führungen im Detail als PDF