ffm. Am Mittwoch, 11. September, wird der Philosophin Seyla Benhabib der Theodor W. Adorno-Preis 2024 überreicht. Die Stadt Frankfurt ehrt damit eine angesehen und weltweit rezipierte Denkerin in der Tradition der kritischen Theorie der „Frankfurter Schule“. Die feierliche Preisverleihung in der Paulskirche beginnt um 20 Uhr. Im Namen der Stadt Frankfurt am Main begrüßt Oberbürgermeister Mike Josef. Die Laudatio hält der Historiker Martin Jay, emeritierter Professor an der University of California, Berkeley. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Mitgliedern des Ensemble Modern mit Stücken von Ruth Crawford Seeger. Im Anschluss wird zu einem Umtrunk geladen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten eine für zwei Personen gültige Einlasskarte unter Vorlage eines Personalausweises in der Bürgerberatung in der neuen Altstadt, Hinter dem Lämmchen 6. Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr. Die Karten liegen dort ab sofort und noch bis einschließlich Dienstag, 10. September, aus. Der Eintritt ist frei.
Benhabib wurde 1950 in Istanbul geboren und studierte unter anderem an der Brandeis University und in Yale, wo sie 1977 mit einer Arbeit zu Hegels Rechtsphilosophie promovierte. Sie hatte Assistenzprofessuren in Yale und Boston sowie Professuren in Harvard und an der New School for Social Research in New York inne, bevor sie 2001 als Eugene Meyer Professor of Political Science and Philosophy an der Yale University berufen wurde. Nach ihrer Emeritierung ist sie weiter als Senior Research Scholar an der Columbia Law School tätig. Sie wurde vielfach ausgezeichnet. Zahlreiche ihrer Werke sind auch in deutscher Übersetzung erschienen, darunter Selbst im Kontext (1995), Hannah Arendt. Die melancholische Denkerin der Moderne (1998), Die Rechte der Anderen (2008), Kosmopolitismus ohne Illusionen: Menschenrechte in unruhigen Zeiten (2016) und Kosmopolitismus im Wandel. Zwischen Demos, Kosmos und Globus (2024).
Der Theodor W. Adorno-Preis erinnert an den Philosophen und Kunstkritiker Theodor W. Adorno (1903-1969), einem der Hauptvertreter der Frankfurter Schule und Mitbegründer der Kritischen Theorie. Die Auszeichnung wird alle drei Jahre in Anerkennung für hervorragende Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film verliehen und ist mit 50.000 Euro dotiert. Vorherige Preisträgerinnen und Preisträger waren Klaus Theweleit (2021), Margarethe von Trotta (2018), Georges Didi-Huberman (2015) und Judith Butler (2012). Der erste Preisträger war im Jahr 1977 der Soziologe Norbert Elias.