Wettbewerbsarbeiten im Gutenberg-Museum: Bereits über 1300 Besucher informierten sich über Zukunft des Museum

Foto © massow-picture
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Ausstellung wird wegen weiterhin starker Nachfrage bis zum 30. April 2016 verlängert

Bislang haben bereits über 1300 Bürgerinnen und Bürger die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten zum Gutenberg-Museum besucht und sich über die verschiedenen Entwürfe informiert. Im Internet können Sie sich unter Museum der Zukunft kundig machen.

Aus 27 eingereichten Wettbewerbsvorschlägen ermittelte eine hochkarätig besetzte Jury  drei Siegerentwürfe für eine Erweiterung des Mainzer Gutenbergmuseums.  Die Jury hat sich unter Vorsitz des Architekten Professor Wolfgang Lorch ausführlich mit den besonderen Herausforderungen des Museums hinsichtlich der Integration ins Gesamtstadtbild beschäftigt.

„Zum einen natürlich die Einordnung in den historischen Kontext. Mit dem vis-a-vis des Doms und der Platzsituation, auch der Übergang in den öffentlichen Raum. Das zweite natürlich die vielen Zeitschichten, die zwischenzeitlich das Mainzer Gutenbergmuseum charakterisieren, diese weiter zu bauen und zu einem vernünftigen Zusammenhang, zu einem Ganzen werden zu lassen.“ Wolfgang Lorch

Siegerentwurf DFZ Architekten GmbH, Hamburg
Siegerentwurf DFZ Architekten GmbH, Hamburg

 

Laut Jury solle sich der Neubau an die historische Umgebung anpassen und gleichzeitig schon ein wenig hervorstechen, um die Wahrnehmung des Gutbergmuseums vor allem für Ortsfremde zu erhöhen. Es sei keine leichte Aufgabe. Am besten sehen die Macher (einstimmiges Jury-Votum) diese Aufgabe vom Siegerentwurf eines Hamburger Architektenbüros durch den Neubau eines angeschrägten Turms (siehe Bild: Siegerentwurf) gelöst. Mit mit seinen 22 Metern wäre dieses reduziert gehaltene Bauwerk höher als das benachbarte Hauptgebäude, der sogenannte römische Kaiser. Bislang bildet dieses wundervoll original erhaltene viergeschossige Renaissance-Gebäude aus dem 17. Jahrhundert quasi die Pforte zum Liebfrauenplatz (siehe Abbildung oben), der auf der anderen Seite vom Wahrzeichen der Stadt, dem Mainzer Dom begrenzt wird. Nun würde gegenüber vom Dom bald wohl ein bronzefarbener, geometrischer Turm aus der Erde ragen, der bislang von der breiten Mainzer Bevölkerung eher als unpassender Fremdkörper im ohnehin schon vom Krieg und Nachkriegsbausünden stark beschädigten Altstadtensemble empfunden wird. Dieser Turm verkörpere, so die Gegner,  also genau das Gegenteil von dem, wie es die Jury sieht: Für sie und die Stadt Mainz sei die Akzeptanz des Museums in der Stadt sehr wichtig.

„Es ist kein Lokalmuseum. Das ist das Weltmuseum der Druckkunst. Es ist im Herzen von Mainz. Momentan ist es so gut wie nicht sichtbar. Das ist eine Situation die man verbessern sollte. Zum anderen hat ein Museum einfach die Logik des Ausstellens, die gerade in Bezug auf Papier und Buch mit wenig Licht und die Inkunabeln bis hin zu den Gutenbergbibeln ausmacht. Das adäquat zukunftsfähig zu präsentieren ist natürlich die zweite, innere Logik des Museums.“ Wolfgang Lorch

2. Preis Setzkastenmodell: Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt. Diese an einen Setzkasten erinnernde, offenere Bauweise, die seitlich im Schnitt zumindest ein wenig den Giebel des "Römischen Kaisers" (Renaissance-Gebäude) zitiert, wird von der Mainzer Bevölkerung klar favorisiert.
2. Preis Setzkastenmodell: Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt. Diese an einen Setzkasten erinnernde, offenere Bauweise, die seitlich im Schnitt zumindest ein wenig den Giebel des „Römischen Kaisers“ (Renaissance-Gebäude r.) zitiert, wird von der Mainzer Bevölkerung klar favorisiert.

„Wir freuen uns außerordentlich über das große Interesse an der Ausstellung und den Ergebnissen des Wettbewerbs. Ich möchte weiterhin alle Interessierten dazu ermuntern und einladen, die Ausstellung zu besuchen und das Angebot der öffentlich Führungen mit den Fachpreisrichtern aus der Jury des Wettbewerbsverfahrens zu nutzen“, so Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse. „Wegen des großen Interesses haben wir uns entschieden, die Ausstellung noch einmal bis Ende April zu verlängern und auch weitere Termine für öffentliche Führungen anzubieten.“

3. Preis: Lederer Ragnarsdóttir, Oei GmbH & Co. KG, Stuttgart
3. Preis: Lederer Ragnarsdóttir, Oei GmbH & Co. KG, Stuttgart

 

 

 

 

 

 

Die nächsten öffentlichen Führungen finden statt am:
Dienstag, 22. März 2016, 17.00 Uhr mit Felix Waechter (Architekt/Darmstadt) sowie am
Dienstag, 29. März 2016, 17.00 Uhr mit dem Vorsitzenden des Preisgerichts, Prof. Wolfgang Lorch.

Ort:  Foyer des Gutenberg-Museums
Liebfrauenstraße 5,
55116 Mainz
Telefon:06131 122503

Weitere Infos: Museum der Zukunft