
Während einer Feierstunde überreichte gestern Abend Axel Imholz, Wiesbadener Kulturdezernent, im Kulturforum den mit 10 000 Euro dotierten diesjährigen Literaturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden an Dirk von Lowtzow, Autor, Komponist und Frontmann der Rockband „Tocotronic“. Sichtlich gerührt bedankte sich von Lowtzow herzlich, las anschließend Auszüge aus seinem autobiographischen Werk „Aus dem Dachsbau“ und spielte auf der Gitarre unter anderem den Song „Nie wieder Krieg“ des gleichnamigen Tocotronic-Albums aus dem Jahre 2018.

Die Journalistin und Literaturkritikerin Mara Delius (Literarische Welt, Die Welt) hielt die Laudatio. Gemeinsam mit dem Journalisten Andreas Platthaus (FAZ) sowie die Literaturkritikerin und Moderatorin Insa Wilke (u.a. SZ) gehörte Mara Delius der Jury des Wiesbadener Literaturpreises an.
Axel Imholz, ein großer Tocotronic-Fan, freute sich sehr, dass die Wahl des diesjährigen intermedialen Literaturpreises auf Dirk von Lowtzow fiel, versicherte aber, dass die Entscheidung allein die Angelegenheit der Fach-Jury gewesen sei. Seit 2020 zeichne die Fachjury biennal Autorinnen und Autoren aus, die in ihren Werken intermedial arbeiten und Bezüge zu anderen Künsten, Medien oder Diskursen herstellen, so Imholz. Diesem Gedanken folgend sei Dirk von Lowtzows literarisches Debüt „Aus dem Dachsbau“ selbst wie ein Konzeptalbum gearbeitet, wobei er „die Prägnanz und Originalität seiner Songtexte hier in Prosa transponiert, ohne aber die charakteristische Wortspielerei der Lieder zu imitieren“, heißt es in der Begründung der Jury, die der Kulturdezerent verlas.

Dirk von Lowtzow wurde 1971 in Offenburg geboren und gründete 1993 gemeinsam mit zwei Kommilitonen die Band „Tocotronic“. Bereits mit dem ersten Album „Digital ist besser“ (1995) gelang der Durchbruch, bis heute erschienen 12 weitere Alben. Er komponiert zudem Theater- und Filmmusiken und interpretiert literarische Texte für Hörbücher.