Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein von Max Hollein und Eva Mongi-Vollmer herausgegebener Katalog mit einem Vorwort von Max Hollein und Beiträgen von Uwe Fleckner, Max Hollein, Alexander Kluge, Richard Shiff und Eva Mongi-Vollmer. Deutsche und englische Ausgabe, ca. 172 Seiten, 29,90 Euro (Museumsausgabe).
Herausgeber Max Hollein schreibt einleitend über die Malerei als Befreiung, während Alexander Kluges literarische Texte einen ganz eigenen eindrucksvollen Wahrnehmungsraum entstehen lassen. Uwe Fleckner wendet sich in einem Kapitel dem post-heroischen Helden zu. Der Kunsthistoriker Richard Shiff verschafft sich einen lebendigen Eindruck von verlorenen Helden. Städel Kuratorin Eva Mongi-Vollmer widmet sich im Katalog der Entstehungsjahre der „Helden“.
Der seinerzeit gefragte Maler und Grafiker Fritz Erler (1868–1940) nahm als Mitbegründer der Künstlergruppe Die Scholle um die Jahrhundertwende eine eigenständige Position zwischen Jugendstil und Impressionismus ein. 1914 war der begeisterte Nationalist als Kriegsmaler an der West- und Ostfront tätig. Im Anschluss entstand seine Gruppe von fünf Kriegsgemälden, deren ambivalenter historischer Wirkung der vorliegende Band in einer wissenschaftlichen Untersuchung nachgeht. Erlers suggestive Bilder sollten – in ihrer Monumentalität und Komposition – zunächst zum ästhetischen Vorbild nationalsozialistischer Kriegspropaganda werden. Doch schildern sie – meist weit entfernt von Propaganda – nüchtern den Kriegsterror: verletzte Soldaten und ihre Feinde in ebenso leidvollem wie grimmigem Fatalismus.
Hg. Alexander Klar für das Museum Wiesbaden
Mit Beiträgen von Peter Forster, Alexander Klar, Roman Zieglgänsberger
88 Seiten
54 farbige Abb., 10 s/w Abb.
20 x 25,5cm
gebunden
Preis: ca. EUR 24,80 (SFr 31,40)
Alle Preise verstehen sich inkl. der gesetzlichen MwSt. und zzgl. Versandkosten
ISBN 978-3-86832-328-3
Ein wunderbarer, erstklassig bebilderter und textuell auch für interessierte Laien, Schüler und Studenten gut auf den Punkt formulierter Begleitband hat die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz zur Sonderausstellung Ein Stück norddeutscher Himmel. Emil Nolde und die „Brücke“ zu einem sehr günstigen Preis von 19,90 Euro (während der Ausstellung Museums-Shop) herausgegeben.Die Autorinnen und Autoren (siehe unten) thematisieren die intensive Auseinandersetzung der Künstlergemeinschaft „Brücke“ mit der charakteristischen Landschaft Norddeutschlands.
Nolde, der berühmte Vertreter des Expressionismus, der nur für eine relativ kurze Zeit der „Brücke“ angehörte, man munkelt, dass andere Mitgliederzu sehr für seine Frau schwärmten, setzte bei seinen Darstellungen stets auf ausdrucksstarke Farben.
In wahren „Farbenstürmen“ malten die Expressionisten die charakteristische Landschaft Norddeutschlands. Die markante und zugleich in ihren Formen einfache Natur war die ideale Voraussetzung für eine neuartige und auf die wesentlichen Elemente reduzierte Malerei. Wie in dem Gründungsprogramm der „Brücke“ formuliert, sollte diese Malerei „Unmittelbar und unverfälscht“ das wiedergeben, was zum Schaffen dränge. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Künstler Emil Nolde, dessen Auffassung von Landschaft im Besonderen durch das eigene seelische Erleben geprägt war und den Weg seiner Künstlerfreunde beeinflusste.
Eine „Sehnsucht nach dem Meer“ ließ die Maler der Künstlergemeinschaft „Brücke“ die Küsten der Nord- und Ostsee entdecken. Vermutlich war es der Besuch von Karl Schmidt-Rottluff bei Emil Nolde auf der abgelegenen Insel Alsen (1906), der ihre Begeisterung weckte. Folgend war ihr Schaffensrhythmus geprägt durch ein regelmäßiges Pendeln zwischen der lebendigen Großstadt und der Abgeschiedenheit einsamer Orte an den Küstengebieten wie etwa Dangast, der Insel Fehmarn oder der Flensburger Förde.
Emil Nolde steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung und des gleichnamigen Begleitbandes „Ein Stück norddeutscher Himmel“, die vom 5. Juni bis 9. Oktober im Landesmuseum Mainz zu sehen ist. Neben Nolde sind auch alle in der Ausstellung vertretenden Mitglieder der Künstlergemeinschaft „Brücke“ mit ihren Werken vertreten. Die Vereinigung, der Nolde kurzzeitig ebenfalls angehörte, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Natur „unmittelbar und unverfälscht“ darzustellen und dadurch alte Konventionen zu überwinden.
Die Ausstellung zeigt ca. 70 Werke – Gemälde, Aquarelle und Druckgrafiken – von den bedeutenden Expressionisten Emil Nolde (1867-1956), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Erich Heckel (1887-1947), Max Pechstein (1881-1955) und Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976). Sie entsteht in Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg, seit über hundert Jahren eine der wichtigsten Kunstsammlungen Norddeutschlands. All diese Kunstwerke finden sich in guter Qualität abgedruckt und erläutert im Katalog, der hierdurch zugleich ein unverzichtbares Nachschlage- und Nachbereitungs-Werk der Ausstellungen im Landesmuseums Mainz ist.
Essays renommierter Wissenschaftler erläutern das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Überwiegend großformatige Abbildungen veranschaulichen die farbgewaltige Darstellung des norddeutschen Himmels durch die Künstler.
Ein Stück norddeutscher Himmel. Emil Nolde und die „Brücke“ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.), bearbeitet von Karoline Feulner
1. Auflage 2016, 144 Seiten, ca. 90 farbige Abb.
21 x 28 cm, Hardcover Michael Imhof Verlag, Petersberg, ISBN 978-3-7319-0332-1
19,90 € (Buchhandelsausgabe 24,95 € (D))
Mit Beiträgen von Dr. Eva Brachert (Mainz), Dr. Janina Dahlmanns (Berlin), Dr. Karoline Feulner (Mainz), Dr. Michael Fuhr (Flensburg), Maria Migawa M.A. (Flensburg), Dr. Philipp Reutter (Mainz) und Monika Uliarczyk M.A. (Mainz).
Verlag Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG ,Stettiner Straße 25, 36100 Petersberg
E-Mail: info@imhof-verlag.de, Tel.: 0661 2919166 0, Fax: 0661 2919166 9
Am 9. Oktober 2015 wurde im Kunstverein Eisenturm Mainz mit der Ausstellung „Von der Fläche zur Form“ und Vorlesung von Petermanns Biographie der Reigen der Retrospektive des Lebenswerks zum 90. Geburtstag des Mainzer Bildhauers Reinhold Petermanns eröffnet. Exponate von 1946 bis 1985 zeigen die erste Schaffenphase des Mainzer Bildhauers, beginnend mit „der Stunde Null“ nach dem 2. Weltkrieg. Am 10. Oktober 2015, folgte die Vernissage von „Tierisch – Menschlich – Skulpturen und Aquarelle (1985 bis 2015)“ in der Galerie Mainzer Kunst und seit dem 13. Oktober 2015 können Besucher in der Rathausgalerie „Die Frau im Sessel“ und den „Flötenspieler“ und andere Werke Petermanns bewundern.
Das Begleitbuch zur Ausstellung – Werkverzeichnis von Reinhold Petermann
Das künstlerische Schaffen hat Tochter Barbara Petermann in dem wunderbaren Begleit-Bildband „Am Anfang war das Holz. Eine Dokumentation zum 90. Geburtstag des Künstlers Reinhold Petermann“, Medien Verlag Reiser, Mainz 2015, auf 190 Seiten festgehalten. Der Buchtitel weist auf Reinhold Petermanns autodidaktischen künstlerischen Anfänge als jugendlicher Holzschnitzer hin, wodurch sein Lebensweg vorgezeichnet war. Aber erst nach Rückkehr aus einem Edinburgher Genesungslazarett, in dem der Gefangene Petermann zum hofierten Holzbildhauer und (Weihnachtskrippen-)Schnitzer aufgestiegen war, konnte der Sohns eines Drahziehers und einer Landwirtin aus Boos (Nahe) im Herbst 1946 an der gerade eröffneten staatlichen Mainzer Bau- und Kunstschule als Meisterschüler Emy Roeders ausgebildet werden. Das Buch zeichnet die wichtigsten biographischen Stationen eines außerordentlich erfolgreichen und erfüllten Bildhauerlebens nach und bietet eine umfangreiche Bilddokumentation von der Holzbüste über Kunstharzreliefs, Bronzeplastiken, Eisenguss-Arbeiten bis hin zu Zeichnungen und Aquarellen. Barbara Petermann ist es bestens gelungen, eine Biographie und ein Werkverzeichnis ihres Vaters in einem Band zu verfassen, welches sich nicht nur gut verschenken lässt, sondern insbesondere für Sammler und Studenten eine wertvolle Quelle zur Erschließung Reinhold Petermanns Werk darstellt.
Barbara Petermann: Am Anfang war das Holz. Eine Dokumentation zum 90. Geburtstag des Künstlers Reinhold Petermann.
Medien Verlag Reiser, Mainz 2015,
Gebundene Ausgabe: 190 Seiten, € 24,00.
(ISBN-10: 3981482948, ISBN-13: 978-3981482942)
Buchvorstellung und Lesung mit Finissage:
3. November 2015 | 18 Uhr
Buchvorstellung: „Am Anfang war das Holz…“
Dokumentation zum 90. Geburtstag des Künstlers
14. November 2015 | 15 Uhr | Finissage
Lesung: Reinhold Petermann liest aus seinen Büchern
„Tierisch – Menschlich!“