„Jugend forscht“-Regionalsieger und „Schüler-Experimentierende“ im Senckenberg Naturmuseum für die nächste Runde gekürt

Emilie Borrmann, Katharina Endres und Jana Schlotman (v.l.n.r.) arbeiten an der Entwicklung eines Geräts zur Überwachung von Mindestabständen auf dem Schulhof. Foto: Barbara Endres
Emilie Borrmann, Katharina Endres und Jana Schlotman (v.l.n.r.) arbeiten an der Entwicklung eines Geräts zur Überwachung von Mindestabständen auf dem Schulhof. Foto: Barbara Endres

Frankfurt am Main, den 13.2.2021. „Der Rückgang der Vielfalt von Blütenpflanzen im Offenland“, „Erlenbach-Screening“, „Zukunft der Nanotechnologie“, „Bewegungsgleichung eines Teilchens im Magnetfeld als Lösung einer quaternionenwertigen DGL“, „Die Darstellung von Fraktalen im Quaternionischen Raum“, „ARA -Akustische Raum Analyse“ und „Minervα – Ionenantrieb der Zukunft“ – diese sieben „Jugend forscht“-Arbeiten von Schulen aus Bad Vilbel, Frankfurt am Main, Gießen, Königstein im Taunus, Michelstadt, Neu-Isenburg und Zagreb errangen heute den Sieg beim ersten digitalen „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb Rhein-Main West. Die Schüler*innen haben sich damit für den Landeswettbewerb Hessen am 31. März und 1. April 2021 bei Merck in Darmstadt qualifiziert. Zum elften Mal wird der „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb Rhein-Main West durch das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt organisiert. Die Wettbewerbs-Patenschaft teilt sich Senckenberg ab diesem Jahr mit Provadis – dem Fachkräfte-Entwickler der Industrie. Provadis ist Hessens größter privater Ausbildungsdienstleister mit 1.700 Auszubildenden und zweitgrößte duale Hochschule Hessens mit mehr als 1.200 jungen Frauen und Männern.

In der Nachwuchssparte „Schüler experimentieren“ (Teilnehmer*innen unter 15 Jahren) wurden sechs weitere Projekte sowie deren Regionalsieger*innen von der Jury gekürt, die am 26. und 27. März 2021 am Landeswettbewerb in Kassel teilnehmen. Die Siegerehrung des Regionalwettbewerbs wird heute, am Samstag, den 13. Februar ab 15 Uhr als Livestream aus den Provadis-Räumlichkeiten am Industriepark Höchst in Frankfurt auf www.provadis.de/jugend-forscht übertragen.

„Lass Zukunft da.“ lautet das Motto der 56. Wettbewerbsrunde von „Jugend forscht“. 37 Jungforscher*innen sind diesem Motto gefolgt und haben insgesamt 26 Projekte beim diesjährigen Regionalwettbewerb Rhein-Main West präsentiert. Die Begutachtung der Arbeiten durch die Jury fand diesmal aufgrund der Covid19-Pandemie komplett virtuell, in Einzel-Videokonferenzen statt – ein Novum für alle Beteiligten. Untersucht wurde in den „Jugend forscht“-Siegerprojekten zum Beispiel das Ausmaß des Rückgangs der Vielfalt von Blütenpflanzen im Offenland, die Wasserqualität des Erlenbachs von seiner Quelle im Taunus bis zur Mündung in die Nidda oder wie das Material Graphen – das aus einer einzigen Schicht von Kohlenstoffatomen in Wabengitterform besteht – in der Praxis besser hergestellt werden kann. Im Bereich Mathematik/Informatik erlangten gleich zwei Projekte einen Sieg: Die beiden Gewinner beschäftigten sich mit der visuellen Darstellung von Fraktalen – das heißt Objekten, bei denen das Ganze seinen Bestandteilen ähnelt – im vierdimensionalen Raum beziehungsweise mit der Bewegungsgleichung eines Teilchens im Magnetfeld als Lösung einer quaternionenwertigen Differenzialgleichung. Im Bereich Physik erforschten die Sieger in zwei Arbeiten, wie die Echo-Ortung zur Vermessung von Räumen genutzt werden kann sowie eine neue Art von Ionenantrieb, bei der die Lorentzkraft als Quelle der Schubkraft für Raumschiffe dient.

„Wir freuen uns, als neuer Partner junge Talente dabei zu ermutigen durch eigenes Experimentieren die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik kennen zu lernen und dabei eigene Fähigkeiten auszuprobieren und Ideen zu verfolgen. Unsere langjährigen Erfahrungen zeigen, dass die positiven Erfahrungen, die die Teilnehmer*innen dabei erleben auch das Interesse an Ausbildungsberufen und Studiengängen in diesem Bereich nachhaltig fördern“, freut sich Prof. Dr. Udo Müller-Nehler, Patenbeauftragter und Vorstand der Provadis Hochschule über die Ergebnisse des Wettbewerbs. „Auch in diesem Jahr bin ich wieder begeistert von der Neugier, der Kreativität und der Energie, mit welcher die Teilnehmer*innen ihre Projekte verfolgen. Gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich, dass junge Nachwuchsforscher*innen ein Forum wie diesen Wettbewerb brauchen, um sich auszuprobieren und so kritisch, konstruktiv und produktiv zur Entwicklung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft beitragen“, ergänzt Wettbewerbsleiter Dr. Sven Soff.

Vier Mädchen und zehn Jungen wetteiferten in zehn Einzel- oder Gruppenprojekten in den Kategorien Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik und Physik um die Teilnahme am Landeswettbewerb „Jugend forscht“. In der Junior-Sparte „Schüler experimentieren“ nahmen weitere 12 Schülerinnen und 12 Schüler mit 16 Arbeiten teil. Mit dabei waren Schulen aus Bad Vilbel, Elz, Frankfurt am Main, Gießen, Großkrotzenburg, Königstein im Taunus, Michelstadt, Neu-Isenburg, Oberursel, Rodgau, Schwalbach am Taunus sowie zwei Gast-Schulen aus Buenos Aires und Zagreb.

Neben den Platzierungen wurden die Projekte mit zahlreichen Geld- und Sachpreisen bedacht, beispielsweise einem Buchpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Jahresabonnements der Zeitschriften „GEO“, „GEOlino“, „natur“ oder „bild der wissenschaft“, sowie mit Senckenberg-Schülermitgliedschaften und Freikarten des Palmengartens oder ExperiMINTa. Projektbetreuerin Judith Jeuck von der Claus von Stauffenberg Schule Rodgau erhielt den mit 100 Euro dotiertenten „Sonderpreis für Engagierte Talentförderer“, zudem erhielt Christoph Braun für seine Tätigkeit als Projektbetreuer eine Einladung zum von cts Gruppen- und Studienreisen gesponserten Workshop „Digitalisierung, Schule und außerschulische Lernorte“. Die Geschwister-Scholl-Schule Rodgau erhielt den Schulpreis des Hessischen Sponsorpools, der mit 150 Euro dotiert ist.

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