30 JAHRE GALERIE HAASNER – Teil II „Neues aus den Ateliers“ – 11. 9.- 17. 10.2015

Neues aus den Atliers von: Sarah Atzeni – Fletcher Benton – Helmut Bernhardt – Thomas Duttenhoefer – Helga Föhl Tina Juretzek – Gabriel Navar – Gertrud Parker – Barbara Rainforth – Mel Ramos Corinna Rosteck – Jiri Vincenc Slavicek – Gabriele Strecker – Migu Michael Syed

Im ersten Ausstellungsteil zu unserem 30-jähigen Galeriebestehen ehrten wir im April/Mai die Künstler, die nicht mehr unter uns weilen, im zweiten Teil zeigen wir nun neuere Arbeiten der Maler, Bildhauer und einer Fotografin aus dem aktuellen Galerieprogramm.
Darin sind von den Kaliforniern Fletcher Benton mit einer kleinen Stahlskulptur der Werkgruppe ´Folded Circle´ vertreten, sein Malerfreund Mel Ramos mit seiner relativ seltenen Emailleedition, und dessen ehemaliger Student Gabriel Navar mit zeitkritischen Acrylbildern zum Thema ´Social Media´.
Gertrud Parker schickte eine neue Plastik aus einem fasrig-stabilen, aber ganz leichten Naturgewebe, Abaca, bemalt mit Druckerfarbe, Titel ´Weightless´ – typisch für Gertruds Vorliebe für ungewöhnliche Werkstoffe. Und von der bei Benton ausgebildeten Malerin Barbara Rainforth kamen farbexpressive, stark abstrahierte Landschaften, gemalt auf Papier oder Leinwand.
Tina juretzek zeigt ein großes, collagiertes, im Komplementärkontrast Rot-Grün gemaltes Stilleben ´Rote Beeren´ und zwei ´Landschafts-Anmutungen´ in ihrer bewährten Technik, in der sie mit dicken Pinselstrichen stimmig Japanpapier in die Leinwand einbaut.

Von Thomas Duttenhoefer sehen wir Bronzen aus seiner mythologischen Werkgruppe ´Metamorphosen´ nach den Oden des Ovid, auch eine ´Daphne-Zeichnung´. Die eingeritzten Linien im neuen roséfarbenen Marmor von Migu Michael Syed, auch sein ´Haus III´, nehmen Bezug auf die geometrischen Parallelen in den Bildern von Helmut Bernhardt, der viele Jahre seines Lebens in Lateinamerika und Mexico gelebt und in dieser Kultur seine Farbigkeit und Formensprache gefunden hat. Die archaisch anmutende Kalkstein-´Oase´ von Migu M. Syed findet wiederum Entsprechungen in Helmut Bernhardts Bildern.
Auch das schwarz-weiße Werk von Gabriele Strecker ist in den abstrakt-geometrischen Kontext einzuordnen, ohne Farbe und Gegenstand ist es an Puristik und Claritas nicht zu überbieten, und doch bricht Strecker durch ihre Pinselführung die strenge Geometrie.
Ganz organisch sind dagegen die Formen der zum großen Teil in diesem Jahr entstandenen Bilder von Jiri Vincenc Slavicek und die Skulpturen der Italienerin Sarah Atzeni. Beide Künstler arbeiten an der Grenze zwischen Abstraktion und Figürlichkeit, setzen aber gegenständliche Bezüge in die Titel ihrer Werke. Die Formensprache der Eisenplastiken von Helga Föhl, deren große Retrospektive im Juni / Juli zur ihrem 80. Geburtstag großen Anklang fand, ist ebenso als organisch zu bezeichnen. Ausgehend vom Thema ´Torso´ tendieren ihre Arbeiten auch zur Kopfform oder zur Körperlandschaft oder wieder zur Stele, sie alle symbolisieren Teile des menschlichen Körpers.
Bewegt und formal organisch ist lastnotleast die malerische Fotografie von Corinna Rosteck, deren Bilder ´Spiegelungen und Oberflächen im Stadtraum, in der Landschaft des Liquiden und beim Tanz thematisieren . Sie sind ´mit der Kamera gemalt´, sind raum- bzw. kontextbezogene Installationen zwischen Fotografie, Malerei und Architektur und erweitern den Raum´ (C. Rosteck).
Die variantenreiche Ausstellung dokumentiert die aktuelle Zusammenarbeit mit den Künstlern der Galerie und deren unverwechselbare Formensprache.
Text: Brigitte Haasner

Zeit und Ort:
vom 11.September bis 17. Oktober 2015
Galerie B. Haasner – Saalgasse 38 – 65183 Wiesbaden –
Tel/Fax 0611 51422