„Das römische Mainz“ von Bernd Funke beim Römischen Abend im Landesmuseum präsentiert

Dr. Jens Dolata von der GDKE-Landesarchäologie, Außenstelle Mainz gibt im Landesmuseum Mainz einen interessanten Abriss über die archäologische Arbeit vor Ort und belegt, dass die archäologische Forschung in Mainz bis in die Anfänge des 16. Jahrhunderts zurückreichen. © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Jens Dolata von der GDKE-Landesarchäologie, Außenstelle Mainz gibt im Landesmuseum Mainz einen interessanten Abriss über die archäologische Arbeit vor Ort und belegt, dass die archäologische Forschung in Mainz bis in die Anfänge des 16. Jahrhunderts zurückreichen. © Foto Diether von Goddenthow

Es mussten noch Ersatzhocker gestellt werden, so groß war der Andrang am 24. Oktober 2023 beim „Römischen Abend“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE). Anlass war die Buchpräsentation „Das römische Mainz“ von Bernd Funke im Nünnerich-Asmus Verlag mit anschließender Podiumsdiskussion und Verkostung römischer „Kulinarik“ aus Trier,  wodurch auch ein wenig Geschmack auf die neue Landesausstellung „Marc Aurel“  in 2025 gemacht werden sollte.

Museums-Direktorin Dr. Birgit Heide, die  einen Ausblick auf die Neuausrichtung des Mainzer Landesmuseums gab, konnte zahlreiche wissenschaftliche Prominenz namentlich begrüßen, darunter GDKE-Generaldirektorin Dr. Heike Otto, Limesbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Stephanie Metz, Leiterin der GDKE-Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Dr. Jennifer Schamper, Limesbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Marcus Reuter, Direktor der Rheinischen Landesmuseums Trier und Römerbuch-Mitautor Dr. Jens Dolata von der GDKE-Landesarchäologie, Außenstelle Mainz.

In seiner Einführung gab Dr. Jens Dolata einen spannenden Einblick in die vielfältigen archäologischen Kartierungs-, Grabungs-, Archivierungs- und Depot-Arbeiten in Mainz und Umgebung zur Erschließung, Bewahrung und Präsentation des reichhaltigen kulturellen Erbes, auf das man in Mainz, egal, wo gegraben wird, zwangsläufig stößt. Weitestgehend noch unbekannt sei, so Dolata, dass die Anfänge der archäologischen Römer-Forschung in Mainz nachweislich bis Anfang des 16. Jahrhunderts zurückreichen. So erschien 1520 in Mainz das Archäologische Werk „Collectanes antiquitatum in urbe atque agro Moguntiono“ von Johann Huttich über die Sammlung Mainzer Altertümer. „Bereits 1525 erfuhr diese Sammlung Mainzer Altertümer eine zweite Auflage und kann damit als hervorragender Besteller zur Stadtarchäologie in Mainz bezeichnet werde. Mainz schließt mit diesem ersten gedruckten archäologischen Stadtbuch gleichauf mit der Römerstadt Augsburg und erringt Beachtung seiner Denkmäler in den aufstrebenden Altertumswissenschaften. Eine große Zahl von Schriften zum römischen Mainz folgt seit den Zeiten der humanistischen Gelehrten und trägt, ein jeder Beitrag in seiner Art, zur Denkmalkenntnis und zum Verständnis der Stadtgeschichte von Mainz bei“, so Dolata, der auch Bernd Funkes Buch „Das römische Mainz“ in diese publizistische Tradition stellt.

Römerbuch-Autor Bernd Funke mit seiner Verlegerin Dr. Annette Nünnerich-Asmus bei der Buchpräsentation im Mainzer Landesmuseum © Foto Diether von Goddenthow
Römerbuch-Autor Bernd Funke mit seiner Verlegerin Dr. Annette Nünnerich-Asmus bei der Buchpräsentation im Mainzer Landesmuseum © Foto Diether von Goddenthow

Bernd Funke gilt als ausgewiesener Kenner des römischen Mainz und hat die Arbeit der Mainzer Landesarchäologie schon seit mehr als drei Jahrzehnten publizistisch begleitet. . In seinem Buch „Das römische Mainz“ präsentiert er Episoden aus allen Lebensbereichen Mogontiacums, der Hauptstadt der römischen Provinz Germania Superior (Obergermanien). Neben einem Spaziergang entlang der römischen Relikte bietet das 176 Seiten umfassende, reich bebilderte Buch auch eine ausführliche Darstellung der römischen Metropole am Rhein unter Einbeziehung der neuesten Forschungsergebnisse.
Bernd Funkes publizistisches Anliegen war und ist es, Mainz neben Trier, Xanten und Köln den ihr gebührenden Stellenwert als Römerstadt zu verschaffen. Mainz habe „versäumt ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Stadt, ihr römisches Erbe“, herauszustellen. Dass sich Mainz nicht schamhaft hinter diesen „Römerstädten“ Köln, Trier oder Xanten verstecken müsse, so Funke in seinem Vorwort, „wird immer dann bewusst, wenn die Archäologen wieder einmal auf spektakuläre Funde stoßen, die aus der Zeit stammen, zu der die heutige rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mogontiacum genannt wurde und spätestens ab dem Jahr 90 n. Chr. bis zum Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. Hauptstadt der weitreichenden und einflussreichen römischen Provinz Germania superior war.“

(v.l.n.r.:)Dr. Jennifer Schamper, Limesbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, GDKE-Generaldirektorin Dr. Heike Otto, Michael Bonewitz, Moderator, Stephanie Metz, Leiterin der GDKE-Landesarchäologie, Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseum Mainz und Dr. Marcus Reuter, Direktor der Rheinischen Landesmuseums Trier © Foto Diether von Goddenthow
(v.l.n.r.:)Dr. Jennifer Schamper, Limesbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, GDKE-Generaldirektorin Dr. Heike Otto, Michael Bonewitz, Moderator, Stephanie Metz, Leiterin der GDKE-Landesarchäologie, Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseum Mainz und Dr. Marcus Reuter, Direktor der Rheinischen Landesmuseums Trier © Foto Diether von Goddenthow

Eine gute Gelegenheit bot die anschließende Podiumsrunde, die Bedeutung Mogontiacums vor dem Hintergrund des römischen Erbes von Rheinland-Pfalz zu beleuchten. Moderiert von Michael Bonewitz, diskutieren darüber  Dr. Heike Otto,  Dr. Birgit Heide, Dr.  Stephanie Metz, und  Dr. Jennifer Schamper.