Tag des offenen Denkmals 2018: „Denkmaltag Rheinland-Pfalz“ feiert Premiere

Die Burg Pfalzgrafenstein, auch die Pfalz bei Kaub genannt, wurde von Ludwig dem Bayern, dem Pfalzgrafen bei Rhein und späteren römisch-deutschen König und Kaiser, im Rhein bei Kaub als eine Zollburg errichtet. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Burg Pfalzgrafenstein, auch die Pfalz bei Kaub genannt, wurde von Ludwig dem Bayern, dem Pfalzgrafen bei Rhein und späteren römisch-deutschen König und Kaiser, im Rhein bei Kaub als eine Zollburg errichtet. © Foto: Diether v. Goddenthow

Passend zum Europäischen Kulturerbejahr steht der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“. Am Sonntag, 9. September, können sich die Besucherinnen und Besucher auf Spurensuche in Rheinland-Pfalz begeben und einzigartige Orte besichtigen. Mit dem „Denkmaltag Rheinland-Pfalz“ beteiligt sich in diesem Jahr erstmalig die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) mit einem eigenen Programm an der bundesweiten Veranstaltung, die in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum feiert. „Der ‚Tag des offenen Denkmals‘ ist eine Erfolgsgeschichte. Seit 25 Jahren lockt die Veranstaltung tausende Menschen zu historischen Orten in Rheinland-Pfalz. An diesem Tag werden nicht nur unsere geschichtsträchtigen Kulturgüter gebührend in Szene gesetzt, sondern zugleich ein Bewusstsein für unser kulturelles Erbe vermittelt und dafür, was nötig ist, um die große Bandbreite an Kulturgütern zu erhalten. Mit dem erstmaligen Beitrag der GDKE, dem ´Denkmaltag Rheinland-Pfalz‘, setzen wir in diesem Jahr neue Akzente, die die erfolgreiche Tradition des ´Tags des offenen Denkmals‘ absolut bereichern werden“, ist sich Kulturminister Konrad Wolf sicher, der heute zusammen mit Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE, sowie Dr. Markus Fritz-von Preuschen, stellvertretender Landeskonservator, das Programm zum Tag des offenen Denkmals im Landesmuseum Mainz der GDKE vorstellte.

Die Auftaktveranstaltung zum „Denkmaltag Rheinland-Pfalz“ am „Tag des offenen Denkmals“ findet im feierlichen Rahmen am 9. September auf dem Hambacher Schloss statt, das als eine von vier deutschen Stätten das Europäische Kulturerbesiegel trägt. Für die musikalische Begleitung sorgt die Combo der „Phoenix Foundation“ des Landesjugendjazzorchesters Rheinland-Pfalz.

„Der ´Denkmaltag Rheinland-Pfalz‘ am ´Tag des offenen Denkmals‘ ist ein besonderes Angebot für alle Kultur- und Geschichtsliebhaber. An diesem Tag beleuchten Experten der GDKE das einzigartige kulturelle Erbe unserer Region aus verschiedenen Blickwinkeln, geben tiefe Einblicke in die Arbeit und die Projekte der Landesdenkmalpflege und zeigen zugleich die enorme geschichtliche Bedeutung von Rheinland-Pfalz als Grenzland, das Menschen und Kulturen bis heute miteinander verbindet“, so Generaldirektor Thomas Metz. Und der stellvertretende Landeskonservator Dr. Markus Fritz-von Preuschen ergänzt: „Die Referenten der GDKE bieten an diesem Tag gemeinsam mit Eigentümern und ehrenamtlichen Aktiven Führungen durch ausgewählte Kulturdenkmäler an. Dabei stehen historische Bauten im Mittelpunkt, die einen Bezug zum Motto ´Entdecken, was uns verbindet´ haben und zugleich von der Direktion Landesdenkmalpflege fachlich betreut werden“.

Die GDKE tritt am 9. September auch als Denkmaleigentümer auf. So bietet die Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer eine Reihe von kostenfreien Veranstaltungen an, unter anderem eine Bunkerführung auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz, einen Vortrag zur preußischen optischen Telegraphenlinie zwischen Berlin und Koblenz sowie weitere Führungen durch die Matthiaskapelle in Kobern-Gondorf und durch die Burgen Nassau und Pfalzgrafenstein.

Der Tag des offenen Denkmals 2018, an dem sich über 350 Objekte beteiligen, bietet den Besuchern die Gelegenheit, bislang verborgene Facetten von Denkmälern zu entdecken, sie als verbindende Elemente zwischen Regionen, Kulturen und Menschen kennenzulernen und gleichzeitig zu erfahren, welche internationalen Einflüsse und Beziehungen die Region bis heute prägen.

Die Kulturdenkmäler, die sich in diesem Jahr an der bundesweiten Veranstaltung beteiligen, greifen das Motto „Entdecken, was uns verbindet“ aus verschiedenen Blickrichtungen auf. So gibt es Bauten, die wortwörtlich verbinden, so wie Brücken, Tunnel oder Eisenbahnstrecken. Zudem gibt es Bauwerke, die aufgrund ihrer geografischen Lage, ihrer Bekanntheit oder aufgrund ihrer immensen Bedeutung Menschen seit Jahrhunderten miteinander verbinden. Das trifft beispielsweise auf kleine Pfarrkirchen ebenso zu wie auf den Mainzer Dom. Aber auch profane Architektur wie die Porta Nigra in Trier kann zum Symbol einer ganzen Stadt werden. Darüber hinaus thematisiert der „Tag des offenen Denkmals“ 2018 auch die Verbindungen, die Menschen untereinander über politische und kulturelle Grenzen hinweg pflegen. Handwerker und Fachkräfte, die auch in früheren Zeiten aus ganz Europa angeworben wurden, brachten neue Techniken und architektonische Herangehensweisen mit. So weisen zahlreiche Bauten im Grenzland Rheinland-Pfalz eine Vielzahl an internationalen Einflüssen auf. Die Oppenheimer Katharinenkirche beispielsweise besitzt Elemente aus der französischen Gotik, das Schloss Malberg in der Eifel ist italienisch geprägt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt eine Liste mit den teilnehmenden Denkmälern heraus, die wichtige Informationen sowie sämtliche Angebote beinhaltet.

Der Tag des offenen Denkmals findet 2018 bundesweit bereits zum 25. Mal statt. 1993 wurde der Aktionstag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgerufen. Rheinland-Pfalz beteiligt sich bereits seit 1992 an den European Heritage Days.

Weitere Informationen: https://tag-des-offenen-denkmals.de/laender/rp/
Führungen am Denkmaltag Rheinland-Pfalz
Experten der GDKE stellen ausgewählte Kulturdenkmäler vor

Blüchermuseum in Kaub. © Foto: Diether v. Goddenthow
Blüchermuseum in Kaub.
© Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem „Denkmaltag Rheinland-Pfalz“ beteiligt sich die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in diesem Jahr mit einem eigenen Programm am Tag des offenen Denkmals. Die GDKE-Direktion Landesdenkmalpflege bietet am 9. September gemeinsam mit Eigentümern und ehrenamtlichen Helfern fünf kostenfreie Führungen durch ausgewählte Kulturdenkmäler an, die einen Bezug zum diesjährigen Motto „Entdecken, was uns verbindet“ haben. Bei den Expertenführungen vor Ort tauchen die Besucher in die Geschichte bedeutender Denkmäler ein, erfahren mehr über die bewegte Geschichte von Rheinland-Pfalz und erhalten zugleich Einblicke in die Arbeit und in aktuelle Projekte der Landesdenkmalpflege.

So stellt die Landeskonservatorin Dr. Roswitha Kaiser das Stadttheater Koblenz vor, das 1787 erbaut wurde und eines der frühesten Bürgertheater Deutschlands ist. Seine Entstehungsund Entwicklungsgeschichte zeugt von vielfachen kulturellen Einflüssen aus europäischen Nachbarländern. Die Führungen von Dr. Kaiser finden um 11 und 16 Uhr statt. In Mainz führt Dr. Markus Fritz-von Preuschen, stellvertretender Landeskonservator, durch den Erthaler Hof. Der Barockbau wurde im 18. Jahrhundert errichtet, war 1816 Schauplatz der Geburtsstunde Rheinhessens und dient heute als Sitz der GDKE. Bei der Führung, die um 15.30 Uhr und 16.30 Uhr angeboten wird, bietet sich den Besuchern die seltene Möglichkeit, die historischen Räume des einstigen Adelshofs zu besichtigen. In Neustadt an der Weinstraße widmet sich Dr. Georg Peter Karn, Leiter des Bereichs Weiterbildung und Vermittlung, zusammen mit Sabine Groß vom Finanzministerium und Kollegen aus der Direktion Landesarchäologie dem Hambacher Schloss, dem Austragungsort der Auftaktveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals 2018. Die im 11. Jahrhundert als Reichsburg gegründete und im 12. Jahrhundert durch die Bischöfe von Speyer ausgebaute Anlage gilt seit dem Hambacher Fest 1832 als „Wiege der deutschen Demokratie“. Das Kulturdenkmal wurde 1688 zerstört, ab 1844 durch den Kronprinz Maximilian von Bayern teilweise wieder aufgebaut und zwischen 1979 und 1982 schließlich vollständig restauriert und zur Veranstaltungs- und Dokumentationsstätte umgebaut. Zwischen 2005 und 2014 folgten zeitgemäße bauliche Ergänzungen. Die Führung findet am 9. September um 13 Uhr statt.

In Kaub im Rhein-Lahn-Landkreis steht beim Denkmaltag Rheinland-Pfalz das BlücherMuseum im Fokus. Dr. Alexandra Fink und Claudia Gerner-Beuerle, die an der Instandsetzung des ehemaligen Gasthauses beteiligt waren, stellen die einzigartige bauzeitliche Innenausstattung vor und berichten von der Restaurierung der handgemalten Leinwand- und Papiertapeten, die bei der Errichtung des Barockbaus 1780 entstanden sind. Berühmt wurde das heutige Museum als Herberge für den Generalfeldmarschall Leberecht von Blücher während des Rheinübergangs der preußischen Truppen 1813/1814. Die Führung findet um 10, 11, 12 und 13.30 Uhr statt. Die Burg Lissingen in Gerolstein in der Eifel zählt zu den aktuellen Projekten der Direktion Landesdenkmalpflege. Die ehemalige Wasserburg, die unter anderem Elemente des Mittelalters, der Renaissance und des Barock aufweist, wird derzeit saniert. Dr. Christian Schuler-Beigang, der das Projekt seitens der Landesdenkmalpflege betreut, wird durch die Unterburg führen. Die Burganlage ist nicht barrierefrei.

Desweiteren stehen, betreut durch die GDKE-Direktion Burgen Schlösser Altertümer, folgende Kulturdenkmäler an diesem Tag im Fokus: die Burgruine Sporkenburg in Eitelborn, die Burg Schwalbach, Burg Pfalzgrafenstein in Kaub, Lotsenhaus Kaub, die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz, die Burg Nassau, die Matthias-Kapelle in Kobern-Gondorf und die Porta Nigra in Trier.

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