
Während einer Feierstunde hat gestern Abend in Frankfurt die KfW Stiftung den KfW-Bernhard-Grzimek-Preis je zur Hälfte an Rohit Singh aus Indien und Walelasoetxeige Paiter Bandeira Suruí (Txai Suruí) aus Brasilien verliehen. Die mit insgesamt 50.000 EUR dotierte Auszeichnung würdigt inklusive Ansätze im Naturschutz und stellt die nächste, junge Generation der Naturschützer in den Fokus. Beide Preisträger des Jahres 2022 engagieren sich auf herausragende Weise für den Schutz und Erhalt der Biodiversität.

Rohit Singh (39 Jahre / *Indien) erhält den Preis für sein Engagement für Ranger in Naturschutzgebieten weltweit. Er war maßgeblich an der Gründung der Universal Ranger Support Alliance (URSA) beteiligt und ist derzeit Vorsitzender des Steering Committee der Organisation. Rohit Singh setzt sich für die Anerkennung der Leistungen von Rangern, ihre weltweite Vernetzung und die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen ein. Dabei verfolgt er einen integrativen Ansatz, indem er das breite Spektrum der Ranger einbezieht (staatliche und nichtstaatliche Akteure, d. h. auch indigene Ranger und Ranger aus lokalen Gemeinschaften; Gleichberechtigung von Frauen im Rangerberuf).

Walelasoetxeige Paiter Bandeira Suruí (Txai Suruí), (25 Jahre / *Brasilien) wird für ihren Einsatz für Klimaschutz und die Rechte der Indigenen mit dem KfW-Bernhard-Grzimek-Preis ausgezeichnet. Die von ihr in ihrer Heimatregion Rondonia im Amazonasgebiet gegründete Jugendbewegung bringt engagierte junge Menschen zusammen, um über Politik, die Klimakrise und die Notwendigkeit zu diskutieren, Naturschutzgebiete zu verteidigen. Ihr zentrales Anliegen ist es dabei, die indigenen Völker in den Mittelpunkt der Lösungsansätze für Naturschutzanstrengungen zu stellen.
Dr. Lutz-Christian Funke vom Vorstand der KfW Stiftung sagte anlässlich der Preisverleihung: „Die Bewahrung von Naturräumen und Ökosystemen für die nächsten Generationen ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit. Mit dem KfW-Bernhard-Grzimek-Preis 2022 zeichnen wir mit Rohit Singh und Txai Suruí zwei junge Naturschützer, die sich unter Nutzung unterschiedlichster Methoden und Ansätze dieser Aufgabe widmen. Ihre Bereitschaft, sich für den Schutz von bedrohten Lebensräumen einzusetzen und damit biologische Vielfalt für uns alle zu erhalten, hat Vorbildcharakter“.

Im Namen der Jury des Kfw-Bernhard-Grzimek-Preise unterstrich Jens Schröder, Chefredakteur von GEO, in seiner Laudatio: „Rohit und Txai setzen sich mit ihrer Arbeit dafür ein, die Menschen vor Ort in den Mittelpunkt der Schutzanstrengungen zu stellen. Ohne beruflich engagierte Ranger und indigene Gemeinschaften, können die großen Herausforderungen im Klima- und Biodiversitätschutz nicht bewältigt werden.“
Die KfW Stiftung in Frankfurt verleiht den KfW-Bernhard-Grzimek-Preis alle zwei Jahre an Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich in besonderer Weise mit ihrer Kreativität und Innovationskraft für die Erhaltung der Artenvielfalt einsetzen. Namenspatron des Preises ist der Pionier des Umwelt- und Tierschutzes in Deutschland, frühere Direktor des Frankfurter Zoos und langjähige Präsident der Zoologioschen Gesellschaft Frankfurt, Professor Bernhard Grzimek. Über die Preisträger entscheidet eine Jury bestehend aus Christian Grzimek, Prof. Dr. Axel Janke/Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiKF) der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität Frankfurt, Karen Möhring/KfW, Dr. Christof Schenck/Zoologische Gesellschaft Frankfurt und Jens Schröder/Chefredakteur GEO. Der Preis wurde erstmals 2013 vergeben.

Weitere Informationen gibt es unter: KfW Stiftung: KfW-Bernhard-Grzimek-Preis (kfw-stiftung.de)