„Trauer, Wut und Hoffnung“ Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg eröffnet die Kundgebung der „Unterstützerinnen für Frauen und Menschenrechte im Iran“

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg während ihrer Rede bei der Kundgebung der 4000  „Unterstützer:innen für Frauen und Menschenrechte im Iran“ auf dem Römerberg (1), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Georg
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg während ihrer Rede bei der Kundgebung der 4000 „Unterstützer:innen für Frauen und Menschenrechte im Iran“ auf dem Römerberg (1), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Georg

ffm. Frankfurt hat eine weitere klare Botschaft in Richtung Iran gesendet. 4000 Menschen kamen am Dienstag, 4. Oktober, zu einer Kundgebung für Freiheit und Menschenrechte auf dem Römerberg zusammen. Sie hörten 15 Rednerinnen und Rednern zu, darunter den Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Römer-Parteien, der Frauenrechtsaktivistin Shahnaz Morattab, der Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Abendroth und der Kabarettistin Enissa Amani.

Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg eröffnete die Kundgebung und fasste ihre Empfindungen so zusammen: „Wenn ich heute auf den Iran schaue, dann fühle ich Trauer, Wut und Hoffnung. Trauer um die jungen Menschen, die bei den Protesten ihr Leben verlieren. Wut auf das mörderische Regime, das einer Ideologie aus dem Mittelalter anhängt. Und Hoffnung in drei Worten: Jin, Jiyan, Azadi. Frauen, Leben, Freiheit. Das Streben der Menschen nach einem selbstbestimmten Leben lässt sich nicht unterdrücken.“ Für die Freiheitskämpferinnen sind die religiös vorgeschriebenen Niqabs  Symbole der Unterdrückung von Frauen. Ihr Symbol für Freiheit der Frauen sind die offenen, freien Haare.

Zu der Kundgebung hatte das Netzwerk „Frankfurter Unterstützer:innen für Frauen und Menschenrechte im Iran“ aufgerufen. Anlass war der Tod der Iranerin Mahsa Amini. Die 22-jährige Frau starb an den Folgen islamistischer und frauenfeindlicher Polizeigewalt im Iran. Ihr wurde vorgeworfen, ihr Kopftuch nicht gemäß den Vorschriften getragen zu haben. Seitdem herrscht Unruhe im Iran, vor allem Frauen formieren sich zum Protest und Widerstand. Nach Angaben von Iran Human Rights Watch sind bei den Protesten mittlerweile mehr als 130 Menschen von der Polizei getötet worden.

„Heute geht es darum, dass wir den Menschen im Iran zeigen: Ihr seid nicht allein“, sagte Eskandari-Grünberg. „Keine Knüppel, keine Wasserwerfer, keine Kugeln können diese Hoffnung besiegen. Die Menschen im Iran sagen: Es reicht. 40 Jahre Unfreiheit und Unterdrückung sind genug. Das Regime in Iran wird enden. Ich weiß nicht wann, aber ich weiß, dass es passieren wird“, betonte die Bürgermeisterin.

Die Bürgermeisterin teilte mit, dass der iranische Generalkonsul keine Einladung für den städtischen Empfang des konsularischen Corps am Sonntag, 9. Oktober, erhält.