„Abstraktion ist eine Weltsprache“ Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden eröffnet am 25.06.2024 seinen Publikumsbetrieb

Ab 25. Juni 2024 nimmt das am 23.06. eröffnete Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden, Wilhelmstraße 1, seinen regulären Museumsbetrieb auf. Zugleich eröffnet auch  das Museums-Restaurant rue 1 by gollner’s - dienstags bis samstags 10 bis 24.00 Uhr, sonntags 10 - 18.00 Uhr  mre © Foto Diether von Goddenthow
Ab 25. Juni 2024 nimmt das am 23.06. eröffnete Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden,
Wilhelmstraße 1, seinen regulären Museumsbetrieb auf. Zugleich eröffnet auch das Museums-Restaurant rue 1 by gollner’s – dienstags bis samstags 10 bis 24.00 Uhr, sonntags 10 – 18.00 Uhr mre © Foto Diether von Goddenthow

Das stiftungsfinanzierte Museum Reinhard Ernst (mre) startet ab dem 25. Juni 2024 seinen Publikumsbetrieb. Sechzig Meisterwerke aus der Sammlung des Wiesbadener Unternehmers und Stifters Reinhard Ernst sind in der Eröffnungsausstellung zu sehen. Das mre ist das zehnte Museum des kürzlich verstorbenen japanischen Pritzker-Preisträgers Fumihiko Maki und sein einziges in Europa. Die erste Sonderausstellung im mre würdigt sein Werk.

Wiesbaden, 20. Juni 2024 – Nach einer dreijährigen Planungsphase und fast fünfjähriger Bauzeit eröffnet das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden seinen Publikumsbetrieb am 25. Juni. Schon jetzt weckt der Neubau an der Wilhelmstraße großes Interesse: Der Tag der Offenen Tür am 23. Juni 2024 ist bereits seit Wochen ausgebucht. Bei der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag stellten Reinhard Ernst, Unternehmer, Stifter und Museumsgründer, der Direktor Dr. Oliver Kornhoff und Lea Schäfer, die Kuratorin der ersten Sammlungspräsentation, den anwesenden Journalist:innen das neue Haus vor. Das Museum Reinhard Ernst geht auf den Entwurf des kürzlich verstorbenen japanischen Architekten Fumihiko Maki zurück.

Blick ins Innere. © Foto Jutta Ziegler
Blick ins Innere. © Foto Jutta Ziegler

Unter dem Titel Farbe ist alles! zeigt die erste Sammlungspräsentation besondere Höhepunkte in der Geschichte der Abstraktion nach 1945 auf – und zwar in den USA, in Japan und in Europa. 60 Meisterwerke aus der Sammlung Reinhard Ernst illustrieren die bahnbrechenden Veränderungen in der Malerei. In den Räumen von Fumihiko Maki werden großformatige Arbeiten u.a. von Friedel Dzubas, K.O. Götz, Toshimitsu Imai, Helen Frankenthaler, Robert Motherwell, Judit Reigl, Tōkō Shinoda, Pierre Soulages, Frank Stella und Fred Thieler zu sehen sein. Die Sammlungspräsentationen werden alle zwei Jahre wechseln.

Die erste Sonderausstellung Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur ist dem 1928 geborenen Architekten gewidmet. Sie zeigt Modelle einiger der herausragenden Projekte des Pritzker-Preisträgers, darunter des Towers 4 World Trade Center in New York. Weiterhin werden seine Museumsbauten vorgestellt, zu denen das Aga Khan Museum in Toronto (Fertigstellung 2014), das Yerba Buena Center for the Arts in Kalifornien (1993) und das National Museum of Modern Art Kyoto (1986) gehören. Das Museum Reinhard Ernst fügt sich als zehnter Museumsbau in diese hochkarätige Reihe ein. Die Ausstellung ist bis 9. Februar 2025 zu sehen.

Öffnungszeiten ab Dienstag, 25. Juni 2024
Dienstag bis Sonntag 12–18 Uhr
Mittwoch 12–21 Uhr
Montags geschlossen

Vormittags ist der Museumsbesuch ausschließlich Schulklassen vorbehalten. Der Eintritt ins Museumsfoyer ist für alle Besucher:innen frei.

Tickets können im Onlineshop vorbestellt werden.
Eintrittspreise:
Erwachsene 14 €
Ermäßigt 12 €
Jugendliche bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt.
Ab Juli 2024: An jedem letzten Dienstag ist der Eintritt im Museum Reinhard Ernst von 15–18 Uhr kostenfrei.

Öffnungszeiten Restaurant rue 1 by gollner’s (ab Dienstag, 25. Juni 2024)
Dienstag bis Samstag 10–24 Uhr
Sonntag 10–18 Uhr
Montag Ruhetag

Museum Reinhard Ernst
Wilhelmstraße 1
65185 Wiesbaden

„Kunst privat“ – Anmeldefrist beginnt am 13. August 2024

­logo kunst privat 2024- 2Kunst privat! feiert dieses Jahr 20. Geburtstag. Im Jubiläumsjahr von Kunst privat! werden hessenweit wieder zahlreiche Unternehmen und Institutionen ihre Kunstsammlungen für Besucherinnen und Besucher öffnen. Wir informieren Sie hiermit schon vorab darüber, dass Sie sich vom 13. August 2024 um 9:00 Uhr bis zum 13. September 2024, 24:00 Uhr, auf kunstprivat.net zu den kostenlosen Führungen anmelden können.

In diesem Jahr findet das Event, das mittlerweile zu einem festen Bestandteil des hessischen Kulturkalenders geworden ist, vom 18. bis 22. September 2024 statt.
Für weitere aktuelle Informationen liken und folgen Sie uns bitte bei Instagram und Facebook. Gerne stehen wir Ihnen dort auch für Nachfragen zur Verfügung.

https://kunstprivat.net/

Ministerpräsidentin Malu Dreyer gibt Entscheidung für Rücktritt bekannt – Sozialminister Alexander Schweitzer designierter Nachfolger

Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit ihrem designieren Nachfolger, Sozialminister Alexander Schweitzer. © Foto Diether von Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit ihrem designieren Nachfolger, Sozialminister Alexander Schweitzer. © Foto Diether von Goddenthow

„Es fällt mir unendlich schwer, diesen Schritt zu gehen und Ihnen heute mitzuteilen, dass ich von dem wunderbaren Amt als Ministerpräsidentin zurücktreten werde und warum diese Entscheidung für mich notwendig wurde“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Mainz. Sie habe den Bürgern und Bürgerinnen bei ihrer Vereidigung versprochen, ihrem Land zu dienen und dafür ihre ganze Kraft zu geben. Die vergangenen Wochen hätten ihr jedoch Grenzen aufgezeigt und für sie deutlich gemacht, dass ihre Kraft heute nicht mehr reiche für die Herausforderungen und Anstrengungen, die mit diesem Amt verbunden seien. Ihre Fraktion habe sich auf ihren Vorschlag heute geschlossen für Alexander Schweitzer als ihren Nachfolger ausgesprochen. Die Wahl sei für die letzte Landtagssitzung vor der Sommerpause am 10. Juli vorgesehen.

„Ich muss so viel mehr Energie aufbringen als zuvor, um meinem Amt, der großen Verantwortung, dem Druck und den vielen Terminen – vom frühen Morgen bis zum späten Abend an sieben Tagen in der Woche – noch gerecht zu werden. Der Anspruch an mich selbst ist dabei, immer meine ganze Kraft zu geben. Ich war immer sehr dankbar, dass ich mit so viel Energie ausgestattet war, denn sie ließ mich über mich hinauswachsen. Doch mein Akku lädt nicht mehr so schnell auf“, so die Ministerpräsidentin.

„Sie haben mich hoffentlich bis jetzt immer als eine Ministerpräsidentin erlebt, die alles gibt. Als eine Politikerin, die im Gespräch gemeinsam mit Bürgern und Bürgerinnen, Kommunen, der Wirtschaft, den Gewerkschaften, Kirchen und gesellschaftlichen Gruppierungen für ein gutes Leben in Rheinland-Pfalz arbeitet. Gerade die Begegnungen mit den Bürgern und Bürgerinnen gaben mir immer die Kraft für die große Aufgabe. Aber ich spüre zum ersten Mal, dass diese Kraft endlich ist. Daher ist es für mich die richtige Zeit, mein Amt in andere Hände zu geben“, so die Ministerpräsidentin. „Ich danke meinen Koalitionspartnern und natürlich meiner Fraktion dafür, dass sie Verständnis für meine Entscheidung zeigen und die Nachfolge auch von der Koalition getragen wird, damit wir den Wechsel einvernehmlich schaffen werden. Das gilt nicht nur für meine Koalitionspartner im Kabinett, es gilt auch für die Koalitionsfraktionen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Sie habe dem Land elf Jahre als Sozialministerin und elf weitere Jahre als Ministerpräsidentin mit Leidenschaft gedient, weil sie das Land und seine Menschen liebe, die immer wieder zeigten, dass Rheinland-Pfalz ein „Zusammenland“ sei. Rheinland-Pfalz sei ein absolut lebens- und liebenswertes und wirtschaftlich starkes Land, mit offenen Menschen und einer reichhaltigen Kultur. „Wir gehören zu den drei Spitzenländern mit den besten Arbeitsmarktzahlen, die ganze Welt blickt auf unsere Biotechnologiebranche und wir gehören zu den Ländern mit der größten Bildungsgerechtigkeit. Uns ist es gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, erstmals Schulden zu tilgen, gleichzeitig die Kommunen mit mehr Geld auszustatten als je zuvor und einen historischen Schuldenschnitt zu vollziehen. Ich bin heute noch dankbar, dass auch die demokratischen Fraktionen der Opposition die erforderliche Verfassungsänderung mitgetragen haben“, so die Ministerpräsidentin.

Als sie im Jahre 2013 die Regierungsverantwortung übernahm, habe Rheinland-Pfalz gerade einen beispiellosen Strukturwandel durch den Abzug der Alliierten Streitkräfte gestemmt. Seit ihrer Amtszeit sei mit Digitalisierung, KI und Klimawandel in vielen Bereichen ein neuer Strukturwandel zu gestalten. Hinzu kämen mit immensen Fluchtbewegungen, der Corona-Pandemie, der schlimmsten Naturkatastrophe im Ahrtal und dem Krieg in der Ukraine Krisen, die sich gegenseitig überlagerten. Dies alles erfordere die ganze Kraft einer Ministerpräsidentin und ihrer Regierung.

„Ich bin 2013 mit dem Ziel angetreten, offen und bürgernah zu regieren, soziale Gerechtigkeit zu sichern und Rheinland-Pfalz auf Zukunftstechnologien auszurichten, ohne dass es dabei seine Bodenständigkeit verliert. Wichtiger als der schnelle Erfolg waren mir immer die langen Linien“, so die Ministerpräsidentin. „Durch kluge Forschungsförderung und gezielte Standortpolitik ist es uns gelungen, dass einerseits mehr und mehr Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hier ein exzellentes Forschungsumfeld vorfinden und andererseits Weltunternehmen ihre Standorte mit Milliardeninvestitionen ausbauen und sich neue Unternehmen bei uns ansiedeln. Wir investieren in die Bildung unserer Kinder. Bei allen Herausforderungen an den Schulen entstehen dort neue Lernmodelle für die Schule der Zukunft. Wir sind ein sicheres Land, mit mehr Polizeikräften als je zuvor. Unsere Polizei, unsere Lehrer und Lehrerinnen, unsere Justiz – aber auch in allen anderen Bereichen – leisten die Beschäftigten des Landes hervorragende Arbeit. Deshalb habe ich viel Kraft und das Land viel Geld investiert in gute Arbeitsbedingungen, und um die Besoldung in Rheinland-Pfalz wieder konkurrenzfähig aufzustellen.“ Rheinland-Pfalz habe sich als eines der ersten Länder mit der Klimaneutralität 2040 ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt und die Fortschritte zum Beispiel beim Ausbau erneuerbarer Energien hätten zuletzt deutlich an Tempo gewonnen.

„Alle diese Herausforderungen kann niemand alleine bewältigen, es braucht die Kraft der Vielen und es braucht die Geschlossenheit in der Regierung. Die Ampel-Regierung in Rheinland-Pfalz arbeitet vertrauensvoll zusammen und wird auch in Zukunft gemeinsam unser Land voranbringen“, so die Ministerpräsidentin.

Alexander Schweitzer trage schon lange in unterschiedlichen Funktionen Verantwortung für das Land. Sein Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung stehe exemplarisch dafür, dass Zukunftsmut und soziale Sicherheit nur zusammen zum Fortschritt für alle führen. Er habe darüber hinaus eine große Nähe zu und Empathie für die Menschen. „Er ist der richtige Mann zur richtigen Zeit für dieses Amt! Die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen können sich auf ihn verlassen“, so die Ministerpräsidentin.

Alexander Schweitzer: „In diesen Stunden wird auch erneut deutlich, wie viel Malu Dreyer für unser Land geleistet und erreicht hat. Ich bin zutiefst dankbar für ihr Vertrauen in mich und will alles geben, was in meiner Kraft liegt, um diesem Vertrauen gerecht zu werden. Ich gehe mit Respekt vor der Aufgabe und Demut angesichts der Verantwortung in die kommende Zeit. Und natürlich freue ich mich auch. Auf die Möglichkeit zu gestalten, auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen unserer Koalition und des Landtags sowie auf die Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes.“

Zum Schluss wandte sich die Ministerpräsidentin noch einmal an die Bürgerinnen und Bürger: „Ich bitte Sie um Verständnis für meine Entscheidung. Es ist mir bis zum letzten Tag im Amt eine Ehre und Freude, Ihre Ministerpräsidentin zu sein. Ich danke Ihnen für die vielfältige Unterstützung, sachliche Kritik, den Zuspruch und die Sympathie, die mir viele entgegengebracht haben.“

Kultursommer Rheinland-Pfalz: Scot-t Fest 2024 auf dem Mainzer Gutenberg-Campus – Schottland kommt nach Rheinland-Pfalz

2024Scot-tFest 450Mit Unterstützung des Kultursommers Rheinland-Pfalz richtet der Scotland HUB der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) auch in diesem Jahr am letzten Juni-Wochenende ein schottisches Kulturfestival auf dem Gutenberg-Campus aus. Das „Scot-t Fest“, benannt nach Schottland (Scot-) und Sir Walter Scott (Scott-), ist eine schottisch-deutsche bunte Mischung aus wissenschaftlichen und künstlerischen Veranstaltungen. Partner des diesjährigen Scot-t Fests ist die Universität Glasgow, die das Festivalprogramm mitgestaltet. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, Schottland – seit 2021 Partnerland von Rheinland-Pfalz – beim Scot-t Fest 2024 am 28. und 29. Juni 2024 näher kennenzulernen. Für einzelne Programmpunkte wie Workshops und Konzerte wird um Anmeldung unter https://www.eventbrite.de/o/scotland-hub-45173394653 gebeten.

Das akademische Programm beginnt am Freitagnachmittag mit der Vorstellung aktueller digitaler Forschungsprojekte der Universität Glasgow. Für den Eröffnungsvortrag über Dichter und Schriftsteller, Verleger und Literaturkritiker Sir Walter Scott konnte die Glasgower Literaturwissenschaftlerin und Musikerin Kirsteen McCue gewonnen werden, die derzeit als Fellow am JGU Scotland Hub forscht und lehrt. McCue wurde kürzlich vom britischen König Charles III. für ihre Arbeit geehrt.

Am Freitagabend laden die beiden Singer-Songwriter Steve Crawford (Aberdeenshire) und Jenny Sturgeon (Shetland) im Kulturcafé zu schottischer Folkmusik ein.

Am Samstag stehen zunächst verschiedene Workshops zu Chormusik und gälischer Sprache, Konzerte von Kirsteen McCue und des renommierten University of Glasgow Chapel Choir sowie Autorenlesungen von Merryn Glover und Frank Winter auf dem Programm. Letzterer bietet darüber hinaus ein geführtes Whisky-Tasting an. Nach der Mittagspause gibt dann der JGU Scotland Hub einen Einblick in seine Arbeit und Aktivitäten. Im Mittelpunkt steht dabei das internationale sozial-ökologische Projekt „GO Mensch 2024“, in dem sich Studierende aus Schottland, Irland und Lettland zusammen mit Studierenden der JGU sowie Projektpartnern im Ahrtal intensiv mit dem Fußabdruck des Menschen auf unserem Planeten und dessen Folgen für die Natur auseinandergesetzt haben.

Auch ein Kinderprogramm ist vorgesehen: die Lowland Games, untermalt vom Scotland Hub Honorary Bagpiper Sascha Koch MacDonald.

Abgerundet wird das Scot-t Fest am Samstagabend mit einem Ceilidh, dem traditionellen schottischen Tanzabend. Und sofern es Schottland und/oder Deutschland ins Achtelfinale der Fußball-EM schaffen, wird das Spiel per Livestreaming übertragen.

Weitere Infos zum Programm und zur Anmeldung unter https://www.scotland.uni-mainz.de/scot-t-fest/

Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Stifterehepaar Reinhard und Sonja Ernst

Ministerpräsident Boris Rhein überreicht Sonja und Reinhard Ernst das Bundesverdienstkreuz. © mre /Foto: Sascha Kopp
Ministerpräsident Boris Rhein überreicht Sonja und Reinhard Ernst das Bundesverdienstkreuz. © mre /Foto: Sascha Kopp

Während der Eröffnungsgala des Museums Reinhard Ernst am gestrigen Samstag überreichte der Ministerpräsident des Landes Hessen, Boris Rhein, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse an Reinhard und Sonja Ernst für Ihre Verdienste um das Gemeinwohl.

Wiesbaden, 16. Juni 2024 – Für Ihre Verdienste im Bereich der Bildung, der Kunst und Kultur und des Denkmalschutzes wurde das Stifterehepaar Reinhard und Sonja Ernst mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein überreichte den Orden während der Eröffnungsgala des Museums Reinhard Ernst in Wiesbaden.

„Das Wirken von Reinhard und Sonja Ernst sucht seinesgleichen. Reinhard und Sonja Ernst leisten Herausragendes für unser Land und für unsere Gesellschaft. Sie inspirieren, sie initiieren und sie involvieren sich. Ihre Lebensgeschichte könnte auch ein spannendes Drehbuch für einen Hollywood-Blockbuster sein. Auf jeden Fall aber ist ihre Geschichte eine echte Erfolgsgeschichte made in Hessen. Sie sind Vorbilder für ein ebenso erfolgreiches wie verantwortungsvolles Unternehmertum. Sie sind Vorbilder dafür, was sich mit Leistung und Leidenschaft erreichen lässt. Sie sind Vorbilder für die Kraft der eigenen Wurzeln und für die Stärke einer tiefen Menschlichkeit.“

Mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland dankt der Staat für herausragende persönliche Leistungen für das Gemeinwohl. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

Über die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung
Die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung fördert Werte im Sinne des Stifterpaares. Diese Werte spiegeln sich in Kunst und Kultur sowie an Orten des Zusammenlebens und des Lernens wider. Die Gründer der Stiftung wollen ihre Zuwendungen, ihr Engagement und ihre Netzwerke möglichst effektiv für die Gemeinschaft einsetzen. Diese Gedanken verwirklicht die Stiftung dank ihres Vermögens in ausschließlich eigenen Projekten. Beispiele sind das „Haus der Hoffnung“ im japanischen Natori, das für viele Kinder und alte Menschen nach der Tsunami-Katastrophe 2011 zur Begegnungsstätte wurde, und das Musikschulhaus in Eppstein. Unter den denkmalgeschützten Gebäuden zeigt u.a. der Walderdorffer Hof in Limburg an der Lahn, worauf es den Stiftern ankommt.

mre © Foto Diether von Goddenthow
mre © Foto Diether von Goddenthow

Das zur Gänze stiftungsfinanzierte Museum Reinhard Ernst eröffnet offiziell am 23. Juni 2024. Das Museum zeigt ausschließlich abstrakte Positionen u.a. aus Europa, den USA und Japan von 1945 bis in die Gegenwart.

Weitere Informationen: Museum Reinhard Ernst

Öffnungszeiten ab Dienstag, 25. Juni 2024

Dienstag bis Sonntag 12–18 Uhr
Mittwoch 12–21 Uhr
Montags geschlossen

Vormittags ist der Museumsbesuch ausschließlich Schulklassen vorbehalten. Der Eintritt ins Museumsfoyer ist für alle Besucher frei.

Tickets können im Onlineshop vorbestellt werden.
Eintrittspreise:
Erwachsene 14 €
Ermäßigt 12 €
Jugendliche bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt.
Ab Juli 2024: An jedem letzten Dienstag ist der Eintritt im Museum Reinhard Ernst von 15–18 Uhr kostenfrei.

Öffnungszeiten Restaurant rue 1 by gollner’s (ab Dienstag, 25. Juni 2024)

Restaurant rue 1 by gollner’s - öffnet am 25. Juni 2024  © Foto Diether von Goddenthow
Restaurant rue 1 by gollner’s – öffnet am 25. Juni 2024 © Foto Diether von Goddenthow

Dienstag bis Samstag 10–24 Uhr
Sonntag 10–18 Uhr
Montag Ruhetag

Cirque Bouffons fulminante Schau PARAISO mit Weltfluchtgarantie entführt in eine poetische Traumwelt voller Magie – noch bis 7. Juli 2024 in Mainz-Kastel

Frenetischer Applaus und Standing Ovations bei der Premiere des neuen Programms Paraiso im Cirque Bouffon am 12. Juni 2024, An der Reduit Kasteler Museumsufer. Der Zirkus gastiert dort noch bis 7. Juli 2024. © Foto Diether von Goddenthow
Frenetischer Applaus und Standing Ovations bei der Premiere des neuen Programms Paraiso im Cirque Bouffon am 12. Juni 2024, An der Reduit, Kasteler Museumsufer. Der Zirkus gastiert dort noch bis 7. Juli 2024. © Foto Diether von Goddenthow

Mit minutenlangen Standing Ovations wurde  im ausverkauften komfortablen Chapiteau am 12. Juni  die Premiere der neuen Schau PARAISO 2024 des Cirque Bouffon gefeiert. Der poetische Zirkus mit Elementen des französischen Nouveau Cirque gastiert noch bis zum 7. Juli 2024 in Mainz-Kastel an der Reduit am Rheinufer. Das Showkonzept von „Paraiso“ kombiniert traditionelle Zirkuselemente mit moderner Performancekunst und schafft damit eine ganz besondere Atmosphäre, eine Traumwelt, die Erwachsene und Kinder gleichermaßen elektrisiert.

Bizarre Figuren wie das Butt-Mova gehören ins Gesamtkonzept. © Foto Diether von Goddenthow
Bizarre Figuren wie das Butt-Mova gehören ins Gesamtkonzept. © Foto Diether von Goddenthow

Inspiriert vom Werk des niederländischen spätgotischen Malers Hieronymus Bosch, hat der französische Regisseur und Cirque-Bouffon-Gründer Frédéric Zipperlin eine Show erschaffen, in der es um illustre Figuren und Fabelwesen geht, die zudem viele ungewöhnliche Bildelemente enthält. Sie geht weit darüber hinaus, was man landläufig von einem traditionellen Zirkus erwarten würde.

Die us-amerikanische Artistin Alexis Hedrick fesselte die Zuschauer mit ihren Darbietungen am  Vertikalseil und Cyr-Rad (Rhönrad).  © Foto Diether von Goddenthow
Die us-amerikanische Artistin Alexis Hedrick fesselte die Zuschauer mit ihren Darbietungen am Vertikalseil und Cyr-Rad (Rhönrad). © Foto Diether von Goddenthow

Akrobatik, Körperkunst, Komik und Live-Musik auf höchstem Niveau sind die tragenden Elemente der legendären Artisten des Cirque Bouffon. Kombiniert mit den rauschhaft schönen, sinnlich melancholischen Musikstücken, ist Paraiso eine Show der internationalen Extraklasse, die, so das Motto, „Das Herz berührt und die Zeit entschleunigt“.

Das Programm „Paraiso“, welches auf Spanisch „Paradies“ bedeutet, spiegelt den modernen Wunsch nach Aufbruch, Erneuerung und Glück wider, symbolisiert durch eine Krone. Die Botschaft dahinter: Jeder kann, wenn er seine Talente fair einsetzt, auch „König“ sein. Entsprechend wandert die begehrte Krone während des ganzen Abends von Haupt zu Haupt der nach ihr strebenden Protagonisten.

Die großartige französische Clownin Noémie Pichereau, ein Multitalent, in mehreren Disziplinen ausgebildet, und mit  Pariser- Straßenkünstler-Erfahrungen,   begleitete mit schelmischen Witz und großartiger Pantomimik durch den Abend - alles ganz ohne die typischen Clownerien © Foto Diether von Goddenthow
Die großartige französische Clownin Noémie Pichereau, ein Multitalent, in mehreren Disziplinen ausgebildet, und mit Pariser- Straßenkünstler-Erfahrungen, begleitete mit schelmischen Witz und großartiger Pantomimik durch den Abend – alles ganz ohne die typischen Clownerien © Foto Diether von Goddenthow

Natürlich gibt es auf dem Weg zur „Krönung“ immer wieder Hindernisse. Gleich zu Beginn scheitert die Clownin Noémie Pichereau, sich die Krone zu schnappen. Sie ist das Enfant Terribel des Abends. Sie bannt mit immer wieder neu eingestreuten pantomimisch- skurrilen Schelmenstückchen das Publikum bis zuletzt.

Alexander Mitin auf einem Bein balancierend, das andere Bein um den Kopf auf die andere Körperseite verbogen, fasziniert mit dieser und anderen unvorstellbaren Positionen.  © Foto Diether von Goddenthow
Alexander Mitin auf einem Bein balancierend, das andere Bein um den Kopf auf die andere Körperseite verbogen, fasziniert mit dieser und anderen unvorstellbaren Positionen. © Foto Diether von Goddenthow

Noch im Bühnen-Abgang der Clownin vereinnahmen neue Künstler die Manege, etwa der Kontorsionist und Ausnahmeathlet Alexander Mitin: Mit seinem übergelenkigen Körper versetzt der Sohn einer legendären Moskauer Zirkusfamilie sein Publikum in ungläubiges Staunen:-Dabei steht er auf einem Bein oder kopfüber nur auf einer Hand, die andere stemmt er in die Hüfte. Den rechten Fuß legt sich der ganz in Blau gekleidete Schwerkraftbezwinger auf die Schulter, die Zehen des anderen üben Druck auf den Oberschenkel aus. Alles leicht und mit einem Lächeln. Alexander ist Preisträger zahlreicher Festivals u.a. beim Internationalen Zirkusfestival Moskau, Monte Carlo und beim European Youth Festival in Wiesbaden. (dieser kommt im Oktober 2024  wieder auf’s Dern’sche Gelände nach Wiesbaden)

Annika Hemmerling, unter anderem spezialisiert in Tanz Trapez und einer ungewöhnlichen chinesischen Mundbalance. Im Hintergrund Sängerin Momo Kohlschmidt. © Foto Diether von Goddenthow
Annika Hemmerling, unter anderem spezialisiert in Tanz Trapez und einer ungewöhnlichen chinesischen Mundbalance. Im Hintergrund Sängerin Momo Kohlschmidt. © Foto Diether von Goddenthow

Während Alexander unter tosendem Applaus das Feld räumt, wird die Umbauphase zum Abtransport des „Konzertflügels“ vom Paraiso-Team als wunderbare Performance inszeniert, unablässig begleitet von Momo Kohlschmidt mystischen Gesängen. In die wieder freie Manege gleitet Varieté- und Theater-Künstlerin Annika Hemmerling hinein und präsentiert eine chinesischen Mundbalance, bei der sie auf einem –im Mund gehaltenen – Stöckchen eine 1,5  Meter hohe Kunstblume aus diversen Körperpositionen heraus graziös balanciert. Später überzeugt die Artistin mit atemberaubenden Trapez-Nummern, und einer großen Überraschung. Wunderbar, das muss man einfach erlebt haben, wie die vielen anderen grandiosen Meisterstückchen und poetischen Szenen auf höchstem Niveau, wie etwa die Darbietungen von:

  • der US-Ausnahmeartistin Alexis Hedrick mit ihren Vertikalseil- und Cyr-Rad-Nummern,
  • dem Magier Winston Fuenmayor, der es auf der Bühne regnen lässt und Karten nonstop zaubert oder den Ikarus gibt,
  • den tollen stutenbissigen „Weibern“ Yana Lutsiv und Suzanne Da Cruz, die im Primaballerina-TuTu heikle Rang-Kämpfe bis ins riskante Schwung-Trapez hinauf um die „Königinnen-Krone fechten,
  • der Fußjongleurin Nata Galkina, die mit ihrer originellen One-Woman -Show neue Maßstäbe setzt,
  • so vielen weiteren Darstellern mit ihren poetischen Bühnen- und Gruppenbildern,
  • Sergej Sweschinski und seiner grandiosen Musik mit Nastja Schkinders brillantes Akkordeon, Jana Mishenina mit ihrem virtuosem Violinen-Spiel und Momo Kohlschmidt mystischen Gesang
Inspiriert vom Werk des niederländischen spätgotischen Malers Hieronymus Bosch, hat der französische Regisseur und Cirque-Bouffon-Gründer Frédéric Zipperlin eine Show erschaffen, in der es um illustre Figuren und Fabelwesen geht. Hier eine der wunderbaren surreal anmutenden Szenen. © Foto Diether von Goddenthow
Inspiriert vom Werk des niederländischen spätgotischen Malers Hieronymus Bosch, hat der französische Regisseur und Cirque-Bouffon-Gründer Frédéric Zipperlin eine Show erschaffen, in der es um illustre Figuren und Fabelwesen geht. Hier eine der wunderbaren surreal anmutenden Szenen. © Foto Diether von Goddenthow

Paraiso ist ein großartiges Gesamtkunstwerk, Weltflucht garantiert!

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

 

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Spielort: Zirkuszelt, An der Reduit
Kasteler Museumsufer, 55252 Wiesbaden/Mainz-Kaste

 

12. Juni bis 7. Juli 2024
Mittwoch bis Freitag 19:30 Uhr,
Samstag 14:30 und 19:30 Uhr,
Sonntag 14:30 und 17:30 Uhr,
Montag und Dienstag keine Vorstellungen

Karten sind erhältlich online unter www.cirque-bouffon.com, bei https://cirque-bouffon.reservix.de/events und (ab 2 Stunden vor jeder Vorstellung ohne VVK-Gebühren) an der Abendkasse direkt am Zelt.

Das Museum Reinhard Ernst (mre) öffnet am 23. Juni 2024 seine Pforten – Ein kritischer Rundgang von Dorothee Baer-Bogenschütz

Am 23.06.2024 eröffnet das  Museum Richard Ernst an der Wilhelmstraße 1 in Wiesbaden. Erbaut wurde es nach den Plänen des japanischen Architekten  Fumihiko Maki. © Foto Diether von Goddenthow
Am 23.06.2024 eröffnet das Museum Richard Ernst an der Wilhelmstraße 1 in Wiesbaden. Erbaut wurde es nach den Plänen des japanischen Architekten Fumihiko Maki. © Foto Diether von Goddenthow

Der Unternehmer, Stifter und Museumsgründer Reinhard Ernst setzt mit seinem nach ihm benannten Museum  neue Akzepte für die in Wiesbaden noch unterrepräsentierte abstrakte Kunst. Erbaut wurde das schnörkellose Gebäude nach den Entwürfen des am 6. Juni 2024 verstorbenen  japanischen Stararchitekten und Pritzker-Preisträgers Fumihiko Maki, mit dem der Unternehmer schon früher zusammengearbeitet hat und befreundet war.

Unsere Gastautorin und Kunstexpertin Dorothee Baer-Bogenschütz  hat sich schon mal vor der offiziellen Eröffnung am 23. Juni 2024 im beinahe fertigen Museum  umgeschaut.  

Gemeinsam waren sie ganz besonders stark. Reinhard Ernst und sein japanischer Freund Fumihiko Maki, der keine drei Wochen vor der offiziellen Eröffnung seines einzigen Museumsbaus in Europa am 6. Juni 2024 fünfundneunzigjährig verstarb, erbrachten eine bemerkenswerte Leistung in und für Wiesbaden. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier geht am 23. Juni in der Hessischen Landeshauptstadt ein Tempel für Kunst an den Start, der baukünstlerisch ebenso Aufmerksamkeit erregen wird wie aufgrund des besonderen inhaltlichen Zuschnitts: Das neue private Museum Reinhard Ernst (mre), das der Stifter, Jahrgang 1945, exklusiv für seine Kunstsammlung errichten ließ, grenzt gegenständliche Kunst aus. Es feiert die Abstraktion, vor allem in der Malerei: nach dem Zweiten Weltkrieg gehypt. Später – auch unter dem Druck von Forderungen nach gesellschaftlicher Relevanz – zunehmend zugunsten von Konzept- und Ideenkunst, neuer Figuration, Partizipationsmodellen oder dokumentarischen Anstrengungen aussortiert aus dem Tagesdiskurs als zu diffus, zu unpolitisch, zu unbestimmt im Sinne des Hinterfragens der Verhältnisse, und unbrauchbar ohnedies in den Augen derer, die von Kunst Aufklärung, Bekenntnisse, Solidaritätsadressen oder – neuerdings – gar Heilung verlangen.

Ernst lässt das kalt. Seine erste Erwerbung war eine Gouache von Karl Otto Götz: „Ich habe klein angefangen“. Dann kam Hubert Berke: den wenigsten bekannt. In den 1990er Jahren bei einem Frankfurter Galeristen zu haben Damals startete Ernst die Sammlung, der sein Museum gewidmet ist. Bald sind es 1000 Werke. Frühzeitig hatte der Mann, der verhältnismäßig spät zu sammeln begann, entdeckt: „Mich interessiert besonders die Farbe.“

Von Anni Albers bis Frank Stella: Bemerkenswert vielen Künstlern mit jüdischen Wurzeln verdankt sich das Sammlermuseum. Ihre Positionen sind seine Stützen. Das Kunstpublikum reflektiert das allerdings nicht. Das 120 Seiten starke mre-Magazin widmet dem Top-Thema kein Kapitel.

Auch am mre-Eingangsbereich Wilhelmstraße 1  sind nun die letzten Bauabsperrungen beseitig. © Foto Diether von Goddenthow
Auch am mre-Eingangsbereich Wilhelmstraße 1 sind nun die letzten Bauabsperrungen beseitigt. © Foto Diether von Goddenthow

Bauverzögerungen ist es geschuldet, dass ins Eröffnungsjahr mehrere bedeutende Jahrestage fallen. 2024 ist nicht nur Stellas und Makis Todesjahr. Der Todestag von Friedel Dzubas (1915-1994) jährt sich wie der von Anni Albers zum 30. Mal. Kaum jemand kennt jedoch den Vertreter der zweiten Generation des Abstrakten Expressionismus, den die deutsche Avantgarde, „Brücke“ und „Blauer Reiter“, beeindruckt. Dzubas erkennt „tiefes Gefühl“ und „Leidenschaft“, die seine eigenen Farbwelten grundieren sollen: „Farbe ist eine emotionale Angelegenheit.“ Und ein Anker. Im US-Exil wurde das Jüdischsein des gebürtigen Berliners (besser?) nicht thematisiert, worunter er litt. Identitätssuche ist eingewoben in seine Kunst. Das Sieben-Meter-Bild „Argonaut“, ein Spätwerk von 1983 und Hauptwerk der mre-Eröffnungsschau, ist keine vordergründige Hommage an den antiken Mythos.

1939 muss der Sohn des Juden Mannheim (Martin) Dzubasz und der Katholikin Martha Medmann-Schmidt Dzubasz emigrieren. Sein Schiff läuft aus von Liverpool. Zunächst arbeitet er in Hyde Farmlands,Virginia, mit jüdischen Jugendlichen, die aus Deutschland fliehen konnten. Dann fasst er Fuß in New York. Es entwickelt sich eine Freundschaft mit Clement Greenberg: Der berühmte jüdische Kritiker stirbt schließlich im selben Jahr wie Dzubas, der sein Leben in Massachusetts beschließt und nicht in Florida wie das mre versehentlich kommuniziert. Um die vorige Jahrhundertmitte stellt Leo Castelli Dzubas aus, den nun Ernst den Deutschen nahe bringt.

1952 teilt der heute vergessene Farbfeldmaler das Atelier mit Helen Frankenthaler, die mit Greenberg liiert, mit Robert Motherwell verheiratet war, von dem der Museumsstifter ebenfalls Werke besitzt, und Ernsts Schwarm ist. Persönlich kennengelernt hat er sie nicht, aber er war ihr schnell verfallen. Niemand in Europa hat mehr Arbeiten von ihr. Dagegen besitzt Ernst nur je ein Werk von  Lee Krasner, deren Todestag sich jetzt zum vierzigsten Mal jährt, und deren ungleich berühmteren Ehemann Jackson Pollock. Ob das mre die Geschichte des Abstrakten Expressionismus auserzählt? Die Eröffnungsschau ist additiv, setzt auf Migration von Farbe und Form. Krasners „Pfau“ flankiert eine Arbeit des während des Sechstagekriegs in Tel Aviv geborenen Tal Rosenzweig, der das Pseudonym Tal R benutzt, nur wegen der verblüffenden Nähe im Formalen und den Valeurs.

Für das Schaffen des jüdischen Amerikaners Adolph Gottlieb begeistert sich Ernst ebenso wie für den Cobra-Maler Pierre Alechinsky, der russisch-jüdische Wurzeln hat. Sein großes Verdienst ist, das Augenmerk darüber hinaus auf jüdische Künstler wie Jules Olitski, Ruth Franken oder Perle Fine zu lenken: hierzulande unbekannt. Es wird spannend, im Lauf der Jahre zu beobachten, wie sie um das Zentralgestirn Frankenthaler kreisen. Schade nur, dass die Hauptkünstlerin nicht gleich vom Start weg einen eigenen Saal bekam.

Auch Kenneth Noland oder Sam Francis sind in der Eröffnungsausstellung vertreten. In Ernsts Kollektion redet keiner rein. Er hat sein Auge geschult und entscheidet über Ankäufe selbst. Manches ergibt sich wie der Erwerb eines Morris Louis, der im benachbarten Museum Wiesbaden ausgestellt war und – zufällig – Ernsts Interesse weckte. Ab 2020 ließ er sich in Sachen Museum freilich beraten, unter anderem vom früheren Direktor des Museums Wiesbaden, Alexander Klar.

© mre /Foto: Robert Lichtenberg
© mre /Foto: Robert Lichtenberg

Der Sammlung, die der Farbenfreund so energisch zusammengetragen hat, ist nunmehr ein 80-Millionen-Euro-Bauwerk mit einer Ausstellungsfläche von 2500 Quadratmetern gezimmert worden, und das ist angemessen, sollte man meinen, war es auch im Jahr 2017 noch mit 30 Millionen veranschlagt. Die Bauzeit aber nahm mehr als vier Jahre in Anspruch. Alles verteuerte sich, und Ernst ist ein Perfektionist ebenso wie der Pritzker-Preisträger Maki es war, der in Wiesbaden seinen zehnten und letzten Museumsbau realisiert hat, weswegen ihm die erste Sonderschau gewidmet ist. Terrazzoböden und Stuccowände mit Bienenwachsschichten, zu denen sich Ernst und Maki hinreißen ließen, gibt’s nicht von der Stange. Die kosten. Das Haus blendet, im positiven Sinne, schon von weitem: Die weiße Fassade verdankt sich einem Granit aus den USA. Mit seiner kubischen Strenge setzt der Bau auf vornehme Provokation.

Wie zwei Zuckerwürfel?

Das mre-Gebäude lässt Betrachtern viel Raum zur Interpretation. © Foto Diether von Goddenthow
Das mre-Gebäude lässt Betrachtern viel Raum zur Interpretation. © Foto Diether von Goddenthow

So ein Klotz braucht Deutung. „Zuckerwürfel“, würden die Wiesbadener dazu sagen, weiß Gründungsdirektor Oliver Kornhoff, und so wäre das Museum mundgerecht auch als Pendant zum MMK in Frankfurt deklariert, dem „Tortenstück“. De facto sind es zwei „Zuckerwürfel“, wenn man bei diesem Bild bleiben will: Den Gebäudekomplex erschließt ein Atrium – ein veritabler Patio! – mit einem japanischen Fächerahorn als Signatur, eingebettet in ein Meer weißer Kiesel. Assoziationen zu Wald und Wasser stellen sich ein. Passt, auch wegen des farbigen Laubs aus Glas, mit dem Karl-Martin Hartmann den Boden seiner Großinstallation übersät und der Werke aus der Moby Dick-Reihe des jüdischen Weltstars Frank Stella. Seine Interpretation von Melvilles Wal lässt das mre die Grundsatzfrage stellen: Was leistet abstrakte Kunst für die bildhafte Vorstellung?

Hochelegant sind selbst die Toiletten. Ebenfalls Orte für Kunst: von Claudia Walde, die Katharina Grosse Konkurrenz macht durch die starke Farbigkeit und Leuchtkraft ihrer Arbeiten. Grosse wurde ein Auftrag erteilt für angewandte Kunst. Die Freiburgerin konnte ihr erstes Glaskunstwerk realisieren: die kunterbunte Glaswand, die den Bereich für den Nachwuchs aquariumsartig vom lichtspendenden Atrium im Zentrum des Museums abtrennt. Per Schiebetür verborgen wird indes – sodass dass sie im Normalbetrieb gar nicht sichtbar wird – eine schicke Bar. Auf ihrem Tresen wird dereinst unbemerkt von der Öffentlichkeit Champagner perlen, denn Ernst vermietet sein Haus für Events.

Etwas stiefmütterlich behandelt ist der Vortragssaal „Maki Forum“, in dem auch geschlossene Veranstaltungen wie Hochzeiten stattfinden sollen. Zwar ist der – bei Bedarf auch diskret zugängliche – Raum für 250 Gäste an der Rückseite des Museums und unweit des Hintereingangs mit allen Wassern gewaschen, was die Lichtregie anbelangt: Er lässt sich in farbiges Licht tauchen und via Technik in einen magischen Ort verwandeln. Dennoch: Er wirkt nicht so wirklich „wow“ – ein Wort, das intern und auch im rme-Magazin oft fällt.

Im Museums-Bistro "rue 1" können sich die Besucher von den Gastronomen Günter und Alexlander Gollner verwöhnen lassen.  © Foto Diether von Goddenthow
Im Museums-Bistro „rue 1″ können sich die Besucher von den Gastronomen Günter und Alexlander Gollner verwöhnen lassen. © Foto Diether von Goddenthow

Welchen Eindruck hätte man erzielt, wenn Veranstaltungen hinter der riesigen Glasfront zur Wilhelmstraße hin stattfinden könnten. Nach Art des Treibens im Chagall-Foyer des Schauspiel Frankfurt könnte hinter dieser Glasfläche doch zumindest gelustwandelt werden?  Aber nein: Kiesel liegen auch hier, und insgesamt gibt sich das Bauwerk von außen hermetisch. Wie luftig und lichtdurchdrungen es tatsächlich ist, erkennt der Besucher erst nach dem Betreten.

Malerei, abstrakter Expressionismus mit Colourfield Painting, sowie das Informel, sind Ernsts Leidenschaften. Um auch einige plastische Akzente im Museum zu setzen, erteilte er Aufträge an Bildhauer wie Tony Cragg und Karl-Martin Hartmann. Der Wiesbadener – bekannt durch künstlerisch und im Wortsinne herausragende Stelen – schuf diesmal eine Garage. Der Autoliebhaber und Ferrarifan Ernst zeigt in seinem Kunstmuseum (völlig zurecht: Autos sind ein Kulturgut, und die schmucken und schnellen sind Kunstwerke für sich) auch einen tollen Schlitten – Bettina Pousttchis unweit der Garage platzierte knallrote (Ernsts Lieblingsfarbe!) Leitplankenarbeit wirkt da wie ein ironischer Kommentar zu seiner Autopassion -, und kommt hier ausnahmsweise einmal weit ab vom abstrakten Kurs. Wie eben auch bei dem Ahorn, der das Atrium dominiert, belebt, optisch aufwertet und zum Patio macht: zusammen mit einer Skulptur von Chillida, mit dem Maki befreundet war, als auch der Baske noch als Architekt tätig war.

Der Wert von Ernsts Kollektion beläuft sich gegenwärtig auf rund 70 Millionen Euro, und der geschäftstüchtige Unternehmer, der den Firmennamen „Harmonic Drive“ womöglich auch als Motto über sein privates Dasein schreiben könnte, erwirbt weiterhin Kunst. Über das Ankaufsbudget wird allerdings Stillschweigen bewahrt. bewahrt. Alles darf man dagegen fragen und erfahren zur Architektur des Museum Reinhard Ernst, welches das gründerzeitlich geprägte Wiesbaden unerwartet weltstädtisch bereichert. „Vieles, was ich früher gemacht habe, habe ich hier wieder gemacht“, sagt Ernst, beispielsweise „so nachhaltig wie möglich gebaut“. Über die beteiligten Gewerke, die erlesenen Materialien, über Kanten und Fugen, deren sauberer Ausführung viel Aufmerksamkeit galt, über Hakensteine oder grünen Granit als Bodenbelag kann sich auch Gründungsdirektor Oliver Kornhoff versiert auslassen. Seine Zuhörer merken: Der Funke ist übergesprungen. Kornhoff identifiziert sich mit seinem Arbeitsplatz bis in jede Ritze.

Weniger Phantasie floss in die Überschriften, die man den einzelnen Sälen der ersten Dauerausstellung zwecks „Denkanstoß“ (Kornhoff) gab. Sie wirken beliebig, klingen langweilig und sind nicht selbsterklärend. „Malerei hoch drei“ etwa hört sich fürchterlich banal an. „Malerei maßlos“ nicht minder.

Vormittags dürfen nur Kinder ins Haus

© mre /Foto: Robert Lichtenberg
© mre /Foto: Robert Lichtenberg

Dass andererseits ein zweigeschossiger Raum gleich den Namen „Kathedrale“ bekommen muss, scheint buchstäblich ein wenig hoch gegriffen. Höchst seltsam ist die Zutrittspolitik. Vormittags dürfen nur Kinder ins Haus. Ja, sind die da nicht in der Schule? Und die ein, zwei Klassen, die sich vielleicht auf dem Boden ausbreiten, würde das normale Publikum die nicht gut verkraften – wie in anderen Museen auch? Prinzipiell ist das Augenmerk auf die Kleinen natürlich das Gebot der Stunde und eine tolle Sache. Ernst will „versuchen, Kreativität aus ihnen herauszukitzeln, auch weil das „wichtig ist für die Wirtschaft“.

Bedauerlich unterdessen, dass Lesen nicht gefördert wird, der Shop in erster Linie „Geschenkboutique“ (Kornhoff) ist. In einem Museum dieses Anspruchs darf nicht nur ein Nachschlagewerk zu den Kunstbeständen und der Intention des Stifters erwartet werden – wie es schwergewichtig vorliegt -, sondern auch eine Auswahl an Fach- und allgemeinerer Kunstliteratur und -katalogen. Wie in Museumsshops üblich.

Weitere Kritik zieht die Videonische auf sich: viel zu klein. Wenn hier Künstlerfilme laufen, könnten sie ein paar Dutzend Besucher sehen wollen und nicht nur eine oder zwei Handvoll. Für sie ist aber kein Platz.

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Gleichwohl: Das mre ist ein großer Wurf und die gezeigte Malerei – amerikanische vorwiegend, aber auch ZERO-Künstler wurden heimisch an der „Rue“ –, ist ein Konzentrat von Werken aus den Ateliers namhafter Persönlichkeiten. Zwar wird man keinen Newman oder Rothko finden, aber derartige Trophäen kann nicht jeder haben. Im Vordergrund steht erst einmal die Tatsache, dass hier ein Einzelner einer Kommune, die das von sich aus nicht hinbekommen hätte, ein spektakuläres Museum spendiert und somit nicht nur seinen Namen verewigt, sondern der Gemeinschaft aus freien Stücken etwas Kostbares gibt, das auch den Kunsttourismus nach Wiesbaden weiter fördern dürfte. Vielleicht sogar entschließt sich Ernst ja irgendwann doch, auch schon morgens Erwachsene ins Haus zu lassen, die womöglich auf der Durchreise sind, als Geschäftsleute oder Kongressgäste nicht bis mittags warten können, weil ihre Agenden eng getaktet sind: ebenso wie die Ernst’sche, als er noch Geld verdienen musste.

Aus dem Westerwald zog es ihn seinerzeit in die Welt, wo er mit Antriebstechnik zu Wohlstand kam. Die Heimatregion jedoch ließ ihn niemals ganz los. Ernst lebte in Eppstein im Taunus, bevor er Wiesbaden zur Wahlheimat erkor. Der Firmensitz ist in Limburg, und Wiesbaden war als Museumsstandort zweite Wahl. Andererseits hatten die Wiesbadener ihrerseits an der symbolträchtigen Adresse Wilhelmstraße 1 zunächst keinesfalls ein Kunsthaus vorgesehen. Die einen wünschten sich ein Hotel – das war nachvollziehbar, zumal dort früher ein Grand Hotel stand -, die anderen einen Neubau für das Stadtmuseum, das nun weiterhin in der Stadtmitte mit einer unattraktiven Kellerlocation klar kommen muss und die meisten seiner Schätze gar nicht zeigen kann.

Das mre will alle zwei Jahre neu hängen. Somit gibt es – ist auch der Besuch am Morgen tabu – reichlich Gelegenheit, sich Makis Zuckerwürfel mit der Erstpräsentation immer einmal wieder zu gönnen: nicht nur zur Kuchenzeit.

Dorothee Baer-Bogenschütz

Interview – 

Dorothee Baer-Bogenschütz. Foto: Heidi Offterdinger
Dorothee Baer-Bogenschütz. Foto: Heidi Offterdinger

Reinhard Ernst teilt seine Zeit auf zwischen mehreren Frauen. Seit wann und warum, fragte Gastautorin Dorothee Baer-Bogenschütz im Interview mit dem Kunstsammler und Mäzen, der sich mit einem spektakulären Sammlermuseum in Wiesbaden verewigt

Baer-Bogenschütz: Herr Ernst, die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung ist die Trägerin des Museum Reinhard Ernst, und die Stiftung trägt Ihren Namen und den Ihrer Ehefrau. Doch da gibt es noch mindestens eine weitere Frau in Ihrem Leben. Sie bestimmt es seit langer Zeit mit, gräbt Ihnen reichlich Freizeit ab und inspirierte auch den Museumsbau. Schon seit Jahrzehnten sind Sie ihr treu und liebäugeln sogar mit einer ihrer Kolleginnen. Wann begannen Sie sich denn für Helen Frankenthaler und wann für Lee Krasner zu interessieren?

Ernst: Seit Ende der 1990er Jahre.

Baer-Bogenschütz: Sinngemäß sagten Sie einmal, man entdecke, dass man Sammler ist, wenn man feststellt, dass die häuslichen Wände nicht mehr ausreichen, um die erworbenen Werke zu hängen. Wie viele Werke der beiden für Sie so wichtigen Malerinnen befinden sich denn in Ihrer Sammlung?

Ernst: 46 Arbeiten von Helen Frankenthaler und einstweilen eine Arbeit von Lee Krasner.

Baer-Bogenschütz: Beide sind in Deutschland noch wenig bekannt, woran liegt das aus Ihrer Sicht?

Ernst: Amerikanische Künstler sind hierzulande im Allgemeinen nicht wirklich bekannt, außer Mark Rothko und Jackson Pollock. Tatsächlich ändert sich das, seit einiger Zeit rücken sie mehr in den Fokus. In den letzten Jahren wurden die beiden Künstlerinnen mit großen Einzelausstellungen gewürdigt, und es sind einige Publikationen erschienen, die ihren Stellenwert in der Kunstgeschichte betonen.

Baer-Bogenschütz: Will Ihr Museum nun explizit die Rezeption anregen und verbessern?

Ernst: Ja, unbedingt. Durch Ausstellungen, durch unsere Publikationen und durch umfangreiche Vermittlungsprogramme.

Baer-Bogenschütz: Was fasziniert Sie so sehr an Frankenthalers und an Krasners Arbeiten?

Ernst: Frankenthaler überzeugt mich durch ihren unverwechselbaren Stil. Mich beeindrucken ihre Farbfelder mit aufregenden Farben. Krasner hat ebenfalls einen eigenen Stil, ist allerdings weitaus experimentierfreudiger als Helen Frankenthaler. Das Werk, das wir von ihr in unserer Sammlung haben, Peacock aus dem Jahr 1973, erkennt man erst auf den zweiten oder dritten Blick als eine ihrer Arbeiten.

Baer-Bogenschütz: Beide sind starke Frauen, könnte das mit den jüdischen Wurzeln zusammenhängen?

Ernst: Das könnte sein, aber ich glaube es eher nicht. Beide waren mit starken Männern zusammen und haben gelernt, sich durchzusetzen.

Baer-Bogenschütz: Haben Sie beide persönlich kennen gelernt, womöglich in New York getroffen?

Ernst: Leider nie.

Baer-Bogenschütz: Frankenthalers Werke sind das Herzstück Ihrer Sammlung, kann man das so sagen?

Ernst: Das kann man so sagen. Sie ist meine Lieblingskünstlerin. Amerikanische Künstler und Künstlerinnen bilden einen großen Teil meiner Sammlung.

Baer-Bogenschütz: Demnach interessiert Sie auch die Kunst der Männer von Frankenthaler und Krasner, gleich stark aber oder etwas weniger?
Ernst:  Ich habe die Kunstwerke in meiner Sammlung nie danach bewertet, ob sie ein Mann gemalt hat oder eine Frau. Die Lebensgefährten von Frankenthaler und Krasner interessieren mich als Sammler genauso stark. Ich habe einen Pollock und mehrere Motherwells. Hätte ein Mann gemalt wie Frankenthaler, wäre er mein Lieblingskünstler.

Baer-Bogenschütz:  Herzlichen Dank für diese Liebeserklärung!

“Fenster Zum Hof”-Open Air vom 26.7. bis 25.8. im Innenhof des Landesmuseums Mainz – Jubiläums-Ausgabe mit erweitertem Spektrum

©  Mainzer Landesmuseum
© Mainzer Landesmuseum

Die Zeit ist wie im Flug vergangen und jetzt steht schon die fünfte Ausgabe vor der Tür: Das “Fenster Zum Hof”-Open Air feiert Jubiläum! Seit der Pandemie bietet das Format spannende und aufregende Konzerte in Mainz. Das FzH24 beginnt am 26.7.2024 und bis zum 25.8.2024 warten zwölf Termine in der vermutlich mediterransten Sommerlocation der Landeshauptstadt Mainz auf das Publikum, wenn die Konzertagentur Musikmaschine den Innenhof des Landesmuseum in ein Festivalgelände verwandelt.

Das “Fenster Zum Hof”-Open Air • Mainz etabliert sich als bestes Mainzer Indie-Konzertformat, das vor allem deutsche Bands und Liveacts aus alternativen Genres präsentiert, die über den Newcomer-Status hinaus sind. Kombiniert werden diese Headliner mit den besten Nachwuchs-Künstler  aus Rheinland-Pfalz. Im Rahmen der Reihe fanden fast 100 Termine mit mindestens 200 Acts statt. Beim FzH haben u.a. Die höchste Eisenbahn, Wallis Bird, Die Sterne, Jeremias, Mayberg, Enno Bunger, The Gardener & The Tree, Blackout Problems, Chefket oder auch Jupiter Jones gespielt.

Weitere Infos: www.fensterzumhof-openair-mainz.de

Programm:
Fr. 26.07.2024: Treptow
Sa. 27.07.2024: Kinderkonzert mit Larifari
So. 28.07.2024: Lina Maly (Duo)
Fr. 02.08.2024: Dota
Sa. 03.08.2024: Enno Bunger (solo am Klavier)
So. 04.08.2024: nie wieder ist jetzt – Minifestival
Fr. 16.08.2024: Kytes
Sa. 17.08.2024: Betterov
So. 18.08.2024: Maeckes
Fr. 23.08.2024: Äl Jawala
Sa. 24.08.2024: Moglii
So. 25.08.2024: Absinto Orkestra & Whiskydenke

„Vom Wert der Zeit. Historische Uhrwerke aus einer Privatsammlung“ bis 22.09.2024 im Museum Schlosspark Bad Kreuznach

Die genaue Uhrzeit ist für uns heute etwas Selbstverständliches. Doch die Entwicklung der Zeitmessgeräte war lang. Ausgewählte historische Uhrwerke der Ausstellung zeigen den Weg von der Sonnenuhr zur modernen Uhrmacherkunst. © Foto Diether von Goddenthow
Die genaue Uhrzeit ist für uns heute etwas Selbstverständliches. Doch die Entwicklung der Zeitmessgeräte war lang. Ausgewählte historische Uhrwerke der Ausstellung zeigen den Weg von der Sonnenuhr zur modernen Uhrmacherkunst. © Foto Diether von Goddenthow

In der neusten Sonderausstellung „Vom Wert der Zeit“, zeigt das Museum Schlosspark einzigartige historische Uhrwerke aus einer bedeutenden Privatsammlung. Sie geben Einblick über die Vielfalt des Uhrenmacherhandwerks aus verschiedenen europäischen Ländern und Epochen. Nicht nur für Liebhaber und alle, die mit Uhren auch beruflich zu tun haben, sondern insbesondere auch für junge Menschen (die ansonsten wenig Bock auf Museum haben) und ihre Familien bietet diese Ausstellung Gelegenheit in die faszinierende Welt der Feinmechanik und Schönheit der historischen Zeitmesser und ihrer langen Entwicklungsgeschichte einzutauchen.
Gelegentlich werden die Uhren in Gang gesetzt: Das Funktionieren der unterschiedlichen Werke, das abwechselnde Ticken und der markante Glockenschlag lädt zum Verweilen, Betrachten und Hinhören ein und inspiriert zu interessanten Gesprächen.

Museum Schlosspark
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach

Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Vom Wert der Zeit. Historische Uhrwerke aus einer Privatsammlung“ im Museum Schlosspark
am 16.06.2024 um 15:00 Uhr
mit Frau  Hasewinkel

Ohne Anmeldung – die Führung ist im regulären Museumseintritt von 5 € (4€ ermäßigt) enthalten

 

Aktionstage Römische Geschichte Live im Museum Römerhalle Bad Kreuznach am 15.06. und 16.06.2024

© Marco van Bel, Museum Schlosspark.
© Marco van Bel, Museum Schlosspark.

Ein besonderes Highlight bietet die Römerhalle am Samstag, den 15.06 und Sonntag, den 16.06 für alle kleinen und großen Geschichtsfans. Die Aktionstage gehen in diesem Jahr mit den Themen „Tatort Antike“ und „Die Reiter Roms“ in die nächste Runde.

Mit dem Tatort Antike wird das Thema der Strafverfolgung und Kriminalität im alten Rom anhand von Anschauungsmaterial näher gebracht. Ziel ist es, den Besuchern in anschaulicher Art und Weise, Herstellung, Umsetzung, sowie die Prävention von Kriminalität in der Antike zu verdeutlichen. Darüber hinaus wird ein möglichst realistisches und vielschichtiges Bild der römischen Kriminalität und Strafverfolgung durch spannende Erklärungen zu kriminellen Delikten aufgezeigt.

© Marco van Bel, Museum Schlosspark.
© Marco van Bel, Museum Schlosspark.

Die Reiter Roms zeigt ebenfalls anhand zahlreicher, authentischer Nachbildungen wie Waffen, Rüstungen, Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände, wie die römischen Kavallerie ausgestattet und organisiert war. Als Fachmann für dieses Thema wird Hermann Klinkhammer zur Verfügung stehen, um über das Leben der Reiter, der Ausbildung der Pferde, die Herstellung der Ausrüstungsgegenstände zu berichten. Wer mehr über verschiedene Schwerter, Rüstungen und Pfeilspitzen der Römer erfahren möchte ist an diesen Tagen im Museum Römerhalle am richtigen Ort, wo auch die besonderen Grabstelen der römischen Auxiliare (Hilfstruppen) aufgestellt sind.

Die Veranstaltung ist im regulären Museumseintritt (5€/4€ ermäßigt) enthalten. Keine Anmeldung erforderlich.

Römische Geschichte Live! Tatort Antike und Die Reiter Roms
15.06.2024 und 16.06.2024 von jeweils 11 bis 17 Uhr
Kein Sondereintritt – regulärer Museumseintritt 5€/ermäßigt 4€,

Museum Römerhalle Bad Kreuznach
Hüffelsheimer Straße 11
55545 Bad Kreuznach
www.museum-roemerhalle.de