Es war das Kammer-Highlight des Jahres. Über 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur feierten bei herrlichem Wetter am 28.08.2024 auf Einladung der Architektenkammer Rheinland-Pfalz im Zentrum Baukultur mit zahlreichen Ehrengästen, darunter Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Landtagspräsident Hendrik Hering, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und zahlreiche Landtagsabgeordnete, das Politische Sommerfest der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. In ihren Grußworten hoben der neue Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Landtagspräsident Hendrik Hering die Bedeutung des Berufsstandes und des Bauens in Rheinland-Pfalz hervor. Kammerpräsident Joachim Rind appellierte, Prozesse im Planen und Bauen zu optimieren, Infrastrukturen zu sichern und auszubauen, um qualitätsvolle Orte zu schaffen.
Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, führte bei seiner Begrüßung in den Abend ein und unterstrich die starke Stimme der Kammer beim konstruktiven Austausch mit der Politik. Er wolle gar keine Meckerrede halten, aber einen, vielfach in der allgemeinen Diskussion übersehenen Punkt wolle er aufgreifen, nämlich die Bedeutung von funktionierender Infrastruktur vor dem Hintergrund der Transformation im Bauwesen, so Rind. Dabei zitierte der Kammer-Präsident aus dem aktuellen Baukulturbericht der Bundesstiftung Baukultur die beiden Kernbotschaften: „Mit Infrastrukturen Orte baukultureller Schönheit schaffen!“ sowie „Leistungsfähige Infrastrukturen sind die Basis für gleichwertige, gute Lebensverhältnisse und die Grundlage unserer Demokratie“. Im Paradigmenwechsel vom Neubau zur neuen Umbaukultur“ sieht Rind „echte Chancen für Klima- und Ressourcenschutz“. „Für Baukultur in allen Facetten und auf allen Ebenen zu werben“ sei der Auftrag der Architektenkammer. Was ist aber gutes Bauen? Was ist Baukultur? Der Kammerpräsident definierte es nach Vitruv: „das Beständige, das Nachhaltige, das Nützliche und das Schöne“.
Der Präsident des Landtags, Hendrik Hering, betonte, dass Bauen so oft wie möglich Umbauen und nicht neu bauen bedeuten müsse. „Das klimafreundliche Bauen im Bestand muss dann auch zur günstigsten Option werden.“ Und dabei gelte es, auch schneller zu bauen mit weniger Ressourcenverschwendung und mit weniger Bürokratieaufwand. Dafür brauche es Mut, Kreativität und Verantwortungsbereitschaft auf allen Ebenen. Das Ziel formulierte Hering ganz klar: „Wir brauchen schließlich auch schneller bezahlbare Wohnungen.“
Ministerpräsident Alexander Schweitzer wies darauf hin, wie wichtig es angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt sei, das Bauen zu erleichtern und die Baukosten zu senken: „Mit der Änderung der Landesbauordnung setzt Rheinland-Pfalz als eines der ersten Bundesländer die Beschlüsse der Bauministerkonferenz um und den Kurs der vergangenen Jahre fort.“ Der Ministerpräsident betonte zudem, dass die Digitalisierung der Verwaltung ein wichtiges Anliegen der Landesregierung sei. „Da der Wohnungsbau vor großen Herausforderungen steht, ist ein schnelleres und flexibleres Baugenehmigungsverfahren notwendig. Wir unterstützen daher den digitalen Bauantrag und freuen uns sehr, dass die Stadt Trier als erste Pilotkommune auf einem erfolgreichen Weg ist.“ Einen großen Dank richtete Ministerpräsident Alexander Schweitzer an die Architektenkammer für die gute Zusammenarbeit. „Ohne das langjährige Zusammenwirken, wie zum Beispiel im Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen, wären viele unserer Erfolge im Baubereich nicht möglich gewesen!“, so der Ministerpräsident.
Es gab an diesem Abend noch viele weitere dringliche Themen von Bürokratieabbau bis Nachwuchs-Sicherung: Diese wurden beim anschließend Get-together in kleineren Runden und entspannter Atmosphäre mit Livemusik, kühlen Getränken und kulinarischen Köstlichkeiten lebhaft diskutiert.