
Wiesbadener Carol-Nachman-Preis und -Medaille für Rheumatologie 2020 – Verleihung am 21.Mai 2021

Einer der mit 37.500 Euro Preisgeld höchstdotierten Medizinpreise der Bundesrepublik, der Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, ist gestern im Rahmen einer Feierstunde im Festsaal des Wiesbadener Rathauses verliehen worden. In diesem Jahr teilen sich den Preis die kanadische Wissenschaftlerin Professor Dr. Dafna D. Gladman, Toronto, der niederländische Wissenschaftler Professor Dr. Tom W. J. Huizinga und Professor Dr. Reinaldus E.M. Toes, Leiden.
Die mit 2.500 Euro dotierte Carol-Nachman-Medaille ging für sein Lebenswerk an Professor Dr. Tore Kristian Kvien, Oslo/Norwegen,
Überreicht wurden die Preisurkunden und die Carol-Nachman-Medaille von Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel.
Der bundesweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie wird in Anerkennung hervorragender innovativer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verliehen. Er dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit.
Das Kuratorium des Carol-Nachman-Preises würdigte Professor Gladman für ihre Verdienste um die Erforschung der Psoriasisarthritis, die rheumatische Manifestation der Schuppenflechte: „Als klinische Forscherin und Rheumatologin hat sie an entscheidender Stelle in den vergangenen 40 Jahren die Epidemiologie, klinische Erscheinungsformen, Labordiagnostik, Genetik, Bildgebung und Outcome dieser wichtigen rheumatischen Erkrankung aufgeklärt und in das Bewusstsein der akademischen Rheumatologie gebracht. Als wertvolles Instrument für die Verbindung von Klinik, Langzeitverlauf und Laborparametern hat sich dabei eine umfassende Material- und Datenbank erwiesen, die sie mit ihren Mitarbeitern an der Universität Toronto in Kanada aufgebaut hat. Wesentliche Beiträge betreffen zudem das Management der Begleiterkrankungen und schließlich neue Therapien der Psoriasisarthritis.“
Professor Huizinga und Professor Toes wurden vom Kuratorium für ihre herausragenden Verdienste um die wissenschaftliche und klinische Rheumatologie ausgezeichnet. Im Urkundentext heißt es: „Seit Beginn ihrer beispielhaften Kooperation zwischen basis-immunologischer und klinischer Arbeit an der Universität von Leiden im Mai 2001, haben Professor Toes und Professor Huizinga weltweit die Erkenntnisse zur Pathogenese der rheumatoiden Arthritis geprägt. Ihre Erforschung von Biologie und klinischer Bedeutung der Autoimmunreaktionen gegen citrullinierte Antigene (die sogenannte „ACPA-Antwort“) gilt als Pionierleistung. Damit haben sie wesentlich dazu beigetragen, dass das Krankheitsbild der rheumatoiden Arthritis mit seinen Unterformen heute besser verstanden wird. Es konnten Zusammenhänge zwischen Genetik, ACPA und Umweltfaktoren aufgeklärt werden. Ihre Erkenntnisse haben die frühe Diagnostik der rheumatoiden Arthritis durch Biomarker erleichtert, Prognosefaktoren definiert und eine Vielzahl weiterer Forschungsprojekte initiiert. Nicht zuletzt sind ihre Arbeiten die Basis neuer medikamentöser Therapien, welche Remissionen der rheumatoiden Arthritis zu einem realistischen Therapieziel gemacht haben.“
Das zwölfköpfige Kuratorium, dem anerkannte Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich außerdem für Professor Dr. Tore Kristian Kvien, Oslo/Norwegen, als Träger der mit 2.500 Euro dotierten Carol-Nachman-Medaille. Die Carol-Nachman-Medaille, die ebenfalls von Oberbürgermeister Gerich und Stadtverordnetenvorsteherin Gabriel überreicht wurde, wird für besondere Verdienste um die Rheumatologie und zur Würdigung des Lebenswerkes international anerkannter Rheumatologen verliehen.
„Tore Kvien, Professor für Rheumatologie an der Universität Oslo, hat sich in der europäischen und weltweiten Rheumatologie große Verdienste erworben. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Epidemiologie und Gesundheitswesen mit einem Fokus auf häufige rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Osteoarthrose und ankylosierende Spondylitis. Begleiterkrankungen und Komplikationen des entzündlichen Rheumas wie Osteoporose und kardiovaskuläre Morbidität sind ebenfalls Gegenstand seines wissenschaftlichen Interesses. Sein publikatorisches Werk umfasst mehr als 500 Originalarbeiten. Von 2005 – 2007 war Professor Kvien Präsident der European League Against Rheumatism (EULAR). Außerordentliche Verdienste hat er sich seit 2008 als Chef-Herausgeber der bedeutendsten internationalen Fachzeitschrift für Rheumatologie, den „Annals of the Rheumatic Diseases“ erworben. Die europäische Rheumatologie und ihr Publikationsorgan wurden durch ihn wesentlich weiterentwickelt“, beschreibt das Kuratorium die Verdienste des norwegischen Wissenschaftlers.
Die Preisträger haben sich während der Verleihungszeremonie auch in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden eingetragen.
Der Direktor der Wiesbadener Musikakademie (WMA) und der Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK) und Leiter des Chores und des Orchesters der WMA/WMK Christoph Nielbock moderierte die Feierstunde. Studierende der WMA sorgten für die musikalische Umrahmung.
Die Auszeichnungen tragen den Namen ihres Stifters, des langjährigen Spielbank-Konzessionärs und Wiesbadener Ehrenbürgers, Carol Nachman. Seit 1972 wurde der Preis, inklusive des diesjährigen Preisträgers, an 78 international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Auch nach dem Tod des Preisgebers hat die Spielbank Wiesbaden weiterhin die finanzielle Ausstattung übernommen. Damit soll die für alle so wertvolle Arbeit der Mediziner und Wissenschaftler gegen die Volkskrankheit mit der jährlichen Stiftung des „Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie“ gewürdigt werden. Im Laufe der Jahre hat das Casino mehr als 1.6 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Unterstützt wird der Carol-Nachman-Preis zudem von AbbVie Deutschland. Als patientenzentriertes BioPharma-Unternehmen stellt AbbVie nicht nur innovative Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zur Verfügung, sondern fördert auch herausragende Forschungsleistungen, die zu einem tieferen Verständnis der Erkrankung und somit zu einer verbesserten Versorgung von Rheumapatienten führen.
Deutschlands höchstdotierter Medizinpreis, der Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie 2017 in Höhe von 37.500 Euro wurde gestern Abend feierlich im Wiesbadener Rathaus von Oberbürgermeister Seven Gerich und Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel an den amerikanischen Forscher Professor David T. Felson, Boston, verliehen.
Medizin-Professor Ekkehard Genth, Aachen, wurde mit der Carol-Nachman-Medaille der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie geehrt. Sie ist mit 2.500 Euro dotiert.
Die beiden Preisträger haben sich während der Verleihungszeremonie auch in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden eingetragen.
Als Festredner konnte in diesem Jahr Dr. Josef Braml, USA-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und Autor des Buches „Trumps Amerika – Auf Kosten der Freiheit“, gewonnen werden. Er sprach zu dem Thema „Der Amerikanische Patient – Trumps Weltordnung und ihre Folgen für Europa“.
Für eine überaus gelungene musikalische Umrahmung sorgten am Konzert-Flügel: Fabian Tischbirek (d-Moll-Fuge von Bach, BVW 903), Jennifer Halim (Robert Schuhmann Sonate Nr. 2g-Moll op 22, 1.Satz) und Timo Bock (Frederic Chopin Polonaise op. 53 As-Dur Maestoso) von der Wiesbadener Musikakademie.
Carol-Nachman-Preis 2017
Während einer Feierstunde im Großen Festsaal des Wiesbadener Rathauses am Freitag, 12. Mai, hat Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich den Carol-Nachman-Preis 2017 an den amerikanischen Forscher Professor David T. Felson, M.D., M.P.H., Boston, überreicht. Der bundesweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie wird in Anerkennung hervorragender innovativer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verliehen. Er dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit.
Das Kuratorium des Carol-Nachman-Preises würdigte Professor Felson für seine Verdienste um neue Therapieoptionen bei Arthrose-Patienten. „Mit seinen Arbeiten zur Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der Arthrose (Osteoarthritis), dem häufigsten rheumatologischen Krankheitsbild hat Professor Felson die Basis für notwendige Weiterentwicklungen neuer Therapieoptionen bei Arthrose-Patienten geschaffen.
Er ist ein Pionier bei der Erstellung objektiver Therapieprotokolle für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, die in Verbindung mit der notwendigen Definition von Krankheitsaktivitätskriterien die Beurteilung der Effektivität neuer Medikamente ermöglichen“, heißt es im Urkundentext.
Carol-Nachman-Medaille 2017
Das zwölfköpfige Kuratorium, dem anerkannte Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich außerdem für Professor Dr. med. Ekkehard Genth, Aachen, als Träger der Carol-Nachman-Medaille. Oberbürgermeister Gerich überreichte die Carol-Nachman-Medaille, die für besondere Verdienste um die Rheumatologie und zur Würdigung des Lebenswerkes international anerkannter Rheumatologen verliehen wird.
„Professor Genth hat sich in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie enorme Verdienste erworben. Von 1999 bis Ende 2012 war er Mitglied des Vorstands der Fachgesellschaft, davon die ersten beiden Jahre als Präsident sowie von 2007 bis 2012 als Generalsekretär. (…) Über viele Jahre engagierte er sich in verschiedenen Kommissionen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (…). Als Vorstandsmitglied der Rheumastiftung von 2008 bis 2016 war er maßgeblich an der Gründung der Rheuma-Akademie beteiligt.
Durch diese langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeiten hat Professor Genth die Entwicklung der deutschen Rheumatologie entscheidend geprägt“, beschreibt das Kuratorium die Verdienste des deutschen Mediziners.
Preisstifter Carol Nachman
Die Auszeichnungen tragen den Namen ihres Stifters, des langjährigen Spielbank-Konzessionärs und Wiesbadener Ehrenbürgers, Carol Nachman. Seit 1972 wurde der Preis, inklusive des diesjährigen Preisträgers, an 75 international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben.
Auch nach dem Tod des Preisgebers hat die Spielbank Wiesbaden weiterhin die finanzielle Ausstattung übernommen. Damit soll die für alle so wertvolle Arbeit der Mediziner und Wissenschaftler gegen die Volkskrankheit mit der jährlichen Stiftung des „Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie“ gewürdigt werden. Im Laufe der Jahre hat das Casino weit mehr als 1.5 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Unterstützt wird der Carol-Nachman-Preis zudem von AbbVie Deutschland. Als patientenzentriertes BioPharma-Unternehmen stellt AbbVie nicht nur innovative Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zur Verfügung, sondern fördert auch herausragende Forschungsleistungen, die zu einem tieferen Verständnis der Erkrankung und somit zu einer verbesserten Versorgung von Rheumapatienten führen.
Der amerikanische Patient – Gatredner Dr. Josef Braml
Als Festredner zur Verleihung des Carol-Nachman-Preises der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie 2017 konnte in diesem Jahr Dr. Josef Braml, USA-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und Autor des Buches „Trumps Amerika – Auf Kosten der Freiheit“, gewonnen werden. Er sprach zu dem Thema „Der Amerikanische Patient – Trumps Weltordnung und ihre Folgen für Europa“, was wegen der wachsenden Forschungsfeindlichkeit in den USA indirekt auch ein zusehends wichtiges Thema der Medizin wird (siehe hierzu auch March of Science am 22. April 2017 in Frankfurt).
Seiner „Spassbremsenfunktion“ durchaus bewusst, warnte Braml die Zuhörer, bevor er seiner Erschütterung über den „Amerikanischen Patienten – Trumps Weltordung und ihre Folgen für Europa“ freien Lauf ließ. Er habe es selbst nicht für möglich gehalten, dass es so schlimm kommen werde. Aber mittlerweile sei er sicher: es werde noch viel schlimmer. Bramle habe Trump anfangs nicht so ernst genommen, und wie viele gedacht: der lerne noch dazu, er würde sich schon ins System einpassen und es werde sich alles wieder einrenken. Mittlerweile sei er fast sicher,: Es wird schief gehen wird“.
Wir hier in Europa dürften uns nicht länger mehr selbst in die Tasche lügen, und glauben, dass dieser Mann irgendwann begreifen, dazulernen und einlenken werde. Nein, das wolle Trump gar nicht, im Gegenteil. Trump habe sich die seit Jahren in den USA abzeichnende desolate Situation wachsenden Selbstbedienungs-Reichtums Weniger einerseits und sozialer Absturz breiter Mittelschichten andererseits schamlos für seine eigenen Zwecke ausgenutzt. Er habe den „Verlierern“ versprochen, den Establishment-Sumpf auszutrocknen. Er sei dabei psychologisch sogar äußerst geschickt vorgegangen. Denn es gehöre schon etwas dazu, den zumeist ungebildeten Massen glauben zu machen, er, der Milliardär, würde ernsthaft etwas für sie „da unten“ tun. Das funktionierte nur, da Trump selbst als „Ungebildeter“, der lediglich zu Vierwortsätzen fähig werde niedergemacht wurde. Denn je mehr Trump vom Establishment als Trottel, Idiot, Analphabet und Ungebildeter hingestellt wurde, um so stärker konnten sich genau die Leute, die Trump erreichen wollte, mit ihm identifizieren.
Eigentlich sei nicht mal Trump das zentrale Problem. Trump sei vielmehr ein Indikator für die krankende USA. Diese könne nicht mehr die liberale Ordnung, die sie einst selbst geschaffen hat, aufrecht erhalten. Die Folgen für Europa und die Welt seien dramatisch: Eine in sich geschwächte USA könne der westlichen Welt nicht mehr ausreichend Sicherheit, freien Handel und eine stabile Weltwährung garantieren. Schon längst ginge es hinter den Kulissen um einen Systemwettbewerb zwischen USA und China. Amerika, bislang der Garant der Werte westlicher Lebensart von Freiheit, Pluralismus und individuelle Selbstentfaltung, sagt Bramle, wäre dies nicht mehr. Unsere freiheitliche Demokratie sei nicht selbstverständlich, wir müssten selbst um ihren Erhalt kämpfen. Braml glaube, dass sich die Lage in den USA noch verschlimmere, hoffe, dass sich die Verhältnisse wider ausbalancierten.
Mit 37.500 Euro ist der Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie einer der höchstdotierten Medizinpreise der Bundesrepublik. Ein französischer und ein amerikanischer Forscher haben in diesem Jahr die begehrte Auszeichnung erhalten. Mit der Carol-Nachman-Medaille der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie, die mit 2.500 Euro dotiert ist, wurde eine deutsche Forscherin geehrt.
Am Freitag, 1. Juli, hat Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich den Carol-Nachman-Preis an den französischen Forscher Professor Maxime Dougados, M.D., Paris, und an den amerikanischen Forscher Professor George C. Tsokos, Boston, übergeben. Der bundesweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie, der zu gleichen Teilen an die beiden Wissenschaftler geht, wird in Anerkennung hervorragender innovativer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verliehen. Er dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit.
Das Kuratorium des Carol-Nachman-Preises würdigte Professor Dougados für seine Verdienste um die Erforschung der Spondyloarthritiden, einem Formenkreis chronisch-entzündlicher Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen. „Als klinischer Forscher und Rheumatologe wirkte er an entscheidender Stelle an den Klassifikationskriterien der Spondyloarthritiden, (ESSG und ASAS) mit. Sein Name steht für die epidemiologische Erforschung des Verlaufs (Outcome), der Therapie und der Begleiterkrankungen verschiedener rheumatischer Erkrankungen. Er entwickelte spezielle Methoden, um bei Patienten mit Spondyloarthritis die Funktion, Krankheitsaktivität und Remission (Krankheitskontrolle) sowie das Therapieansprechen zu messen. Diese wissenschaftlichen Werkzeuge machten die großen Studien mit neuen Medikamenten bei Morbus Bechterew und anderen Spondyloarthritiden möglich. Professor Dougados war Gründungsmitglied der internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften OMERACT und ASAS. Sein Engagement für die europäische Rheumatologengesellschaft mündete in seine Präsidentschaft der EULAR von 2011-2013“, heißt es im Urkundentext.
Professor Tsokos wird für die Aufdeckung molekularer Mechanismen geehrt, die eine bestimmte Immunantwort des menschlichen Körpers auslösen. Sie spielen bei der Entstehung und Entwicklung des systemischen Lupus Erythematodes, einer rheumatischen Erkrankung, eine entscheidende Rolle. „Die Untersuchungsergebnisse von Professor Tsokos unterstreichen einmal mehr die bekannte Schwierigkeit einer effektiven Therapie und bereiten andererseits die Möglichkeiten vor, eine für den einzelnen SLE Patienten notwendige spezifische Medikation in der Zukunft zu entwickeln“, wird im Urkundentext ausgeführt.
Das zwölfköpfige Kuratorium, dem anerkannte Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich außerdem für Professor Dr. rer. pol. Angela Zink, Berlin, als Trägerin der Carol-Nachman-Medaille. Die Carol-Nachman-Medaille wird für besondere Verdienste um die Rheumatologie und zur Würdigung des Lebenswerkes international anerkannter Rheumatologen verliehen.
„Frau Professor Zink widmet Ihr wissenschaftliches Denken und Leben den Versorgungsproblemen von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und deren sozioökonomischer und klinischer Bedeutung für die internistische Rheumatologie. Die Bandbreite ihrer Arbeiten in der Versorgungsforschung umfasst nicht nur die detaillierte Analyse von Defiziten sondern auch die Effekte einer optimierten Therapie für die Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. Ihr Wirken hat daher auch einen essenziellen Anteil im Streben der deutschen Rheumatologie nach einer Verbesserung der Versorgung für betroffene Patienten und deren Angehörige“, beschreibt das Kuratorium die Verdienste der deutschen Forscherin, deren besonderes Anliegen die Verbesserung der Versorgung von Patienten ist.
Die Auszeichnungen wurden während einer Feierstunde im Großen Festsaal des Wiesbadener Rathauses überreicht. Als Festredner konnte in diesem Jahr der Journalist Wolf von Lojewski gewonnen werden. Er sprach zu dem Thema „Die Presse- und Meinungsfreiheit im Zeitalter der sozialen Medien“.
Die Auszeichnungen tragen den Namen ihres Stifters, des langjährigen Spielbank-Konzessionärs und Wiesbadener Ehrenbürgers, Carol Nachman. Seit 1972 wurde der Preis, inklusive der diesjährigen Preisträger, an 74 international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Auch nach dem Tod des Preisgebers hat die Spielbank Wiesbaden weiterhin die finanzielle Ausstattung übernommen. Im Laufe der Jahre hat das Casino weit mehr als 1.5 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Unterstützt wird der Carol-Nachman-Preis zudem von AbbVie Deutschland. Als patientenzentriertes BioPharma-Unternehmen stellt AbbVie nicht nur innovative Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zur Verfügung, sondern fördert auch herausragende Forschungsleistungen, die zu einem tieferen Verständnis der Erkrankung und somit zu einer verbesserten Versorgung von Rheumapatienten führen.