goEast 2016 in Caligari Filmbühne Wiesbaden eröffnet

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Im vollbesetzen „schönsten Kino der Welt“, der Caligari Filmbühne   Wiesbaden,  eröffneten  Gaby Babic, Festivalleiterin, Ingmar Jung, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin   das  bedeutendste Festival des mittel- und osteuropäischen Films: GoEast.

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Auch der kleine Wodka-Empfang im Foyer konnte nicht die Sorgen um die sich verschlechternden Arbeitsbedingungen von Filmemachern und Autoren wegen des Ukraine-Kriegs und der verschärften Kultur-Zensur in Russland, Polen und Ungarn  vertreiben. So gab es in den Reden Nachdenkliches und Optimistische: Es sei vor diesem Hintergrund  umso wichtiger, dass Wiesbaden  auch künftig  eine Plattform bieten kann,  um hier osteuropäische Produktionen frei zeigen oder überhaupt ermöglichen zu können.

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Igmar Jung schätzt an GoEast  die besondere familiäre Festival-Atmosphäre, „hätte etwas von einer Art Klassentreffen“ und dankte allen Sponsoren, Mitarbeitern und insbesondere die vielen, „die kein Geld kriegen, die das mit aus Begeisterung machen … aber ohne dieses freiwillge Engagement wären wir nicht in der Lage, solch ein Festival zu organisieren.“

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Rose-Lore Scholz sagte, dass es eine Sache sei, solch ein Festival zu initiieren, aber noch eine ganz andere, es so nachhaltig zu installieren. Ohne den beharrlichen Optimimus der Leiterin des Frankfurter Filmmuseums, Claudia Dillmann,  wäre hätte es GoEast nie gegeben,  und ohne die seit kompetente Realisierung der Leiterin des GoEast-Filmfestivals Gaby Babic hätte sich  Festival niemals so nachhaltig als feste, international wahrgenommene Kulturinstitution etablieren können, so die  Kulturdezernentin. Gabi Babic hätte es mit ihrem Team  über Jahre immer verstanden, aktuelle und vielseitige Programme auf die Beine zu stellen und das Festival mit immer wieder neuen Ideen weiterzuentwickeln und zu beleben.

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Einen kleinen Einblick auf das Programm der nächsten sechs Tage gab Gabi Babic mit ihrem cineastischen Potpourri: Gezeigt wurden Filmausschnitte unter anderem aus einem georgischen Liebesfilm OGASAVARA, bei dem die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentarischem verwischen,    aus VABANQUE, dem damaligen Kinodebüt unseres Porträtgasts Juliusz Machulski, in dem sich in einer Gangsterkomödie die Genres Krimi – passend auch zum diesjährigen Symposium – und Komödie die Hand reichen, GRATINIERTES GEHIRN VON PUPILIJA FERKEVERK, einem poppig-absurden aber auch hintersinnigen Experimentalfilm von Jurypräsident Karpo Godina und ein Ausschnitt aus dem Walachei-Western AFERIM!, der exemplarisch und doch humorvoll verdeutlicht, was mit dem diesjährigen Thema „Wir und sie? Vom Anderssein und Andersmachen“ gemeint ist.

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Schließlich ging es zu Fuß , und wer wollte per Skoda-Shuttler-Service, zum Empfang in den Casino-Saal des 1874 im Stil des Historismus erbautem Veranstaltungshauses der Casino-Gesellschaft.

 

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Hier konnte in angeregter Atmosphäre die Seele auch ein wenig  kulinarischen gestreichelt werden, und wer später noch wollte, vermochte auf der Tanzfläche bei den Grooves von DJ Janeck ein wenig die leckeren zuvor begangenen „Sünden“ abrocken.

Parallel hierzu zeigte die Caligari Filmbühne ab 21.30 Uhr den  Eröffnungsfilm TOD IN SARAJEVO, ein großartiges Porträt europäischer Geschichte von Oscar-Preisträger Danis Tanović, für das er dieses Jahr auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. Im anschließendem Filmgespräch mit dem Hauptdarsteller Snežana Vidović und Koproduzenten Adis Djapo zeigte sich unter anderem, wie abenteuerlich die Dreharbeiten im „Hotel Europa“ (Holiday Inn) war, und wie dieser schicksalhafte Ort damit  zum zentralen Thema des Films wurde.

Es war eine gelungene, wenn auch eine etwas leisere Eröffnung wie in den Vorjahren, dafür vielleicht ein wenig tiefgründiger.

Besonders einladen möchten die Veranstalter  auch zu den öffentlichen Vorlesungen im Rahmen von Festivalprojekt OPPOSE OTHERING! von Dr. Andrés Nader und Dr. Susanne Kappesser im Festivalzentrum sowie zum Krimi-Symposium Die im Schatten  Verbrechen und Andere Alltäglichkeiten im Mittel- und Osteuropäischen Kriminalfilm ab 1945. Details hierzu sowie alle weiteren aktuellen Informationen und Veranstaltungstipps sind im Newsletter, auf Facebook oder in den Programmen und über die GoEast-Webseite zu finden.

goest2016