Vierte Ausgabe der bundesweiten „Woche der Meinungsfreiheit“ vom 3. bis 10. Mai 2024 / Programm kann von Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen mitgestaltet werden / Bestellung von Materialpaketen über Buchhandlungen und Verlage möglich
Frankfurt am Main, 11. März 2024. Vermehrte Angriffe auf demokratische Grundwerte, andauernde gesellschaftliche Konflikte und eine Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung: Das Debattenklima hierzulande wird rauer und Eckpfeiler der demokratischen Gesellschaft geraten ins Wanken. Auch der Blick ins Ausland – nicht zuletzt der Tod Alexej Nawalnys – führt vor Augen, wie wichtig und zugleich bedroht die Demokratie ist. Das betrifft auch die Meinungsfreiheit, die Basis aller demokratischen Diskurse und Entscheidungen ist. Im Wahljahr 2024 nimmt die „Woche der Meinungsfreiheit“ vom 3. bis 10. Mai 2024 daher die Zukunft der Demokratie in den Fokus.
Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Tag der Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai lädt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gemeinsam mit der neu gegründeten Stiftung Freedom of Expression und der Frankfurter Agenturallianz Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen dazu ein, deutschlandweit Veranstaltungen und Kampagnen zu initiieren. Angesichts der Europawahl am 9. Juni sowie dreier Landtagswahlen in Deutschland liegt ein Schwerpunkt in diesem Jahr darin, unter dem Motto #DemokratieWählenJetzt zum aktiven Eintreten für die Demokratie, u.a. durch die Beteiligung an Wahlen aufzurufen.
Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins und Vorsitzender der Stiftung Freedom of Expression: „Die Prognosen für die Wahlen im Jahr 2024 verdeutlichen die Fragilität von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten. Es liegt an uns, dem entgegenzuwirken! Durch die „Woche der Meinungsfreiheit“ setzen wir ein deutliches Signal für eine offene, demokratische Gesellschaft, Vielfalt und Freiheitsrechte. Ich ermutige alle Mitglieder unserer Branche und darüber hinaus, aktiv zu werden und unsere Möglichkeiten zur Beteiligung zu nutzen.“
Den Auftakt zur Aktionswoche bildet der Diskussionsabend „Freies Wort – freies Europa?“ am 3. Mai 2024 im Literaturhaus Frankfurt mit dem Historiker Jan-Pieter Barbian, dem Schriftsteller György Dalos und der Journalistin und Autorin Petra Reski, moderiert von Shelly Kupferberg. Die Veranstaltung richten der Börsenverein und der S. Fischer Verlag gemeinsam aus. Sie ist Teil der Initiative »Wissen Erinnern Fragen«. Am 5. Mai beteiligt sich der Börsenverein als Partner bei einer Veranstaltung der Stadt Frankfurt in der Frankfurter Paulskirche zu 75 Jahren Grundgesetz. Für den 7. Mai 2024 ist eine Veranstaltung zu Demokratie, Respekt und Vielfalt in Europa in der Dresdner Frauenkirche geplant.
Die Buchbranche spielt wie in den Vorjahren auch eine zentrale Rolle während der „Woche der Meinungsfreiheit“. Buchhandlungen haben die Möglichkeit, durch Plakate, Postkarten, Thementische und Schaufenstergestaltung auf die Kernthemen der Woche aufmerksam zu machen. Verlage bringen durch Veranstaltungen und die Nutzung sozialer Medien vermehrt Bücher zu aktuellen gesellschaftlichen Themen ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Neue Stiftung Freedom of Expression
Um die Woche der Meinungsfreiheit und weitere Projekte zu unterstützen, wurde im Dezember 2023 die Stiftung Freedom of Expression gegründet. In der Stiftung sind der Börsenverein, die Frankfurter Agenturallianz sowie Repräsentanten aus Verlagen, Bildung und Politik vertreten. Die Stiftung Freedom of Expression setzt sich für die Freiheit des Wortes und des Ausdrucks in einer offenen und pluralistischen Gesellschaft ein.
Margit Ketterle, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Freedom of Expression: „Ich freue mich sehr, zusammen mit den Kuratoriumsmitgliedern für unser Anliegen zu arbeiten. Die Woche der Meinungsfreiheit hat sich als wichtiges Forum etabliert und ist in der aktuellen politischen Lage notwendiger denn je. Doch Demokratieförderung benötigt auch eine finanzielle Basis, dafür haben wir die Stiftung geschaffen, die gemeinsam mit unseren vielen Partnern aus der Zivilgesellschaft wirksam für die Meinungs- und Kunstfreiheit eintreten wird.“
Mitgestaltung der Aktionswoche
Wer sich an der „Woche der Meinungsfreiheit“ 2024 beteiligen möchte, kann sich über das Kontaktformular auf der Website www.woche-der-meinungsfreiheit.de registrieren. Konkrete Veranstaltungsideen und Aktionen werden über ein Onlineformular unter www.woche-der-meinungsfreiheit.de/mitmachen/ eingereicht. Es stehen verschiedene Formate zur Auswahl, darunter Diskussionen, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Social-Media-Aktionen und redaktionelle Beiträge.
2023 erzielte die „Woche der Meinungsfreiheit“ mit mehr als 60 Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen eine beachtliche Resonanz auf nationaler Ebene. Zusammen mit den Veranstaltungen, Presseaktivitäten und der begleitenden Kampagne wurden seit dem Start 2021 mehr als 408 Millionen Kontakte erreicht.
Über die Woche der Meinungsfreiheit
Die „Woche der Meinungsfreiheit“ wurde 2021 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zusammen mit der Frankfurter Agenturallianz initiiert. Ziel ist es, mit einem breiten Bündnis eine Woche lang auf die Bedeutung des freien Wortes für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen. Im vergangenen Jahr haben sich über 50 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen angeschlossen, darunter Verlage, Buchhandlungen, Pressehandel, Bibliotheken, Gewerkschaften, Kirchen, Musikszene, Vereine, Verbände und Stadtverwaltungen.
Die „Frankfurter Agenturallianz“, bestehend aus Kommunikationsexperten und Kommunikationsexpertinnen aus dem Rhein-Main Gebiet, die weitgehend pro bono für die Initiative arbeiten, unterstützt den Börsenverein und die Stiftung Freedom of Expression bei der Aktionswoche. Die Kampagnenidee der Kreativen wurde 2022 mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis der DPRG sowie einer Effie-Nominierung ausgezeichnet.
Infos: „Woche der Meinungsfreiheit“ 2024 über: www.woche-der-meinungsfreiheit.de