„50 Jahre 68 – Die Erziehung der Demokratie“ – Vortragsreihe ab 7. Juni 2018 an der Goethe-Uni Frankfurt

Summerhill, eine der ersten  Demokratischen Schulen der Welt, bereits 1921 von A. S. Neil  in Leiston (Suffolk, England) mit dem Anspruch „antiautoritärer Erziehung“ gegründet, sowie die Montessori- und Walddorf-Pädagogik waren geistige Wegbereiter von Reformpädagogik und der sich daraus entwickelnden Kinderladenbewegung. © Foto: Diether v. Goddenthow
Summerhill, eine der ersten Demokratischen Schulen der Welt, bereits 1921 von A. S. Neil in Leiston (Suffolk, England) mit dem Anspruch „antiautoritärer Erziehung“ gegründet, sowie die Montessori- und Walddorf-Pädagogik waren geistige Wegbereiter von Reformpädagogik und der sich daraus entwickelnden Kinderladenbewegung. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vortragsreihe am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität

FRANKFURT. Die „pädagogische Dimension“ der Protestbewegung der späten 1960er Jahre wird bis heute selten thematisiert. Dabei macht gerade sie rückblickend die Besonderheit der westdeutschen Revolte aus, gerade auch im Vergleich mit Ereignissen und Entwicklungen in anderen Ländern. Mit der Bedeutung der Erziehung für den gesellschaftlichen Aufbruch befasst sich eine Vortragsreihe am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität in diesem Sommersemester. Den Auftakt dazu bildet am

Donnerstag, 7. Juni, 18 Uhr
Hörsaal 12, Hörsaalzentrum, Campus Westend
der Vortrag von Prof. Meike Sophia Baader (Universität Hildesheim) unter dem Titel „68 und die Pädagogik Revisited“. Weitere Vorträge im Juni und Juli befassen sich mit dem Antiautoritären Aufbegehren und der Erziehung nach Auschwitz, mit dem Frankfurter Projekt KiTa 3000 sowie den ersten Kinderläden und der Bedeutung der frühen Kindheit in der antiautoritären Bewegung.

Zwei zentrale Themen beeinflussten die damaligen Entwicklungen im Bereich der Erziehung wesentlich: Dies war einerseits die Kinderladenbewegung, die ihre Wurzeln in der starken Rezeption antiautoritärer Konzepte durch die Protagonisten der Bewegung sowie in den Emanzipationsbestrebungen von Studentinnen hatte. Andererseits führte die kritische Auseinandersetzung mit der Vätergeneration und der NS-Zeit zwangsläufig zu einer anhaltenden Autoritätskritik. Die „Erziehung nach Auschwitz“ (Adorno) als eine autoritäts- und herrschaftskritische Erziehung konnte sich in der Folge von 1968 weitgehend gesamtgesellschaftlich als maßgebliche und leitende Erziehungsvorstellung etablieren.

Weitere Termine und Themen im Überblick:

Donnerstag, 14. Juni
„Antiautoritäres Aufbegehren und Erziehung nach Auschwitz“
Prof. Dr. Micha Brumlik (Goethe-Universität)

Donnerstag, 5. Juli
„Das Frankfurter Projekt KiTa 3000. Antiautoritäre Erziehung in städtischen Kindertagesstätten“
Prof. Dr. Pia Schmid (Martin Luther-Universität Halle/Wittenberg)

Donnerstag, 12. Juli
„Die ersten Kinderläden. Zur Bedeutung der frühen Kindheit in der antiautoritären Bewegung“
Prof. Dr. Heide Kallert (Goethe-Universität)

Einen Beitrag über die Anfänge des Fachbereichs Erziehungswissenschaften, der Ende der 1960er Jahre an der Goethe-Universität etabliert wurde, lesen Sie in der diese Woche erschienenen neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“. Journalisten können die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kostenlos bestellen bei Helga Ott, Vertrieb, ott@pvw.uni-frankfurt.de.

Im Internet: http://tinygu.de/ForschungFrankfurt-1-2018
Forschung Frankfurt abonnieren: http://tinygu.de/ff-abonnieren

Alle Vorträge beginnen um 18 Uhr im Hörsaal 12 im Hörsaalzentrum am Campus Westend.
Information und Anmeldung: Teresa Mari, Fachbereich Erziehungswissenschaften Dekanat, PEG-Gebäude, Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, 60323 Frankfurt am Main, Telefon +49 (0)69 798 36211, Fax +49 (0)69 798 36304, E-Mail t.mari@em.uni-frankfurt.de