Frankfurt und die Region RheinMain werden World Design Capital 2026

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Die World Design Organization (WDO)® mit Sitz in Montreal, Kanada, hat in einer Videokonferenz am 12. September 2023 bekannt gegeben, dass Frankfurt und die RheinMain Region den weltweit angesehenen Titel World Design Capital® 2026 erhalten werden.

Neben Riad, Saudi-Arabien, war Frankfurt RheinMain mit dem Thema Design for Democracy. Atmospheres for a better life unter den zwei Finalisten, die das internationale Komitee der WDO aus allen Kontinenten ausgewählt hatte und hat sich gegen die Konkurrenzstadt durchgesetzt. Bei der Jahreshauptversammlung World Design Assembly™ der WDO in Tokio, Japan vom 27. bis 29. Oktober 2023 wird der Titel an Frankfurt RheinMain feierlich verliehen. Im ersten Quartal 2024 findet die World Design Capital Signing Ceremony statt, bei der das Host City Agreement offiziell unterschrieben wird. Dies ist der Startpunkt für World Design Capital 2026.

In der Videokonferenz bedankte sich der WDO Geschäftsführer, Bertrand Derome, dem Bewerbungsteam für die überzeugende sowie umfangreiche Bewerbung und gratulierte Frankfurt RheinMain zum Titel World Design Capital 2026. Besonders gelobt wurde das von Prof. Matthias Wagner K entwickelte Thema der Bewerbung, das nicht nur regional, sondern vor allem weltweit eine große Wirkung haben wird. Außerdem war das Komitee der WDO begeistert von der gelungenen und beeindruckenden Vorarbeit, die im Zuge der Bewerbung in Form von zahlreichen Veranstaltungen, vielen Mitwirkenden und einer Tour durch die gesamte Rhein-Main-Region stattgefunden hatte. Das Komitee der WDO hat vor allem auch die Zusammenarbeit von Kultur, Design, Wirtschaft und Gesellschaft überzeugt, die ein großes Gemeinschaftsgefühl der Region Frankfurt RheinMain vermittelt hat. Im Rahmen des Evaluierungs-prozesses besuchten Mitglieder des WDC-Organisationskomitees, bestehend aus Bertrand Derome und Eunjoo Maing, im Juli 2023 zwei Tage lang die Region Frankfurt RheinMain und trafen sich mit zahlreichen lokalen Akteur:innen.

Der Titel World Design Capital® (WDC) wird alle zwei Jahre von der WDO vergeben und ist ein international anerkanntes Programm, initiiert aus der Gestaltungsbranche als Würdigung von Städten und Regionen für ihren effektiven Einsatz von Design zur Förderung der kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung. In einem einjährigen Veranstaltungsprogramm präsentiert sich die designierte Stadt oder Region als Zentrum für Design, Kreativität und Innovation. Sie wird Teil eines internationalen Netzwerks. Die internationale Auszeichnung ging in der Vergangenheit unter anderem an Städte wie Helsinki, Kapstadt, Lille Métropole, Seoul oder Mexiko City. Diese Städte haben sich zu prominenten Designzentren entwickelt, die noch heute von ihrer Ernennung zur World Design Capital profitieren.

Seit über zwei Jahren hat das Team der Projektgesellschaft unter der Leitung von Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kunst, im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain die Bewerbung ausgearbeitet und intensiv vorangetrieben. Der Zeitraum wurde genutzt, um mit diversen Kooperationspartner:innen und partizipativen Formaten sowie Akteur:innen, Initiativen und Unterstützer:innen eine gemeinsame Bewegung zu starten: „Ich freue mich sehr, dass Frankfurt und die Rhein Main Region den Titel World Design Capital 2026 tragen wird. Wir haben uns nicht darum beworben, um uns mit dem Titel zu schmücken, sondern wichtig war innerhalb des gesamten Zeitraums, dass durch die Bewerbung eine Bewegung entsteht, die für eine demokratische Kultur der Freiheit steht. Und das ist uns gelungen. Unsere Tour durch die Rhein-Main Region, zahlreiche Diskussionen und Konferenzen haben bereits jetzt gezeigt, wie groß der Bedarf in Frankfurt RheinMain ist, über die Themen, die unsere Zukunft betreffen, zu sprechen. Hieraus ergibt sich bereits heute ein weitverzweigtes, regionales Netzwerk, eine neue Gemeinschaft, auf die die Bewegung bauen kann und die einem abwartenden „Weiter so“ ein konstruktives „Gemeinsam anders machen“ entgegensetzt, das weit über die Kunst- und Designszene hinaus geht. Der Projektkatalog, der durch die Bewerbung entstanden ist, ist ein beeindruckender Fundus, aus dem jetzt geschöpft werden kann. Mit dem Titel bauen wir auf dieses bereits geschaffene Fundament und danken allen Initiator:innen, den Gestalter:innen, allen Beteiligten, den Städten und Gemeinden und der Trägerschaft“, sagt Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kunst und Leiter der Bewerbung.

„Ich gratuliere den Bürger:innen von Frankfurt und der RheinMain-Region zum Titel World Design Capital 2026. Dies ist ein Verdienst gemeinschaftlicher Anstrengungen. Der Titel bietet eine große Chance für das Handlungsfeld Kultur, das einen umfangreichen Teil der Bewerbung ausmachte. Wir wollen uns gemeinsam mit Design for Democracy auf die vorhandenen und neu zu gestaltenden kulturellen Orte in der Region Frankfurt RheinMain konzentrieren, die die Chance ergreifen, über das inhärente Kulturgut, das sie mit ihren eigenen Produktionen und Veranstaltungen vermitteln, das Gemeinwohl zu fördern und ihre Strahlkraft in die Welt hinauszutragen. Wir alle freuen uns darauf, Gastgeberstadt und -region für eine Vielzahl von Besucher:innen zu sein“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft in Frankfurt am Main.

„Unser gemeinsames Ziel war der ganz große Wurf: Frankfurt RheinMain. World Design Capital 2026. Dieses Ziel haben wir erreicht, in wenigen Tagen geht die Arbeit erst richtig los. Bis dahin bin ich vor allem stolz auf unsere Stadt und die gesamte Rhein-Main Region und dankbar für das großartige Team, das in so kurzer Zeit bereits so viel erreicht hat. Stadt und Region haben mit ihrer wirtschaftlichen und urbanen Qualität, aber auch als dynamischer und widerstandsfähiger Standort mit hervorragendem Zukunftspotenzial überzeugt. Die Vernetzung untereinander ist ungeheuer wichtig und wäre auch dann ein bleibender Wert, wenn die Entscheidung nicht zu unseren Gunsten ausgefallen wäre. Nun ist der Titel ein zusätzlicher mächtiger Impuls für die internationale Wahrnehmung und die Entwicklung unseres Kreativstandorts. Frankfurt und die Rhein-Main Region erhalten dadurch vielfältige Möglichkeiten, Projekten Raum für Diskussion, Entwicklung und Realisierung zu geben und so vielleicht auch dem hohen Gut der Demokratie eine neue Facette hinzuzufügen“, so Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing in Frankfurt am Main.

„Die erfolgreiche Bewerbung von Frankfurt und der Region RheinMain als World Design Capital 2026 ist ein strahlendes Beispiel für die Kraft der kulturellen Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Ich bin stolz darauf, dass wir nun gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern dieses bedeutende Ereignis ausrichten dürfen und der Welt die kulturelle Identität Frankfurts und der gesamten Region näherbringen können. Diese Auszeichnung wird zugleich die Attraktivität unserer Metropolregion weiter steigern und den Vernetzungsgedanken innerhalb der Region wie auch mit anderen Städten und Nationen vorantreiben. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft durch Kultur, und die Welt wird auf Frankfurt RheinMain als Quelle kreativer Inspiration blicken“, freut sich Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, über die erfolgreiche Bewerbung Frankfurt und der Rhein-Main-Region als World Design Capital 2026.

Frankfurt RheinMain hatte sich mit dem Thema Design for Democracy. Atmospheres for a better life beworben. Ziel des Programms für 2026 ist es, hier in der RheinMain-Region ein nachhaltiges, partizipatives internationales Zentrum für Design, Design-Disziplinen und Design-Methoden für Menschen aus aller Welt entstehen zu lassen. Ein Knotenpunkt (Design Hub) für alle bereits existierenden Design-Initiativen, Grassroots-Initiativen, Hochschulen mit Gestaltungsschwerpunkt, NGOs, Vertreter:innen aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Recht, Technik, Wissenschaft und Kultur sowie der Bürgerschaft auf Basis anschaulicher historischer Gestaltungsumbrüche, bereits vorhandener und neuer projektierter Projekte. Und nicht zuletzt soll Design Frankfurt und der Region eine gemeinsame Identität geben. Unter dem gemeinsamen Nenner Design for Democracy kann nun gezielt in Zusammenarbeit mit allen Städten und Gemeinden der Region an der Umsetzung von Projekten gearbeitet werden. Der Titel World Design Capital 2026 sorgt hierbei für die internationale Aufmerksamkeit.

Im Sinne von Design for Democracy. Amospheres for a better life wurden in der Bewerbung zwölf Handlungsfelder definiert, die in der Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders am drängendsten sind. Sie bestimmen und strukturieren die Basisarbeit als Plattformgeber zur Entwicklung des Programms für das World Design Capital 2026: Arbeiten, Bauen, Bildung, Energie, Gesundheit, Industrie, Konsum, Kultur, Mobilität, öffentlicher Raum, Sport und Wohnen. Für die Handlungsfelder wurden aus der gesamten Frankfurt RheinMain Region über 100 Projekte eingereicht, die nun einen beeindruckenden Wert für die Stadt und ihr Umland darstellen. Hierzu zählen unter anderem als Großprojekte: Designkioske Frankfurt RheinMain, A Step Ahead – Mathildenhöhe, Darmstadt Neuer Campus Hochschule für Gestaltung (HfG), Offenbach am Main, Haus der Demokratie, Frankfurt am Main, Life Science Hub – biomindz, Mainz, Seilbahn High*Line, Offenbach–Frankfurt, Station Mitte, Offenbach am Main, Kulturcampus, Wiesbaden. Darüber hinaus fanden mehr als 60 Projekte aus der gesamten Region Eingang in die Bewerbung.

Die Vorstellung der Planung für das Jahr 2026 wird im Herbst im Rahmen einer Pressekonferenz stattfinden.

Die Träger der Bewerbung Frankfurt RheinMain. World Design Capital 2026 sind die Stadt Frankfurt unter Federführung des Dezernats für Kultur und Wissenschaft und der Kulturfonds Frankfurt RheinMain – darin u.a. engagiert die Städte Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach und Hanau und zusätzlich die Stadt Mainz sowie die Kreise Offenbach, Hochtaunus, Main-Taunus, Rheingau-Taunus und Gemeinden der Region – sowie das Land Hessen, in Vertretung des Ministerpräsidenten Boris Rhein. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main sind die größten finanziellen Förderer und Unterstützer dieser Unternehmung.

Museum Angewandte Kunst