Kutschenkorso läutete gestern das 81. Internationale Wiesbadener Pfingstturnier ein

Ein Highlight des Wiesbadener Kutschenkorsos 2017:  der Gauklerwagen aus Zeiten Emanuel Schikaneders Foto: Bernd-Ulrich Deutschmann
Ein Highlight des Wiesbadener Kutschenkorsos 2017:
der Gauklerwagen aus Zeiten Emanuel Schikaneders
Foto: Bernd-Ulrich Deutschmann

Gestern Abend läutete der traditionelle Kutschenkorso durch die Straßen der Landeshauptstadt das 81. Internationale Wiesbadener Pfingstturnier ein. 18 überwiegend historische Kutschen begeisterten die Zuschauer, darunter viele internationale Gäste. Ein Highlight war der Gauklerwagen, ursprünglich das Gefährt von Emanuel Schikaneder, der zu Zeiten Mozarts lebte und ihm, so sagt man, den Tipp zur Zauberflöte gab. Bei der Vorstellung der Kutschen vor dem Rathaus gaben die Gaukler zur Begeisterung der Zuschauer auch noch schnell ein paar Einlagen ihrer Gauklerkunst samt Feuerzauber zum Besten – eine Premiere beim Kutschenkorso. Ein römischer Streitwagen, gezogen von zwei Shetlandponys bildeten den höchst originellen Abschluss der Kutschenmeile, 35 Reiter folgten. Natürlich wurden die Kutschen auch wieder stilvoll und musikalisch auf dem Rathausplatz empfangen, traditionell von der Band Best Age und danach durch die Bläsergruppe des Kreisjägervereins Groß-Gerau.

Nächstes großes Highlight wird am Freitag-Abend von 19.30 Uhr bis 23.00 Uhr die Wiesbadener PferdeNacht auf dem historischen Spring­platz vor einzigartiger Schloss-Kulisse sein. Für die Pferdenacht sind die Tribühnenplätze  bereits ausverkauft; aber Flanierkarten (Stehplatzkarten) gibt es noch ausreichend. Die Flanierkarten gelten den ganzen Tag über. Die Karten für die Dressurtribüne gelten gleichzeitig auch als Flanierkarte.

Eine besondere Augenweide und weltweit tatsächlich einzigartig: die Voltigierer in Wiesbaden

Voltigieren im Schlosspark – die Voltigierakrobaten unter freiem Himmel,  mit Schlosskulisse und Flutlicht – das gibt es nur beim Wiesbadener PfingstTurnier  Foto: WRFC / J. Toffi
Voltigieren im Schlosspark – die Voltigierakrobaten unter freiem Himmel,
mit Schlosskulisse und Flutlicht – das gibt es nur beim Wiesbadener PfingstTurnier
Foto: WRFC / J. Toffi

Die Voltigierer, die Akrobaten unter den Pferdesportlern, vor dem Schloss unter freiem Himmel und am Samstagabend auch noch unter Flutlicht – das ist tatsächlich einzigartig und zwar weltweit! Die internationalen Voltigierprüfungen sind seit 2005 fester Bestandteil im Programm des Internationalen Wiesbadener PfingstTurniers, seit 2013 gehören auch die Pas de Deux-Voltigierer dazu. In allen vier Disziplinen erwartet Wiesbaden jedes Jahr ein kleines, aber sehr feines Starterfeld – so auch 2017! Und auch eine junge Hessin traut sich im Wettkampf mit den internationalen Medaillenträgern an den Start.

Bei den Damen trifft die Vize-Europameisterin von 2015, Corinna Knauf, auf die beste Schweizer Voltigiererin, Marina Mohar, und auf eine Voltigiererin aus Hessen, die das erste Mal im Schlosspark als Einzelvoltigiererin am Start ist: Alice Reitz und ihre spannende Premiere.

Alice Reitz voltigiert für den PSC Riedmühle aus Obbornhofen. „Ich habe mit circa sechs Jahren angefangen zu voltigieren“, erzählt Alice. „Eigentlich wollte ich damals gerne reiten, doch weil ich noch so ‚klein‘ war, hat man mir empfohlen, erst einmal zu voltigieren.“ Aus diesem Beginn wurde eine tolle Voltigier-Laufbahn. Alice war schon dreimal hessische Landesmeisterin im Einzelvoltigieren, gewann im vergangenen Jahr auch den Landesmeistertitel mit der Gruppe, außerdem die Goldmedaille bei den Süddeutschen Meisterschaften und Bronze bei den Deutschen Meisterschaften.

Seit 14 Jahren trainiert Alice mit Kyra Heinrich. In der vergangenen Saison hat sie sich voll auf das Gruppen-Voltigieren konzentriert, in diesem Jahr geht sie im Schlosspark als Einzelvoltigiererin an den Start. „In Wiesbaden habe ich vor allem zum Ziel, sicher und sauber durch mein Programm zu kommen. Das Pfingstturnier hat eine ganz besonders zauberhafte Atmosphäre, die allerdings für Pferde und Athletinnen nicht ganz einfach ist.“

Bei den Herren sind die Brüder Brüsewitz dabei. Thomas, der Vize-Europameister von 2015 und der Fünfte der WM 2016, und Viktor, der Dritte bei der Europameisterschaft 2015 und Fünfte der WM 2014. Die beiden treffen im Schlosspark auf den amtierenden Weltmeister aus Frankreich, den 20-jährigen Lambert Leclezio. Der Vize-Weltmeister von 2012 und WM-Dritte von 2014, Erik Oese

Im Pas de Deux-Wettbewerb trumpfen die Schweizer in diesem Jahr auf: Sie kommen mit drei Paaren nach Wiesbaden. Das wird die Herausforderung für das Paar aus Deutschland, Jolina Ossenberg-Engels und Timo Gerdes. Die Psychologiestudentin und der angehende Sportlehrer sind die Titelverteidiger in Wiesbaden.

Wie bei den Herren sicherten sich die Franzosen auch bei den Gruppen im vergangenen Jahr den Weltmeistertitel. Das Team Noroc aus Frankreich kommt auch nach Wiesbaden und misst sich dort mit einem Team aus der Schweiz und den starken heimischen Gruppen aus Ingelheim und Köln-Dünnwald.

Die Voltigier-Wettbewerbe werden allesamt von der Nassauischen Sparkasse unterstützt und finden am Samstagabend ab 21.00 Uhr unter Flutlicht auf dem Schloss-Viereck statt und am Sonntag ab 13.15 Uhr stehen die Finalprüfungen an.

KimKreling/ EquiWords

***Achtung: aufgrund aktueller Veränderungen haben sich die Zeiten der Dressurprüfungen beim Wiesbadener PfingstTurnier geändert. Den aktuellen Zeiten unter www.pfingstturnier.org entnehmen.

TV-Tipp:
Das HR-Fernsehen berichtet mit einer Live-Schalte am Sonntagabend ab etwa 19.45 Uhr aus dem Biebricher Schlosspark und überträgt live am Pfingstmontag vom Großen Preis zwischen 17.00 und 18.15 Uhr.

Außerdem werden alle Prüfungen von dem Internet-Fernsehsender Clipmyhorse.tv übertragen.

Der Wiesbadener Tipp:
Tickets für das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier vom 2. bis 5. Juni 2017 gibt es unter www.ticketmaster.de oder unter der Telefonnummer: 01806-9990000.