Literarisches Symposion „Europa: Mythos oder Vision – Wo stehen wir 25 Jahre nach der Wiedervereinigung?“

Veranstaltungskalender Literaturhaus Wiesbaden

Literarisches Symposion „Europa: Mythos oder Vision – Wo
stehen wir 25 Jahre nach der Wiedervereinigung?“

Anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung findet in der Landeshauptstadt Wiesbaden die „Woche der Freiheit“ mit zahlreichen kulturellen Aktivitäten statt. Das Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, beschäftigt sich mit Unterstützung vom Kulturfond Frankfurt RheinMain am Sonntag, 27. September, 14 Uhr, in dem Symposion „Europa: Mythos oder Vision?“ mit der Frage nach der Bedeutung Europas.

Eingeladen sind vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler und Autoren aus Österreich, Schweden, Ungarn und Deutschland: Philipp Ther, Aris Fioretes, György Dalos und Ingo Schulze. Die Moderation übernimmt Jenny Friedrich-Freksa vom Institut für Auslandsbeziehungen in Berlin.

Die Sehnsucht nach Freiheit war der Auslöser dafür, dass in Europa Mauern und Grenzen verschwunden sind. Die Idee einer Europäischen Union erlebte einen enormen Aufschwung, doch im Jahr 2015 steht die EU vor der größten Krise seit ihrem Bestehen. Die hohen Staatsverschuldungen in Griechenland, Spanien, Italien oder Portugal, aber auch die Frage, wie Europa sich politisch in Konflikten gegenüber der Ukraine oder Russland verhält, stellt die Solidarität der Mitgliedstaaten vor eine Bewährungsprobe.

Philipp Ther beginnt um 14 Uhr mit einem Vortrag zum Thema „Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent – Eine Geschichte des neoliberalen Europa“, worauf im Anschluss György Dalos aus „Der Fall des Ökonomen“ liest. Ingo Schulze stellt aus dem Sammelband „Orangen und Engel“ die Kurzgeschichte „Sie haben ihr Ziel erreicht“ vor und Aris Fioretes liest Passagen aus seinem Roman „Der letzte Grieche“. Anschließend findet gegen 18.45 Uhr eine Podiumsgespräch mit den Autoren statt, bei welchem die Leitfrage „Europa: Mythos oder Vision? Wo stehen wir 25 Jahre nach der Wiedervereinigung?“ diskutiert werden soll.

Die Karten für die Veranstaltung kosten zehn, ermäßigt sieben Euro und können unter der Telefonnummer 0611 3415837 oder der E-Mail-Adresse literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de vorbestellt werden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter
http://www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Hintergrund:
Philipp Ther wurde 1967 geboren und ist Professor am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. 2015 wurde der Historiker mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse für „Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent“ ausgezeichnet.

György Dalos wurde 1943 in Budapest geboren und ist freier Autor und Historiker. 1995 wurde er mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet; 2010 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

Der schwedische Schriftsteller Aris Fioretos wurde 1960 in Göteborg geboren und ist griechisch-österreichischer Herkunft. Von ihm erschien 2011 auf Deutsch der Bestsellerroman „Der letzte Grieche“, für den er unter anderem mit dem Literaturpreis der SWR-Bestenliste 2011 ausgezeichnet wurde.

Der 1962 in Dresden geborene Ingo Schulze studierte Klassische Philologie in Jena. 2007 wurde er für seinen Erzählungsband „Handy“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Mit seinem 2008 erschienen Roman „Adam und Evelyn“ war er erneut
für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Jenny Friedrich-Freksa wurde 1974 in Berlin geboren und studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste Berlin. Nach Auslandsaufenthalten in Paris, Genf und Rom arbeitete sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München. Seit 2005 ist sie Chefredakteurin der Zeitschrift „Kulturaustausch“, einer Publikation des Instituts für Auslandsbeziehungen in Berlin.