IHK-Neujahrsempfang: Heimische Wirtschaft geht zuversichtlich ins Jahr 2019 – Rheingau-Taunus-Kreis für City-Bahn

(vl.n.r.)Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Peter Beuth, hessischer Minister des Inneren und für Sport, Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden, Sven Gerich, Oberbürgermeister Wiesbaden, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin IHK Wiesbaden, Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Hessischer Kultusminister. © Foto: Diether v. Goddenthow
(vl.n.r.)Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Peter Beuth, hessischer Minister des Inneren und für Sport, Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden, Sven Gerich, Oberbürgermeister Wiesbaden, Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin IHK Wiesbaden, Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Hessischer Kultusminister. © Foto: Diether v. Goddenthow

Noch ahnte niemand, dass Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) tags drauf angesichts der gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe auf seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit verzichten würde, als er auf dem Neujahrsempfang der IHK-Wiesbaden am 23. Januar 2019 sagte: Er könne verstehen, dass das Bild, das die Wiesbadener Kommunalpolitik derzeit abgebe, die Menschen aufrege und verärgere. Und er erneut Fehler einräumte: „naiv aber nicht bestechlich gewesen zu sein“ und gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft den Sachverhalt restlos aufklären wolle. Sven Gerich berichtete auch von seiner Betroffenheit über einen sich über ihn und seine Familie ergießenden Shitstorm bis hin zu nie vorstellbar gewesenen Drohungen. Und mit Blick auf den CDU-Ehrenvorsitzenden Horst Klee, drückte Gerich sein Mitgefühl aus, verstehen zu können, wie dieser sich wohl fühle, wenn jemand (gemeint war der geschasste Ralph Schüler, CDU) das Lebenswerk eines „überaus honorigen Politikers“ nach 40 Jahren zerstöre.

Dr. Christian Gastl, IHK Präsident.© Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Christian Gastl, IHK Präsident.© Foto: Diether v. Goddenthow

Kurzum: Während die politische Szene Wiesbadens, sich selbst zerlegend, chaotisch ins neue Jahr startet, zeigt sich wenigstens an diesem Abend die heimische Wirtschaft des IHK-Bezirks Wiesbaden mit seinen insgesamt 19 Städten und Gemeinden des Rheingau-Taunus-Kreises gut aufgestellt.
Dennoch werde das Jahr den Unternehmern und Unternehmerinnen einiges abverlangen, kam IHK-Präsident Dr. Christian Gastl vor gut 500 Gästen gleich auf den Punkt und nannte die in ganz Hessen bevorstehende IHK-Wahl mit 450 000 teilnehmenden Betrieben, die Europa-Wahl, das City-Bahn-Thema, ein immer noch ausstehendes Mobilitätskonzept für die Region und viele weitere wichtige Themen (siehe Rede des IHK-Präsidenten hier)

Landrat Frank Killian. © Foto: Diether v. Goddenthow
Landrat Frank Killian. © Foto: Diether v. Goddenthow

Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises warb für die City-Bahn und warnte in diesem Zusammenhang vor Gruppen-Egoismen. Er appellierte an die Wiesbadener, auch an ihre Nachbarn der Rheingau-Taunus-Region zu denken. Bad Schwalbach sei die einzige hessische Kreisstadt ohne eine aktive Schienenanbindung. Deswegen sei eine City-Bahn unverzichtbar, wovon auch gerade mittlere Unternehmen profitieren würden (City-Bahn-Info).

Ministerpräsident Volker Bouffier griff gleich zu Beginn seiner Rede die „City-Bahn“ als wunderbares Beispiel dafür auf, wie wichtig es sei, einander zu zuhören, zu überlegen „könnte der andere vielleicht auch Recht haben“, statt die Dinge von vornherein mit vorgefasster Meinung zu diskutieren und durchsetzen zu wollen. Bouffier machte aber deutlich, sich hier nicht einmischen und gar den Oberschiedsrichter geben zu wollen.

Ministerpräsident Volker Bouffier.© Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier.© Foto: Diether v. Goddenthow

Zudem betonte der hessische Ministerpräsident, dass die Wirtschaft kraftvoll in das Jahr 2019 gestartet sei. Dennoch gelte es, zahlreiche anstehende Herausforderungen zu bewältigen. Hierzu zählten der Brexit, „den wir zwar bedauern, aber für die Region klug nutzen wollen“, die „Integration der berechtigt bei uns bleibenden Flüchtlinge am Arbeitsmarkt“ und die Digitalisierung. „Wir wollen, dass Hessen in diesem Bereich Spitzenreiter in Deutschland wird“, so Bouffier. Dazu richtete das Land Hessen in diesen Tagen ein Digital-Ministerium ein und werde für die Digitalisierungsoffensive in dieser Legislaturperiode insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Gemeinsam können wir die Herausforderungen besser bewältigen, so der Ministerpräsident, der sich bei den Unternehmerinnen und Unternehmern für ihren unverzichtbaren Beitrag als zuverlässige Partner und Stimme der Wirtschaft „in unserem Land“ und ihre „Leistungen“ bedankte.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

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