Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2019 an Lukas Bärfuss

Archivbild: Der Autor Lukas Bärfuss (links) im Gespräch mit Moderator Ernst Osterkamp von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung auf dem Literaturstand Hessen während der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. © Foto: Diether v Goddenthow
Archivbild: Der Autor Lukas Bärfuss (links) im Gespräch mit Moderator
Ernst Osterkamp von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung auf dem Literaturstand Hessen während der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. © Foto: Diether v Goddenthow

Mit dem Georg-Büchner-Preis ehrt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird finanziert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt. In diesem Jahr geht der Preis an den Züricher Autoren Lukas Bärfuss.

Lukas Bärfuss wurde am 30. Dezember 1971 im schweizerischen Thun geboren. Sein erster Roman „Hundert Tage“ über den Völkermord in Ruanda erschien 2008 – und stieß wie „Koala“ aus dem Jahr 2014 auf begeistertes Echo. 2017 erschien sein jüngster Roman „Hagard“, in der er die Geschichte eines erfolgreichen Geschäftsmannes erzählt, der sich durch obsessives Begehren aus allen sozialen Bindungen löst. Auch mit pointierten Essays und Debattenbeiträgen zum politischen Geschehen machte sich Bärfuss einen Namen.

Die Jury des Georg-Büchner-Preises nennt Bärfuss einen herausragenden Erzähler und Dramatiker der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. In der Begründung heißt es: „In einer distinkten und dennoch rätselhaften Bildersprache, karg, klar und trennscharf, durchdringen sich nervöses politisches Krisenbewusstsein und die Fähigkeit zur Gesellschaftsanalyse am exemplarischen Einzelfall, psychologische Sensibilität und der Wille zur Wahrhaftigkeit. Mit hoher Stilsicherheit und formalem Variationsreichtum erkunden seine Dramen und Romane stets neu und anders existentielle Grundsituationen des modernen Lebens. Es sind Qualitäten, die zugleich Bärfuss‘ Essays prägen, in denen er die heutige Welt mit furchtlos prüfendem, verwundertem und anerkennendem Blick begleitet.“

Am selben Abend vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung noch zwei weitere Preise: Der Johann-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay geht 2019 an die österreichische Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl. Der österreichische Kulturwissenschaftler und Philosoph Thomas Macho erhält den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.

In ihrem Grußwort hob Staatssekretärin Ayse Asar hervor: „Die Verleihung der Preise der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ist ein Höhepunkt im literarischen Veranstaltungskalender und zeigt uns, zu welchen Höhen sich Sprache aufschwingen kann. Ich gratuliere der heutigen Preisträgerin und den Preisträgern herzlich zu ihrem Erfolg. Auch der Hessischen Landesregierung liegt die Förderung des Literatur- und Leselands Hessen am Herzen. Autoren- und Nachwuchsförderung bilden einen Schwerpunkt, wir unterstützen aber auch literarische Institutionen, Veranstaltungen, Lesungen und Festivals.“