KÖNIG DER TIERE WILHELM KUHNERT UND DAS BILD VON AFRIKA

Der in die Ferne blickende Löwe ist ein Hauptmotiv bei Kuhnert, dass er unzählige Male dargestellt und variiert hat. In diesem Gemälde wirkt der Löwe allein durch die Größe der Leinwand imposant. Vor perfekter Schönheit und Anmut, mit edlem, fast menschlichem Gesichtsausdruck blickt der "König der Tiere" über sein Reich. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der in die Ferne blickende Löwe ist ein Hauptmotiv bei Kuhnert, dass er unzählige Male dargestellt und variiert hat. In diesem Gemälde wirkt der Löwe allein durch die Größe der Leinwand imposant. Vor perfekter Schönheit und Anmut, mit edlem, fast menschlichem Gesichtsausdruck blickt der „König der Tiere“ über sein Reich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit „König der  Tiere“ des Malers Wilhelm Kuhnert  (1865–1926) ist der Schirn Kunsthalle Frankfurt eine wunderbare Ausstellung gelungen, die mit imposanten, faszinierenden, nostalgisch und zugleich modern  anmutenden meisterhaften Tier- und Naturmotiven die Seelen ihrer Betrachter tief berühren dürfte. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen, so Direktor  Dr. Phil­ipp Demandt, der gemeinsam mit Dr. Ilka Voer­mann die Ausstellung geplant und kuratiert hat. Es ist die erste eigene seit er vor zwei Jahren die Leitung der drei Häuser „Schirn Kunsthalle“, „Städel Museum“ und „Liebieghaus Skulpturensammlung“  übernommen hat. Bereits  in Berlin, als er noch Leiter der Alten Nationalgalerie war,  sei es sein Traum gewesen, diesen vergessenen Malerfürsten  auszustellen. Und er musste erst in die Mainmetropole kommen, um diese hochkarätige Ausstellung mit Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und anderen Sponsoren realisieren zu können.  Kein anderer Künstler, außer vielleicht Adolph von Menzel, sei zu dieser Zeit zeichnerisch und malerisch in Präzision und Ausdruck so herausragend gewesen wie Wilhelm Kuhnert .

Krieger auf dem Pfad vor dem Kibo mit seiner schneebedeckten Spitze. Die Maasai-Krieger im Vordergrund unterstreichen die Größe des Kilimandscharo-Massivs und dienen dem Maler primär als Staffagefigueren. © Foto: Diether v. Goddenthow
Krieger auf dem Pfad vor dem Kibo mit seiner schneebedeckten Spitze. Die Maasai-Krieger im Vordergrund unterstreichen die Größe des Kilimandscharo-Massivs und dienen dem Maler primär als Staffagefigueren. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wilhelm Kuhnert vermittelt uns einzigartige Tier- und Natur-Perspektiven eines Afrikas, dass es so nicht mehr gibt. Wie kein anderer Maler seiner Zeit hat Kuhnert Anfang des 20. Jahrhunderts unsere (idealisierte) Vorstellung von Afrika als Naturraum in Europa wie auch in den USA geprägt. Er war  einer der ersten europäischen Künstler die  Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrmals die zu dieser Zeit noch weitgehend unerforschte damalige Kolonie Deutsch-Ostafrika bereiste.  Die auf diesen Reisen entstandenen Zeichnungen und Ölskizzen der dortigen Tier- und Pflanzenwelt dienten ihm als Vorlagen für monumentale Gemälde, die er nach der Rückkehr in seinem Atelier in Berlin anfertigte. Kuhnert stellte international mit großem Erfolg aus und wurde so zum führenden Interpreten der afrikanischen Tierwelt. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt präsentiert vom 25. Oktober 2018 bis 27. Januar 2019 mit rund 120 Werken die erste große Retrospektive zum Leben und Werk des Künstlers. Die Ausstellung vereint neben Studien und Gemälden aus europäischen und amerikanischen Museen, Privatsammlungen und dem Nachlass Kuhnerts auch zahlreiche Druck und Werbegrafiken sowie Publikationen des Künstlers.

Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung beleuchtet Kuhnerts Werk sowohl vor dem Hintergrund der Kunst- und Naturwissenschaftsgeschichte als auch der deutschen Kolonialgeschichte. Der an der Königlich Akademischen Hochschule für Bildende Künste in Berlin ausgebildete Tier- und Landschaftsmaler interessierte sich bereits früh für afrikanische Wildtiere, deren Aussehen und Verhalten er zunächst nur im Berliner Zoo aus nächster Nähe studieren konnte. Zoologische Gärten waren bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Sie spiegelten Erkenntnisgewinn und wissenschaftlichen Fortschritt, Weltneugier und imperialistische Bestrebungen des bürgerlichen Zeitalters. Zeitgleich wuchs der Markt für Tiergemälde und -skulpturen, da die junge, aufstrebende Künstlergeneration des späten 19. Jahrhunderts mit diesem Thema ein Tätigkeitsfeld betreten konnte. Neben formalistischen Aspekten und dem Reiz des Neuen aber trafen diese Kunstwerke auch einen Nerv der Zeit: Besonders Darstellungen von Löwen, Tigern oder Elefanten galten als Sinnbilder für Stärke, Herrschaft und Überlegenheit und vermittelten das Lebensgefühl einer Gesellschaft, die nach ihrem machtpolitischen „Platz an der Sonne“ strebte. Die Vorstellung vom Tier wurde zum Vexierbild des Menschen: Einerseits war das Tier Vorbild natürlicher – und damit ebenso göttlicher wie gesellschaftlicher und politischer – Ordnung, andererseits Wunschbild unbewusster, wilder Freiheit, ein Gegenbild zur bürgerlichen Existenz. Die afrikanischen Wildtiere boten einen freien Assoziationsrahmen für Naturromantik und Exotik.

In Wilhelm Kuhnerts Werk klingen Aspekte der Moderne an: das Malen in der freien Natur, die experimentelle Bleistiftzeichnung, der Exotismus, der Wille zur Erkundung ferner Länder und die Reise als Erweiterung des Blick- und Erfahrungsraums, oft verbunden mit Eskapismus und Zivilisationskritik. Beim Malen folgte Kuhnert einem fast wissenschaftlichen Vorgehen und erfasste das Charakteristische der Tiere auf möglichst exakte Weise. Obwohl er kein Biologe oder Zoologe war, zeugen seine detaillierten künstlerischen und schriftlichen Studien von einem Interesse an der afrikanischen Tierwelt, das weit über malerische Fragen hinausging. Seine Tierdarstellungen wurden in zoologischen Büchern wie Brehms Tierleben und in Publikationen des Frankfurter Zoodirektors Wilhelm Haacke ebenso verbreitet wie auf Schulwandbildern. Selbst auf Schokoladenverpackungen der Firma Stollwerck fanden sich Abbildungen seiner Werke. Obwohl Wilhelm Kuhnert bis heute zu den meistgesammelten Malern gehört, ist sein Œuvre einer großen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.

„Wilhelm Kuhnert gehört zu den herausragenden Malern und Zeichnern seiner Zeit. Kuhnerts Bilder sind nicht nur Spiegel wie Mittel der Kunst- und Naturwissenschaftsgeschichte, sondern auch der Kolonialgeschichte. Wenn die Schirn Kunsthalle Frankfurt also nunmehr Wilhelm Kuhnert die erste Retrospektive überhaupt widmet, dann nicht trotz, sondern eben wegen jener ‚großen weißen Flecken‘, die Kuhnert in der Ferne suchte – und die heute noch in unserer kollektiven Erinnerung bestehen. Diese Geschichte, die wir erzählen wollen, lehrt uns so manches über die Mechanismen von Kunst und Wissenschaft, Gesellschaft und Politik, Gedenken und Vergessen – und in all dem über uns selbst“, so Dr. Philipp Demandt, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt und zugleich Kurator der Ausstellung.

Dr. Ilka Voermann, Kuratorin der Ausstellung erläutert: „Indem er sich in seinen Gemälden auf die Tier- und Pflanzenwelt beschränkt, stellt Wilhelm Kuhnert Afrika nicht als kulturellen, sondern als Naturraum dar. Es ist ein Naturraum, der vermeintlich keine eigene Geschichte hat und damit frei für Interpretationen und Sehnsüchte ist. Kuhnerts Werke sind nicht nur bloße Abbildungen afrikanischer Natur, sondern er eignet sich den Naturraum an und füllt ihn mit westlichen Vorstellungen und Werten. Diese koloniale Ästhetik und Darstellungsstruktur ist bis heute in zahlreichen Medien präsent. Von Tierreportagen, Spielfilmen, Filmplakaten über Buchcover bis hin zur Werbung im Tourismus wird sich eines auf die Natur- und Tierwelt beschränkten AfrikaBildes bedient, das die angebliche Ursprünglichkeit und Naturhaftigkeit des Kontinents betont. Kuhnert hat diese konstruierte Vorstellung von ‚Afrika‘ auf vielen Ebenen und in verschiedenen Medien mitgeprägt.“

Themen und Werke der Ausstellung

Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Auftakt der Ausstellung bilden monumentale Einzeldarstellungen afrikanischer Tiere, wie etwa Löwe am Ruaha, Tansania, Afrika (o. J.), Verhoffendes Zebra (o. J.), Kaffernbüffel in der Steppe (o. J.) oder Elefant am Tümpel (1907). Insgesamt reiste Kuhnert vier Mal nach Afrika, davon drei Mal in die damalige Kolonie Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Burundi, Ruanda und Mosambik): 1891/92, 1905/06 und 1911/12.

Als erster Freilichtmaler in Afrika zeichnete und malte Kuhnert die Tiere nicht bloß, sondern beobachtete sie und ihren Lebensraum eingehend, notierte Verhaltensweisen, mit dem Ziel, die natürliche Umgebung als elementaren Teil des Tierdaseins in das Bildwerk zu integrieren. Die Schirn zeigt zahlreiche Zeichnungen und Ölstudien sowie rasch hingeworfene Skizzen. Besonders Letztere zeigen eindrücklich, dass Kuhnert eine Situation schnell erfassen und mit wenigen Bleistiftstrichen wiedergeben konnte. Nicht nur die Tierwelt, sondern auch die Landschaft, die afrikanische Steppe, spielt in Kuhnerts Schaffen eine hervorgehobene Rolle – ausführlich beschrieben und geschildert in seinen Tagebüchern. Kuhnert fertigte auch Studien an, in denen es weniger um die exakte Wiedergabe der Tiere und Landschaft als auf die Atmosphäre ankam, wie etwa in Landschaft in der Abenddämmerung (o. J.), auf der er handschriftlich Details zur Farbe vermerkte. Kuhnerts Kunst zeigt Anklänge an den Impressionismus, etwa in Bezug auf die Freilichtmalerei. Allerdings blieben seine stilistischen Anleihen an den Impressionismus auf wenige Beispiele und vor allem auf Ölskizzen beschränkt. Der Künstler vollendete seine Gemälde meist im Atelier in Berlin und blieb der akademischen Malerei des Realismus verpflichtet. Eine der wenigen Ausnahmen ist das Werk Löwin mit Jungen (o. J.), in dem Kuhnert das Spiel von Licht und Schatten auf dem Blattwerk und dem Fell der Tiere in grob abgesetzten Farbflächen einfing.

Grundlage für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Tier war für Kuhnert auf seinen Expeditionen die Jagd. Die Ausstellung beleuchtet darum den Aspekt des Jagens im Schaffen des Künstlers, u. a. mit dem Bild Die Strecke (Selbstporträt) (1915), zahlreichen vor Ort gefertigten Zeichnungen und historischen Fotografien – darunter eine Aufnahme seines Berliner Ateliers, das mit zahlreichen Jagdtrophäen ausgestattet war. Die Jagd diente vornehmlich zwei Zielen: der Nahrungsversorgung des Expeditionstrupps und dem künstlerischen Studium. Der Abschuss bot die einzige Möglichkeit, zum Malen nahe genug an das Tier heranzukommen. So zeugen Kuhnerts Reisetagebücher von seiner großen Bewunderung der Tier- und Pflanzenwelt Afrikas und zugleich von einer leidenschaftlichen Jagdtätigkeit. Nicht von ungefähr hat der Künstler auch zahlreiche, schriftliche Beschreibungen von Körperbau, Muskeln und Skeletten bestimmter Tierarten hinterlassen. Zugleich beklagte Kuhnert in seinen persönlichen Aufzeichnungen wie in seinen späteren Publikationen die unkontrollierte und systematische Großwildjagd – satirisch dargestellt in der Zeichnung Größenwahn (o. J.).

Ausstellungs-Impression aus dem Bereich "Kuhnert und Deutsch-Ostafrika" © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression aus dem Bereich „Kuhnert und Deutsch-Ostafrika“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung in der Schirn ordnet den Künstler und sein Werk in die deutsche Kunst- wie Kolonialgeschichte ein. Weder die Logistik seiner Expeditionen noch der Markterfolg seiner Kunst sind ohne den Kolonialismus denkbar, dessen Profiteur und Akteur Kuhnert war. Dabei blieb sein Verhältnis zum Kolonialismus ambivalent. Während seiner ersten Expedition 1891 hatte er sich in eine bewaffnete Strafexpedition unter dem Kommando des Reichskommissars und deutschen Kolonialisten Carl Peters (1856–1918) hineinziehen lassen. Der als „Fall Peters“ bekannt gewordene Skandal wurde 1897 vor einem kaiserlichen Disziplinargericht in Berlin verhandelt, wo Kuhnert als Belastungszeuge gegen Peters aussagte. Während seiner zweiten Expedition geriet Kuhnert in den sogenannten Maji-Maji-Krieg (1905–1908) und nahm auch kurzzeitig an Kampfhandlungen bei Mahenge teil. Die Erlebnisse des Krieges hat der Künstler in Bleistiftskizzen und einigen Ölgemälden festgehalten. In der Ausstellung sind aus dieser Zeit u. a. das Gemälde Schlacht von Mahenge (o. J.) und seltene Porträts, wie Askari (1906) zu sehen. Als Mitglied im Verein Berliner Künstler und im Verband deutscher Illustratoren beschränkte sich Kuhnerts Ausstellungstätigkeit in Deutschland weitgehend auf die jährlich stattfindende Große Berliner Kunstausstellung. Weitaus aktiver war der Künstler auf dem Gebiet der Jagd- und Kolonialausstellungen, auf denen koloniale Realität mit landwirtschaftlichen Produkten, Tiertrophäen, lokalem Kunstgewerbe und sogenannten Kolonialwaren wie Kaffee und Schokolade für ein breites Publikum in Szene gesetzt wurde. Kuhnert war oft der einzige oder einer der wenigen präsentierten Künstler. In Großbritannien wurden seine Werke ab 1911 regelmäßig in der Fine Art Society in London präsentiert. Auf der Weltausstellung in St. Louis, USA, wurde der Künstler 1904 mit einer Goldenen Medaille ausgezeichnet.

Die Ausstellung verdeutlicht, wie Kuhnerts Werk die allgemeine Vorstellung von der Tierwelt und Landschaft Afrikas im 19. Jahrhundert nachhaltig und zum Teil bis heute geprägt hat. Der Maler Kuhnert verstand und verbildlichte Afrika in erster Linie nicht als Kulturraum, sondern als Naturraum, der von wilden Tieren und weniger von Menschen bevölkert ist – eine natürliche Welt ohne eigene Geschichte und damit frei für Interpretationen und Sehnsüchte. Aufgrund der weiten Verbreitung seiner Motive durch Illustrationen in Naturkundebüchern, Werbebilder, Druckgrafiken oder Schulwandbilder fand dieses konstruierte Bild Afrikas Eingang in die Vorstellungswelt der bürgerlichen Gesellschaft. Kuhnert ging zahlreiche Kooperationen mit Wissenschaftlern ein, die seine Illustrationen für ihre Publikationen nutzten. Durch den Direktor der Berliner Zoogesellschaft Ludwig Heck (1860–1951) lernte er etwa den Naturwissenschaftler, Teilhaber des Bibliographischen Instituts Leipzig und Herausgeber von Brehms Tierleben Hans Meyer (1858– 1929) kennen. Dank Meyers Auftrag zu Illustrationen für die dritte Auflage des Buches konnte Kuhnert vermutlich seine erste Expedition nach Deutsch-Ostafrika antreten. In der Ausstellung sind ausgewählte Beispiele der Fachliteratur wie auch aus der Populärkultur zu sehen: So werden neben Illustrationen in Brehms Tierleben (1890–1893) auch weitere für Das Thierleben der Erde (1901) – herausgegeben von Wilhelm Haacke, dem damaligen Direktor des Frankfurter Zoos – und eigene Publikationen, wie Im Land meiner Modelle (1918) oder Meine Tiere (1925) präsentiert. Im Jahr 1900 entwarf Kuhnert seine erste Serie mit afrikanischen Wildtieren für die Firma Stollwerck. Seine Tierdarstellungen wurden im Kleinformat auf die Rückseiten der Schokoladenverpackungen gedruckt und als Sammelbilder für Kinder und Erwachsene vertrieben. Die Schirn zeigt Kuhnerts Entwürfe sowie die Sammelalben Stollwerck’s Tierreich (1903/04) und Das Tier im Dienste des Menschen (1910).

Die Verbindung von Tier und natürlichem Lebensraum gehört zu Kuhnerts zentralen Errungenschaften in der Tiermalerei. Zugleich berühren einige seiner Gemälde die malerische Tradition der anthropomorphen Tierdarstellung, welche seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Tier zum Spiegel menschlicher Gefühle und zum Identifikationsobjekt der bürgerlichen Gesellschaft gemacht hatte. Der letzte Teil der Ausstellung widmet sich darum dem „inszenierten Tier“ und präsentiert u. a. das Gemälde Afrikanische Löwen (um 1911), das weniger realistisches Tierverhalten abbildet als vielmehr ein gleichsam bürgerliches Familienidyll, das nicht zuletzt Moralvorstellungen seiner Entstehungszeit reflektiert.

KATALOG König der Tiere. Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrika, King of the Animals. Wilhelm Kuhnert and the Image of Africa, herausgegeben von Philipp Demandt und Ilka Voermann. Mit einem Vorwort von Philipp Demandt und Beiträgen von Felicitas Becker, Kathleen Chapman, Philipp Demandt, Alexander Gall, Bernhard Gissibl, Miriam Oesterreich und Ilka Voermann; Hirmer Verlag, deutsche und englische Ausgabe, je 264 Seiten, 24 x 29 cm (Hochformat), 170 Abb., Hardcover, 35,00 € (Schirn), 39,90 € (Buchhandel), ISBN: 90978-3-7774- 3128-4 (dt.), 978-3-7774-3129-1 (eng.).

BEGLEITHEFT König der Tiere. Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrika. Eine Einführung in die Ausstellung, herausgegeben von der Schirn Kunsthalle Frankfurt. Auf 36 Seiten werden die wichtigsten Arbeiten der Ausstellung vorgestellt und die historischen und gesellschaftspolitischen Zusammenhänge dargelegt. Ab 12 Jahren, 7,50 € einzeln, im Klassensatz 1 € pro Heft (ab 15 Stück), ISBN: 978-3-89946-285-2.

PODIUMSDISKUSSION ZUR AUSSTELLUNG Unter dem Titel Ein Bild im Kopf: Wie präsent ist Kuhnerts Porträt von Afrika heute? veranstaltet die Schirn am 25. Oktober 2018, um 19 Uhr eine Podiumsdiskussion. Das mit Experten besetzte Panel diskutiert über die Aktualität des von Wilhelm Kuhnert maßgeblich geprägten Afrika-Bildes. Ins Gespräch kommen die Historikerin Felicitas Becker (Ghent University), der Kurator der Ausstellung und Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, Philipp Demandt, die Redakteurin des Magazins africa positive Dagmar Mundhenke, die stellvertretende Direktorin des Iwalewahauses in Bayreuth, Nadine Siegert sowie die Anthropologin, Journalistin und Filmemacherin Vanessa Wijngaarden (University of Johannesburg). Moderation: Bianca Schwarz (hr2). Im Schirn Café. Einlass mit gültigem Ausstellungsticket, Anmeldung unter Tel. +49 69 29 98 82-112 oder E-Mail fuehrungen@schirn.de.

AUDIOTOUR Zur Ausstellung ist eine Audiotour für 4 € erhältlich. Gesprochen von Axel Milberg, bietet sie wesentliche Informationen zu den wichtigsten Kunstwerken.

Ort:

Schirn Kunsthalle Frankfurt © Foto: Diether v. Goddenthow
Schirn Kunsthalle Frankfurt
© Foto: Diether v. Goddenthow

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, 60311 Frankfurt
Dauer: 25. Oktober 2018 – 27. Januar 2019
Information: www.schirn.de E-MAIL welcome@schirn.de TELEFON +49 69 29 98 820 FAX +49 69 29 98 82 240
Eintritt: 9 €, ermäßigt 7 €
Kombiticket mit der Ausstellung Wildnis 14 €, ermäßigt 10 €
Freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren VORVERKAUF Tickets sind online unter www.schirn.de/tickets erhältlich
Führungen: Di 15 Uhr, Mi 20 Uhr, Do 19 Uhr, Sa 15 Uhr, So 17 Uhr FÜHRUNGEN BUCHEN individuelle Führungen oder Gruppenführungen buchbar unter Tel. +49 69 29 98 82-0 und E-Mail fuehrungen@schirn.de