Theaterfestival Grenzenlos Kultur vol. 18 lädt vom 22. September bis 1. Oktober die Dada-Enkel ins Staatstheater Mainz
Das Theaterfestival Grenzenlos Kultur feiert vom 22. September bis 1. Oktober seine 18. Ausgabe und den 100. Geburtstag der Dada-Kunst. Rund 150 Künstler mit und ohne Behinderungen kommen aus England, Mosambik, Österreich, der Schweiz, Spanien, USA, Deutschland und anderen Ländern ins Staatstheater Mainz. Die 21 Veranstaltungen gehen von Theater, Tanz, Revue, Performance, Film bis zum Symposium. Am 17. September, fünf Tage vor Festival-Beginn, gestaltet das Festivalteam wieder das beliebte inklusive Kinder-Kulturfest „Kraut & Rüben“ im Rahmen des Theaterfestes.
Veranstalter ist die Lebenshilfe Kunst und Kultur mit Festivalleiter Andreas Meder. Partner ist seit 2015 das Staatstheater Mainz. Getreu dem diesjährigen Kultursommer-Motto „Der Sommer unseres Vergnügens!“ wünscht Intendant Markus Müller dem Publikum „ein lebhaftes und aufregendes Festival“. Ministerpräsidentin Malu Dreyer freut sich „Schirmherrin sein zu dürfen!“ und schreibt: „Das Festival ‚Grenzenlos Kultur‘ öffnet unser Blickfeld, hebt sich ab von Gewohntem und Gewöhnlichem und bietet die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen.“
Grenzenlos Kultur bringt 2016 die Dada-Enkel auf die Bühne. Als Gründungsjahr von Dada gilt 1916. Da eröffnete der Pirmasenser Hugo Ball mit Emmy Hennings das legendäre Cabaret Voltaire in Zürich.
Mit „Der gute Mensch von Downtown“ eröffnet Theater RambaZamba das Festival. Gisela Höhnes Inszenierung mit Bühnenlegende und Tatort-Kommissarin Eva Mattes steht in der Dada-Tradition, die Verrücktheit der Welt mit Verrücktheit zu kontern. Sechs Tage später geben die RambaZamba „Dada Diven“ einen lustvollen Einblick in ihr Café Voltaire.
Bühnenmagier Thom Luz, erzählt in „When I die“ von einer Dame, der tote Komponisten neue Werke diktieren. Die Puppentruppe Das Helmi huldigt in „Die letzte Lockerung“ dem anarchistischen Geist des Dada. In „Meet Fred“ vom Hijinx Theatre muss sich die Puppe Fred in einer schwankenden Welt orientieren.
Die schwankenden Texte von Ernst Herbeck verwebt Ruth Geiersberger mit Theater Thikwa zu der musikalisch-poetischen Verrichtung „Hindernisse auf der Fahrbahn“. Verschoben und verschroben wirken die Alltagsgespräche, die Martin Clausen und Kollegen in „Come Together“ musikalisch in die Komik treiben.
Zum Tanzjahr 2016 zeigt Grenzenlos Kultur fünf Stücke. Panaibra Gabriel Canda löst in „Metamorphoses“ Zuschreibungen wie „behindert“ und „nicht behindert“ auf. In den „Marrabenta Solos“ macht Canda seinen Körper zum Gradmesser gesellschaftlicher Umbrüche in seiner Heimat Mosambik. Der Österreicher Michael Turinsky choreografiert in „my body, your pleasure“ den Tänzer*innen seine Spasmen auf den Leib. Die inklusive Compagnie Danza Mobile aus Spanien fragt in bunten kraftvollen Bildern „Where is down?“. Der US-Amerikaner Jeremy Wade untersucht mit dem Publikum in „Together Forever“ die Hilfs- und Fürsorgebereitschaft.
Das Festival dankt sowohl den Förderern Aktion Mensch und Kultursommer Rheinland-Pfalz als auch den vielen Helfern und Unterstützern, ohne die das Festival nicht stattfinden könnte.