Kasseler „Lumbung“ geht weiter: Alexander Farenholtz übernimmt die Interims-Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH

© Falk Wenzel
© Falk Wenzel

Alexander Farenholtz wurde heute einstimmig durch den Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zum Interims-Geschäftsführer der documenta bestellt. Das erklärten Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn, am Montag.

Die Gesellschafter der documenta sind froh und dankbar, in einer für die documenta herausfordernden Situation einen so erfahrenen und renommierten Kulturmanager für die bedeutende Weltkunstausstellung in Kassel gewonnen zu haben. Alexander Farenholtz übernimmt diese Aufgabe bereits am Dienstag, 19. Juli. Das Engagement ist zunächst bis zum 30. September 2022 befristet. Es ist der Wunsch von Herrn Farenholtz, nach der Abstimmung mit den Gesellschaftern nun zunächst mit der künstlerischen Leitung und dann selbstverständlich auch mit dem Team der documenta gGmbH Gespräche aufzunehmen.

Wellcome im ruruHaus © Foto Diether von Goddenthow
Wellcome im ruruHaus © Foto Diether von Goddenthow

Kassel und die documenta sind Farenholtz seit Jahren gut vertraut: Nach dem Studium (Verwaltungswissenschaft in Konstanz) und ersten beruflichen Stationen war er 1989 unter anderem für die Realisierung der documenta 9 unter der künstlerischen Leitung von Jan Hoet zum Geschäftsführer der documenta GmbH berufen worden.

1993 wechselte er als Leiter des Ministerbüros ins Baden-Württembergische Kunstministerium und übernahm 1996 zusammen mit Tom Stromberg die Leitung des Kulturprogramms der Weltausstellung EXPO2000 in Hannover.

Mit Beginn des Jahres 2002 wurde er zum Gründungsvorstand und Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung des Bundes bestellt. Dieses Amt übte er an der Seite von Hortensia Völckers als Künstlerischer Leiterin bis zum Erreichen der Altersgrenze im Januar 2020 aus.

 

Kunst oder Politischer Aktivismus ? Das liegt wohl im Auges des Betrachters. © Foto Diether von Goddenthow
Kunst oder Politischer Aktivismus ? Das liegt wohl im Auges des Betrachters. © Foto Diether von Goddenthow

Das Kasseler Lumbung geht also unter neuen, vielleicht weniger politischen Vorzeichen?  weiter. Das Praktizieren von lumbung ermögliche eine alternative Ökonomie der Kollektivität, des gemeinsamen Ressourcenaufbaus und der gerechten Verteilung. lumbung basiere auf Werten wie lokaler Verankerung, Humor, Großzügigkeit, Unabhängigkeit, Transparenz, Genügsamkeit und Regeneration, so in einer Erläuterung der documenta fifteen