GfdS wählt »Krisenmodus« zum Wort des Jahres 2023

© Nuthawut Somsuk
© Nuthawut Somsuk

In kaum einem Jahr zuvor haben die Menschen so viele Krisen schultern müssen wie gegenwärtig. Dieser Umstand gab auch den Ausschlag für die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden, das Wort „Krisenmodus“ zum Wort des Jahres 2023 zu küren. Krisen gab es schon immer, so die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). „Aber in diesem Jahr scheinen die Krisen und ihre Bewältigung zu kulminieren. Um einen Satz des Vizekanzlers zu modifizieren: Wir sind umzingelt von Krisen. Noch nicht bewältigte Krisen wie Klimawandel, der Russland-Ukraine-Krieg oder die Energiekrise werden von neuen Krisen eingeholt. Nahostkrieg, Inflation und Schuldenkrise kamen nun hinzu und auch die Bildungskrise spitzte sich zu. Der Ausnahmezustand ist längst zum Dauerzustand geworden. Gefühle wie Unsicherheit, Ängste, Wut, Hilflosigkeit und Ohnmacht prägen den Alltag vieler Menschen. Zwischen Apathie und Alarmismus zu einem angemessenen Umgang mit den andauernden Ausnahmesituationen zu finden, fällt schwer. Linguistisch zu beobachten ist dies an einer zunehmenden sprachlichen Radikalisierung im öffentlichen Raum.“

Die weiteren Wörter des Jahres 2023 sind:
2) Antisemitismus
3) leseunfähig
4) KI-Boom
5) Ampelzoff
6) hybride Kriegsführung
7) Migrationsbremse
8) Milliardenloch
9) Teilzeitgesellschaft
10) Kussskandal

Erklärungen und Begründungen zu den Wörtern des Jahres 2023 findet man unter: GfdS-Wörter des Jahres 2023