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Assistierter Suizid: Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? – Abschlussveranstaltung der Mainzer Stiftungsprofessur

Impression aus dem Hörsaal. © Foto Diether von Goddenthow
Impression aus dem Hörsaal. © Foto Diether von Goddenthow

Nach neun ethisch strittigen Themen wie „Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht?“, „Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben?“, „Ethik in Zeiten von Corona?“, „Demenz: Darf ich über mein späteres Ich bestimmen?“ usw., wird Stiftungsprofessorin Dr. Bettina Schöne-Seifert in ihrer letzten Vorlesung der Reihe der Frage nachgehen: „Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben?“ Prof. Bettina Schöne-Seifert plädiert für einen liberalen Umgang mit Suizidhilfe. Im anschließenden Gespräch wird ihr Talkpartner Dr. Michael de Ridder sein.

Die Präsenzveranstaltung findet statt am 2. Juli 2024, 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr, im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Eintritt frei, ohne Voranmeldung

Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen Moderne Medizin – mit ihren wachsenden Möglichkeiten, unser Leben, Sterben und Kranksein zu beeinflussen – wirft zahlreiche ethische Fragen auf.

Bei ihrer Antrittsvorlesung am 23.04.2024 spricht die Stiftungsprofessorin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, von der Universität Münster, über ethische Fragen in der modernen Medizin, hier zum Thema Vorsorgeregelung für den Fall von Demenz, und inwieweit "darf ich über mein späteres Ich bestimmten?", nämlich, wenn der angenommene negative Demenzverlauf nicht wie befürchtet eintritt, sondern man ein "glücklich Dementer" wird. © Foto Diether von Goddenthow
Bei ihrer Antrittsvorlesung am 23.04.2024 spricht die Stiftungsprofessorin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, von der Universität Münster, über ethische Fragen in der modernen Medizin, hier zum Thema Vorsorgeregelung für den Fall von Demenz, und inwieweit „darf ich über mein späteres Ich bestimmten?“, nämlich, wenn der angenommene negative Demenzverlauf nicht wie befürchtet eintritt, sondern man ein „glücklich Dementer“ wird. © Foto Diether von Goddenthow

Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen
Moderne Medizin – mit ihren wachsenden Möglichkeiten, unser Leben, Sterben und Kranksein zu beeinflussen – wirft zahlreiche ethische Fragen auf.

Manche dieser Fragen haben bereits eine längere Vorgeschichte, andere stellen sich brandneu; manche gehen uns als Individuen an, andere als Gesellschaft. Bettina Schöne-Seifert führt uns an zehn Abenden jeweils hinein in eine bestimmte medizinethische Kontroverse mit ihren sachlichen Hintergründen und widerstreitenden Positionen. So wird es etwa ein Mal darum gehen, ob wir in „guten Tagen“ darüber bestimmen dürfen, wie man uns im Fall einer späteren schweren Demenz behandelt: Antibiotika bei einer anderenfalls tödlichen Lungenentzündung? Forciertes Füttern trotz Wegdrehen des Kopfes? Ein anderer Abend widmet sich der Forschung an frühen menschlichen Embryonen, wie sie in zahlreichen anderen Ländern zum Nutzen von Wissenschaft und medizinischem Fortschritt erfolgt, bei uns aber strikt verboten ist. Wie steht es argumentativ mit dem Streit um die Homöopathie? Wie mit dem Anspruch auf medizinische Versorgung in allen Teilen der Welt? Wie mit den konkurrierenden Vorstellungen davon, was wir als Tod eines Menschen ansehen? Wie schließlich mit dem Einsatz biomedizinischer Mittel zu Zwecken der Verbesserung ganz gesunder Menschen?

Zu vielen dieser Fragen haben wir alle starke Überzeugungen und Intuitionen. Doch vielleicht verdienen sie, auf den Prüfstand gestellt zu werden? Und zudem: Selbst wenn es keine Moraltheorie gibt, die hier umfassende und unkontroverse Antworten liefern könnte, kann man an den konkreten Fragestellungen auch etwas über das moralische Argumentieren selbst erfahren: Darüber, dass man nicht alle Fragen des Erlaubten oder Gebotenen dem geltenden Recht überlassen sollte. Darüber, dass gute ethische Argumente sich in mehreren Handlungszusammenhängen bewähren müssen. Und darüber, dass medizinethische Herausforderungen Spaß machen können, auch wenn sie gelegentlich provozieren.

In ihren Vorlesungen wird Bettina Schöne-Seifert Fragen nach dem richtigen Handeln diskutieren, die sich für unsere heutige Gesellschaft und die moderne Medizin neu oder anders stellen als in früheren Zeiten. Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht? Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben? Zehn aktuelle und strittige Themen stehen im Zentrum der Vorlesungen, die erläutern werden, was jeweils genau in Frage steht und welchen Beitrag die Ethik zu den Antworten leisten kann, über die wir uns verständigen müssen.

Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden (Ausnahme 30. April) von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

Impression aus dem Hörsaal. © Foto Diether von Goddenthow
Impression aus dem Hörsaal. © Foto Diether von Goddenthow

23. April 2024 – Eröffnungsveranstaltung
Demenz: Darf ich über mein späteres Ich bestimmen?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Petra Gerster

07. Mai 2024
Organspende: Ist die Widerspruchslösung eine Freiheitszumutung?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: PD Dr. Ana Paula Barreiros

14. Mai 2024
Keimbahn-Eingriffe: Ist das menschliche „Genom“ sakrosankt?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Peter Spork

21. Mai 2024
Was spricht gegen „Enhancement“? Medizin jenseits von Therapie
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Prof. Dr. Klaus Lieb

28. Mai 2024
Embryonenforschung: Deutschland als Trittbrettfahrer?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Volkart Wildermuth

04. Juni 2024
Ethik in Zeiten von Corona? Zum Impfen und Triagieren
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Prof. Dr. Norbert Paul

11. Juni 2024
Zugang zu medizinischer Versorgung: ein Menschenrecht?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Prof. Dr. Tim Henning

18. Juni 2024
Streit um den „richtigen Tod“? Hirntod, Herztod, Gesamttod
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Axel Rahmel

25. Juni 2024
Kügelchen versus Schulmedizin: Warum nicht beides?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Christian Weymayr

02. Juli 2024 – Abschlussveranstaltung
Assistierter Suizid: Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Michael de Ridder