Katrin Trost mit „Plasma“ im Wiesbadener Bellevue-Saal noch bis 10.09.2023

Impression der Ausstellung "Plasma" hier: Kugelschreiberzeichnungen  auf  Tusche von Kartin Trost, Bellevue-Saal. © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Ausstellung „Plasma“, hier: Kugelschreiberzeichnungen auf Tusche von Katrin Trost, Bellevue-Saal. © Foto Diether von Goddenthow

Noch bis 10. September 2023 zeigt der Wiesbadener Kunstverein Bellevue-Saal Werke von Katrin Trost. Es sind Kugelschreiberzeichnungen auf Tusche und eine Installation aus Heißkleber, die unter dem Titel „Plasma“ auf die immerwährende Veränderlichkeit neuronaler und mentaler Zustände und Grenzen aufmerksam machen möchte.

Impression der Ausstellung "Plasma" hier: Raumausfüllende Heißkleber-Installation als Metapher neuronaler Netzwerke und ihrer Plastizität und Grenzen ihrer Veränderbarkeit.  Interessante Blicke ergeben sich durch die künstlichen Gewebe auf die Werke an den Wänden. © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Ausstellung „Plasma“, hier: Raumausfüllende Heißkleber-Installation als Metapher neuronaler Netzwerke und ihrer Plastizität und Grenzen ihrer Veränderbarkeit. Interessante Blicke ergeben sich durch die künstlichen Gewebe auf die Werke an den Wänden. © Foto Diether von Goddenthow

In seiner Laudatio am 3. August unterstrich Dr. Carsten Siebert, freier Kurator und Künstler EL EGO, besonders, „dass durch den Effekt des Irisierens Katrin Trosts Zeichnungen nicht komplett erfassbar“ seien. Die Arbeiten verbergen „in Abhängigkeit vom Blickwinkel bestimmte Strukturen und legen andere gleichzeitig frei. Dadurch bekommen die Bilder eine Tiefe und fordern den Betrachter heraus, sich selbst zu befragen“, so der Laudator, der die Frage in den Raum stellte: „Was sieht man, was fühlt man?“ Für Dr. Siebert sei es „ein ephemerer Effekt, der kurze Zeit später auch schon wieder verschwunden ist.“ Damit bekäme die Betrachtung der Arbeiten, so der Laudator, „eine zeitliche Komponente, und es bleibt ein Geheimnis, was wohl ‚dahinter‘ ist.“ Dieses Phänomen assoziiere die Künstlerin mit den psychischen und Gefühlszuständen, „die ein Mensch durchlebt und erlebt. Die Zeichnung ist der materielle Rahmen, um das Immaterielle zu beherbergen. Katrin Trost gelingt es so, das Nicht-Wahrnehmbare, das aber dennoch bei der Bildbetrachtung vermutet wird, zu zeichnen.“, erläutert der Laudator.

Die Künstlerin Katrin Trost und ihr Laudator Dr. Carsten Siebert. © Foto Diether von Goddenthow
Die Künstlerin Katrin Trost und ihr Laudator Dr. Carsten Siebert. © Foto Diether von Goddenthow

Neben den Zeichnungen ist eine große Heißkleberinstallation zu sehen. „Diese raumfüllende Arbeit besteht aus einem transluzenten Gespinst von Fäden. Da die ausgehärteten Heißkleberfäden das Licht streuen, entsteht eine räumliche Tiefe, deren Ende sich verliert und nicht klar erkannt werden kann. Auch hier bringt Katrin Trost zum Ausdruck, dass es viel mehr in der Welt gibt, als man wahrnimmt oder weiß. Wir blicken nie vollständig hinter die Phänomene. Vieles bleibt im Zustand des Übergangs, des Transienten. Die Künstlerin verdeutlicht mit ihren Werken klar, dass klare Kausalketten im wirklichen Leben eher die Ausnahme sind. So gesehen hat die Kunst von Katrin Trost sehr viel mit uns und unserem Leben zu tun“, erklärt Dr. Siebert abschließend.

Kunstverein Bellevue-Saal
Wilhelmstraße 32
65183 Wiesbaden
Dienstag bis Freitag: 16.00 – 19.00 Uhr
Samstag und Sonntag: 14.00 – 18.00 Uhr

ACHTUNG: Bei Sonderveranstaltungen kann es zu geänderten Öffnungszeiten kommen!