Junge Unternehmen aus Darmstadt, Frankfurt und Kassel mit dem 17. Hessischen Gründerpreis ausgezeichnet

Preisträger 2019 Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS
Preisträger 2019 Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS

Solorrow, Inaska, Gabelstapler Gratzer und MagnoTherm Solutions sind Sieger in den Kategorien Innovative Geschäftsidee, Gesellschaftliche Wirkung, Zukunftsfähige Nachfolge und Gründungen aus der Hochschule

Kategorie „Innovative Geschäftsidee“

Preisträger 2019 »Innovative Geschäftsidee« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS
Preisträger 2019 »Innovative Geschäftsidee« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS

„Bei der Zahl gewerblicher Gründungen liegt Hessen deutschlandweit auf dem dritten Platz, dank mutiger Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine Geschäftsidee haben und bereit sind, ein Risiko einzugehen“, sagte Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. „Wir unterstützen sie mit der Start-up-Initiative, mit Förderungen – oder auch dem Hessischen Gründerpreis. Denn gesellschaftliche Veränderungen wie die digitale Transformation werden ohne kreative Lösungen nicht gelingen. Der Hessische Gründerpreis ist daher Würdigung und Ansporn für alle, die mit ihrer Idee erfolgreich waren und sein wollen.“ Als Schirmherr des Preises und Laudator der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ zeichnete Al-Wazir dann das Team um Lionel Born von Solorrow aus Darmstadt als Sieger aus. Die App ermöglicht den Einstieg in die Präzisionslandwirtschaft. Auch den weiteren Preisträgern Daniel C. Kuczaj mit Team vom digitalen Inneneinrichter ROOMHERO aus Frankfurt sowie Serghei Glinca und Mitstreiter von Chrystals First aus Marburg erhielten ihre Urkunden aus den Händen des Ministers.

Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“

Preisträger 2019 »Gesellschaftliche Wirkung« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS
Preisträger 2019 »Gesellschaftliche Wirkung« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS

„Nicht ausschließlich Tradition, auch Kreativität und Innovation tragen in hohem Maße zur Weiterentwicklung der hessischen Wirtschaft bei“, stellte Dr. Frank Martin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, fest. „Neue Ideen und Konzepte sorgen für frischen Wind und schaffen neue Arbeitsplätze. Auch gesamtgesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung bilden zunehmend die Basis neuer Geschäftsideen. Dies fördert eine zukunftsorientierte Entwicklung und anhaltende Stabilität auf dem hessischen Arbeitsmarkt.“ Martin übergab den Preis als Sieger in der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ an Franziska Hannig, die mit INASKA in Frankfurt nachhaltige Bade- und Sportmoden aus recyceltem Polyamid produziert. Als Preisträger in der Kategorie zeichnete er die Brüder Sören und Oliver Gerhardt, aus, die mir ihrem Team von muli-cycles in Driedorf in Mittelhessen ein faltbares Lastenrad herstellen sowie Christian Zinke und Manuel Voigt von Grow-Grow Nut aus Leun in Mittelhessen.

Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“

Preisträger 2019 »Zukunftsfähige Nachfolge« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS
Preisträger 2019 »Zukunftsfähige Nachfolge« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS

Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen und Laudator der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ weiß: „Gründungen und vor allem Gründung durch Übernahmen sind für uns ein sehr wichtiges Thema, denn in der Fortführung eines bestehenden Unternehmens steckt viel Dynamik für die Volkswirtschaft, den Übernehmer, seine neuen Mitarbeiter und deren Familien. Wenn dann der Nachfolger noch mit neuen Impulsen und eigenen Ideen erfolgreich startet, ist er fast schon alleine deshalb preisverdächtig.“ Das trifft in besonderem Maße auf Björn Henk zu, der die Gabelstapler Gratzer GmbH in Kassel innerhalb von anderthalb Jahren vom Ein-Mann-Betrieb zum Unternehmen mit sieben Angestellten vergrößert hat. Von Volkert wurden außerdem als Preisträger ausgezeichnet Thomas Gernhard von der Hein + Gernhard GmbH, der das Oberurseler Unternehmen für Werkzeug- und Maschinenbau innerhalb der Familie erfolgreich übernommen und das Leistungsportfolio stark erweitert hat sowie Marit Wienzek, die in Wiesbaden die Berufsfachschule für Kosmetik Wienzek GmbH wieder in die Erfolgsspur gebracht hat.

Kategorie „Gründungen aus der Hochschule“

Preisträger 2019 »Gründung aus der Hochschule« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS
Preisträger 2019 »Gründung aus der Hochschule« Hessischer Gründerpreis. Foto: TINA RÖSLER | © HESSISCHER GRÜNDERPREIS

„Wir als Hochschule Fresenius sehen es als unseren gesellschaftlichen Auftrag an, Gründungen bereits an der Hochschule zu fördern. Wir wollen nicht nur angestellte Fachkräfte ausbilden – sondern gerade auch jene, die als Gründer für die Jobs anderer sorgen. Hierzu bieten wir für Gründungen aus der Hochschule ein ganzheitliches und strukturiertes Gründungskonzept basierend auf den Säulen: Coaching, Netzwerk, Events und Infrastruktur für unsere Studierenden an,“ sagte Prof. Dr. Lilia Waehlert, Prodekanin Frankfurt & Wiesbaden Hochschule Fresenius. Die Laudatorin für „Gründungen aus der Hochschule“ zeichnete drei Start-ups aus Darmstadt aus: Als Sieger Timur Sirman und seine Partner von MagnoTherm Solutions, die klimafreundliche und effiziente magnetokalorische Kühlaggregate entwickeln. Als Preisträger wurden Nico Höler und Martin Voigt ausgezeichnet, die mit der Tec4med Lifescience GmbH eine aktive mobile Kühltechnologie für den medizinischen Bereich entwickelt haben sowie Simon Staffa, Lukas Braisz und Patrick Scholl von Novapace, deren smarte, elektronische Einlegesohle bei Parkinson-Patienten den üblichen, sturzkritischen Gang verhindern soll.

„Innovationen und Unternehmergeist sind die Säulen des Hessischen Gründerpreises. Das sind auch für Familie Kaufmann und die Leica Camera wichtige Elemente. Gestern, heute wie morgen. Daher ist es uns eine besondere Freude, so viele Ideen- und Impulsgeber zum Gründertag und der Preisverleihung im Leitz-Park begrüßen zu dürfen. Menschen, die mit so viel Kreativität und Engagement an ihren unternehmerischen Erfolgsgeschichten arbeiten. Glück und Erfolg – das wünschen wir,“ sagte Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG und Gastgeber der Preisverleihung.

„In der Rückschau auf den Wettbewerb 2019 freue ich mich insbesondere darüber, dass der Frauenanteil wieder bei rund einem Drittel der Bewerbungen lag und mehrere Gründerinnen im Finale vertreten waren,“ sagte Projektleiterin Elisabeth Neumann. „Jeder Mensch, der den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, verdient unsere Anerkennung und unseren Respekt. Nur wenige Start-ups können ein neues Amazon werden, aber immer stecken interessante Menschen und Geschichten hinter neuen Unternehmen. Das wollen wir würdigen und auszeichnen, denn es geht um mehr als nur um bloße Zahlen.“

Sondermann-Preis geht an Nicolas Mahler und Stefanie Sargnagel

Sondermann-Preisträger Nicolas Mahler © Caricatura Museum Foto: Manfred Werner Tsui
Sondermann-Preisträger Nicolas Mahler © Caricatura Museum Foto: Manfred Werner Tsui

Der Sondermann e.V. verleiht seine beiden diesjährigen Preise für komische Kunst an Nicolas Mahler und Stefanie Sargnagel. Der 1969 in Wien geborene Mahler ist der derzeit international renommierteste deutschsprachige Comic-Künstler. Der mit 5.000 Euro dotierte Sondermann-Preis würdigt neben seinem schier unendlichen Ideen- und Formenreichtum vor allem die im Suhrkamp Verlag erschienenen Comics nach Meisterwerken der Weltliteratur wie Thomas Bernhards „Alte Meister“ (2011), Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“ (2013), Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ (2017) und im kommenden Jahr James Joyces „Ulysses“. Alle diese Comics sind viel mehr Variationen als Adaptionen, bei denen Mahler neue Geschichten auf der Basis der alten erzählt.

Der diesjährige Sondermann-Förderpreis in Höhe von 2.000 Euro geht an die 1986 in Wien geborene Schriftstellerin Stefanie Sargnagel. Mit ihren auf eigenen Erfahrungen gründenden „Callcenter-Monologen“, die unter dem Titel „Binge Living“ 2013 als Buch erschienen, etablierte sich Sargnagel als eine der originellsten Autorinnen in den Sozialen Medien, die seitdem ihr Hauptforum für Publikationen geblieben sind. Als Mitglied der feministischen „Burschenschaft Hysteria“ veralbert sie akademische Männerbünde, und in München bibbert man der für 2020 angesetzten Premiere ihres Oktoberfest-Stücks „Am Wiesnrand“ entgegen.

Mit der Doppelvergabe an die beiden österreichischen Künstler wird auch unser originelles Nachbarvölkchen im Süden gewürdigt. Die Gala zur Preisverleihung in der Frankfurter „Brotfabrik“ wird deshalb im Zeichen Österreichs stehen. Sie findet am 11. November statt, dem Geburtstag des 2004 verstorbenen Zeichners Bernd Pfarr, nach dessen Cartoon-Serie „Sondermann“ Verein und Preis benannt sind. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Hans Traxler, Michael Sowa und Jan Böhmermann. Im vergangenen Jahr erhielten Otto Waalkes den Haupt- und die Comiczeichnerin Anna Haifisch den Förderpreis. Sondermann e.V. Verein zur Förderung, Erforschung und Verarbeitung der Komischen Kunst und Literatur e.V.
Satire-Tipp:

Sondermann-Gala in der Frankfurter Brotfabrik am 11.11.2019

„Die lange Nacht der Walzerzombies
Multimedia-Spektakel zu Ehren der österreichischen Kultur und Mehlspeisen

Mit Stefanie Sargnagel, Nicolas Mahler, Klaviermusik, Ibiza-Videos, Lichtbildervorträgen und klassischen Rezitationen

Wer bekommt den begehrten Sondermann-Preis? Diese Frage wird wie immer am 11.November beantwortet, dem Geburtstag von Bernd Pfarr. Es treten gegeneinander an: drei Generationen von Titanic-Chefredakteuren, zwei FAZ-Ressortleiter, zwei ÖstereicherInnen und ein klavierspielender Sänger. Ein gnadenloser Kampf, der vor den Augen des Publikums ausgetragen wird und bei dem es nur zwei Gewinner geben kann.

Mitwirkende: Patrick Bahners, Moritz Hürtgen, Nicolas Mahler, Markus Neumeier, Andreas Platthaus, Stefanie Sargnagel, Oliver Maria Schmitt, Tim Wolff & Hans Zippert

Österreichisch mit dt. Untertiteln

VVK: 20 € + Service- und VVK-Entgelt / AK: 25 € / freie Sitzplatzwahl“

Brotfabrik Frankfurt