Zehn Millionen Euro starkes Kulturinvestitionsprogramm in Hessen gestartet

Beispiel Kloster Konradsdorf: Hier sorgt das Kulturinvestitionsprogramm für die Instandsetzung der Klosterkirche und des Nonnenhauses. © kunst.hessen.de
Beispiel Kloster Konradsdorf: Hier sorgt das Kulturinvestitionsprogramm für die Instandsetzung der Klosterkirche und des Nonnenhauses.
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Sanierungen und Restaurierung der Kulturschätze bis 2019 gesichert

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute das neue Kulturinvestitionsprogramm vorgestellt. Bis zum Jahr 2019 stehen zehn Millionen Euro für Sanierungen und Restaurierungen von Baudenkmälern wie Schlösser, Gärten und Burgen zur Verfügung.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Die zehn Millionen Euro tragen dazu bei, der besonderen Bedeutung der Denkmalpflege Rechnung zu tragen. Ziel unseres neuen Kulturinvestitionsprogramms ist der Erhalt unserer kulturellen Schätze. Wir wollen aber nicht nur die Substanz erhalten, sondern unsere Burgen, Schlösser und Gärten noch attraktiver für die Besucher gestalten.“

Zudem bietet das Kulturinvestitionsprogramm die einmalige Möglichkeit, ungenutzte denkmalgeschützte Gebäude in neuem Licht erstrahlen zu lassen, um sie dann wieder für die Menschen zugänglich zu machen.

Ein Beispiel dafür ist das ehemalige Kloster Konradsdorf  bei Ortenberg. Die romanische Kirche und Propstei aus dem 12. Jahrhundert sind derzeit in einem schlechten baulichen Zustand. Es ist geplant, beide historischen Gebäude zu sanieren und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„Ein weiteres Ziel des Kulturinvestitionsprogramms ist die Verbesserung der Barrierefreiheit. Hier liegen mir einerseits Erleichterungen für mobilitätseingeschränkte Personen am Herzen – andererseits habe ich jedoch auch Familien mit Kinderwagen und Buggys im Blick. Auch sie sollten sich in unseren Schlösser und Burgen möglichst ungehindert bewegen können“, erklärteKunst und Kulturminister Boris Rhein.

Die geplanten Baumaßnahmen am Schloss Bad Homburg sind ein gutes Beispiel – im neu zu verlegenden Pflasterbelag des Schlosses wird es künftig einen abgeflachten Gehstreifen geben, der zu den barrierefreien Toilettenanlagen führt, die ebenfalls Teil des neuen Kulturinvestitionsprogramms sind.

„Von unserem neuen Kulturinvestitionsprogramm profitiert ganz Hessen. Insgesamt sind derzeit 28 einzelne Maßnahmen an 21 Standorten im Land geplant. So trägt das Sonderprogramm maßgeblich dazu bei, unser wertvolles kulturelles Erbe zu erhalten und für die nachfolgenden Generationen erlebbar zu machen“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.

In Nordhessen beispielsweise profitiert Schloss Wilhelmsthal bei Kassel, eines der bedeutendsten Rokokoschlösser Deutschlands, vom Kulturinvestitionsprogramm. Hier ist geplant, die sanierungsbedürftigen Wachthäuser zum Besucherzentrum umzubauen und die Gebäude so wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung als Empfangsgebäude zuzuführen. Außerdem stehen Gelder bereit, um das einzigartige Ensemble aus 28 vergoldeten Bleiskulpturen zu restaurieren und diese danach wieder der Öffentlichkeit im Park zugänglich zu machen.

Die geplanten Maßnahmen im Einzelnen:

–       Kloster Konradsdorf (Ortenberg) – Instandsetzung der Klosterkirche und des Nonnenhauses

–       Schloss Bad Homburg (Bad Homburg) – Verbesserung der Barrierefreiheit, Bau von barrierefreien Toilettenanlagen, Instandsetzung von Treppenanlagen und Restaurierung von Portalen, Neubepflanzungen des Parks

–       Schloss Wilhelmsthal (Kassel) – Restaurierung und Umbau der Wachthäuser zum Besucherzentrum,

–       Schlosspark Wilhelmsthal (Kassel) Restaurierung des einzigartigen Ensembles der Bleiskulpturen

–       Schloss Erbach (Erbach i. Odenwald) – Einrichtung des Elfenbeinmuseums, Umbau der ehemaligen Wachtstube zum Informationsraum

–       Schloss Steinau (Steinau a.d. Straße) – Herrichtung von Schlossräumen und Einrichtung der Grimmausstellung

–       Burg Ehrenfels (bei Rüdesheim) – Ruinenpflege

–       Burg Merenberg (Merenberg) – Ruinenpflege

–       Burg Reifenberg (Oberreiffenburg) – Ruinenpflege

–       Burg Münzenberg (Münzenberg) – Ruinenpflege

–       Elisabethenbrunn (bei Marburg) – Ruinenpflege

–       Katharinenturm (Bad Hersfeld) – Ruinenpflege

–       Staatspark Karlsaue (Kassel) – Erweiterung des Kassenhauses der Blumeninsel Siebenbergen

–       Römerkastell Saalburg (bei Bad Homburg) – Sanierung von Mauerresten des sogenannten Kaufhauses sowie Sanierung und Instandsetzung an der Exerzierhalle

–       Tierpark Bergpark Wilhelmshöhe (Kassel) – Instandsetzung der Tiergartenmauer an der Löwenburg

–       Kloster Seligenstadt (Seligenstadt) – Pflasterung des Klosterhofes (Barrierefreiheit), Restaurierung von Gedenkvasen, Kreuzgang und Erzengeln, Neubepflanzung des Klostergartens

–       Schloss Weilburg (Weilburg) – Instandsetzen von Treppenanlagen, Neuanlage des Unteren Parterres, Restaurierung von Brunnenskulpturen der Oberen Orangerie, Neubepflanzungen des Parks

–       Staatspark Hanau-Wilhelmsbad (Hanau) – Restaurierung von Kleinarchitekturen (z.B: Brauchbachbrücke, Grotte und Brunnentempel)

–       Prinz-Georg-Garten (Darmstadt) – Pflaster- und Kanalarbeiten vor dem Palais

–       Fürstenlager Bensheim (Bensheim) – Instandsetzung des Zugangs zur Voliere und der Gartenpartie

–       Adolphsturm (Friedberg) – Restaurierung von Skulpturen