Landesmuseum Darmstadt ruft Naturbegeisterte auf zum Melden von Moosen – Bundesweite Aktion

Graues Zackenmützenmoos Racomitrium Canescens. Foto: © Jan Ole Kriegs
Graues Zackenmützenmoos Racomitrium Canescens. Foto: © Jan Ole Kriegs

Für Naturbegeisterte – deutschlandweiter Aufruf zum Melden von Moosen in Darmstadt und Umgebung. Der »Bioblitz 2023« ist Anfang des Jahres gestartet und es sind schon fast 52 000 Beobachtungen deutschlandweit bei Observation.org gemeldet worden. Mitmachen ist hier erwünscht! Die Initiatoren des Bioblitzes, das LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und das Hessische Landesmuseum Darmstadt rufen nun auf, Ausschau nach Moosen zu halten. Im März können gut im Darmstädter Umland Moose beobachtet und gemeldet werden.

Auch wenn sich manche Funde dieser Artengruppe nur mikroskopisch sicher bestimmen lassen, kann man einige Arten mit der zu Observation.org gehörenden App »ObsIdentify« bestimmen und darüber die Beobachtungen melden. Alle gemeldeten Beobachtungen werden anschließend nochmal von Fachleuten geprüft. Moose können zwar das ganze Jahr beobachtet werden, aber sie leuchten derzeit mit ihrem satten Grün vor den noch kahlen Bäumen, so dass sie gut zu finden sind. »ObsIdentify hat uns schon ein paar neue Fundpunkte bei einigen sehr seltenen Moosarten eingebracht. So konnten inzwischen verschiedene Zackenmützenmoose in Münster gefunden werden, die alle auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen«, sagt Dr. Carsten Schmidt. Der Biologe und Moos-Experte prüft und validiert Beobachtungen auf Observation.org.

Moose sind in der Regel klein und wachsen relativ langsam. Sie sind im Vergleich zu den Höheren Pflanzen konkurrenzschwach. Daher wachsen sie an besonderen Standorten wie Felsen, an Bäumen, im Wald, in Mooren aber auch in Grünflächen. Torfmoose zum Beispiel findet man in nährstoffarmen, sauren Habitaten wie Hochmooren. Es gibt weltweit etwa 16.000 bekannte Arten von Moosen. Dort, wo Moose häufig sind, haben sie eine wichtige ökologische Rolle im Nährstoffkreislauf, da sie die Nährstoffe aus der Atmosphäre in den Boden einbringen. Einige Moose wie z.B. die Torfmoose haben es aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums nicht einfach.

»Das spannende an diesem bürgerwissenschaftlichen Projekt ›Bioblitz 2023‹ und dem monatlichen Aufruf, eine Tier-, Pflanzen- oder Pilzart zu beobachten ist, dass alle Menschen mitmachen können. Jeder kann auch ohne Vorkenntnisse helfen, Erkenntnisse über die bedrohte Artenvielfalt in Deutschland zu gewinnen. Die gemeldeten Daten auf Observation.org stehen beispielsweise zur Erstellung Roter Listen der gefährdeten Arten oder auch für die Naturschutzarbeit vor Ort zur Verfügung. Sie fließen aber auch in internationale Auswertungen ein«, sagt Dr. Jan Ole Kriegs vom LWL-Museum für Naturkunde.

Für Interessierte stehen Informationen zu dem Projekt „Bioblitz 2023“ auf der Website bereit: bioblitze.lwl.org

Weitere Informationen unter:
https://observation.org/

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:
https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt