The Sound of Disney und weitere Ausstellungshighlights 2020 im Deutschen Filminstitut Filmmuseum Frankfurt (DFF)

Immer hereinspaziert! Das Deutsche Filminstitut Filmmuseum DFF ermöglicht kulturelle Teilhabe und interkulturellen Austausch in ganz unterschiedlichen Angebots-Formaten für fast jede Altersgruppe ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Immer hereinspaziert! Das Deutsche Filminstitut Filmmuseum DFF ermöglicht kulturelle Teilhabe und interkulturellen Austausch in ganz unterschiedlichen Angebots-Formaten für fast jede Altersgruppe © Foto: Diether v Goddenthow

Auch in 2020 bietet das Deutsche Filminstitut Filmmuseum DFF wieder eine Reihe abwechslungsreicher Ausstellungshighlights sowie zahlreiche Aktivitäten-Angebote für alle Alters-, Lern- und Interessengruppen sowie ein spannendes Kino-Programm bereit:

Noch bis zum bis 19. April 2020 läuft die einzigartige Sonderausstellung: Maximilian Schell, die anschließend auf „Wanderschaft“ nach Klagenfurt am Wörthersee geht, und dort ab 7. Mai 2020 im MuseumModerne Kunst Kärnten gezeigt wird.

„The Sound of Disney“

Abgelöst wird die „Schell-Sonderausstellung“ von der Sonderausstellung „The Sound of Disney“ zur Klangwelt der klassischen Disney-Animationsfilme aus den Jahren 1928 bis 1967. DFF vom 21. Mai bis 18. Oktober 2020.

The Sound of Desney © DFF
The Sound of Desney © DFF

„Who’s Afraid of the Big Bad Wolf”, “When You Wish upon a Star” oder das raukehlige “Cinderelly, Cinderelly” in Disneys Version des Aschenputtels: Nur wenige Takte dieser berühmten Filmsongs genügen, um uns hinein zu versetzen in die phantastische Welt von Walt Disney (1901 – 1966). Seine Filme haben Kindheiten weltweit geprägt und die dazugehörige Musik hat das ihrige zum Erfolg beigetragen.
Mit The Sound of Disney präsentiert das DFF von Mai bis Oktober 2020 eine Ausstellung zur Klangwelt der Disney-Klassiker. Untersucht wird der spezifische Einsatz von Musik, Geräuschen und Dialogen in den Originalfilmen sowie in zahlreichen Synchronfassungen. Die Präsentation reicht von kurzen Cartoons aus den „Silly Symphonies“ (1929 – 1939) und der Mickey-Mouse-Reihe bis hin zu den abendfüllenden Meisterwerken, die zu Walt Disneys Lebzeiten und unter seinem maßgeblichen Einfluss entstanden sind: angefangen mit SNOWWHITE AND THE SEVEN DWARFS (1937) bis hin zu THE JUNGLE BOOK (1967).
Sie werden durch eine Soundinstallation sowie zahlreiche Ton- und Filmausschnitte in unterschiedlichen Sprachfassungen repräsentiert. Die Ausstellung zeigt darüber hinaus Exponate von hohem Schauwert: darunter Produktionsskizzen, Figurenstudien, Animationszeichnungen und -Cels* und Hintergrundgestaltungen zu vielen Walt Disney Produktionen sowie Belegmaterial zu den Arbeitsbiographien von Foley Artists (Geräuschemacher), Synchron-Schauspieler/innen und Komponisten.

„Katastrophe. Was kommt nach dem Ende?“
Nach einer Umbauphase startet das DFF vom November 2020 bis April 2021 die Sonderausstellung „Katastrophe. Was kommt nach dem Ende?

© DFF
© DFF

Der Begriff „Katastrophe“ bezeichnet wörtlich eine „Wendung nach unten“, ein verheerendes Ereignis mit unvorhersehbaren Folgen. Diese Ausnahmesituation beeinträchtigt das Leben der Betroffenen maßgeblich, unterbricht ihren Alltag: Katastrophen setzen die bestehende Ordnung außer Kraft.
Als Vorstellung lösen sie ambivalente Gefühle aus – Angst einerseits, Faszination andererseits.
Aber während mittelalterliche Malerei sich nahezu lustvoll an apokalyptischen Szenen nach der biblischen Offenbarung des Johannes ergötzte und die Literatur der Romantik die tiefe menschliche Einsamkeit zelebrierte, wagt es erst die Moderne, im Glauben an die vom Menschen gestaltete Zukunft, sich ein Weltende ohne Neubeginn, die absolute Zerstörung vorzustellen.

Katastrophen sind in diesem Verständnis entweder menschengemacht (etwa durch Technologie, Staaten oder Klimawandel), oder sie gehen auf Gewalten von außen zurück (etwa Meteoriteneinschläge, Supervulkanausbrüche oder feindliches außerirdisches Leben).

Die Frage, wie die Katastrophe aussieht und was danach kommt, regt die Fantasie von Filmschaffenden seit jeher an. Ihren Werken, ihren Vor- und Darstellungen von Katastrophenszenarien und den darin implizit mitschwingenden gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen und Fragestellungen widmet sich die Ausstellung: Wodurch wird die Katastrophe ausgelöst? Was sind die biopolitischen Implikationen von Rettungsszenarien? Wie wird Angst im staatlichen Machtgefüge instrumentalisiert? Was sagen Art und Ästhetik des filmischen Untergangs über unsere Zeit?

Indem sich die Filmschaffenden die Katastrophe ausmalen, streben sie zugleich auch nach Vergewisserung, Versicherung, dem Eindruck von Kontrollierbarkeit. Dies leisten auch Forscherinnen und Forscher auf naturwissenschaftlicher Seite: ihren Ergebnissen und datenbasierten Zukunftsmodellen ist der zweite Handlungsstrang der Ausstellung gewidmet. Ergänzend befragen Forscher/innen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mit Interviewbeiträgen und Visualisierungen die filmischen Bilder auf ihre Plausibilität und verdeutlichen reale Bedrohungsszenarien der aktuellen Klimakatastrophe.
Die Besucher/innen der Ausstellung werden so in die Lage versetzt, die Entwicklungslinien des Katastrophenfilms in einem größeren gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Kontext zu sehen. Am Ende der Ausstellung trifft jede/r Besucher/in die Entscheidung über den Ausgang der Katastrophe selbst: Verlässt sie die Ausstellung durch den Raum mit den Erdrettungsversuchen oder denjenigen, der die komplette Zerstörung der Erde thematisiert?

Weitere Informationen zum umfangreichen Programm sowie zu Sonderveranstaltungen wie „Nacht der Museen“ und „Museumsuferfest“ finden Sie unter: AKTIVITÄTEN FÜR ALLE BESUCHER/INNEN für: KinoVeranstaltungen und zu den Festivals wie goEast, LUCAS Festival, Africa Alive und Verso Sud, Terza Visione und Días de Cine unter: Festivals

DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main