Sensations-Schenkung für Museum Wiesbaden Minister Rhein unterzeichnet Schenkungsvertrag mit Privatsammler

Der Wiesbadener Mäzen Ferdinand Wolgang Neess mit seiner Frau Danielle Neess Foto © Museum Wiesbaden
Der Wiesbadener Mäzen Ferdinand Wolfgang Neess mit seiner Frau Danielle Neess
Foto: Bernd Fickert © Museum Wiesbaden

Wiesbaden. Das Museum Wiesbaden bekommt eine Sammlung mit Werken des Jugendstils und Symbolismus geschenkt, die europaweit ihresgleichen sucht. Der Wiesbadener Mäzen Ferdinand Wolfgang Neess überlässt 570 Kunstwerke aus dem 19. Jahrhundert dem Landesmuseum, das nun eine Dauerausstellung einrichten wird. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein unterzeichnet heute den Schenkungsvertrag.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Dieser Schenkungsvertrag markiert einen Meilenstein in der Geschichte des Museums Wiesbaden. Die Sammlung zeichnet sich sowohl durch die außergewöhnliche Qualität der Werke als auch durch ihre hohe kunstgeschichtliche Bedeutung aus. Teile davon waren sogar bei der Weltausstellung im Jahr 1900 in Paris zu sehen! Fast sein ganzes Leben hat Ferdinand Wolfgang Neess unendlich viel Geduld, Sachverstand und unnachahmliches Gespür für die Qualität der Objekte bewiesen. Ich danke ihm herzlich dafür, dass die Besucherinnen und Besucher des Museums Wiesbaden in den Genuss dieser großartigen Sammlungen kommen können.“

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein unterschreibt den Schenkungsvertrag. Foto © Museum Wiesbaden
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein unterschreibt den Schenkungsvertrag.
Foto: Bernd Fickert © Museum Wiesbaden

Bei der Schenkung handelt es sich um Gemälde und Zeichnungen (zum Beispiel Delville, Moreau, von Hofmann), Möbel (Gallé, Guimard, Majorelle, Pankok, Riemerschmid), Gläser (Lötz), Lampen (Tiffany, Gallé, Riemerschmid), Keramik (Amphora, KPM, Meissen, Nymphenburg), Plastiken (Gurschner, Minne, Rivière) sowie Silber (Dubois, Follot, Moser, van de Velde). Besonders beeindruckend ist die vielfältige Herkunft der Stücke: Sie stammen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, England, den Vereinigten Staaten, den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Italien. Die Sammlung ist von musealer Qualität, besitzt einen Wert von über 41 Millionen Euro und ist in einem exzellenten konservatorischen Zustand.

Bereits in den 1960er Jahren begann Ferdinand Wolfgang Neess mit seinem Gesamtkunstwerk, das auf einzigartige Weise den Geist der Epoche reflektiert. Mit dem Jugendstil wandten sich junge Künstler und Kunsthandwerker in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gegen rückwärtsgewandte Kunst und die als seelenlos verstandene Industrialisierung. Ihr Blick richtete sich auf Materialien wie Beton oder Eisen und neue Baumethoden. Dekorativ geschwungene Linien, Blumen-Ornamente und der Aufbruch von Symmetrien wurden stilprägend. Seine Jugendstilsammlung erweiterte Ferdinand Wolfgang Neess später um Werke des Symbolismus. Das ist eine Geisteshaltung aus dem 19. Jahrhundert, bei der es den Künstlern vor allem um die seelische Tiefe eines Werkes geht.

Jugendstil pur: Franz von Stucks "Kentaurenritt", entstanden 1906, gehört zur Sammlung von Wolfgang Ferdinand Neess. Foto © Museum Wiesbaden
Jugendstil pur: Franz von Stucks „Kentaurenritt“, entstanden 1906, gehört zur Sammlung von Wolfgang Ferdinand Neess. Foto: Bernd Fickert © Museum Wiesbaden

„Die Sammlung mit Werken aus dem 19. Jahrhundert bildet einen wichtigen Schwerpunkt des Museums Wiesbaden. Mit der Jugendstil- und Symbolismus-Sammlung von Ferdinand Wolfgang Neess kann das Museum Wiesbaden nun die Entwicklung der Kunstgeschichte von 1800 bis in die Gegenwart durchgängig in Spitzenwerken präsentieren. Damit spielt unser Landesmuseum mehr als je zuvor in der Liga der herausragenden Kulturhäuser Europas mit“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.

Die Eröffnung der zukünftigen Dauerausstellung mit der Sammlung von Ferdinand Wolfgang Neess im Museum Wiesbaden ist für Juni 2019 geplant.