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Wirtschaftsförderung muss freie Kulturschaffende und Soloselbständige in den Blick nehmen

Kultur retten. Fotos und Collage ©  Diether v Goddenthow
Kultur retten.
Fotos und Collage © Diether v Goddenthow

Für eine nachhaltige, umfangreiche Förderung von  Künstlern in Zeiten von Corona hatte sich heute Morgen  die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter im ARD/ZDF Morgenmagazin stark gemacht. Dabei reiche es nicht aus,  so Mutter, Künstler beispielsweise wie zur Zeit in Bayern diskutiert, monatlich pauschal mit 1000 Euro zu alimentieren. Denn die laufenden Kosten für Versicherung, Atelier, Laden, Studio, Fahrzeug usw. laufen ja weiter, würden damit nicht abgedeckt werden können.  Nur mit einer entsprechenden Förderung von Künstlern könne in diesen Zeiten verhindert werden, dass  der für unser aller Leben und die Gesellschaft so unermesslich wichtige  sinn- und  friedensstiftende Kulturbetrieb nicht zusammenbräche, sagte die Stargeigerin. Sie hatte sich selbst mit dem Coronavirus infiziert, ist inzwischen wieder genesen. Ihre Konzerte sind alle bis auf weiteres abgesagt.

Marin Scheid fordert Hilfe für freie Kulturschaffende und Soloselbständige
In die gleiche Kerbe schlägt auch die kulturpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktion, Marion Schneid. Sie fordert , umfangreiche Maßnahmen zur Unterstützung von Künstler: „Die aktuelle Situation ist für viele Kunst- und Kulturschaffende eine große Belastung. Aufträge brechen weg, Musikunterricht wird abgesagt, Veranstaltungen können nicht stattfinden – Einnahmen daraus fehlen an allen Ecken und Enden. Viele Kreative müssen um ihre Existenz bangen. Die Gruppe der Soloselbständigen umfasst dabei die künstlerischen Berufe, aber auch Journalisten, Grafikdesigner, Dozenten, Kunsthandwerker, Schausteller – die Liste derer, die zur Überbrückung dringend Unterstützung brauchen, ist lang! Klar ist: Kunst ist kein Wirtschaftsthema, doch was wäre das gesellschaftliche Leben ohne Kunst!

Unsere angrenzenden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden Württemberg haben schnell gehandelt, um die wirtschaftliche Existenz der Soloselbständigen zu sichern und gemeinsam mit Wirtschafts- und Finanzministerien mittels eines Soforthilfeprogramms Liquiditätsengpässe kompensiert. Auch wir fordern, dass Kulturschaffende finanzielle Unterstützung bekommen und somit das Kulturleben in unserem Land für die Zukunft gesichert wird“, fordert die kulturpolitische Sprecherin und stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Marion Schneid.

Wir fordern das Land auf, aus den im Nachtragshaushalt zur Verfügung stehenden Landesmitteln eine schnelle und unkomplizierte Hilfe für Soloselbständige zur Verfügung zu stellen. Analog zu Baden-Württemberg soll monatlich ein Betrag in Höhe von max. 1.180,- € 3 Monate lang beantragt werden können. Grundlage sind die Vorlage der abgesagten Verträge, der Wohnsitz in Rheinland-Pfalz und die Mitgliedschaft in der Künstlersoziakasse.

Die Begründung hierzu ergibt sich aus den besonderen Gegebenheiten im Kulturbereich:

©  Fotocollage: Diether v. Goddenthow
© Fotocollage: Diether v. Goddenthow

1. Die Arbeitsagentur bestätigt, dass die Soforthilfe, wie auch die
Corona-Grundsicherung nicht auf die Bedarfe der Kulturschaffenden abgestimmt sind und somit auch nicht tragen.
2. Die Kunst- und Kulturangebote sind alle gestrichen und werden
voraussichtlich erst im Herbst oder noch später wieder langsam
anlaufen können.
3. Bis dahin muss trotzdem geprobt werden. Hierfür fallen Kosten,
oftmals auch Honorarkosten an, die auch ohne vorherige Einnahmen getragen werden müssen.
4. Bei einer Lockerung wird man voraussichtlich nur vor einer kleinen
Anzahl an Publikum spielen können. Dies bedeutet, dass auch
wenige Einnahmen zu generieren sind, zusätzlich muss der Kulturschaffende auch die Kosten für Schutzmaßnahmen tragen.
5. Es gibt aufgrund der terminlichen Begrenztheit keine Möglichkeit,
die ausgefallenen Veranstaltungen zu kompensieren.
6. Die Kulturschaffenden bringen sich mit ihren Kulturangeboten auch
vielfach zusätzlich ehrenamtlich ein. Das ist ein hohes Gut für das
Gemeinwesen.

In die Zukunft gerichtet möchten wir einen Rheinland-Pfalz-Kunst- und Kulturmonat ins Leben rufen, bei dem alle Kulturschaffende sich einbringen sollen, um die vielfältige Kultur in Rheinland-Pfalz zu präsentieren und zu beflügeln.

Gleichzeitig fordern wir die Landesregierung auf, ein Konzept für eine mögliche Lockerung im Kunst- und Kulturbereich zu erarbeiten. „Momentan steht das kulturelle Leben in Rheinland-Pfalz allerdings still. Großveranstaltungen sind bis zum 31. August dieses Jahres abgesagt. Theater und Konzertsäle sind geschlossen. Alle traditionellen Feste und Veranstaltungen, Festivals, Kunstmärkte sollen in diesem Jahr nicht stattfinden. Schausteller, Kunsthandwerker, Musiker, Schauspieler, die auf den zahlreichen Festivals ihre Einkünfte generieren, gehen leer aus. Gerade in der jetzigen Situation, wo wir Kunst und Kultur auch zur Bewältigung der gesellschaftlichen Krise so dringend bräuchten, ist das Kulturleben in unserem Land zum Erliegen gekommen. Dies macht die Dringlichkeit der Unterstützung deutlich“, so Schneid.

(Quelle: Pressestelle der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz)