„Was ist unser Erbe?“ ist Motto der Spielzeit 2024/25 am Staatstheater Wiesbaden – Eröffnung im September mit Paukenschlag

Die neuen Intendantinnen am Hessischen Staatstheater Wiesbaden Beate Heine und Dorothea Hartmann präsentierten am 29. Mai 2024 die Vorschau für die Spielsaison 2024 25. © Foto Diether von Goddenthow
Die neuen Intendantinnen am Hessischen Staatstheater Wiesbaden Beate Heine und Dorothea Hartmann präsentierten am 29. Mai 2024 die Vorschau für die Spielsaison 2024 25. © Foto Diether von Goddenthow

Ab der kommenden Spielzeit 2024 25 übernehmen die Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine die gemeinsame Leitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

Heute haben sie im Rahmen einer Pressekonferenz nach Grußworten des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels und des Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende ihre Ideen und Pläne für die nächsten Jahre präsentiert. Zusammen mit Leo McFall (Generalmusikdirektor des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden), Bruno Heynderickx (Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts) sowie Anne Tysiak und Emel Aydogdu (Leiterinnen des JUST) wurde der Spielplan der kommenden Saison 2024 25 vorgestellt.

Was ist unser Erbe? lautet der Leitgedanke der neuen Spielzeit 2024 /2025, die die neuen Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine mit ihrem Team in Beisein des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels und des Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende vorstellten. © Foto Diether von Goddenthow
Was ist unser Erbe? lautet der Leitgedanke der neuen Spielzeit 2024 /2025, die die neuen Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine mit ihrem Team in Beisein des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels und des Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende vorstellten. © Foto Diether von Goddenthow

Es stehen 48 Premieren und Sinfoniekonzerte auf dem Programm, darunter 17 Urauf­ führungen. Allein am Eröffnungswochenende vom 27. bis 29. September 2024 kommen an nur drei Tagen gleich sieben Produktionen zur Premiere.

Dorothea Hartmann und Beate Heine sagen: ,,Wir freuen uns nach intensiven Monaten der Planung und Vorbereitung, heute das Programm vorstellen zu können. Wir danken dem Vorbereitungsteam sowie allen Mitarbeitenden des Hauses. Teilweise wurde be­reits mit den Proben begonnen.“

Das Führungsmodell der neuen Doppelspitze steht für den Dialog. Auch das neue Er­scheinungsbild nimmt diesen Gedanken auf und etabliert den Doppelpunkt für den Gedanken des Austauschs.

Staatsminister Timon Gremmels © Foto Diether von Goddenthow
Staatsminister Timon Gremmels © Foto Diether von Goddenthow

Staatsminister Timon Gremmels feute sich über den Neuanfang am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Er habe mit seinem „offiziellen Antrittsbesuch“ auf diesen Moment des Neuanfangs gewartet. Zudem sei es immer gut,  „nach 10 Jahren etwas ganz Neues zu wagen.“ Er freue sich „außerordentlich, dass mit Dorothea Hartmann und Beate Heine zwei so profilierte Persönlichkeiten die künstlerische Leitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden übernehmen“. Ihre bisherige Arbeit habe gezeigt, „dass sie in der Lage sind, innovative und spannende Akzente zu setzen. Ich bin überzeugt, dass ihre Zusammenarbeit zu einer bereichernden Entwicklung des Theaters beitragen wird. Ihre Ansätze für die bevorstehende Spielzeit versprechen, neue Impulse zu setzen und das kulturelle Leben in Wiesbaden und darüber hinaus zu bereichern.“ So der Staatsminister. So freue er sich, dass die neuen Intendantinnen bereits intensiv in den kulturellen Austausch in Wiesbaden eingestiegen seien – es sei „genau die richtige Herangehensweise, den Dialog zu suchen, mit der Stadtgesellschaft, Kontakte aufzunehmen und zu zeigen, dass Theater nichts Abgehobenes“ sei, „was oben drüber steht, sondern als Teil der Stadtgesellschaft lebt,  und durch sie getragen wird.“, so der Gremmels.

Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende  © Foto Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende © Foto Diether von Goddenthow

Auch Oberbürgermeister Gert Uwe Mende findet, wie er betonte, die Herangehensweise wirklich überzeugend. „Ich freue mich, dass Sie mit einem frischen und neugierigen Blick auf diese Stadtgesellschaft zugehen, dass Sie das Thema Veränderung und Identität der Stadtgesellschaft schon zu ihrem Thema gemacht haben“. Dieser Ansatz zeige, was ihm auch als  Stadtpolitiker wichtig sei, „dass wir selber die Vielfalt, die Unterschiede der Stadt vertreten und dass wir auch damit umgehen.“ Wiesbaden sei „eine Stadt der Vielfalt, der Kulturen, aber auch eine Stadt von Armut und Wohlstand“, und es sei spannend, dies mit der Frage zu thematisieren: „Was ist unser Erbe?“. Der Oberbürgermeister bekräftigte, dass ihn „der  Ausblick auf die erste Spielzeit der neuen Intendantinnen sehr positiv stimme“. Dorothea Hartmann und Beate Heine wendeten sich mit der Frage, „‘Was ist unser Erbe?‘, der Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Differenziertheit und Verschiedenheit zu. Ich freue mich auf eine bereichernde Zusammenarbeit zwischen den beiden Intendantinnen und der Landeshauptstadt Wiesbaden und wünsche beiden alles Gute für die kommende Spielzeit. Das Staatstheater ist ein wichtige und zentrale Kunstinstitution im Herzen der Stadt und ich danke den beiden Intendantinnen für das spannende Programm, das uns im kommenden Jahr erwartet.“

Pressekonferenz zur neuen Spielzeit 2024 25 im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden( v.li.) Bruno Heynderickx (Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts); Timon Gremmels, Hessischer Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur; Beate Heine u. Dorothea Hartmann, Intendantinnen  des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Emel Aydogdu und Anne Tysiak , Doppelspitze (Leiterinnen) der Jugendtheater-Sparte "Just". © Foto Diether von Goddenthow
Pressekonferenz zur neuen Spielzeit 2024 25 im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden( v.li.) Bruno Heynderickx (Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts); Timon Gremmels, Hessischer Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur; Beate Heine u. Dorothea Hartmann, Intendantinnen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Emel Aydogdu und Anne Tysiak , Doppelspitze (Leiterinnen) der Jugendtheater-Sparte „Just“. © Foto Diether von Goddenthow

Der Kartenvorverkauf für alle Premieren der kommenden Spielzeit, für alle Veranstal­ tungen im Großen Haus, im Kurhaus sowie für alle Veranstaltungen im September und Oktober 2024 beginnt am 20. Juni 2024.

 Was ist unser Erbe?: Leitgedanke der neuen Spielzeit 2024 /2025

Beate Heine Intendantin © Foto Diether von Goddenthow
Beate Heine Intendantin © Foto Diether von Goddenthow

„Was ist unser Erbe?“ steht als Leitmotiv auf dem Jahresvorschau-Katalog 2024 25. Diese Fragen nach „Erbe“ und „Vermächtnis“ wollen ergründen, welches Erbe wir in Wiesbaden und der Region vorfinden, und in die Zukunft gerichtet, werde gefragt: „Was hinterlassen wir?. Was geben wir weiter? Und persönlich betrachtet, ginge es auch um die Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen, unseren Kindern, so Intendantin Beate Heine. „Was meine Kinder von mir lernen und erben sollen, ist Neugier. Und gleichzeitig innere Stärke und Durchlässigkeit, um mit allem, was im Leben auf sie zukommt, bestmöglich umgehen zu können, wenn wir irgendwann wieder gehen: Neugier auf unterschiedliche Theaterformen, auf Menschen, auf Dialog miteinander. Damit starten wir jetzt aus – mit der Kommunikation. Wenn das aufgeht“, sei es ein gutes Erbe für die Stadt, so Hartmann.

Das neue Theater-Logo, der Doppelpunkt, als Zeichen des dialogischen Prinzips

Dorothea Hartmann Intendantin. © Foto Diether von Goddenthow
Dorothea Hartmann Intendantin. © Foto Diether von Goddenthow

Das Staatstheater Wiesbaden hat ein neue Logo, für den Laien nicht gleich als ein solches wahrzunehmen, da es sich dabei um einen Doppelpunkt handelt, von dem im Jahresvorschau-Katalog 2024 25 übermäßig Gebrauch gemacht wird. Verstanden werden soll der „Doppelpunkt“ als Inbegriff des dialogischen Prinzips, „wie es natürlich bei einer doppelten Intendanz schon eingeschrieben ist“, erläuterten die Intendantinnen. „ Wir sind immer zu zweit und permanent im Dialog.“ Diesen Dialog führten sie natürlich immerfort:  im Team mit dem Theater, vor allem mit Ihnen unserem Publikum, mit der Stadt“. Damit das nicht nur einfach ein graphisches Element sei, habe man den Dialog bereits mit „diesem Hauptprogramm schon begonnen“, wie man im beinahe 40 Seiten dicken Vorspann unter „Stadtgespräch“ im Vorschaukatalog 2024 25 auf den Seiten 3 bis 41  nachlesen kann: Es gab zwei große Stadtgespräche, eine Art Erkundungs- und Vernetzungs-Runde durch die Kulturlandschaft der Landeshauptstadt Wiesbaden, das erste  im Januar im Foyer des Staatstheaters, das zweite im Februar in der Wartburg. Die Fragestellung:  „Was bedeuten für Schüler ‚Werte‘ und ‚Vermächtnis‘?“, Was bedeuten diese Fragen „für jemanden, der in der freien Szene arbeitet, was bedeutet es für die Kirche, was bedeutet es für die Museen, was bedeutet es für einen afghanischen Restaurantbesitzer?“ All das kann wie gesagt im Vorschaukatalog 2024 25 nachgelesen werden.  „Das ist, was uns interessiert, nämlich mit Ihnen, mit der Stadt in Kommunikation zu treten, die Themen darin zu finden: aber vielleicht auch der Stadt, der Region Themen zuzuspielen, und vor allem im Dialog zu bleiben.“, erläutern die Intendantinnen ihren dialogischen Ansatz, der auch die Gestaltung und Planung der neuen Spielzeit 2024 25 präge.

Großer Paukenschlag zur Saison-Eröffnung mit 7 Premieren (27. bis 29.09.2024)
Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine  mit der neuen Jahresvorschau der Saison 2024 25. Wir haben ein großes Eröffnungswochenende geplant. Das findet statt Ende September, 27. bis 29.09.2024, und zeigt mit 7 Premieren an drei Tagen gleichzeitig. © Foto Diether von Goddenthow
Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine mit der neuen Jahresvorschau der Saison 2024 25. Wir haben ein großes Eröffnungswochenende geplant. Das findet statt Ende September, 27. bis 29.09.2024, und zeigt mit 7 Premieren an drei Tagen gleichzeitig. © Foto Diether von Goddenthow

Die Intendantinnen werden mit einem großen Eröffnungs-Wochenende in ihre erste Spielzeit 2024 25 starten, darunter allein sieben Premieren an diesen drei Tagen vom 27. bis 29.09.2024.

Ein erstes Highlight dürfte am Freitag-Nachmittag (27.09.2024 die installative Tanz-Performance  „Habitat“ der österreichischen Fotografin Doris Uhlich werden. Bei ihren spektakulären Habitat-Projekten arbeitet Uhlich mit vielen Menschen und enthüllten nackten Körpern. Dabei beschäftigt sie sich mit dem Körper an sich jenseits aller Zuschreibungen, und jenseits aller Bodyshamings. Man wolle, so die Intendantinnen draußen vor dem Haus, sehr wahrscheinlich im Kurpark, beginnen, und dann langsam nach und nach in die „heiligen Hallen“ des Staatstheaters kommen. Zum Mitmachen an diesem partizipativen Projekt  seien „viele Wiesbadener eingeladen, die teilnehmen möchten, wenn sie mutig genug sind“. Das Bild mit den nackten Körpern wird am Eröffnungs-Wochenende zweimal zu sehen sein, am Freitag und am Samstag, 28.09.2024. Im Sommer werde es einen ersten Aufruf bzw. eine Probenübung des Projektes geben!

Am Samstag -Nachmittag hat das „ Just“  Spielzeiteröffnung in der Wartburg. Gezeigt wird ein Stück für alle ab 6 Jahren: „Die Werkstatt der Schmetterlinge“ nach dem Bilderbuch von Gioconda Belli und Wolf Erlbruch, inszeniert von einer Grand Dame des Kinder- und Jugendtheaters, Martina van Boxen.

Abends am Sa 28 09 2024 findet im Großen Haus die Musiktheater-Premiere statt mit Györgi Ligetis skurriler „Anti-Anti-Oper“: ,,Le Grand Macabre“, dirigiert vom neuen Generalmusikdirektor Leo McFall. Es wird mit einem großen Spektakel inszeniert von Pmar Karabulut, die in ihren Arbeiten immer wieder virtuos die Grenzen zur Popkultur überschreitet. Das Stück greife  einerseits sehr spielerisch gesellschaftliche Themen auf, und gleichzeitig ist es auch immer politisch und stellt wesentliche Fragen. In dieser Oper „Le Grand Macabre“ verschläft selbst der Tod im Rausch seinen eigens verkündeten Weltuntergang.

Parallel eröffnet am Sa 28.09.2024 das Kleine Haus mit dem amüsanten Schauspiel: „Das Spiel der Illusionen“ von Pierre Corneille, inszeniert Christina Rast. „Dieses Stück beschäftigt sich mit dem Theater einmal an sich. Es ist ein großes Theaterfest. Und auf der anderen Seite Enttäuschung und Wirklichkeit und auch ein Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn. Wir werden auch hier draußen beginnen zu spielen“, und „sehen, was drinnen vorgeht und umgekehrt, weil wir projizieren werden“, erläutern die Intendantinnen.

Am folgenden Tag, So 29.09.2024, bringt Ersan Mondtag im Kleinen Haus das Auftragswerk „Double Serpent“ von Sam Max, aktuell eine der span­nendsten Stimmen der amerikanischen Dramatik, zur Uraufführung.

Am So, den 29.09.2024 geht das Theater  raus ins Landesmuseum Wiesbaden mit  den „Alten Meistern“, ein Schauspiel nach einem Roman von Thomas Bernhard, inszeniert von Amalia Starikow. Die Premiere findet  in den Ausstellungsräumen des Museums statt, wobei  Schauspieler und Zuschauer miteinander interaktiv und in Kontakt kommen sollen.

Eine  Musiktheater-Premiere findet am 29.09.2024 im Großen Haus mit der Inszenierung von  „Salon Strozzi“ statt. Dabei handelt es sich um ein “Sit-In“ des Publikums auf der Hauptbühne mit sie umgebender Barockmusik von Barbara Strozzi (1619–1677) und Komponistinnen ihrer Zeit.

Die Spielzeit 2024 25 im Überblick 

Musiktheater:

Leo McFall, neuer Generalmusikdirektor des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden.© Foto Diether von Goddenthow
Leo McFall, neuer Generalmusikdirektor des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden.© Foto Diether von Goddenthow

Mit Györgi Ligetis „Anti-Anti-Oper“ ,,Le Grand Macabre“ eröffnet GMD Leo McFall die Musiktheater-Saison: Es inszeniert Pmar Karabulut, die in ihren Arbeiten immer wieder virtuos die Grenzen zur Popkultur überschreitet. ,,Salon Strozzi“ präsentiert Werke der Barock-Komponistin Barbara Strozzi, von Maelle Dequiedt als „Sit-in“ auf der Haupt­ bühne inszeniert. Unbekannte Stücke wie Jacques Offenbachs „Fantasio“ (Regie: Anna Weber) wechseln sich ab mit Titeln des Kernrepertoires: Puccinis „Tosca“ hat als Neu­produktion Premiere ebenso wie Wagners „Der Fliegenden Holländer“, inszeniert von FAUST-Preisträger Martin G. Berger. In einer Übernahme aus Basel kommt Rossinis „Bar­ bier von Sevilla“ des Regisseurs und Puppenspiel-Stars Nikolaus Habjan nach Wiesba­ den, und die Internationalen Maifestspiele 2025 bringen George Bizets selten gespielte Oper „Die Perlenfischer“ in einer gefeierten Inszenierung des belgischen Regie-Kollek­ tivs FC Bergman. Mit Haydns „Die Schöpfung“ lädt GMD Leo McFall zu einem großfor­ matigen, stadtweiten Partizipationsprojekt ein.

Als Gäste begrüßen das Theater renommierte Sänger und Sängerinnen wie Flurina Stucki (Leonore), Ste­ fano La Colla (Don Jose), Dorothea Herbert (Senta), Anthony Clark Evans (Holländer), Sinead Campbell Wallace (Tosca) und Massimo Cavalletti (Scarpia). Die Maifestspiele bringen u.a. Stars wie Elena Tsallagova für „Die Perlenfischer“, Johan Reuter (Hollän­ der), Vida Mikneviciute (Senta) sowie Elisabeth Teige, Tomasz Konieczny und Nicky Spence in „Fidelio“.

Schauspiel:

Das Schauspiel des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden zeigt 13 Premieren, mit 7 Ur­aufführungen und der Wiesbaden-Premiere von Falk Richters gefeierter Uraufführung ,,Die Freiheit einer Frau“ von Edouard Louis vom Deutschen SchauSpielHaus Hamburg.

Wichtige Highlights der neuen Spielzeit sind:
Mit Christina Rasts Premiere „Spiel der Illusionen“ von Pierre Corneille feiert das Staatstheater am Er­öffnungssamstag ein wahres Theater-Spektakel. Am folgenden Tag bringt Ersan Mondtag das Auftragswerk „Double Serpent“ von Sam Max, aktuell eine der span­nendsten Stimmen der amerikanischen Dramatik, zur Uraufführung. Auf der Großen Bühne zeigt der vielfach prämierte Regisseur Stefan Pucher am 12.10. Georg Büchners ,,Woyzeck“. Der spielzeitbegleitenden Frage „Was ist unser Erbe?“ nähert sich am 16.11. die Stückentwicklung „Unser Erbe -Tax meif you can“ von dem dokumentarisch arbei­tenden Theatermacher Helge Schmidt. Zu Beginn 2025 setzt Marie Schleef „ER PUTZT“ von Valeria Gordeev (Ingeborg-Bachmann-Preis 2023) als Gesamtkunstwerk um und Özlem Özgül Dündars Theatertext „an grenzen“ als Statement gegen Rassismus und Diskriminierung zur Uraufführung. In den Internationalen Maifest­ spielen präsentiert Rimini Protokoll ihre neuste Arbeit „FUTUR4 – Dauerthema Leben“ als internationale Koproduktion mit dem HAU, Hebbel am Ufer, dem Theaterfestival Si­biu, Rumänien, und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

Tanz

10 Jahre Hessisches Staatsballett

Bruno Heynderickx, Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts. © Foto Diether von Goddenthow
Bruno Heynderickx, Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts. © Foto Diether von Goddenthow

Unter der Leitung von Ballettdirektor Bruno Heynderickx, geht das Hessische Staatsbal­lett mit seinem 28-köpfigen Ensemble aus 18 Nationen in seine 10. Spielzeit.

Das Jubiläumsjahr wartet mit hochkarätigen Choreografen auf, darunter bekannte Gesichter wie Xie Xin und lmre & Marne van Opstal, die mit dem Doppelabend „Broken Bob“ (AT) den Premierenreigen im November eröffnen. Diesem Doppelschlag folgt im Februar 2025 ein wahres Stückefeuerwerk mit „Chronicles“. In sechs zeitgenössischen Kurzchoreografien sorgen u.a. Liliana Barros, Fran Diaz, Dunja Jocic, David Raymond & Tiffany Tregarthen und Anouk van Dijk für festlich-galaktische Stimmung; begleitet vom Hessischen Staatsorchester Wiesbaden unter der musikalischen Leitung von Al­bert Horne. Mit einer Neubearbeitung der Barockoper „King Arthur“ von Henry Purcell durch den jungen deutschen Choreografen Chris Jäger wird in einem spartenübergrei­fenden Projekt mit dem Musiktheater und Schauspiel die Spielzeit im Juni 2025 fulmi­nant ausgeklungen. Weitere Highlights sind das Kinderstück „Karussell“ von Regina Rossi, das neunte Tanzfestival Rhein-Main im Herbst 2024 sowie eine Tour des Hessi­ schen Staatsballetts mit „Last Work“ von Ohad Naharin u.a. in Frankreich und der Schweiz.

Konzert:

In seiner ersten Spielzeit als Generalmusikdirektor hat Leo McFall Konzert-Programme zusammengestellt, die das reiche Erbe der Orchesterliteratur mit zeitgenössischen Werken kombinieren, aber auch zu neuen Formaten einladen.

McFalls Antrittskonzert ist dem 200. Geburtstag Bedfich Smetanas gewidmet mit einer Aufführung von „Ma vlast“. Es folgen Raritäten wie die 5. Sinfonie von Carl Nielsen, Zeit­genössisches von Unsuk Chin und Charlotte Bray, Bekanntes von Brahms, Mahler, Strauss oder Beethoven. Einen Höhepunkt setzt die Aufführung des Verdi-Requiems bei den Maifestspielen. Das neue Format eines Konzertfests bespielt unter dem Motto „Let’s dance“ das gesamte Haus. Die Sinfoniekonzerte bringen internationale Gäste nach Wiesbaden wie Antje Weithaas, Gerard Korsten, Steven Osborne, Zoi Tsokanou oder Simon Trpceski. Mit dem neuen Format „Mitten im Klang“ lädt GMD Leo McFall das Publikum ein, mitten im Orchester Platz zu nehmen und Brahms‘ 1. Sinfonie in unge­wohnter Perspektive zu erleben. ,,Composer in residence“ 2024 25 ist Dariya Mami­ nova: Sie schreibt ein großes Orchesterwerk, ein neues Musiktheater für Kammerbeset­zung und eröffnet mit einem neugegründeten transkulturellen Ensemble den musikali­schen Dialog zwischen Theater und Stadt.

Junges Staatstheater (JUST):

Die neuen Leiterinnen der Jugendtheater-Sparte "Just": Emel Aydogdu und Anne Tysiak. © Foto Diether von Goddenthow
Die neuen Leiterinnen der Jugendtheater-Sparte „Just“: Emel Aydogdu und Anne Tysiak. © Foto Diether von Goddenthow

Das Junge Staatstheater (JUST) bekommt mit Anne Tysiak und Emel Aydogdu eine neue Leitung und mit der Wartburg eine Spielstätte, die auch als Begegnungsort ver­standen wird. Das JUST-Ensemble aus vier Schauspielern vereint unterschiedliche Perspektiven und Identifikationsmöglichkeiten.

Ziele und Anliegen des JUST-Teams sind es, Theater für die Stadt zu öffnen und als wichtigen Bestandteil kultureller Bildung zu etablieren. Der spartenübergreifende Spielplan für alle Altersgruppen widmet sich Themen wie Generationendialog, Identi­ tät oder gesellschaftlicher Gerechtigkeit und präsentiert Texte wie „Die Werkstatt der Schmetterlinge“ (6+) oder „Das Tagebuch der Anne Frank“ (14+) und Stückentwicklun­gen wie „dokota pokola“ (2+) oder die Stadtrecherche „Hellas am Rhein?“ (13+). Als diesjähriges Familienstück geht „Pinocchio“ (6+) der Frage nach: Was macht einen richtigen Menschen aus? Die Junge Oper „Als wir nicht wussten, wer wir waren“ (10+) ver­bindet die Lebenswelten zweier Generationen. Mit „Wurzel-Baum“ (8+) und Karussell (3+) bieten das JUST und das Hessische Staatsballett Tanz. Es gibt ein umfangreiches Konzert-Programm: ,,Das Flüstern des Meeres“ (6+) im Großen Haus, ,,Mitten im Klang“ (11+) als Sitzkissen-Konzert sowie zwei Kinder-Kammerkonzerte (5+) und das Babykon­zert „Brüderchen, komm tanz mit mir“ (0-3). Das Junge Staatsmusical unter der Leitung von Iris Limbarth wird „Twelfth Night“ und „Fackju Göhte“ zur Premiere bringen. Der Ti­tel Community und Vermittlung bündelt alle Formate zum Mitmachen und Entdecken und ist eine Einladung, das Theater kennenzulernen und mitzugestalten.

Studio:

 Experimentierfeld der nächsten Generation:

Die Spielstätte „Studio“ wird zur Plattform für junge Theaterschaffende. Sie zeigen hier ihre neuesten Kompositionen oder Regiearbeiten:  Die Uraufführung „Fassaden“ von Dariya Maminova (Komposition) und Elli Neubert (Regie) entwickelt einen musiktheatralen Walk, der Oberfläche und Innenleben von Gebäuden wie Gesellschaften in den Fokus nimmt. Die Uraufführung „Judith“ ist ein in­ terdisziplinäres Musiktheater der jungen Regisseurin Giulia Giammona, die im Sommer 2023 bei den Salzburger Festspielen debütierte. Parallel zur „Schöpfung“ im Großen Haus fragt der Regisseur und Bildende Künstler Konrad Amrhein mit „Über die Na­ tur“(UA) im Studio gemeinsam mit Sänger*lnnen und Performer*innen nach einer nicht hierarchischen Ordnung von Mensch und Natur.

Festivals:

PAD Festival: Performing Arts & Digitalität
bis 27. Oktober 2024

Verschiedene Bühnen des Staatstheaters und im Stadtraum Wiesbaden:

Gleich im Oktober 2024 lädt die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste ge­meinsam mit dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden und der Dortmunder Akade­mie für Digitalität ein zum dreitägigen PAD-Festival, einer Plattform für die digitalen Möglichkeiten in den darstellenden Künsten.

Es folgen im Oktober /November das Tanzfestival Rhein Main, im März 2025 die jährli­chen Schultheatertage sowie die Internationalen Maifestspiele 2025.

Das Programm der Festivals wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Informationen: Spielzeitheft 2024 /25

Hessisches Staatstheater, Eingang Großes Haus. © Foto Diether von Goddenthow
Hessisches Staatstheater, Eingang Großes Haus. © Foto Diether von Goddenthow

Der Kartenvorverkauf für alle Premieren der kommenden Spielzeit, für alle Veranstal­tungen im Großen Haus, im Kurhaus sowie für alle Veranstaltungen im September und Oktober 2024 beginnt am 20. Juni 2024.

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