Wiesbadener European Youth Circus zeigt vom 13. bis 16. Oktober 2016 einzigartige Jung-Artisten-Darbietungen

(vli.) Dr. Helmut Müller, Kulturfonds Frankfurt RheinMain; Margaretha Dillinger, Direktorin des Tigerpalasts Frankfurt;  Jörg-Uwe Funk, Leiter des European Circus u. stv. Leiter des Kulturamtes Wiesbaden; Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden; Johnny Klinke, Sprecher der Jury und Leiter des Tigerpalastes Frankfurt.  Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
(vli.) Dr. Helmut Müller, Kulturfonds Frankfurt RheinMain; Margareta Dillinger, Direktorin des Tigerpalasts Frankfurt; Jörg-Uwe Funk, Leiter des European Youth Circus u. stv. Leiter des Kulturamtes Wiesbaden; Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden; Johnny Klinke, Sprecher der Jury und Leiter des Tigerpalastes Frankfurt. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Wenn vom 13. bis 16.Oktober 2016 der European Youth Circus im Herzen Wiesbadens auf dem Dernschen Gelände zu zwei grandiosen Wettbewerbsprogrammen und einer Preisträger-Gala einlädt, öffnet wieder eines der – neben  dem Weltzirkusfestival in Paris und den Festivals in Budapest und Monte Carlo  – renommiertesten Nachwuchsfestivals Europas seine Bühne.
Der Wiesbadener European Youth Circus wird jungen Artisten wieder eine einzigartige Plattform bieten, auf der sie ihr hohes Können unter Beweis stellen und zu Stars der internationalen Zirkus- und Varietébühnen avancieren können.

Die 19jährige Alena Ershova verbindet in perfekter Technik neue Formen der Handstadt-Equilibristik mit Hula-Hoop-Reifen zu einem poetischen Gesamtkunstwerk © Kulturamt der Stadt Wiesbaden
Die 19jährige Alena Ershova verbindet in perfekter Technik neue Formen der Handstand-Equilibristik mit Hula-Hoop-Reifen zu einem poetischen Gesamtkunstwerk © Kulturamt der Stadt Wiesbaden

„Vielleicht das interessanteste Circusnachwuschfestival Europas“

„Als wir, Margareta Dillinger und ich, 1990 als Partner hinzu kamen, habe ich mir nicht träumen lassen, dass der European Youth Circus mal Deutschlands, vielleicht Europas interessantestes Circusnachwuchsfestival wird!“, lobte Tigerpalast-Direktor Johnny Klinke, seit Jahren Sprecher der internationalen Festival-Jury, die kontinuierliche Weiterentwicklung des europäischen Jugend-Circus-Festivals auf der Pressekonferenz. Das European Youth Circus-Festival geht zurück auf das 1987 von dem rumänischen Artisten Joan Dumitru in einer Turnhalle initiierte „Internationale Circus-Festival“.  Das Wiesbadener Kulturamt fungierte zunächst als Partner  und stiegt Jahre später selbst Veranstalter ein.
„Wir kamen 1990 hinzu, und konnten nicht ahnen, welche Welle ausgelöst wird. Wir hatten 1988 den Tigerpalast eröffnet. Wir nannten es die Renaissance des Varietés. Dann gab’s die großen Festivals in Paris, die wirklich innovativ waren, vor allem nach Öffnung des großen Vorhangs als die russischen Artisten kamen“, erinnert sich Klinke an die große zirzensische Aufbrauchstimmung der 90er Jahre von der nicht mehr allzu viel übrig geblieben sei: -„In den letzten Jahren“, so der Tigerpalast-Direktor weiter, “gibt es zirzensischen Stillstand weltweit. Das müssen wir einfach so sagen aus ganz, ganz vielen Gründen. Umso wertvoller ist die Kontinuität, diese Eindeutigkeit und die Leute, die vom ersten Tag an dabei sind, dieses Festival zu veranstalten.“

„Uns interessiert die Zukunft dieser Artisten!“

Andrea Matousek, 17, studiert seit drei Jahren an der Staatlichen Artistenschule Berlin und wird ihre wunderbare Darbietung "Dreaming" zeigen. © Kulturamt der Stadt Wiesbaden
Andrea Matousek, 17, studiert seit drei Jahren an der Staatlichen Artistenschule Berlin und wird ihre wunderbare Darbietung „Dreaming“ zeigen. © Kulturamt der Stadt Wiesbaden

Auch gäbe es, so Klinke, in ganz Europa keine, die Künstler weiterbringende „offene unabhängige internationale Fach-Jury in dieser Form wie in Wiesbaden, die   Artisten  erkläre,  warum sie gewonnen oder verloren haben,  und wie sie sich erfolgreich verbessern könnten. „Das war unsere Idee“, so Johnny Klinke. Das seien „Elemente, die in Wiesbaden entwickelt wurden, inklusive den atmosphärischen Dingen drumherum bis zur Ausstattung mit Direktmusik. Wir haben es auf’s höchste Niveau gebracht!“. Diese Qualität will Klinke unbedingt wahren und noch steigern in einem Moment, „da Europa geistig in der Krise steckt“. Der Frankfurter Tigerpalast-Direktor ist daher gegen eine „qualitätsverwässernde“ Kommerzialisierung des Nachwuchsfestivals, „wenn’s nicht nötig ist“: „Wir wollen kein Größer, Schöner und Höher,“ so Klinke, „sondern über Inhalte gehen, an die die Jugendlichen auch glauben können, dass es da eine Seele, eine Idee in diesem Festival gibt, die anderes ist.“ Dadurch unterscheide sich Wiesbaden von allen anderen Festivals. Es sei vollkommen unabhängig von diesen kommerziellen Einflüssen. Das Circusnachwuchsfestival sei eine kulturelle Stadt-Initiative Wiesbadens mit einem über Jahrzehnte gelebten Team mit dem Tigerpalast und internationalen Juroren und Regisseuren als Co-Operatoren. Das sei wirklich einmalig in Europa.

Die Profis der Auswahlkommission, der Jury, der Regie usw., die hier herkommen, trügen  nicht nur Verantwortung für Ideen und die Zukunft des Festivals, sondern vor allem auch für das berufliche Weiterkommen der jungen Artisten, für deren Perspektiven und Engagements nach dem Festival. „Uns interessiert die Perspektive, die junge Zukunft dieser Artisten und Jugendlichen“, so Johnny Klinke. Er sei derzeit dabei und schlage vor, Ronald Wendorf, den einzigen „staatlichen Ausbilder Deutschlands“ der Schule für Ballett und Artistik in Berlin mit ins Boot zu holen. Es gelte verstärkt herauszufinden, wie und mit welchen Ideen und Perspektiven junge Menschen wieder verstärkt für den Artisten-Beruf motiviert werden könnten.

Die 16jährige Darya begann ihre zirzensische Aktivitäten im Alter von fünf Jahren. Seit der Gründung des Zirkusstudios "Fantazery" ist sie dabei.  © Kulturamt der Stadt Wiesbaden
Die 16jährige Darya begann ihre zirzensische Aktivitäten im Alter von fünf Jahren. Seit der Gründung des Zirkusstudios „Fantazery“ ist sie dabei. © Kulturamt der Stadt Wiesbaden

Idee, Aufbau, Ablauf und Teams
Die Grundidee des European Youth Circus sei seit Anbeginn, „dass wir Nachwuchs-Artisten fördern, dass wir einfach zeigen, was in der Artistik heutzutage Sache ist“, erläutert Jörg Uwe Funk, Leiter des European Youth Circus und stv. Kulturamtsleiter. Das bedeute, so Funk, dass „das Ganze auch einen Wettbewerbs-Charakter hat“. Die Artisten stellen sich vor, aber treten auch gleichzeitig in einen fairen und freundschaftlichen europäischen Wettkampf miteinander. Eine internationale Jury, deren Sprecher Johnny Klinke, Direktor des Tigerpalastes Frankfurt, ist, bewertet die Darbietungen für die Preisvergabe.

Die Preiskategorien
Für die Gewinner winken folgende Preise: in der Gruppe A, der 18- bis 25-Jährigen, in Höhe von 3.000, 1.500 und 1000 Euro, in Gruppe B, der 12- bis 17-Jährigen Jung-Artisten, von 2.000, 1000 und 700 Euro. Darüber hinaus locken noch 10 Sonderpreise vom „Varieté der Zukunft – Preis des Tigerpalastes“ über den „Preis des Wiesbadener Kurier“ bis zum „Ehrenpreis des Verbandes Deutscher Varietétheater“, erklärt Jörg Uwe Funk die Klassifizierungen der Wettbewerbspreise.

Leitungsteam und temporäres Orga-Büro
Jörg-Uwe Funk zur Seite stehen ein Leitungsteam mit: Silke Bolender, Frank Zammert, Michael O. Fechner und Frank Petereit sowie ein temporäres Organisationsbüro vom 9. bis 16. Oktober mit: Jürgen Bach, Viola Dix, Pauf Effenberger, Harald Füllgrap, Clara Holzapfel, Anna Kilian, Peter Kremer, Frederik Malsy, Tristen von Arend und Tom Winter.

Programm der Vielfalt 

Inna Baiak, 15, und ihr Partner Yurii Protsyk, 20,  arbeiten seit sieben Jahren als Duo und konnten bereits etliche Siege in ihrer Laufbahn erringen.  © Kulturamt der Stadt Wiesbaden
Inna Baiak, 15, und ihr Partner Yurii Protsyk, 20, arbeiten seit sieben Jahren als Duo und konnten bereits etliche Siege in ihrer Laufbahn erringen. © Kulturamt der Stadt Wiesbaden

Die Artisten, die aus ganz Europa bereits eine Woche vor der Präsentation ihrer Darbietungen nach Wiesbaden kommen, treten in den beiden Altersgruppen-Wettbewerben „A“ und „B“ an. Beide Wettbewerbe werden zweimal dem Publikum präsentiert, einmal am Vormittag, da kommen vor allem Schulklassen, und einmal am Abend.
Bei jeder Wettbewerbspräsentation zeigen etwa 12 bzw. 13 Jung-Artisten ihre Figuren, wobei die Veranstalter schon bei der Auswahl aus rund 130 Bewerber-Videos neben dem Hauptkriterium „Qualität der Darbietungen“ auf ein breites Figurenspektrum geachtet haben. „Wir wollen Artisten am Trapez, wir wollen Strapaten , Akrobaten, Kontorsonisten, also alles das, was im Spektrum der Artistik möglich ist“, so Funk, der sich freut, ein „wirklich sehr buntes Programm“ wieder anbieten zu können mit Innovationen und neu interpretierten Nummern  wie einer „Rola-Rola – Hula Hoop-Darbietung“.

Gemeinsam eine Gala erarbeiten
Das European Youth Circus-Festival soll jedoch nicht ausschließlich Wettkampf sein. Vielmehr haben die Nachwuchs-Artisten die Aufgabe, gemeinsam eine Galavorstellung zu erarbeiten. Das rundete nicht nur die Sache für die Zuschauer ab, so Funk. Vielmehr würden somit auch das Gemeinschaftsgefühl der Künstler untereinander und die Qualität der Show gefördert werden.

Die Regie für die Galavorführung liegt beim renommierten freien Produzenten und Regisseur Sebastiano Toma, (u.a „Little Big World“, bei den internationalen Maifestspielen im Hessischen Staatstheater Wiesbaden).

Ort und genug Zeit für europäische Jugendbegegnung
Das Wiesbadener European Youth Circus-Festival ist vor allem auch ein  Ort europäischer Jugendbegegnung. Die jungen Leute sind gemeinsam  in zwei Hotels in der Innenstadt untergebracht, was bereits das Miteinander fördert. Das Catering, die Versorgung tagsüber und abends erfolgt  im Kulturforum, wo auch Aufenthaltsräume für gemeinsamen Austausch, Musikmachen usw. zur Verfügung stehen. „Wir möchten, dass die Artisten viel Zeit miteinander verbringen können“, um Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen, Freundschaften zu schließen oder neue berufliche Partnerschaften zu begründen.

Spartenübergreifendes Kinoprogramm „Manege frei – Film ab“ vom 6.09. bis 25.10.2016
Im Vorfeld und im Nachgang flankiert  eine Reihe zirzensischer Filmklassiker in der Caligari Filmbühne und im Murnauer Filmtheater den European Youth Circus.

„Zwischen Himmel und Erde – Ökumenischer Gottesdienst“
Am Sonntag, 16. Oktober 2016, wird es um 11 Uhr wieder einen Ökumenischen Artisten Gottesdienst geben mit dem Motto: „Zwischen Himmel und Erde“. Mitwirkende werden sein: Dr. Martin Mencke, Dekan der Evangelischen Kirchen Wiesbadens. Klaus Nebel, Stadtdekan der Katholischen Kirchen Wiesbadens. Artisten des European Youth Circus und des Wiesbadener Jugendcircus Flambolé sowie der Kinderchor St. Bonifatius unter Leitung und E-Piano-Begleitung von Gabriel Dessauer.

Die Auswahlkommission
Aus 130 Bewerbungen wählte die Auswahlkommission in den vergangenen zwei Jahren 24 Darbietungen aus. Die ausgewählten Künstler werden ihre Figuren in den Wettbewerben und in der gemeinsam erarbeiteten Preisträger-Gala zeigen. Die Auswahl der Varieté- und Zirkus-„Nummern“ erfolgte nach der Qualität der artistischen Darbietungen, der Vielfalt der Disziplin und Repräsentation verschiedener Nationen.

Die Auswahlkommission besteht aus Branchen-Profis  wie:
Arlette Hanson, Direktorin des Wintercircus Martin Hanson, Niederlande;
Cecilia Hedlund-Stanke, Artistin aus Schweden;
Ele Janke, deutsche Artistin;
Peter Kremer, Circus-Experte, u.a. einst im Circus Roncalli u. anderen namhaften Häusern;
Frank Zammert, Kulturamt Wiesbaden, u.a. Jurymitglied bei mehreren Zirkusfestivals, ist seit 1988 von Anfang an dabei und federführend mit der operativen Organisation des European Youth Circus betraut.

Jury
Die hochkarätige, international besetzte Jury beurteilt unter anderem die Qualität, Originalität und Präsentation der Darbietungen. Sie bestimmt nicht nur die Gewinner, sondern gibt jedem Artisten auf Wunsch  fachlich fundiertes Feedback. Dies ist einmalig in Europa und kann helfen, die  Nachwuchskünstler entscheidend voranzubringen.
Zu den Juroren zählen:
Johnny Klinke, Deutschland (Sprecher der Jury), Direktor des Tigerpalastes Frankfurt.
Liz Arratoon, Großbritannien, international tätige Zikuskorrespondentin, u.a. für „The Stage“.
Aurelia Cats, Frankreich, Artistin und Jury-Mitglied der Festivals 2005 in Paris und 2008 in Monte Carlo.
Heinrich Gasser, Schweiz, Direktor des Circus Starlight in Basel, bekannt wurde er als Drahtseilartist (auch mit Motorrad und riskanten Messerwurfnummer auf den Drahtseil);
Oleg Izossimov, Russland, einer der bedeutendsten Handstandakrobaten (arbeitete in den besten Varietés und Zirkussen Europas, etwa im Lido (Paris), Wintergarten (Berlin), Tigerpalast (Frankfurt) usw. Er führte Regie bei mehreren Zirkus- u. Varieté-Shows, 2009 Juror beim Weltzirkusfestival Paris.
Teresa Ricou, Portugal, Zirkusartistin, ausgebildet in mehreren europäischen Zirkusschulen, schuf 1980 den berühmten Clown-Charakter „Tété“.
Lisa Rinne, Deutschland, Luftartistin am Trapez und an der Strickleiter, 2011 Bachelor in Circus und Performance Art an der ACaPA Tilburg, Holland. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Zirkus-Festivals.

Musik – European Youth Circus Orchestra
Für den „guten Ton“ bei allen Vorstellungen wird das European Youth Circus Orchestra sorgen. Die Musiker sind erfahren und in verschiedenen Städten, Bands, Projekten und Genres unterwegs:
Fabian Berghofer, Bass. Micheal Hummel, Trompete. Jens Hunsten, Saxophon. Stefan Kowollik, Gitarre. Till Krause, Posaune. Axel Pape, Schlagzeug. Harald Rutar, Keyboard.

Technik-Team
Eine besondere Verantwortung zum Gelingen bei Aufbau, Light, Sound und Gerätestellung fällt dem Technik-Team zu.  Redek Cadil, Vincent van Lent, Wouter Scholman und Jasper Baan-Hofmann, das Technik-Team des European Youth Circussind in all diesen veranstaltungstechnischen Fragen der Zirkuswelt erfahren und erprobt.

Veranstaltungs-Termine und Preise im Überblick:
Dank einer Kooperation mit André Sarrasani , Dresden, kann der European Youth Circus das Sarrasani-Circus-Zelt nutzen. Foto-Collage: Diether v. Goddenthow
Dank einer Kooperation mit André Sarrasani , Dresden, kann der European Youth Circus das Sarrasani-Circus-Zelt nutzen. Foto-Collage: Atelier-goddenthow

Karten für Erwachsene zwischen 13 und 38 Euro, für Kinder zwischen 8 und 23 Euro.

Donnerstag, 13.Oktober:
10 Uhr Wettbewerb A (12- bis 17jährige)
19 Uhr Wettbewerb B (18- bis 25jährige)

Freitag, 14. Oktober
10 Uhr Wettbewerb B (18- bis 25jährige)
19 Uhr Wettbewerb A (12- bis 17jährige)
Termine und Preise:
Samstag, 15. Oktober
19 Uhr Galavorstellung der Preisträger mit Verkündung der Preisträger

Sonntag, 16.Oktober
11 Uhr Ökumenischer Gottesdienst „Zwischen Himmel und Erde“
19 Uhr Galavorstellung der Preisträger

Ort: Sarrasani-Zirkuszelt auf dem Dernschen Geländer hinter dem Rathaus

Tickets für die Veranstaltungen des European Youth Circus sind ab Montag, 1. August, 2016 bei der Tourist-Information am Marktplatz 1 erhältlich.