Literaturhaus Frankfurt e.V. : Januar-Februar-Programm 2018 – Litprom-Literaturtage – WÖRTERMEER –

© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow
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Wie das Literaturhaus Frankfurt mitteilt, befindet es sich bis einschließlich 19. Januar 2018 noch in der Winterpause. Am 20.1. startet es in das neue Literatur-Jahr mit der – bereits ausverkauften – Lesung von David Constantine. Dieser Abend richtet sich exklusiv an Mitglieder des Literaturhausvereins und findet in einer Mitgliederwohnung statt.

Mit Volker Weidermann (23.1.) und Arno Geiger (29.1.) geht es dann richtig los. Sie stellen ihre neuen Bücher vor.

Am 26. und 27.1. finden bereits zum 7. Mal die Litprom-Literaturtage statt. Dieses Mal zum Thema „Ausgezeichnet. Kartographien des Weiblichen“ mit Laksmi Pamuntjak, Claudia Piñeiro, Madeleine Thien, Anna Kim u.a.

Am 31.1. sind bei der alljährlich stattfindenden Debütantenrunde „Qualitätskontrolle“ Luise Maier („Dass wir uns haben“), Juliana Kálnay („Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens“) und Jovana Reisinger („Still halten“) zu Gast.

Ferdinand Lutz und Dominik Müller laden alle Schüler der 3. und 4. Klassen am 25.1. zu ihrer BildKlangLesung ein.

In den Februar startet das Literaturhaus Frankfurt mit dem Illustrator und Grafiker Christoph Niemann (2.2.), außerdem im Literaturhaus: Szczepan Twardoch (5.2.), Wilhelm Genazino (14.2.), Esther Kinsky (15.2.), Helmut Böttiger (20.2.), Peter Stamm (26.2.) und Adam Zagajewski (28.2.) mit ihren neuen Büchern.

Am 6.2. beginnt die neue Reihe „Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt“ kuratiert und moderiert von Rainer Hank (F.A.Z.). Zum Auftakt geht es mit Christiane Dahrendorf und Robert Falkner um den deutsch-britischen Soziologen Ralf Dahrendorf.

Am 7.2. ist Silke Scheuermann zum Abschluss der Poetikdozentur zu Gast, am 8.2. stellen Heinrich Detering, Ursula Krechel und die Schauspielerin Mechthild Großmann das Werk von Irmgard Keun vor, die Jugendlichen der Schreibwerkstatt „Schreibzimmer“ präsentieren am 22.2. ihre Anthologie und wie jedes Jahr wird im Literaturhaus der Preis für das Hörspiel des Jahres verliehen (24.2.). Verschoben wurde die Premiere von „Stimmen einer Stadt“ im Schauspiel Frankfurt vom 17.2. auf den 5.5. Details dazu folgen im März.

„WÖRTERMEER – Literatur erleben“ – Schulklassen für Angebote im Bereich kultureller Bildung gesucht!

Das Projekt „WÖRTERMEER – Literatur erleben“ für Schüler aus Frankfurt und der Region geht nach zwei erfolgreichen Jahren in die dritte Runde. Rund 800 Frankfurter und Offenbacher Schüler waren 2016 und 2017 für Comic-, Übersetzer-, Poetry Slam-Workshops, Rhetorikkurse, Schreibwerkstätten und Lesungen im Literaturhaus zu Gast. Dank der Stiftung Polytechnische Gesellschaft können ab Februar 2018 wieder Schüler der Klassen 5 bis 13 mit u.a. Arne Rautenberg, Ferdinand Lutz, Lenka Wolf und Fridtjof Küchemann „Literatur erleben“. Gesucht werden hierfür interessierte Lehrer mit ihren Klassen. Bewerbungsschluss ist der 19.1.18. (PM anbei)

Auch das Junge Literaturhaus bietet wieder Veranstaltungen für Kinder zwischen 4 und 16 Jahren. Gäste in den nächsten Monaten sind u.a. Paul Maar, Philip Waechter und Jutta Richter. Siehe Flyer: Junges Literaturhaus Januar bis Juni 2018

Das Programm im Detail:
© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow
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AUSVERKAUFT!
In einer Mitgliederwohnung in Kelkheim – Exklusiv für Mitglieder
Samstag 20.01.18 / 19.30 h / Eintritt 18 / 14 Euro
Mitglieds Heim IX mit David Constantine: Wie es ist und war

Nur für Mitglieder: ein Abend im Privaten mit dem Poeten und Mentor deutscher Dichtung
Mitglieds Heim, das sind Abende, an denen das Literaturhaus exklusiv die Mitglieder des Literaturhaus Frankfurt e.V. zum Austausch über Bücher und Autoren einlädt. Und zwar in die Wohnungen von Mitgliedern. Also in solche vier Wände, in denen Literatur gelebt wird. Zum Auftakt des Jahres erwarten wir den Poeta doctus David Constantine aus Oxford. Constantine lehrte deutsche Literatur am Queen’s College in Oxford, er übersetzte Hölderlin und Goethes Faust – beide Teile. Unter dem Titel „Etwas für die Geister“ erschien vor zehn Jahren hierzulande eine Auswahl seiner Gedichte (Wallstein Verlag). Nun bringt der Kunstmann Verlag seine hoch empfindsamen Erzählungen. Eine davon wurde mit Charlotte Rampling verfilmt: „45 Years“. Constantine lesend und redend zu erleben, ist ein hoher Gewinn für ein literarisches Leben. Dazu wie immer Wein und Käse. Begrenzte Platzzahl. Keine Abendkasse. Kartenvorverkauf und Angaben zum genauen Veranstaltungsort in Kelkheim bei Julia Ketterer unter ketterer@literaturhaus-frankfurt.de.

Dienstag 23.01.18 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Volker Weidermann: Träumer – Als die Dichter die Macht übernahmen

Der Gastgeber des Literarischen Quartetts über Dichter an der Macht
1919 ist München die Mitte. Revolution – und diese Männer sind vor Ort: Ernst Toller, Thomas Mann, Erich Mühsam, Rainer Maria Rilke, Gustav Landauer, Oskar Maria Graf, Victor Klemperer, Klaus Mann … Die Münchner Räterepublik, durch die die Dichter an die Macht gelangten. Ein Lidschlag in der Geschichte, ein Moment, in dem alles möglich schien. Was da war, zwischen November 1918 und April 1919, davon erzählt der Spiegel-Literaturchef, Publizist und Gastgeber des Literarischen Quartetts Volker Weidermann. Die Leser werden zu Augenzeugen der turbulenten, komischen und tragischen Wochen, die München, Bayern und Deutschland erschütterten. Radikaler Pazifismus, direkte Demokratie, soziale Gerechtigkeit, die Herrschaft der Phantasie. Und vorneweg Toller, Landauer und Mühsam. „Träumer“ – ein historischer Thriller einerseits, wohl eher aber Science-Fiction aus gegenwärtiger Zukunftserwartung.

Donnerstag 25.01.18 / 10.30 h / Eintritt 3 Euro
Ferdinand Lutz & Dominik Müller: Rosa und Louis
BildKlangLesung für 3. und 4. Klassen

Was beim Lesen eines Comics normalerweise nur im Kopf passiert, geschieht in dieser BildKlangLesung auf der Bühne!
Ein Schloss, zwei Kinder und jede Menge Geister. In Ferdinand Lutz’ neuem Kindercomic „Rosa und Louis“ (Reprodukt) zieht ein Geschwisterpaar mit ihren Eltern in das echte Schloss ihrer Oma. Hier warten die tollsten Abenteuer – denn die ehemaligen Bewohner des altehrwürdigen Gemäuers sind allesamt noch da: als Geister! „Rosa und Louis“ erscheint seit 2016 in Dein SPIEGEL, „Geisterstunde“ ist der erste Sammelband der witzigen Serie, den auch Eltern unbedingt mal heimlich lesen sollten. Mit Stimmen und Geräuschen, mit Musik und kleinen Animationen erwecken Ferdinand Lutz und Multiinstrumentalist Dominik Müller die Comics zum Leben. Anschließend zeigen sie, wie die Figuren entstehen und gezeichnet und wie Musik und Geräusche gemacht werden.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Litprom-Literaturtage 2018

Freitag 26.01.18 ab 16.00 h & Samstag 27.01.18 ab 11.00 h
Litprom-Literaturtage 2018 – Ausgezeichnet: Kartographien des Weiblichen
Mit Raja Alem, Ken Bugul, Meena Kandasamy, Laksmi Pamuntjak, Claudia Piñeiro, Fariba Vafi u.a.

30 Jahre LiBeraturpreis: zur Neuvermessung der Weltliteratur aus weiblicher Sicht.
2018 wird der LiBeraturpreis – der ausschließlich Autorinnen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und der arabischen Welt auszeichnet – im 30. Jahr überreicht. Der Preis hat längst internationale Strahlkraft erlangt – für Litprom ein freudiger Anlass zum Feiern, aber auch zum Nachdenken über Grundsätzliches: Ist solch ein Preis eigentlich noch opportun? Oder brauchen wir gar – wie die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie fordert – „Mehr Feminismus“? Die Litprom-Literaturtage 2018 fragen deshalb ausgezeichnete sowie nominierte Preisträgerinnen: Welche Themen treiben sie um? Was bedeutet für sie weibliches Schreiben – unter Berücksichtigung aller regionalen, sprachlichen, generationsspezifischen Diversität und über die Grenzen von ‚Nord’ und ‚Süd’, ‚race’ und ‚class’ hinweg? Die Literaturtage bieten Podiumsdiskussionen, Lesungen, Werkstattgespräche und Filmvorführungen. Alle Veranstaltungen werden gedolmetscht. Das ausführliche Programm finden Sie unter http://www.litprom.de/events/literaturtage/
Zum Abschluss spielt am Samstagabend um 20.30 h das Frankfurter Kick La Luna-Trio.

Karten:
Im Vorverkauf: Kombiticket für beide Tage 28 / 19 Euro
An der Einlasskasse: Einzelticket 8 / 6 Euro & Konzertticket Kick La Luna 12 / 10 Euro
Das Kombiticket gilt auch für das Konzert.

Montag 29.01.18 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Arno Geiger: Unter der Drachenwand
Moderation: Christoph Schröder

Der erste Deutsche Buchpreisträger und Autor von „Der alte König in seinem Exil“.
Der österreichische Autor Arno Geiger wurde einem Riesenpublikum bekannt als erster Gewinner des Deutschen Buchpreises („Es geht uns gut“, 2005). Aber auch seine Romane davor und sein durchdringendes Vaterporträt „Der alte König in seinem Exil“ etablierten ihn. Nun veröffentlicht er mit „Unter der Drachenwand“ (Hanser) einen Roman über den einzelnen Menschen und die Macht der Geschichte, über das Persönlichste und den Krieg, über die Toten und die Überlebenden: Es ist 1944, der Weltkrieg aus deutsch-österreichischer Sicht verloren, doch dauert er noch. Veit Kolbe verbringt ein paar Monate Fronturlaub am Mondsee, unter der Drachenwand eben, und trifft hier zwei junge Frauen. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist die Hoffnung, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Das Gespräch mit dem Autor führt der freie Literaturkritiker Christoph Schröder.

Mittwoch 31.01.18 / 19.30 h / Eintritt 7 / 4 Euro
Qualitätskontrolle 0118 mit Juliana Kálnay, Luise Maier und Jovana Reisinger
Moderation: Nils Husmann (chrismon)
Mit den Gebärdensprachdolmetschern Anette Kumant und Yvonne Barilaro

Drei neue Autorinnen, drei Debüts
„Ich darf niemals Kinder haben“, so beginnt Luise Maiers „Dass wir uns haben“ (Wallstein Verlag), ein Satz, immer und immer wiederholt, ein ganzes Notizheft lang. Nicht vollständig beschrieben hingegen sind die Buchseiten in diesem Kammerspiel. So entsteht Raum zum Durchatmen, wenn man die häusliche Gewalt und das karge Leben auf der einen und das Ringen nach Zärtlichkeit und Nähe auf der anderen Seite kaum noch erträgt. Einen wundersamen Kosmos eröffnet Juliana Kálnays preisgekrönte „Kurze Chronik des allmählichen Verschwindens“ (Wagenbach). Im Haus mit der Nummer 29 geht es rätselhaft zu: Ein Mann erstarrt zum Baum, ein Obdachloser zieht in den Aufzug. Episoden einer Hausgemeinschaft mit Wesen, bei denen die Übergänge zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen fließend sind. Den Zerfall einer jungen Frau beschreibt Jovana Reisinger in „Still halten“ (Verbrecher Verlag). Diese titelgebende Untätigkeit durchzieht den ganzen Roman: Eine Frau wartet und fragt sich dabei wieder und wieder „Was für eine Frau bin ich?“ Das Porträt einer Verlorenen auf der Suche nach sich selbst. Das Gespräch führt der chrismon-Redakteur Nils Husmann.

In Kooperation mit dem Journal Frankfurt. Der Abend wird, gefördert durch die Aktion Mensch, von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt.

 

Foto: Diether v. Goddenthow
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