„Mönchsphantasien“ – Landesmuseum Mainz zeigt ab 7. November Illustrationen des Künstlers Eberhard Linke

Bild: Vision im Apfelbaum, Eberhard Linke © GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)
Bild: Vision im Apfelbaum, Eberhard Linke
© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)

Ausstellung „Landschaft und Skulptur“: Landesmuseum Mainz zeigt ab 7. November Illustrationen des Künstlers

Eberhard Linke gilt als einer der renommiertesten Bildhauer Rheinhessens. Seit über 50 Jahren fertigt er Skulpturen aus Terrakotta und Bronze an. Doch der Künstler ist nicht nur ein begnadeter Bildhauer, sondern auch ein herausragender Zeichner. In der Ausstellung „Landschaft und Skulptur“, die zurzeit im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) zu sehen ist, werden ab 7. November zusätzlich im Ausstellungsraum der Graphischen Sammlung seine „Mönchsphantasien“ präsentiert. Diese Serie thematisiert ein fiktives Geschehen in der Basilika im Kloster Eberbach in Eltville. Eberhard Linke versetzt sich dabei in die Gedankenwelt von Klosterbrüdern, die neben ihren geistlichen Aufgaben und ihrer Orientierung auf das Überirdische und Jenseitige eben auch menschliche Regungen zeigen. Mit Gouache und Rohrfeder gibt Linke in dieser Serie fiktiven Szenen des klösterlichen Alltags Gestalt. Die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Karoline Feulner, wird am Sonntag, 12. November, um 11 Uhr im Rahmen des Wochenendes der Grafik eine Führung zu den „Mönchsphantasien“ anbieten.

Eberhard Linke hat während seiner künstlerischen Laufbahn eine Vielzahl zum Teil farbiger Zeichnungen entworfen. Obwohl diese Bilder eine beträchtliche Anzahl seines Gesamtwerkes ausmachen, spielten sie in bisherigen Ausstellungen allerdings häufig nur eine untergeordnete Rolle. In der Ausstellung „Landschaft und Skulptur“ sind die Zeichnungen und Skulpturen des Künstlers gleichberechtigt vertreten. Viele Zeichnungen von Eberhard Linke sind dem Thema Landschaften gewidmet. Sie sind auf vielen Reisen entstanden, die der Künstler nach Italien und Frankreich unternahm. Es handelt sich dabei nicht um Entwürfe für seine Skulpturen, sondern um eigenständige Kunstwerke, die das Interesse des Künstlers an plastischen Landschaftsformationen verdeutlichen. Eine Parallele zu den Skulpturen ist dennoch vorhanden. Denn die Zeichnungen erinnern an die typischen Eigenschaften von Terrakotta: Motive mit verschiedenen Schichten, brüchige Formen und tektonische Elemente.

Als Bildhauer thematisiert der Künstler gleichermaßen die menschliche Figur und landschaftliche Strukturen. Letztere sind die Basis und verbinden sich in den Skulpturen. Dabei sind die Kleinformate in der Regel „Bozzetti“, also Entwürfe für größere Realisierungen. Ein hervorstechendes Merkmal ist ihre Dynamik, die durch verschiedene Bewegungszustände entsteht; damit verbunden ist das Motiv der Wandlung und Veränderung.

Die Sonderausstellung „Landschaft und Skulptur“ vermittelt einen Überblick über das vielseitige künstlerische Schaffen von Eberhard Linke, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte und erst kürzlich mit der Max Slevogt-Medaille ausgezeichnet wurde.

Die Ausstellung wird mit Unterstützung der Galerie Mainzer Kunst realisiert und ist bis 29. April 2018 im Landesmuseum Mainz zu sehen.