Stadtmuseum feiert am 10. September ersten Geburtstag mit „Tag der offenen Tür“

Eingang des Stadtmuseums im historischen Marktkeller unter dem Dernschen Gelände. Foto: Diether v. Goddenthow
Eingang des Stadtmuseums im historischen Marktkeller am Dernschen Gelände. Foto: Diether v. Goddenthow

Am Wochenende 9. bis 11. September des vergangenen Jahres wurde in Wiesbaden das „sam-Stadtmuseum am Markt“ eröffnet. Daran erinnert das „sam“ in diesem Jahr mit einem „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 10. September. Bei freiem Eintritt können die Besucherinnen und Besucher nicht nur die laufenden Ausstellungen kennenlernen, sondern erleben ein Programm für Jung und Alt, das gezielte Veranstaltungen im historischen Marktkeller beinhaltet.

Schon der Rahmen scheint gut gewählt: Am 10. September wird national der „Tag des offenen Denkmals“ gefeiert. Seit mehreren Jahren findet deshalb auf dem Dernschen Gelände und dem Schlossplatz der „Tag des rollenden Kulturguts“ statt. Oldtimerfreunde präsentieren rund um das Wiesbadener Rathaus ihre schönsten und ältesten Fahrzeuge. In direkter Nachbarschaft hatte bereits im letzten Jahr das „sam-Stadtmuseum am Markt“ ebenfalls den Denkmal-Tag mit einem Familientag gefeiert – und war von über 2000 Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern besucht worden.

sna-schatzkammerDas Motto des diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“ lautet „Macht und Pracht“. Zu beidem hat der Marktkeller einiges zu bieten: Die Sonderausstellung „Görlitz – Wiederauferstehung eines Denkmals“ präsentiert in den Bildern des Dresdner Fotografen Professor Jörg Schöner die ganze Pracht der Renaissance- und Barockstadt an der Neiße, dem größten zusammenhängenden Denkmalgebiet in Deutschland. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. September im Stadtmuseum zu sehen.

Was das Thema „Macht“ angeht, so nimmt das Team des Stadtmuseums die Römische Geschichte der hessischen Landeshauptstadt in den Fokus und hat sich dabei Unterstützung geholt: Der ausgebildete Limes-Cicerone Marcus Resch wird sich dem Thema „Macht und Pracht bei den Römern“ zuwenden. Am 10. September wird er ab 11 Uhr im sam sein und die Fragen der Besucher beantworten. Vorführungen zu seinem Thema finden um 12 und um 14 Uhr an seinem Stand statt. Was erwartet die Besucher? Macht bedeutet auch, heilen zu können, also den Segen der Götter auf seiner Seite zu wissen. Wie in Wiesbaden viele Weihesteine belegen, war Aquae Mattiacorum ein Zentrum der römischen Medizin in der germanischen Provinz. Aber wie sah die römische Medizin aus im Vergleich mit der normalen antiken Welt? Wo lagen ihre Vorteile, ihre Organisation und ihre Wurzeln? Was von ihr konnte sich in die Gegenwart retten und was ging verloren? Diesen Fragen wird in den Vorträgen auf den Zahn gefühlt.

Und für Diejenigen, die etwas mehr zum Thema „Macht und Herrschaft“ in Wiesbaden wissen wollen bietet Museumspädagogin Sabine Weber um 15.30 Uhr eine Führung zum Thema an. Die Tour geht quer durch alle zeitgeschichtlichen Epochen unserer Stadt. Ob römische Prunkdolchscheide, der spätmittelalterliche Wappenstein, die hölzerne Stadtkasse mit enormen Ausmaßen – jedes Objekt hat seinen Betrachtern eine Menge zu erzählen.

Übrigens wurden das „sam-Stadtmuseum am Markt“ und seine Gestalterinnen für die Ausstellung „Wiesbadens Lieblingsstücke“ erst jüngst als eine der Gewinner des „iconic award“ 2017 ausgezeichnet. Das „sam“ ist nun sogar nominiert für den „Deutschen Design Preis“ 2017. Wer also bis jetzt keine Zeit hatte, das Stadtmuseum im historischen Marktkeller zu besuchen, kann das am 10. September gut nachholen.