Am 11.11. wird in Mainz wieder das Närrische Grundgesetz verkündet – Ganztägiges Bühnenprogramm auf dem Schillerplatz

Der Contdown läuft zur Verkündung des Närrischen Grundgesetzes am 11.11.2019 vom Balkon des Osteiner Hofs. © Archivbild: Diether v Goddenthow
Der Countdown läuft zur Verkündung des Närrischen Grundgesetzes am 11.11.2019 vom Balkon des Osteiner Hofs. © Archivbild: Diether v Goddenthow

Der närrische Mainzer Countdown läuft: Am 11.11. um 11 Uhr 11 ist es wieder soweit: Dann verkündet der älteste Mainzer Carneval-Verein, der MCV, in Beisein des Mainzer Oberbürgermeisters dem Narrenvolk vom Balkon des Osteiner Hofes aus das Närrische Grundgesetz.

Bereits gegen 10.00 Uhr werden allmählich närrische „Horden“ aus allen Himmelsrichtungen in bunter, unverkennbarer verrückter Kluft mit Fahnen, Trommeln und Trompeten zum Schillerplatz ziehen, gemeinsam mit den MCV-Moderatorinnen Tina Dockhorn und Anne Sartoris schunkeln, während die Schwellköpp weithin sichtbar einen dezenten Sternmarsch vor der MCV-Bühne vollführen. Unterstützt werden sie von den Moderatoren Andreas Kunze (RPR.1) und Andreas Heck (Rockland Radio).

Impression vom 11.11. am Osteiner Hof. © Archivbild: Diether v Goddenthow
Impression vom 11.11. am Osteiner Hof. © Archivbild: Diether v Goddenthow

Wenn dann schließlich auch die Fahnen am Fastnachtsbrunnen gehisst sind, wird MCV-Präsident Reinhard Urban die Gäste samt Publikum begrüßen. Mit Jacqueline Seuthe und Heinrich Diefenbach wird das erste Prinzenpaar in der Geschichte des Mainzer Carneval-Clubs vorgestellt. Der MCC feiert in der kommenden Kampagne sein 11×11. Jubiläum. Pünktlich um 11.11 Uhr wird die Narrencharta verlesen. Bevor ein kunterbuntes Bühnenprogramm – zusammengestellt von Aline Leber – das närrische Publikum zum Mittanzen und Mitsingen animieren wird, stimmt auch Oberbürgermeister Michael Ebling, bekennender Fastnachter und selbst jahrelang als Protokoller aktiv, die Narrenschar auf das besondere Ereignis ein.

Programm ELFTER ELFTER 2019
Angeleitet von den Moderatorinnen Tina Dockhorn und Anne Sartoris (präsentiert von RPR und Rockland Radio) werden zahlreiche Stimmungssänger und Fastnachtsgruppen bis in die Abendstunden aufspielen und für beste Stimmung sorgen. Darunter unter anderem Oliver Mager, die Spaßmacher Company, Pizzabäcker Ciro Visone, Pit Rösch, Oliver Wiesmann, die Bockiusbrüder, die Meenzer Meedcher und natürlich Thomas Neger und Die HUMBAs.

Im Detail:

  • Warm up – Eintreffen der Narren und Närrinnen auf dem Schillerplatz
  • Countdown MCV-Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban -Narrencharta – Vorstellung Prinzenpaar MCC – Ansprache OB – Schlussworte Präsident Balkon Osteiner Hof

Bühnenprogramm 

© Archivbild: Diether v Goddenthow
© Archivbild: Diether v Goddenthow
  • Pit Rösch
  • Die Mainzer Hofsänger (Christoph Clemens)
  • Die Spassmacher (Achim Blees-Wallich)
  • Rheinmainzer Harald Kauth
  • Oliver Mager
  • Thomas Neger und die HUMBA´s
  • Dance Emotion Saulheim (Kayee Dechent)
  • Kevin Wagner
  • Kira Resch
  • Altrheingarde aus Ginsheim (Benno Hochhaus)
  • Laura Stumpf
  • Jeremy D. Frei Cheerleader „dieChaote“
  • Ciro Visone Pizzabäcker
  • Bockiusbrüder Andreas und Matthias
  • Rotrockrappers (Andreas Bockius)
  • Meenzer Meedcher (Sandra Günther)
  • Die Moritze (Moritz Thielen)

Meenzer Herz wird Zugplakette

Die Zug-Plakettchen helfen bei der Finanzierung des Rosenmontagszugs Am besten beide kaufen!!! © Foto: Diether v Goddenthow
Die Zug-Plakettchen helfen bei der Finanzierung des Rosenmontagszugs Am besten beide kaufen!!! © Foto: Diether v Goddenthow

Passend zum diesjährigen Motto „Humor ist Meenzer Lebensart – mit Herz und Toleranz gepaart“, unterstützt von der Mainzer Volksbank, wurde auch das Zugplakettchen ausgewählt. Der Verkauf der Zugplaketten, die für 5 Euro das Stück angeboten werden, ist eine wichtige Einnahmequelle zur Finanzierung des Rosenmontagszuges. In diesem Jahr gibt es gleich drei Varianten, gezeichnet übrigens von Michael Apitz: das rote Meenzer Herz, in zwei verschiedenen Ausführungen, sowie als Sonderedition in Gold für 7,50 Euro. „Das Zugplakettchen ist nicht nur ein schönes Sammelobjekt“, erklärt MCV-Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, „vielmehr ist es für jeden Narren, der am Zug teilnimmt, sozusagen das Eintrittsgeld für den Rosenmontag“.

Sammelband für Zugplakettchen
Das einmalige Sammelwerk der Mainzer Zugplaketten ist auch in der neuen Kampagne erhältlich. Beginnend mit dem ersten Zugplakettchen von 1950, zeigt der Sammelband alle Zugplaketten des Mainzer Rosenmontagszugs. Mitgeliefert werden Infos über Stückzahlen, Varianten und vieles mehr. Der besondere Clou – damit das Mainzer Plakettenbuch auch zeitlos aktuell bleibt, sind leere Seiten eingeplant. Hier können künftige Zugplakettchen als Sammelbilder eingeklebt werden. Damit schreibt der Sammelband die Geschichte der Mainzer Zugplaketten bequem weiter…bis 2025! Der Sammelband kostet 7,50 Euro und der Einkleber der Jahresplakettchen 1,00 Euro.

Für mehr Sicherheit: Mainzer Festbecher

Impression vom 11.11. am Schillerplatz. © Archivbild: Diether v Goddenthow
Impression vom 11.11. am Schillerplatz. © Archivbild: Diether v Goddenthow

Da Glasscherben in der Mainzer Straßenfastnacht und auf dem Rosenmontagszug immer wieder zu gefährlichen Schnittverletzungen führen, soll auf die Mitnahme von Gläsern und Glasflaschen ganz verzichtet werden – auch am 11.11. auf dem Schillerplatz. Als ausschließliches Trinkgefäß hat der MCV einen Festbecher aus Kunststoff aufgelegt, der auch in der neuen Kampagne als Kaufbecher für 2 Euro angeboten wird. Man erwirbt ihn einmalig, tauscht ihn bei der nächsten Bestellung, erhält aber am Ende des Tages kein Pfand mehr zurück. „Auch hier kommen die Erlöse aus dem Verkauf zu 100 Prozent der Finanzierung des Rosenmontagszugs zugute“, so Reinhard Urban. Viele werden dieses System zum Beispiel von Weinfesten kennen.

Die Veranstalter bitten auch, möglichst auf größere Taschen und Rucksäcke aus Sicherheitsgründen zu verzichten. Wie schon in den letzten Jahren wird der Schillerplatz wieder eingezäunt und nur durch die Sicherheitsschleusen zu betreten sein. Um pünktlich dabei zu sein, sollte man also ein wenig Zeit mitbringen und frühzeitig kommen.

Älteste Mainzer Garde, die Mainzer Ranzengarde. © Foto: Diether v Goddenthow
Älteste Mainzer Garde: Mainzer Ranzengarde. © Foto: Diether v Goddenthow

Wie jedes Jahr weist der MCV-Präsident vorsorglich daraufhin: „Der 11.11. ist nicht der Anfang der Fastnachtskampagne, an diesem Tag wollen wir lediglich der Narrenzahl Elf huldigen.“ Gefeiert wird rund um den Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz. Nach getaner Narretei werden die närrischen Fahnen erstmal wieder eingepackt und die vierfarbbunte Narrenschar verabschiedet sich in die winterliche Adventszeit, bis dann am 1. Januar 2019 mit dem Neujahrsumzug der Mainzer Garden die Kampagne so richtig losgehen wird.

Bedeutung des 11.11.

Impression vom 11.11. am Osteiner Hof. © Archivbild: Diether v Goddenthow
Impression vom 11.11. am Osteiner Hof. © Archivbild: Diether v Goddenthow

Für die zentrale Bedeutung der Zahl 11 scheint es mehrere Gründe zu geben: Ähnlich wie die Figur des Narren steht die 11 außerhalb der Normen, theologisch gesehen ist die Zahl um eins höher als bei den Zehn Geboten, unterschreitet aber um eins die Zahl der Jünger Jesu. Mit eins über zehn entzieht sich die Zahl elf der kirchlichen Ordnung. Die Elf galt als Zahl der Maßlosigkeit, als teuflische Zahl; sie kennzeichnete alle Menschen, die sich außerhalb der festgelegten Sittengesetze begeben hatten. Dr. Dieter Degreif, Schriftführer der Mainzer Prinzengarde, hat über den Ursprung der närrischen Zahl geforscht. Da man im Mittelalter in jedem Menschen einen Narren sah, der die Zehn Gebote übertrat, „war die Zahl Elf geradezu das Kennzeichen der Narren.“
Die Fastnachtszahl „11“ trat erstmalig 1842 in Erscheinung. Zu der ihr zugrunde liegenden Symbolik gibt es wie gesagt mehrere Interpretationsmöglichkeiten. Die närrische Zahl 11 tragen einige Garden noch heute auf ihren Mützen. Eine weitere Deutungsmöglichkeit ist der närrische Charakter der Zahl 11, die rückwärts gelesen, die gleiche Zahl ergibt und damit an die verkehrte Narrenwelt erinnern soll. Die Verbindung zum Patronatstag (Dom und Stadt) des St. Martin am 11.11. mit den wichtigen und volkshaften Märkten an diesem Tag (Ende des Wirtschaftsjahres, Pachttag, Stellenwechsel) könnte durchaus ebenfalls eine Rolle für die Narrenzahl spielen, ist jedoch unbewiesen.
Letztlich ist ein eindeutiger Herkunftsnachweis für die „Elf“ – jedenfalls derzeit – nicht möglich. Im Kölner Karneval war und ist die „11“ ebenfalls häufig anzutreffen. Nach einem Bericht von 1826 konnten die Kölner aber schon seinerzeit weder Herkunft noch Bedeutung dieser Zahl erklären. (Text MCV).

Alle Mainzer Fastnachtsveranstaltungen im Überblick!