Holbein und die Renaissance-Malerei im Norden vom 2.11.2023 – 18.2.2024 im Städel Museum Frankfurt

Mit „Holbein und die Renaissance des Nordens“, widmet sich das Städel Museum vom 2. November 2023 bis zum 18. Februar 2024 dieser faszinierenden Epoche der Kunst. Erstmals werden die wichtigsten Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken Holbeins d. Ä. und Burgkmairs in einer Ausstellung zusammengeführt, ergänzt durch Arbeiten weiterer Augsburger Künstler aus der Zeit von ca. 1480 bis 1530 sowie durch bedeutende Werke deutscher, italienischer und niederländischer Meister. Albrecht Dürer, Donatello, Jan van Eyck oder Hugo van der Goes haben das Schaffen von Holbein d. Ä. und Burgkmair nachhaltig geprägt. Bild:  Hans Holbein d.Ä. Ausschnitt aus dem zu religionspropagandistischen Zwecken erstellten "Dominikaneraltar", 1501. © Foto Diether von Goddenthow
Mit „Holbein und die Renaissance des Nordens“, widmet sich das Städel Museum vom 2. November 2023 bis zum 18. Februar 2024 dieser faszinierenden Epoche der Kunst. Erstmals werden die wichtigsten Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken Holbeins d. Ä. und Burgkmairs in einer Ausstellung zusammengeführt, ergänzt durch Arbeiten weiterer Augsburger Künstler aus der Zeit von ca. 1480 bis 1530 sowie durch bedeutende Werke deutscher, italienischer und niederländischer Meister. Albrecht Dürer, Donatello, Jan van Eyck oder Hugo van der Goes haben das Schaffen von Holbein d. Ä. und Burgkmair nachhaltig geprägt. Bild: Hans Holbein d.Ä. Ausschnitt aus dem zu religionspropagandistischen Zwecken erstellten „Dominikaneraltar“, 1501. © Foto Diether von Goddenthow

Das Städel Museum  Frankfurt  zeigt in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien vom 2.11.2023 bis 18.02.2024 eine einzigartige, breitangelegte Schau der Renaissance-Malerei im Norden, wobei die herausragenden Werke des wohl bedeutendsten Renaissance-Malers des „Nordens“, Hans Holbein d. J. sowie seines Vaters Hans Holbein d. Ä., im Zentrum der Ausstellung stehen. Präsentiert werden neben Arbeiten der Holbeins großartige Werke von Hans Burgkmair, Albrecht Dürer und weiteren berühmten Künstlern dieser Epoche. Als besonderes Highlight ist  die meisterhafte Holbein-Madonna, die Darmstädter Madonna, nach mehr als 10 Jahren wieder in Frankfurt zu sehen. Besucher können in dieser außergewöhnlichen Ausstellung die faszinierende Malerei der Renaissance des Nordens erleben, die in Augsburg – auch mit dem sagenhaften Aufstieg der Fuggers – ihre prachtvolle Blütezeit entfaltete.

Die Renaissance ist eine Zeitenwende in der Geschichte der Kunst: Was in Italien seinen Anfang nahm, entwickelte sich im Norden Europas zu etwas völlig Neuem – mit den Malern Hans Holbein d. Ä. (um 1464–1524) und Hans Burgkmair (1473–1531) als Wegbereiter dieser einzigartigen Kunst. Ihr Zentrum war die freie Reichs- und Handelsstadt Augsburg, die sich in nur wenigen Jahrzehnten zur Hauptstadt einer deutschen und zugleich internationalen Renaissance entwickelte. Kein anderer als einer der größten deutschen Renaissancemaler der Zeit, Hans Holbein d. J. (1497– 1543), machte diese Kunst schließlich europaweit bekannt. Das Städel Museum widmet sich vom 2. November 2023 bis zum 18. Februar 2024 dieser faszinierenden Epoche der Kunst. Erstmals werden die wichtigsten Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken Holbeins d. Ä. und Burgkmairs in einer Ausstellung zusammengeführt, ergänzt durch Arbeiten weiterer Augsburger Künstler aus der Zeit von ca. 1480 bis 1530 sowie durch bedeutende Werke deutscher, italienischer und niederländischer Meister. Albrecht Dürer, Donatello, Jan van Eyck oder Hugo van der Goes haben das Schaffen von Holbein d. Ä. und Burgkmair nachhaltig geprägt. Mit rund 180 bedeutenden Kunstwerken aus führenden internationalen Museumssammlungen entsteht ein Überblick über die verschiedenen stilistischen Besonderheiten der Malerei der Renaissance im Norden. Ein Höhepunkt der Frankfurter Ausstellung ist die Präsentation der beiden Meisterwerke von Hans Holbein d. J., der Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen (1526– 1528) aus der Sammlung Würth und der Solothurner Madonna (1522) aus dem Kunstmuseum Solothurn.

Prof. Dr. Jochen Sander am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt, Kurator; Philipp Demandt, Direktor des Städel Museum, und Dr. Heike Kramer, Dr. Heike Kramer ist dort seit 2003 Leiterin der Abteilung für Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement der Sparkassen-Finanzgruppe. © Foto Diether von Goddenthow
Prof. Dr. Jochen Sander am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt, Kurator; Philipp Demandt, Direktor des Städel Museum, und Dr. Heike Kramer, Dr. Heike Kramer ist dort seit 2003 Leiterin der Abteilung für Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement der Sparkassen-Finanzgruppe. © Foto Diether von Goddenthow

„Holbein und die Renaissance im Norden“ wird von der Sparkassen-Finanzgruppe mit der Deutsche Leasing AG, der Frankfurter Sparkasse und dem Sparkassen Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes als einem Hauptförderer unterstützt. Maßgeblich ermöglicht haben die Ausstellung der Städelsche Museums Verein e.V. und die Dagmar-Westberg-Stiftung. Weitere Unterstützung erfährt das Vorhaben durch die Fontana Stiftung, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Christa Verhein Stiftung.

Städel Direktor Philipp Demandt über die Ausstellung: „Das Städel Museum wird weithin für seine großen Altmeister-Ausstellungen geschätzt. Nach Rubens, Rembrandt und Reni darf sich das Publikum abermals auf eine außergewöhnliche Schau freuen. Das Städel Museum präsentiert die Renaissance im Norden – eine neue, ganz einzigartige Malerei, die vor mehr als 500 Jahren im Norden Europas an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit entstanden ist. Mit rund 180 bedeutenden Kunstwerken aus den führenden internationalen Museumssammlungen feiern wir die großen deutschen Renaissancemaler und ihre Vorbilder in einer Ausstellung. Berühmte Gemälde von Hans Holbein dem Älteren, Hans Burgkmair und Holbein dem Jüngeren treten in einen Dialog mit Werken von Albrecht Dürer, Jan van Eyck oder Donatello. Ein Schlüsselwerk der Ausstellung ist die Madonna von Holbein dem Jüngeren aus der Sammlung Würth, die als eines der größten Meisterwerke der deutschen Renaissance gilt. Dass dieses Gemälde zusammen mit der Madonna aus dem Kunstmuseum Solothurn in Frankfurt zu sehen ist, sollte man sich nicht entgehen lassen.“

„Seit vielen Jahren unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe das Städel Museum. Wir freuen uns, Partnerin dieser herausragenden Schau zu sein, bei der es gelungen ist, diese einzigartigen Kunstwerke der Renaissance zusammenzuführen. Die Präsentation der Madonna von Hans Holbein dem Jüngeren, die nach 10 Jahren wieder im Städel gezeigt wird, ist ein ganz besonderes Highlight“, so Heike Kramer, Direktorin Gesellschaftliches Engagement des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Die Unterstützung als Hauptförderer erfolgt gemeinsam mit der Deutsche Leasing AG und der Frankfurter Sparkasse. „Die Kunst braucht engagierte Förderer, nur so können wir als Gesellschaft gemeinsam unsere Perspektiven erweitern und Neues entwickeln. Die Teilhabe daran vielen Menschen zu ermöglichen, ist unsere Motivation.“

Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow
Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow

„Um 1500 war Augsburg eines der führenden Kunstzentren nördlich der Alpen. Unter den Künstlern dieser Zeit stechen die Kollegen und Konkurrenten Holbein der Ältere und Burgkmair der Ältere besonders hervor: Ihre Werke stehen beispielhaft für die unterschiedlichen stilistischen Möglichkeiten der Renaissancemalerei im Norden und beeinflussten auch nachfolgende Künstlergenerationen, wie die Werke von Holbein dem Jüngeren zeigen. Wie wegweisend seine Auseinandersetzung mit der Kunst aus Augsburg war, lässt sich eindrücklich in seinem Frühwerk nachvollziehen. In weniger als zehn Jahren hat Holbein der Jüngere eine unverwechselbare, eigene künstlerische Ausdrucksweise entwickelt, die seinen Rang als eines der bedeutendsten europäischen Künstler des 16. Jahrhunderts ausmacht“, erläutert Jochen Sander, Kurator der Ausstellung, Stellvertretender Direktor und Sammlungsleiter für Deutsche, Holländische und Flämische Malerei vor 1800 am Städel Museum-

Einführung in die Ausstellung

Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow
Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow

Die Ausstellung beginnt mit dem Blick auf die Stadt Augsburg – zu erleben auch durch eine digitale Anwendung in der Ausstellung sowie auf der Städel Website. Augsburg war eines der führenden Kunstzentren nördlich der Alpen und erlebte um 1500 eine kulturelle und wirtschaftliche Blüte. Die Stadt war Austragungsort der Reichstage, Kaiser Maximilian I. war zeitlebens häufig in der Stadt zu Gast und nutzte die Dienste der dort ansässigen Bank- und Handelshäuser der Fugger und Welser. Es waren letztlich die Wirtschaftskraft der Fugger, Welser und weiterer einflussreicher Familien sowie ihr Streben nach gesellschaftlichem Status, die den Höhenflug der Künste in Augsburg ermöglichte. Die Stadt zeichnete sich zudem durch ein besonders aufgeschlossenes Klima aus, in dem nicht nur von der humanistischen Kultur Italiens geprägte Positionen der Renaissancekunst innovativ erprobt wurden, sondern wo auch die großen Neuerungen der niederländischen Malerei aufgegriffen und zu etwas Eigenständigem entwickelt wurden – der Renaissance im Norden.

Mit der Stiftung ihrer Grabkapelle in St. Anna in Augsburg setzte sich die aufstrebende Familie Fugger nicht nur selbst ein Denkmal, sondern auch dem Beginn der Renaissance nördlich der Alpen. Erstmals wurden damit im Norden die italienischen Bau- und Dekorationsformen angewendet, die die Auftraggeber, die drei Brüder, Ulrich, Georg und Jakob Fugger, dank ihrer Handelsbeziehungen vor Ort kennen- und schätzen gelernt hatten. Neben den Augsburger Künstlern Hans Daucher (1486–1538) und Jörg Breu d. Ä. (um 1475/1480–1537) war auch der Nürnberger Meister Albrecht Dürer (1471–1528) beteiligt, der die Grabdenkmäler der Brüder entwarf. Die Ausstellung präsentiert u. a. Dürers Entwurf für das Grabmal Jakob und Sibylla Fuggers (um 1510, Christ Church Picture Gallery, Oxford). Dürer verstand es, komplexe Figurenerzählungen zu entwickeln und angeregt durch eine frühere Venedig-Reise italianisierende Elemente in seine Kompositionen mitaufzunehmen. Ein weiteres Highlight sind Breus Flügelbilder der kleinen Orgel der Fuggerkapelle (um 1520), die erstmals außerhalb Augsburgs gezeigt werden können.

Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow
Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow

Die Mitglieder der Familie Fugger ließen sich auch in aufwendigen Porträts festhalten, sei es in Form von Gemälden, Druckgrafiken, Zeichnungen, oder auch Medaillen. In der Ausstellung sind etwa Hans Holbeins d. Ä. Zeichnung von Anton Fugger (um 1510–1515, Kupferstichkabinett Berlin), das Gemälde Hochzeitsbildnis des Jakob Fugger und der Sibylla Artzt (1498, Schroder Collection, Bath) von Hans Burgkmair sowie dessen kolorierter Holzschnitt von Jakob Fugger mit venezianischer Goldhaube (um 1510, Staatliche Graphische Sammlung, München) zu sehen. Das Bildnis des Unternehmers ist auch in einer Medaille (1518, Kunsthistorisches Museum Wien) von Hans Schwarz (1492–um 1550) überliefert. Derartige an das römische Münzporträt angelehnte Stücke waren eine typische Erfindung der italienischen Renaissance, die bald auch in Augsburg aufgegriffen wurde. Ganz der Antike verpflichtet ist auch die lebensgroße Bronzefigur des Neptun (1537, Kunstsammlungen & Museen, Augsburg) von Sebastian Loscher (1482/83– 1551). Diese erste nachantike Großbronze im Norden ersetzte übrigens eine ältere, spätgotische Figur des katholischen Ausburger Stadtpatrons auf dem Brunnen des städtischen Fischmarkts. Ganz bewusst machte der gerade protestantisch gewordene Rat der Stadt hier mit der antiken Stil- und Motivwahl auch eine politische Aussage, um sich vom katholischen Bischof Augsburgs zu distanzieren. Dass dieser die Botschaft verstand, zeigt sein – erfolgloser – Protest beim Kaiser Maximilian I.

Als die wichtigsten Maler der Renaissance in Augsburg gelten zweifelsfrei Hans Holbein d. Ä. (um 1464–1524) und Hans Burgkmair d. Ä. (1473–1531). Auch wenn beide knapp dreißig Jahre am selben Ort wirkten, schlugen sie als Künstlerkollegen und -konkurrenten sehr unterschiedliche Wege ein. Burgkmair orientierte sich überwiegend an der Kunst Italiens. Er übernahm zahlreiche Motive, die er wohl auf einer Reise nach Oberitalien im Jahr 1507 festgehalten hatte, und entwickelte diese in seinen Werken weiter, wie etwa in dem bemerkenswerten Gemälde Esther und Ahasver (1528, Bayerische Staatsgemäldesammlungen München).

Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow
Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow

Holbein übernahm in seinem späteren Schaffen zwar auch vereinzelt italienische Dekorformen in seine Werke, setzte sich allerdings vornehmlich mit der altniederländischen Malerei auseinander, die er auf seiner Gesellenreise vor Ort kennengelernt hatte. Insbesondere in seinen religiösen Tafelbildern blieb er einer nordisch geprägten spätgotischen Bildtradition treu. Die Ausstellung vereint bedeutende Werke religiöser Tafelmalerei von Holbein d. Ä. sowie Porträts, darunter u. a. Holbeins brillante Silberstiftzeichnungen oder Burgkmairs Bildnisse der Eheleute Hans Schellenberger und Barbara Schellenberger (1505/07, Wallraf-RichartzMuseum & Fondation Corboud, Köln).

Beide Künstler erwarben früh einen exzellenten Ruf in Augsburg und weit darüber hinaus. Im Falle Holbeins reichte dieser bis nach Frankfurt, wie das Hochaltarretabel für die Dominikaner eindrücklich belegt. Zusammen mit seinen damaligen Gesellen schuf er die Flügelbilder und die Predella. Vervollständigt wird die Präsentation des monumentalen Frankfurter Dominikaneraltars (1501, Städel Museum, Frankfurt) in der Ausstellung durch verschiedene Vorzeichnungen, die den Entstehungsprozess des Werks nachvollziehbar werden lassen.

Burgkmair tat sich besonders auf dem Feld der Druckgrafik hervor, er galt als „Hofgrafiker“ von Kaiser Maximilian I. Burgkmair experimentierte auch mit verschiedenen neuen Techniken, etwa dem in der italienischen Zeichenkunst etablierten Rötelstein, und kooperierte auch vielfach mit Künstlern anderer Gewerke. Die neuen Techniken des Golddrucks und des Farbholzschnitts, bei denen mehrere Druckplatten verwendet werden, erprobte er gemeinsam mit dem Formschneider Jost de Negker, wie die Druckgrafik Kaiser Maximilian I. zu Pferd (1508, Albertina Wien) verdeutlicht. Holbeins und Burgkmairs Werke werden mit ausgewählten Gemälden, Grafiken und Skulpturen von Künstlern aus Augsburg, dem deutschsprachigen Raum sowie Italien und den Niederlanden in einen unmittelbaren visuellen Dialog gesetzt. Darunter befinden sich u. a. Arbeiten von Donatello, Jan van Eyck, Hugo van der Goes, Israhel van Meckenem, Francesco Melzi oder Andrea Solario.

Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow
Impressionen der Ausstellung „Holbein und die Renaissance des Nordens“ © Foto Diether von Goddenthow

Die Ausstellung endet mit herausragenden Gemälden Hans Holbeins d. J. (1497– 1543), darunter eines der größten Meisterwerke der deutschen Renaissance, Die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen (1526–1528, Sammlung Würth). Das Gemälde ist nach mehr als 10 Jahren wieder in Frankfurt zu sehen. Als der 18-jährige Holbein d. J. 1515 als Geselle in Basel eintraf, war er durch seine Ausbildung in Augsburg ein perfekter Vertreter der Kunst seiner Geburtsstadt. In Basel gelang ihm der künstlerische und gesellschaftliche Durchbruch mit dem Doppelbildnis des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen und der Dorothea Kannengießer (1516, Kunstmuseum Basel), das noch ganz von der Kunst Hans Holbeins d. Ä. und Burgkmairs geprägt ist. Doch in weniger als einem Jahrzehnt entwickelte dieser Ausnahmekünstler seine Kunst weiter – und wiederholte dabei das Vorbild der älteren Augsburger Künstlergeneration: Während er bei der 1522 entstandenen Solothurner Madonna (Kunstmuseum Solothurn) unmittelbar auf ein Gemälde von Jan van Eyck (1390–1441) zurückgriff, wie ein Blick auf van Eycks Lucca Madonna (1437, Städel Museum, Frankfurt) zeigen kann, wandelt sich seine Kunst mit der Schutzmantelmadonna von 1526–1528, die erneut Meyer in Auftrag gab, ein weiteres Mal. Nun war die zeitgenössische italienische Malerei von Andrea Solario (1460–1524) und Leonardo da Vinci (1452–1519) für ihn der Ausgangspunkt, um erneut eine unvergleichliche neue, ganz eigenständige Bildlösung zu finden, die den absoluten Höhepunkt der Renaissance im Norden darstellt.

Holbein und die Renaissance im Norden  2.11.2023 – 18.2.2024

Kurator Städel Museum: Prof. Dr. Jochen Sander (Städel Museum, Stellvertretender Direktor und Sammlungsleiter Deutsche, Holländische und Flämische Malerei vor 1800)

Besucherservice und Führungen: +49(0)69-605098-200, info@staedelmuseum.de
Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main
Tickets: Di–Fr, Sa, So + Feiertage 18 Euro, ermäßigt 16 Euro; Dienstags-Special: jeden Dienstag 15.00–
18.00 Uhr 9 Euro; freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren. Gruppen ab 10 regulär zahlenden Personen: 16
Euro pro Person. Für alle Gruppen ist generell eine Anmeldung unter Telefon +49(0)69-605098-200 oder
info@staedelmuseum.de erforderlich.