Gutenberg-Museum Mainz lädt unter dem Motto „Drucken und Werben am Bauhaus“ zur Sonderausstellung „ABC. Avantgarde – Bauhaus – Corporate Design“ – ab 6.09.2019

Orientierungshilfen im Foyer helfen, die richtigen Wege zu den Ausstellungsbereichen "Musealer Teil" und "Werkstatt" zu finden. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Orientierungshilfen im Foyer helfen, die richtigen Wege zu den Ausstellungsbereichen „Musealer Teil“ und „Werkstatt“ zu finden. © Foto: Diether v Goddenthow

Seit 2010 hat das Gutenberg-Museum „die“ Typographie zum Schwerpunktthema erklärt und seine Ausstellungsthemen aufeinander aufgebaut, zuletzt mit der Ausstellung „Futura“. Bereits seit 2013 sei die jetzt gezeigte Sonderausstellung „ABC. Avantgarde – Bauhaus – Corporate Design“ über die Entwicklung der „Bauhaus-Typografie“ geplant. Typografie war schon immer der Schwerpunkt des Gutenberg-Museums. Ihr Namensgeber, Johannes Gutenberg, war immerhin der erste Type-Designer überhaupt, so Direktorin Dr. Annette Ludwig. Hinzu kommt, dass auch das Gutenberg-Museum das erste Museum überhaupt war, das bereits 1925 unter seinem ersten Direktor Aloys Ruppel,  Vorführwerkstätten einrichtete, ganz ähnlich wie es Walter Gropius 1919 in Weimar bei der Begründung der Bauhaus-Werkstätten tat. Denn seiner Überzeugung nach könne man Kunst nicht lehren,  Handwerk schon. Und Handwerk sei  die Basis künstlerischer Tätigkeiten.

Was lag für das Gutenberg-Museum näher, sich mit seiner Ausstellung zur Bauhaus-Typographie und Druck-Demonstration am nationalen Bauhaus-Jahr zum 100. Geburtstag von Bauhaus zu beteiligen?

„Drucken und Werben am Bauhaus“ lautet das Motto der Sonderausstellung „ABC. Avantgarde – Bauhaus – Corporate Design“, die das Gutenberg-Museum Mainz erarbeitet hat. Eröffnet wird die Sonderausstellung, die den zentralen Beitrag des Landes Rheinland-Pfalz zum Jubiläumsjahr darstellt, am Donnerstag, 5. September, 19 Uhr. Grußworte sprechen Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz und Friederike Zobel, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kulturstiftung des Bundes. Für den Festvortrag konnte Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Direktor der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste Berlin gewonnen werden. Museumdirektorin Dr. Annette Ludwig führt als Kuratorin in die Ausstellung ein, Oberbürgermeister Michael Ebling, Kulturdezernentin Marianne Grosse und Wolfgang Thoener, Sammlungsleiter der Stiftung Bauhaus Dessau werden weitere Grußworte überbringen.

Ausstellungs-Impression. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v Goddenthow

Die Ausstellung, die aus mehreren Teilen besteht, fokussiert sich in einem ersten Teil im Untergeschoss des Ausstellungsgebäudes auf die künstlerische Druckwerkstatt in Weimar. Hier wird die Grafische Druckwerkstatt mit ihren Meistern wie Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer, Johannes Itten und Paul Klee vorgestellt. Künstlerische, kunst- und designhistorisch bedeutende Exponate veranschaulichen die Entwicklung von den expressionistischen Anfängen in Weimar hin zur Neuen Typografie und Werbegestaltung in der von Herbert Bayer und Joost Schmidt geführten Dessauer „Abteilung für Druck und Reklame“.

Diese Entwicklung nach der Umsiedlung nach Dessau wird in einem zweiten Ausstellungsteil im Obergeschoss gezeigt. Auch die marktgerechte Produktion von Schriften am Beispiel der Schriftgießerei Berthold wird thematisiert.

Zwei weitere nicht-museale Bausteine erweitern die Sonderausstellung:

Mit einmaligen, hochvergrößerten Wandillustrationen und Original-Druckmaschinen hat das Gutenberg-Museum die Weimarer Werkstatt nachgebaut. Links auf dem Foto sind die Hände des ersten Werkstattleiters Lyonel Feiniger zu sehen. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Mit einmaligen, hochvergrößerten Wandillustrationen und Original-Druckmaschinen hat das Gutenberg-Museum die Weimarer Werkstatt nachgebaut. Links auf dem Foto sind die Hände des ersten Werkstattleiters Lyonel Feiniger zu sehen. © Foto: Diether v Goddenthow

Mit Hilfe historischer Maschinen und Werkzeuge demonstriert die eigens eingerichtete „bauhaus.werkstatt“ die frühen Arbeitsbedingungen der Bauhäusler in der Druckwerkstätte. In einem umfangreichen Workshop-Programm können die Besucher künstlerisch-handwerkliche Drucktechniken erproben sowie unter Anleitung von Experten wie z.B. Erik Spiekermann aus Berlin typografisch experimentieren. Auch das Zusammenspiel von alter Technik und heutigen Medien kann hier kreativ erlebt werden.

Im bauhaus.labor, dem eigens installierten Pavillon im Innenhof de Gutenberg-Museums, werden Präsentationen, die in Kooperation mit der Hochschule Mainz, Designlabor Gutenberg erarbeitet wurden, gezeigt.

Die Ausstellung „ABC“ wird großzügig gefördert im „Fonds Bauhaus heute“ der Kulturstiftung des Bundes und durch die großzügige Unterstützung des Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland Pfalz ermöglicht.

Einladung zur Vernissage
Info-Faltblatt zur Ausstellung

„ABC. Avantgarde – Bauhaus – Corporate Design. Drucken und Werben am Bauhaus“
Ort:
Gutenberg-Museum
Liebfrauenplatz 5, Mainz.
Eröffnung am Donnerstag, 5. September,
19 Uhr, zu sehen bis 2. Februar 2020.