Dreikönigssingen 2017: 40 junge Sternsinger bringen Segen in die Hessische Staatskanzlei

40 Sternsinger in der Hessischen Staatskanzlei aus der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gallus in Flörsheim-Weilbach (Bistum Limburg), der Katholischen Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) mit  dem  Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (mitte) u. Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer (rechts). Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
40 Sternsinger in der Hessischen Staatskanzlei aus der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gallus in Flörsheim-Weilbach (Bistum Limburg), der Katholischen Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (mitte) u. Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer (rechts). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

40 junge Sternsinger bringen Segen in die Hessische Staatskanzlei
Ministerpräsident Volker Bouffier: „Mit großem ehrenamtlichen Einsatz sorgen kleine Könige für ganz besondere Freude hier und in der Welt“

Eine Sternensingerin bringt den Segen „20*C+M+B+17“ über die Eingangspforte der Staatskanzlei an. Foto: Diether v. Goddenthow
Eine Sternensingerin bringt den Segen „20*C+M+B+17“ hoch oben über die Eingangspforte der Staatskanzlei an. Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, haben 40 Sternsinger des Bundes der Deutschen katholischen Jugend Hessen (BDKJ) in der Regierungszentrale empfangen. „Diesen Mädchen und Jungen sind bereits in jungen Jahren die Notlagen von gleichaltrigen Kindern in der Welt bewusst. Mit viel Empathie und Mitmenschlichkeit versuchen sie Not zu lindern. Durch ihre Spendenaktion erinnern sie eindrucksvoll daran, welch schwerwiegende negative Folgen die Veränderungen des Weltklimas für Menschen haben können. Mit ihrem großen ehrenamtlichen Einsatz sorgen die kleinen Könige für konkrete Hilfe in den zahlreichen Projekten und bringen damit nicht nur hier in ihren hessischen Gemeinden, sondern auch den Kindern in vielen Ländern der Erde eine ganz besondere Freude und Unterstützung“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Sterensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Sterensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Die „Heiligen Drei Könige“ aus den drei hessischen Bistümern Limburg, Fulda und Mainz brachten den Segen des neugeborenen Christuskindes beim traditionellen Dreikönigssingen in die Staatskanzlei in Wiesbaden. Ministerpräsident Bouffier und Staatskanzleichef Wintermeyer dankten den Mädchen und Jungen aus der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gallus in Flörsheim-Weilbach (Bistum Limburg), der Katholischen Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) mit einer Geldspende, die der Aktion Dreikönigssingen 2017 zugutekommt.

Sternensinger Katholischen der Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Sternensinger Katholischen der Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

„Durch das Engagement junger Menschen hat sich der alte Brauch des Dreikönigssingens zur größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Sie beweisen seit mehreren Jahrzehnten, dass man mit Glauben, Nächstenliebe und Gaben – und seien sie noch so klein – viel Gutes in der Welt bewirken kann“, so der Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer.

Sternensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Sternensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Zum 59. Mal sind die Sternsinger rund um den Dreikönigstag bundesweit unterwegs. „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“ heißt das Leitwort der diesjährigen Aktion, bei der in allen deutschen Bistümern Kinder und Jugendliche, als Heilige Drei Könige gekleidet, von Tür zu Tür ziehen. Mit ihrem Motto machen die Sternsinger gemeinsam mit den Trägern der Aktion – dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – auf die Folgen des weltweiten Klimawandels aufmerksam.

Bei ihrer letzten Aktion sammelten die Mädchen und Jungen zum Jahresbeginn 2016 rund
46,2 Millionen Euro. Rund 330.000 Sternsinger und ihre etwa 90.000 Begleiter in über 10.000 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten beteiligen sich bundesweit bei der im Jahre 1959 gegründeten weltweit größten Solidaritätskampagne. Mit den gesammelten Spenden können die Sternsinger rund 1.500 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützen.

Weitere Informationen zur Aktion des Dreikönigsingens 2017  „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“!

Ignatz Bubis Preis an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in der Paulskirche verliehen

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zusammen mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zusammen mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

(kus) Die Stadt Frankfurt hat am Dienstag, 10. Januar, den Ignatz Bubis-Preis an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verliehen.

In der Begründung heißt es: „Bundesminister Dr. h.c. Frank-Walter Steinmeier trägt mit seinem Eintreten für Menschenrechte, Freiheit und Gerechtigkeit und seinem vorbildlichen Wirken für die internationale Völkerverständigung zum Erhalt und zum weiteren Aufbau einer friedlichen Welt mit Offenheit und Toleranz bei und führt damit das Lebenswerk von Ignatz Bubis fort.“

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bei seiner Dankesrede. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bei seiner Dankesrede. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte: „Ignatz Bubis hat unsere Bundesrepublik und das friedliche Zusammenleben der Religionen in unserem Land entscheidend mitgestaltet. Frank-Walter Steinmeier steht in dieser Tradition bundesrepublikanischer Außen- und Sicherheitspolitik. Er setzt auf Verständigung und Dialog. Militärischem Säbelrasseln stellt er die Idee einer neuen Abrüstungsinitiative entgegen. Sein Nein zum Irak-Krieg war zentral. Sein Blick für die Globalisierung und sozialen Neuordnung unserer Welt ist zukunftsweisend. In dieser Tradition steht auch Ignatz Bubis. Übermorgen wäre er 90 Jahre alt geworden. Seine Bedeutung weist weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus.“

Mit der Verleihung des Ignatz Bubis-Preises für Verständigung ehrt die Stadt Frankfurt das Lebenswerk und die Persönlichkeit von Ignatz Bubis. Die Verleihung ist darüber hinaus Ausdruck der Verpflichtung Frankfurts, für die von ihm verkörperten Werte einzutreten. Die Verleihung ist mit einem Geldpreis von 50.000 Euro verbunden.

Der Laudator und ehemalige Frankfurter Kämmerer Tom Koenigs: „Die Befürchtung von Ignatz Bubis, dass Xenophobie und alle Arten von Diskriminierung auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft sind, ist heute ja ganz aktuell und real, auch wenn sich manches noch als Biedermann verkleidet. Dagegen braucht es ein Bürgerbündnis der Liberalität und der guten Nachbarschaft, der Weltoffenheit, ein Bündnis, das das Recht zum Andersein hochhält, das Diskriminierung, Radikalisierung, Nationalismus, Vereinfachung und Dummheit entgegentritt und zwar aus der Tiefe der Gesellschaft heraus. Integration braucht Verantwortung (auch historische Verantwortung), Toleranz, Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, Zuversicht und Beharrlichkeit. Diese Tugenden nennt Frank-Walter Steinmeier für eine gute Außenpolitik. In der globalisierten Welt sind uns die fernen nahe gekommen. Gute Nachbarschaft braucht Regeln und Institutionen und Menschen, die sie tragen, sich engagieren, Angebote machen, Gesprächskanäle ermöglichen, eröffnen und nutzen.“

„Frank-Walter Steinmeier ist ein aufrichtiger, glaubwürdiger und besonnener Politiker; dessen Gerechtigkeitssinn und Ausgewogenheit ausschlaggebend für die Verleihung des diesjährigen Ignatz Bubis-Preises an ihn waren“, so Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurts und Vize-Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland abschließend.

Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ida Bubis, Frank-Walter Steinmeier und Laudator Tom Koenigs. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ida Bubis, Frank-Walter Steinmeier und Laudator Tom Koenigs. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Winterzeichenkurs im Landesmuseum Mainz

Beliebte Veranstaltungsreihe wird im Januar noch zweimal angeboten

Der Kurs „Zeichnen und Skizzieren im Museum“ wird am 14. und letztmalig am 21. Januar im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) angeboten. Unter der Anleitung von Katja Rosenberg bringen die Kursteilnehmer spannende Motive aus der Sammlung des Landesmuseums auf Papier.

winterzeichenkurs-2017Den freien Umgang mit gestalterischen Mitteln kombiniert Katja Rosenberg mit Griffen in die zeichnerische Trickkiste. So vermittelt die Urban Sketcherin zum Beispiel Einblicke in die Arbeit mit Licht und Schatten, von hell zu dunkel oder auch umgekehrt und den Einsatz von Farbe in Zeichnungen. Zudem gibt sie Tipps, wie sich eine Skizze planen und ansprechend auf einem einzelnen Blatt oder im Skizzenbuch in Szene setzen lässt. Auf diese Weise lernen die Kursteilnehmer technische Kniffe kennen und entwickeln unabhängig von ihren Vorkenntnissen ihre persönliche Handschrift.

Die beiden Kurse finden samstags am 14. und 21. Januar jeweils von 14 bis 17 Uhr statt. Die Teilnahme an einem Termin kostet 18 Euro zzgl. 2 Euro Museumseintritt. Für den Besuch beider Kurse fallen Kosten in Höhe von 32 Euro zzgl. 2 Euro Museumseintritt an. Anmeldung unter kontakt@katja-rosenberg.de.

Die nächste Veranstaltungsreihe mit Katja Rosenberg startet am 10. April unter dem Motto „Werkstatt Skizzenbuch“. Den Auftakt bildet ein „Sketchwalk“. Auf dem Programm stehen anschließend drei Tage, an denen sich die Kursteilnehmer sowohl im Landesmuseum als auch in dessen direkter Umgebung bewegen. Wer sich für den Kurs interessiert und 16 Jahre alt oder älter ist, kann sicher Mail an die Museumspädagogin Ellen Löchner wenden: ellen.loechner@gdke.rlp.de.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

Weinkulturkalender 2017

© atelier goddenthow
© atelier goddenthow

Das Deutsche Weininstitut bietet auf seiner Website wieder einen umfangreichen Weinkulturkalender an mit zahlreichen interessanten Informationen zu Veranstaltungen rund um die Weinkultur. Wie das Deutsche Weininstitut schreibt, erleichtere der „Weinkulturkalender“ Touristen die Entscheidung darüber, welche Termine zu welcher Jahreszeit einen besonderen Hochgenuss garantierten.
Interessenten finden hier stets für drei Monate im Voraus eine Auswahl weinkultureller Top-Events.

Weinkulturkalender 2017

Deutsches Weininstitut GmbH
Platz des Weines 2
55294 Bodenheim
Internet: www.deutscheweine.de

Galerie Mainzer Kunst: Werke von KLAUS M. HARTMANN und VERONIKA OLMA 21. Januar 2017 bis 4. März 2017

Mit der 1. Ausstellung im Jahr 2017 huldigt die Galerie Mainzer Kunst der Skulptur bzw. der Malerei zweier Kunstschaffenden aus der Pfalz und lädt ein zum Besuch der

Vernissage am Samstag, 21. Januar 2017 um 11 Uhr Januar 2017

Auf den ersten Blick wirken Klaus M. Hartmann’s Klaus M. Hartmann’s Werke streng tektonisch, archetypisch in ihrer Ordnung und elementar in ihrer Formausprägung. Charakteristisch ist das Wechselspiel von kantigen und runden Elementen, von Masse und Hohlraum, der Schwebezustand zwischen Bewegung und Statik, Schwere und Leichtigkeit. In den verschiedensten Aggregatzuständen nutzt Klaus M. Hartmann Bronze, Aluminium, Eisen oder Stahl und verarbeitet diese Materialen zu Objekten, die dann massiv, filigran, abstrakt, offen oder aber auch gegenständlich figurativ anmuten können.

„Fasziniert steht der Betrachter den meist großformatigen Tableaus der Malerin Veronika Olma gegenüber, konfrontiert mit einer Welt, die ihm seltsam fremd und vertraut zugleich erscheint. Der Mikrokosmos, den Veronika Olma öffnet, ist tief und weit, ist Bildraum für Bildraum eine Frage nach dem, was Sein ausmacht, was Seele und Welt im Tiefsten zusammenhält. Bewusst stellt sie die Gegensätze einander gegenüber und verbindet sie zu einem traumähnlichen Ganzen, das zwischen real, irreal und surreal schwankt.“ (Zitat: Angelika Wende, Wiesbaden)

Beide Künstler sind zur Vernissage anwesend und der Galerist wird im Dialog mit Klaus M. Hartmann und mit Veronika Olma in die Präsentation einführen.
Freuen Sie sich auch auf das „Trio Teaboy Ted“ mit Nils Teske (Schlagzeug), Steffen Worch (Bass) &
Dawie Bosch (Gitarre), die den musikalischen Rahmen gestalten werden.

Galerie MAINZER KUNST
Weihergarten 11
55116 Mainz

Die Sammlung Maria Sibylla Merian im Museum Wiesbaden 13 Jan – 9 Jul 2017

Imago und Raupen des Tagpfauenauges, (Aglais Io) frühe Forschungsobjekte von Maria Sibylla Merian. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Imago und Raupen des Tagpfauenauges, (Aglais Io) frühe Forschungsobjekte von Maria Sibylla Merian. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Maria Sibylla Merian (1647–1717) gilt als eine der bedeutendsten Naturforscherinnen der Aufklärung und steht am Beginn unserer heutigen Naturwissenschaft. Ihr Werk hat bereits zu Lebenszeiten Aufmerksamkeit und Respekt hervorgerufen. Schon als Kind beschäftigte sie sich mit Tieren und Pflanzen, deren Organisation und Vorkommen. In idealer Weise konnte sie das eigene künstlerische Talent, gefördert von Vater und Stiefvater, zum Erkenntnisgewinn nutzen und gleichzeitig ein aufkommendes Naturinteresse in den gebildeten Kreisen bedienen. Fest verwurzelt in der Gesellschaft des 17. Jahrhunderts, ermöglichten ihr das Zeitalter der Entdeckungen große Entfaltungsmöglichkeiten. Auch den Beginn der Emanzipation des Bürgertums in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main und im liberal gesinnten Amsterdam wusste sie nutzen.

Leben und Werk
Vor 300 Jahren endete ein erfülltes und spannendes Leben in Amsterdam. Geboren wurde Maria Sibylla Merian am zweiten April 1647 in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main. Im dritten Lebensjahr verlor sie ihren Vater, den Publizisten und Drucker Matthäus Merian (1593—1650). Das Verlagshaus und die Druckerei wurden anschließend von dem Maler Jacob Marrel (1614—1681) fortgeführt. Von beiden übernahm Maria Sibylla besondere Talente. So gilt sie als Mitbegründerin moderner, aufgeklärter Wissenschaften, aber auch als bedeutende Künstlerin und Gestalterin. Schon als Kind beschäftigte sie sich mit Tieren und Pflanzen, deren Lebensweise und Klassifikation. In idealer Weise nutze sie das eigene künstlerische Talent, gefördert durch ihr Umfeld, zum Erkenntnisgewinn und veränderte so die Welt. Fest verwurzelt in der Gesellschaft und im Glauben des 17. Jahrhunderts, ermöglichten ihr das Zeitalter der Entdeckungen und der Beginn der Emanzipation große Entfaltungsmöglichkeiten, die sie auch zu nutzen wusste.

Die Ausstellung anlässlich des 300. Todesjahres im Museum Wiesbaden kann nur ungenügend das Leben und das vielfältige Werk von Maria Sibylla Merian vorstellen. Zahlreiche Biographien und wissenschaftliche Aufsätze stehen jedoch dafür zur Verfügung. In Wiesbaden können ihre originalen Tierpräparate aus Südamerika in Augenschein genommen werden, die aus konservatorischen Gründen nur selten die geschützten Depots
verlassen dürfen. Der größte Teil ihrer Studienaufzeichnungen zu den heimischen Insekten befindet sich heute in St. Petersburg. Dazu schufen die Präparatoren Malte Seehausen und Felix Richter neun Dioramen, die uns eigenes Forschen ermöglichen.

Die Metamorphose
Zu Zeiten Merians wurde allgemein angenommen, dass niedere Tiere durch Urzeugung (Abiogenese) aus unbelebter Materie entstünden. Erst 1668 gelang es Francesco Redi (1626—1697) in einem Experiment nachzuweisen, dass nur die Ablage von Eiern die Besiedlung eines Fleischstückes mit Fliegenmaden ermöglicht. Die Kenntnis über weitere Vorgänge der Umwandlung der Larvenform zum erwachsenen Tier war äußerst bescheiden. Zu den ersten Bearbeitern des Themas Metamorphose zählt der niederländische Maler und Entomologe Johannes Goedaert (1620—1668), der im Sinne der Aufklärung bereits darauf Wert legte, seine Forschungsobjekte selbst zu beobachten und nicht das vermeintliche Wissen anderer zu kopieren. Seine langjährigen Zuchten dokumentierte er auf 125 Tafeln, die auch Maria Sibylla Merian kannte (Schmidt-Loske, 2007). Merians Interesse an der Natur und im Besonderen an Insekten hatte sicherlich mit ihrem Umfeld zu tun. Geboren in einem liberalen und gebildeten Haus, befreit von finanziellen Nöten, konnte sie bereits als Kind im elterlichen Garten auf Entdeckungsreise gehen. Noch heute wird ein solches Interesse meist schon in der Kindheit erkennbar. Die vom Virus der Insektenkunde (Entomologie) Befallenen bleiben diesem Thema ein Leben lang treu.

Blick ins Baumweißling-Diorama. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Blick ins Baumweißling-Diorama. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Schmetterlinge waren in Frankfurt am Main aber auch aus anderen Gründen ein bedeutendes Thema, da hier der europäische Seidenhandel sein Zentrum hatte. In der Region gab es einige Züchter und so entschied sich die dreizehnjährige Merian, den Seidenspinner zu erforschen. Im Gegensatz zu anderen Insekten hatte dieser keinen schlechten Ruf und konnte gefahrlos gezüchtet werden. Ihrem Studienbuch vertraute Merian zeitlebens ihre Ergebnisse an. Dabei gelangen ihr auch komplexe und höchst befremdliche Beobachtungen, wie die Entwicklung von Parasiten.
Die Metamorphose ist Grundthema der drei Bücher mit dem Titel „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ (1679, 1683, 1717). Dabei bleibt es bis heute unklar, ob Merian die Metamorphose auch mit Insekten in Verbindung brachte, die im Gegensatz zu Schmetterlingen eine unvollständige (hemimetabole) Verwandlung durchlaufen. So sind beispielsweise die Jugendformen der Heuschrecken nur geringfügig
abweichend von den Erwachsenenstadien (Imagines). Es finden sich Hinweise darauf, dass die Entdeckung der Verwandlung der Schmetterlinge von Merian auch auf andere Tiergruppen übertragen wurde, die völlig andere „Metamorphosen“ durchlaufen. So vermutete sie beispielsweise, dass sich die Vogelspinne in einem Kokon verwandle und merkt an: „sie häuten sich von Zeit zu Zeit wie die Raupen, aber ich habe nie fliegende gefunden“.

Zur Ökologie
Die Beziehungen der Lebewesen untereinander und mit ihrer unbelebten Umwelt ist Studienobjekt der Ökologie. Die erste Definition stammt aus dem Jahr 1866 von Ernst Haeckel (1834—1919). Untergliedert wird diese heute in die Bereiche Populationsökologie, Ökosysteme und Lebensgemeinschaften. Letztere sind auch Themen von Maria Sibylla Merian. Insbesondere beschäftigte sich Merian eingehend mit den Wechselbeziehungen zwischen einer einzelnen Art und ihrer Umwelt. Biologische Systeme sind in den meisten Fällen hoch komplex und daher schwierig zu untersuchen. Dafür müssen Grundlagen geschaffen werden. Es fehlen bis heute einfachste Erkenntnisse, insbesondere zur Lebensweise und dem Lebenszyklus einzelner Arten — mögen sie uns noch so häufig begegnen. Zu Merians Zeiten existierte keinerlei Interesse daran, besonders wenn es sich um wirtschaftlich unbedeutende Organismen handelte. Erforschung und Zucht der Raupen setzte das Auffinden der verschiedenen Arten voraus. Daher erwuchs bei Merian die Erkenntnis, dass nicht beliebige Pflanzen die Nahrungsgrundlage der Raupen bilden, sondern in den meisten Fällen ein enges Verhältnis existiert. Die Raupen des Tagpfauenauges finden sich an den Brennnesseln, die des Wolfsmilchschwärmers am häufigsten an giftigen Wolfsmilchgewächsen und der Weidenbohrer an verschiedenen Laubgehölzen. Dieses Wissen vermehrte Merian in erheblichem Maße, auch wenn ihr mancher Fehler unterlief. Ihre Reise nach Surinam ermöglichte die Übertragung ihrer Kenntnisse auf tropische Lebensräume, deren Komplexität dort nochmals gesteigert in Erscheinung tritt. Merians Wissen wuchs an und im Laufe ihrer eigenen Forschung gelang es ihr sogar, Parasitismus zu beschreiben und dem Wechselspiel einzelner Arten zuzuordnen. Das von ihr erforschte Thema ist noch lange nicht abgeschlossen und erfordert weitere Generationen, die daraus geistigen und gelegentlich auch wirtschaftlichen Profit schlagen.

Die Sammlung im Museum Wiesbaden
Mit der Gründung des Naturhistorischen Museums gelangte eine der größten und ältesten Wirbellosen-Sammlungen nach Wiesbaden. Zu verdanken ist dies Johann Isaak von Gerning (1767—1837), Schriftsteller, Sammler und Diplomat. Sein Vater, der Händler und Frankfurter Bankier Johann Christian Gerning (1745—1802), hatte mehr als 40.000 Exemplare des 18. Jahrhunderts aus aller Welt zusammengetragen. Die Tiere sind in Glaskästchen montiert und mit reichlich Quecksilber vor schädigendem Fraß geschützt worden. Maria Sibylla Merians Tierpräparate gelangten laut Hüsgen (1790) durch Remigius von Klettenberg 1694—1766) und Johann Nikolaus Körner (1710—1773) in die Gerningsche Sammlung. Letzterer war Mitarbeiter von August Johann Rösel von Rosenhof (1705—1759), dem Naturforscher und Kupferstecher, der nicht nur das darstellerische Erbe Merians mit seinem Werk „Insecten-Belustigung“ antrat. Als Mitbegründer der Experimentalbiologie gelang es ihm ebenfalls nachzuweisen, dass Fliegen aus Eiern entstehen – und nicht, wie allgemein angenommen, spontan aus verrottendem Substrat. Nur sehr wenige Präparate wurden entsprechend ihrer Herkunft ausgewiesen und daher geriet das Wissen um Merians naturwissenschaftliche Sammlungen in Vergessenheit. Voraussetzung für eine Bearbeitung in unserer Zeit war die restauratorische Bearbeitung eines Großteiles der Sammlung Gerning. Frau Karin Müller widmete sich ehrenamtlich über fünf Jahre hinweg dieser Arbeit. Erst dadurch war es möglich, die Sammlung zu studieren. Dank der Initiative und Forschung von Joos van de Plas konnten erstmals einzelne Tiere Merian zugeordnet werden. Dabei ist festzuhalten, dass wir uns immer nur mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten nähern können, denn eindeutige Dokumente fehlen. Im Rahmen der Wiedereröffnung der Dauerausstellungen im Jahr 2013 erschien ein Katalog mit den

Ergebnissen von Frau van de Plas.
Die Sammlung Gerning war in ihrer Zeit in Europa gut bekannt, so dass zahlreiche Forscher an ihr arbeiteten. Neben Johann Christian Fabricius (1745—1808) und Johann Wolfgang von Goethe (1749—1832) gilt es besonders den Schmetterlingskundler Eugen Johann Christoph Esp er (1742—1810) zu benennen. In seinem reich illustrierten Werk „Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen“ (1776—1807) stellt er zahlreiche Arten erstmals wissenschaftlich vor. Die genannten Exemplare befinden sich noch heute in der Wiesbadener Sammlung und zählen zu den bedeutendsten Naturobjekten.
Auch die Frankfurter Malerin Marie Eleonora Hochecker (1761—1834) illustrierte über 3000 Arten der Sammlung im Auftrag von Gerning. Dank dieser entstand in Paris das
Standardwerk „Papillons d‘Europe, peints d‘après nature“ von Jaques Louis Florentin Engramelle (1734—1814). In 350 Kupfertafeln gelang es erstmals, die Vielfalt europäischer Schmetterlinge darzustellen. Aus dem Nachlass Gernings befindet sich eine besonders prachtvolle Ausgabe des achtbändigen Werkes im Museum Wiesbaden.

Die neun Raupen-Dioramen
Zu Merians Zeiten waren konservierende Methoden zur Erhaltung und Präsentation biologischer Objekte kaum bekannt. Lediglich das Trocknen der Insekten wurde genutzt. Die Präparate müssen außerdem vor Schmutz und sie zerstörenden Insekten geschützt werden. Erst das folgende Jahrhundert nahm sich dieses Themas ausgiebiger an. Daher erstaunt es, dass die Insekten der letzten Sammeljahre von Merian erhalten geblieben sind. Es ist einem besonderen Glücksfall geschuldet, dass die in der Ausstellung erstmals präsentierten neun Raupen-Dioramen zu Beginn des 21. Jahrhunderts entstehen konnten. Unter Glasglocken geschützt, vereinen diese den Lebenszyklus europäischer Schmetterlinge, die bereits Merians Interesse weckten und ihre Studienbücher füllten. Grundlage bilden dabei die Kenntnisse des Biologen und Schmetterlingszüchters Matthias Sanetra, der bereits als Kind von solchen Tierdarstellungen träumte. Dem Präparator Detlev Gregorczyk ist es zu verdanken, dass die Raupen durch Gefriertrocknung im Vakuum ihre Lebendigkeit erhalten konnten. Drei der neun Pflanzen konservierte Sebastian Brandt für das Museum. Schließlich und endlich gelang es den beiden Museumspräparatoren Felix Richter und Malte Seehausen, weitere Pflanzenpräparate herzustellen und die Komponenten in einem zeitintensiven Akt zu vereinen. Präsentiert werden die Dioramen auf Cortenstahl-Tischen aus der Werkstatt von Siegf ried Huhle. So sind neun der von Maria Sibylla Merian beschriebenen und illustrierten Lebensgeschichten in dreidimensionaler Tiefe entstanden und können von den Besuchern erforscht werden.

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung
Sa 4 Feb 14:00 – 16:30
Die Schauspielerin Kate Schaaf spielt Maria Sibylla Merian
60+
Maria Sibylla Merian
Angebote

Angebote für Kinder und Familien
Sa 25 Feb 2017, 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder:
„„Die Schmetterlingsfrau“ – Der Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian auf der Spur

© atelier goddenthow
© atelier goddenthow

Ort:
Museum Wiesbaden Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192 www.museum-wiesbaden.de museum@museum-wiesbaden.de

Öffnungszeiten Mo geschlossen Di, Do 10:00—20:00 Uhr Mi, Fr—So 10:00—17:00 Uhr An Feiertagen 10:00—17:00 Uhr geöffnet. Auch Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.

Eintritt
Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro) * Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen. Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung ihrer Eltern freier Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen unter www.museum-wiesbaden.de ⁄preise

Verkehrsanbindung
PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim, Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz. Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße

Service
Schwellenfreier Zugang: Aufgrund von Baumaßnahmen verlegt. Bitte folgen Sie der Beschilderung am Haupteingang. Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

Das Literaturforum im Mousonturm Frankfurt mit spannenden Jungautoren im Februar 2017

Der Februar 2017 beginnt im Hessischen Literaturforum im Mousonturm ganz klassisch mit drei jungen Autorinnen und Autoren. Fabian Hischmann, dessen Debüt 2014 für den Preis der Leipziger Messe nominiert war, liest aus seinem zweiten Roman Das Umgehen der Orte vor, während Isabelle Lehn und Shida Bazyar jeweils ihre Erstlinge im Gepäck haben. Und weiter geht’s mit der zweiten Ausgabe von Acting Out!, diesmal mit Nora Gomringer und dem Jazz-Schlagzeuger Philipp Scholz. Den Abschluss bildet eine Kooperation mit dem Philosophischen Kolloqium: Kritische Theorie. Jessica Nitsche und Nadine Werner stellen einen Sammelband von Texten des renommierten Benjamin-Forschers Burkhardt Lindner vor, der an der Goethe-Universität Frankfurt gelehrt und sich einen Namen gemacht hat.

Mittwoch, 8. Februar 2017, 20 Uhr:
Fabian Hischmann: Das Umgehen der Orte
Das Umgehen der Orte, der neue Roman von Fabian Hischmann, ist nicht weniger als ein Kaleidoskop aus Sehnsüchten, Verlusten und die Hoffnung darauf, dass doch irgendwann alles noch einmal anders werden kann in einem Leben: Samuel ist aufstrebender Jungautor und nach wenigen Seiten tot. Niklas ist schwul und Mitarbeiter in einer Seehundstation. Anne rebelliert zuerst gegen ihre Eltern und Jahre später gegen ihr Leben. Lisa ist dick und friert daher nie. Zwischendurch stirbt Matt Damon, und Nick Cave wird nach einem Segeltörn vermisst gemeldet.

Von 2004 bis 2020 erstreckt sich die Handlung des Romans, knapp ein Dutzend Figuren lernt man dabei in längeren und kürzeren Episoden kennen: Menschen, deren Wege sich im Verlauf des Romans immer wieder kreuzen werden zwischen Island und Australien, zwischen Hessen und dem Grund des Zürichsees. Eindrucksvoll stellt Fabian Hischmann unter Beweis, dass die Nominierung für den Preis der Leipziger Messe 2014 für sein Debüt kein Versehen war, sondern ein Versprechen.

Fabian Hischmann wurde 1983 in Donaueschingen geboren. Der Wahlberliner studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Leipzig. Sein Romandebüt „Am Ende schmeißen wir mit Gold“ war 2014 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

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Donnerstag, 16. Februar 2017, 20 Uhr:
Debütantenball mit Isabelle Lehn & Shida Bazyar

Albert ist ein junger Journalist, der sich in einer Kriegssimulation verloren hat und nun nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Behsad und Nahid sind überzeugte Kommunisten im Teheran der 1970er Jahre. Das sind die Startpunkte zweier beeindruckender Debüts, die 2016 erschienen sind. In radikaler Gegenwärtigkeit schildert Isabelle Lehn in Binde zwei Vögel zusammen die Geschichte eines Mannes, der sechs Wochen lang in einem Ausbildungscamp für Soldaten die Rolle eines afghanischen Cafébesitzers spielen musste und diese Rolle danach nicht mehr abstreifen kann. Shida Bazyar erzählt in Nachts ist es leise in Teheran über fast 40 Jahre und in verschiedenen Perspektiven von einer iranischen Familie, die nach der Machtübernahme der Mullahs nach Deutschland flüchtete. So unterschiedlich die beiden Romane auf den ersten Blick wirken, ist ihnen doch etwas gemein: Während der jüngeren Literatur oftmals ein Rückzug ins Innerliche vorgeworfen wird, positionieren sich Lehn und Bazyar dezidiert politisch. Während Isabelle Lehn der Frage nachspürt, in welchem Verhältnis Realität, Fiktion und Narrative in unserer Gegenwart zueinander stehen, steht bei Shida Bazyar neben dem Migrationsdiskurs noch ein ganz anderes Thema im Mittelpunkt: Was muss man aufgeben, wenn man für ein anderes Leben kämpfen will?
Isabelle Lehn, geboren 1979 in Bonn, wurde 2011 im Fach Rhetorik promoviert. Seit 2013 ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig in einem Forschungsprojekt tätig, das sich „Literarischen Schreibprozessen“ widmet. Ihrem Debütroman sind mehrere literarische Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien vorausgegangen.

Shida Bazyar wurde 1988 in Hermeskeil geboren. Sie studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und lebt in Berlin. Dort betreut sie junge Menschen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren. „Nachts ist es leise in Teheran“ ist ihr erster Roman. Er wurde kürzlich mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis 2016 ausgezeichnet.

Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

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Dienstag, 21. Februar 2017, 19.30 Uhr:
Acting Out!
Nora Gomringer & Philipp Scholz: Peng Peng Peng!
Philipp Scholz lauscht. Nora Gomringer atmet ein, Scholz holt aus, Gomringer setzt an, Scholz trommelt, Gomringer spricht und PENG PENG PENG. Es entsteht alte Magie in neuem Gewand: Jazz & Rezitation. Die Mixtur: das Wort und der Takt, gleichermaßen Humor und Tiefsinn, ein Mikrofon, ein Schlagzeug und zwei begnadete Künstler: Nora Gomringer rezitiert eigene Texte sowie Zeilen aus der gesamten Weltliteratur – von Dorothy Parker zur experimentellen Literatur des 20. Jahrhunderts und großen Klassikern. Der Jazz-Drummer Philipp Scholz gibt den Takt an, begleitet Gomringers wilden Wortritt, leitet, stört die Sprecherin und pointiert sie. Gemeinsam sorgen sie auf der Bühne für einen fatallyrischen Knall der Extraklasse.

Präsentiert von Deutschlandradio Kultur und Das Magazin. Mit freundlicher Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und Pro Helvetia.
Nora Gomringer, geboren 1980, leitet das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg. Sie schreibt Lyrik, Opernlibretti und Kolumnen. Live auf der Bühne kombiniert sie auf experimentelle Weise Text und Sound miteinander. Ihr Werk wurde zahlreich ausgezeichnet, so auch 2015 in Klagenfurt mit dem Bachmannpreis.

Philipp Scholz, Jahrgang 1990, studierte Jazzschlagzeug in Leipzig. In wechselnden Formationen ist er deutschlandweit und international unterwegs. 2014 gewann er den Jungen Münchner Jazzpreis. Gemeinsam mit Nora Gomringer wird er 2018 die Poetikprofessur der Universität Klagenfurt übernehmen.

Ort: Studio 1 im Mousonturm
Eintritt: 10,-/5,-*
*Vorverkauf erfolgt über www.mousonturm.de

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Dienstag, 28. Februar 2017, 20 Uhr:
„…eine Lektüre, die auf eigene Rechung vorgenommen wird.“
Burkhardt Lindners Studien zu Walter Benjamin
In Kooperation mit dem Philosophischen Kolloquium: Kritische Theorie

Burkhardt Lindner (1943-2015) ist eine Schlüsselfigur der Benjamin-Forschung. Im Zuge der Studentenbewegung gehörte er zu den Pionieren, die Benjamin wiederentdeckt haben. Über vier Jahrzehnte hinweg hat Lindner ihn originell erforscht, ohne sich von den Moden der Benjamin-Rezeption leiten zu lassen. Als Professor an der Goethe-Universität prägte er Generationen Studierender und begeisterte zahlreiche Nachwuchswissenschaftler/innen für Benjamin. Lindner las mit Neugier, Genauigkeit und Offenheit: „Es gibt zum Beispiel einen Eintrag, den zitiere ich gern. Da steht nur, diesmal sogar ohne Quelle: Lyon ist für seinen dichten Nebel bekannt. So – was ist das? Wofür braucht er den dicken Nebel von Lyon für das Paris-Buch? [lacht] Aber irgendwas ist da dran. Wir können es nicht von vornherein herausfinden, aber wir spüren: Da ist was.“ (Lindner im Interview mit Alexander Kluge) Der Band Burkhardt Lindner: Studien zu Benjamin versammelt eine Auswahl seiner wichtigsten Texte zu Benjamin.

Im Gespräch mit Andreas Becker, Felix Lenz, Anja Nowak und Timo Skrandies stellen die Herausgeberinnen Jessica Nitsche und Nadine Werner den Band vor und diskutieren Lindners Thesen mit besonderem Blick auf das ‚Paris-Buch‘, Benjamins unabgeschlossene Passagen-Arbeit.

Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.
Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main

Literatur-Highlights Februar 2017 – Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden

© atelier goddenthow
© atelier goddenthow

Im Februar werden zwei für den Deutschen Buchpreis 2016 nominierte Romane im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden vorgestellt: Katja Lange-Müller liest aus „Drehtür“ und Arnold Stadler aus „Rauschzeit“. Außerdem findet ein Lesungskonzert im Rahmen der Reihe „Musik und Literatur“ statt. Gegen Ende des Monats ist Teresa Präauer mit ihrem Roman „Oh Schimmi“ im Literaturhaus zu Gast. Auszüge daraus wurden bereits beim Bachmannwettbewerb gefeiert.

Die  Veranstaltungen im einzelnen:

Katja Lange-Müller liest aus „Drehtür“ Mi 01.02. | 19.30 Uhr

In „Drehtür“ erzählt Katja Lange-Müller in verschiedenen Episoden in ihrem gewohnt lakonischen Ton vom Helfen und dem, was davon übrigbleibt. Zwischen Komik und Tragik entfaltet sich ein raffiniert konstruierter Roman über ein hochaktuelles Thema. Im Zentrum steht Asta Arnold, eine Frau voller Lebensweisheit, die nach 22 Jahren im Dienst internationaler Hilfsorganisationen am Münchner Flughafen gestrandet ist. Da steht sie nun an einer Drehtür am Flughafen und weiß nicht, wohin mit sich selbst. Denn wohlgefühlt hat sie sich nur, wenn sie sich um andere kümmern konnte. Und wer könnte sie, die ausgemusterte Krankenschwester, jetzt noch brauchen? Während Asta über sich nachdenkt, beobachtet sie ihre Umgebung und meint, Menschen wiederzuerkennen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet ist: den Koch der nordkoreanischen Botschaft, ihre Kollegin Tamara, ihren Exfreund Kurt und viele andere mehr. Mit jeder Zigarette taucht Asta tiefer in ihre Vergangenheit ein.
Katja Lange-Müller wurde 1951 in Berlin-Lichtenberg geboren. Sie absolvierte eine Schriftsetzerlehre und arbeitete einige Jahre bei der Berliner Zeitung. Anschließend war sie als pflegerische Hilfskraft unter anderem auf geschlossenen psychiatrischen Frauenstationen der Berliner Charité tätig. Von 1979 bis 1982 studierte sie am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Darauf folgte ein Studienaufenthalt in der Mongolischen Volksrepublik. 1984 siedelte sie nach Westberlin über. Zu ihren Werken zählen „Böse Schafe“, „Die Letzten“ und der Erzählband „Die Enten, die Frauen und die Wahrheit“. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und den Kleist-Preis. „Drehtür“ stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2016. 1991 war sie Gastgeberin der Wiesbadener Literaturtage.

Mi 01.02. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Marita Hübinger (ZDF)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Arnold Stadler aus „Rauschzeit“ Do 02.02. | 19.30 Uhr

Arnold Stadler beschreibt in „Rauschzeit“ die Geschichte eines Paares und stellt dabei mit leichter Hand tiefgründige Fragen nach dem Leben und der Liebe: Seit 15 Jahren sind Alain und Mausi verheiratet und nicht nur ihr Leben, auch die Liebe ist in die Jahre gekommen. Es ist ein Tag im Juni 2004, als überraschend die gemeinsame Freundin Elfi stirbt. Zusammen lebten sie in Freiburg in einer Wohngemeinschaft mit Justus, Inge, Toby und Babette. Elfi war eine lebenslustige und sterbenstraurige Fotografin, deren einziges Sujet die Männer waren, auch Alain. 1983 hat man gemeinsam einen Sommer der Liebe und Freiheit an der französischen Atlantikküste verbracht, den keiner von ihnen vergessen hat. Aber was hat die Zeit seitdem aus ihnen gemacht? Justus und Inge sind Spießer geworden, Norbert ist an Aids gestorben, Toby spurlos verschwunden. Jetzt, mehr als zwanzig Jahre nach dem Sommer von 1983, begegnet Alain in Köln seiner großen Liebe Babette wieder, und Mausi verliebt sich in Berlin in einen blonden Dänen. Und beide merken: Was Glück ist, weiß man immer erst später.
Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren. Er studierte katholische Theologie in München, Rom und Freiburg, anschließend Literaturwissenschaft in Freiburg, Bonn und Köln. Er lebt seit dem Jahr 2000 in Sallahn/Wendland und vom ersten Tag an in seinem Elternhaus, einem Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert, in Rast über Meßkirch. Arnold Stadler erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter der Georg-Büchner-Preis und der Kleist-Preis. Zuletzt erschienen „Komm, gehen wir“, „Salvatore“, „Einmal auf der Welt. Und dann so“ und „New York machen wir das nächste Mal“.

Do 02.02. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Schröder (SZ und Die ZEIT)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Lesungskonzert im Rahmen der Reihe „Musik und Literatur“ Fr 17.02. | 19.30 Uhr
Im Rahmen der Reihe „Musik und Literatur“ findet ein Lesungskonzert unter dem Titel „Antennen im Regen“ statt. 2015 erschien bei ECM Records „Eine Olive des Nichts“ – Klangbilder des Radioautors und Regisseurs Burkhard Reinartz. Gedichte der Lyriker Tomas Tranströmer, Adam Zagajewski und Philippe Jaccottet verbinden sich mit Geräuschen, Soundscapes und Musik des international renommierten ECM-Labels zu einer spannungsvollen Einheit von Wort und Musik. „Antennen im Regen“ sind das Live-Pendant der ECM-CD. Burkhard Reinartz spricht Gedichte unter anderem von Adam Zagajewski, John Burnside und Tomas Tranströmer. Seine Stimme reibt und ergänzt sich mit den Klängen des Duos „Merzouga“: Eva Pöpplein entwickelt filmmusikartige Klang-Landschaften am Keyboard und laptop, Janko Hanushevsky nutzt den Elektro-Bass als percussiv/melodischen Klanggenerator. So entsteht ein Hörraum, der jenseits traditioneller Lyrikvertonungen Poesie und Musik aus der Ecke des Dramatisch-Künstlichen ins Leben zurückholt.
Burkhard Reinartz lebt und arbeitet als freier Radioautor, Regisseur und Sprecher in Köln. Markenzeichen seines Schaffens ist die Einheit / Spannung von Wort und Musik sowie die Verbindung von dokumentarischen und fiktiven Elementen. In seine Tätigkeit fließt langjährige Praxis als Musiker, Fotograf und bildender Künstler ein.
Eva Pöpplein und Janko Hanushevsky arbeiten seit 2002 zusammen. Als Duo „Merzouga“ produzieren sie Hörspiele und Features, sowie radiophone Klangkunst. Zudem komponieren die beiden Musik für Hörspiel, Film, Theater und intermediale Installationen. Charakteristisch für ihre über die Jahre gewachsene Klangsprache ist die Verbindung von Klang und Geräusch sowie die künstlerische Arbeit mit Field-Recordings. Die beiden leben in Köln.
Fr 17.02. | 19.30 Uhr
Lesungskonzert
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen Di 21.02. | 10.30 Uhr
Jugendbuchautorin Anne C. Voorhoeve liest aus ihrem Roman „Kascha Nord-Nordost“
Im Rahmen des „Jungen Literaturhauses“ ist die bekannte Jugendbuchautorin Anne C. Voorhoeve mit ihrem Roman „Kascha Nord-Nordost“ zu Gast.
Kascha hat es nicht leicht: Mit ihrer Familie ist das zwölfjährige Sinti-Mädchen aus Süddeutschland an die See gezogen. Doch in dem kleinen Dorf in Norddeutschland scheint die Familie noch nicht richtig angekommen zu sein. Obwohl sie sich bemühen, stoßen sie überall auf Misstrauen und Ablehnung. Zu fremd scheinen sie und ihre Traditionen für die Dorfbewohner zu sein. Bald fängt auch Kascha an, sich in ihre eigene Welt aus Comics und Serien zurückzuziehen und den anderen Bewohnern – unter anderem ihrer Cousine Bettina aus dem Nachbarort – abweisend gegenüber zu treten. Auch innerhalb der Kernfamilie gibt es trotz starken Zusammenhalts einige Probleme: Kaschas ältere Schwester Zippi will mit ihrem Freund heimlich durchbrennen, Kaschas Großvater wird nicht mehr lange leben und stets hängt über allem der ungeklärte Mord, dem einige Familienmitglieder vor Jahren zum Opfer gefallen sind. Doch dann bricht einer der schlimmsten Schneestürme der siebziger Jahre aus. Wie viel Chaos der Schnee auch anrichtet, er hat auch etwas Gutes: Er begräbt die Vorurteile unter sich und macht für einige Zeit alle gleich, nämlich zu Menschen, die einander brauchen.
Anne C. Voorhoeve, geboren 1963, studierte Politikwissenschaft, Amerikanistik und Alte Geschichte. Ihr erstes Jugendbuch „Lilly unter den Linden“ erschien 2004, seither hat sie mit ihren preisgekrönten Romanen, u.a. „Liverpool Street“, „Einundzwanzigster Juli“ und „Nanking Road“ jüngste Geschichte für ihre Leser erlebbar gemacht. Sie lebt in Berlin.
Di 21.02. | 10.30 Uhr
Moderation: Falk Ruckes (Freier Journalist)
€ 2 – Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter: 0611 – 31 57 46 Veranstalter: Literaturhaus und Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Teresa Präauer liest aus ihrem Roman „Oh Schimmi“ Mi 22.02. | 19.30 Uhr
„Oh Schimmi“ ist Teresa Präauers Buch zum enthusiastisch gefeierten Text beim Bachmannwettbewerb 2015. Es ist sowohl Liebesreigen als auch Taugenichtsgeschichte – gemacht aus den Elementen, Bildern und Codes des 21. Jahrhunderts. Ein extrem komisches Buch, das unbedingt laut gelesen werden sollte, weil hier Sprache performt und zeigt, dass Anbaggern oder Aufreißen noch immer eine sportliche Disziplin ist.
Jimmy – genannt Schimmi – heißt der etwas sonderbare Teenager, den Präauer zum Helden ihres Romans macht. Er lebt mit seiner Mutter in einem Hochhauskomplex an der Autobahn und gibt sein Geld für TV-Sexhotlinenummern aus. Meist ernährt er sich von Marshmallows und schmachtet mit einem Fernrohr eine Frau namens Ninni an. Doch was so kalauernd daherkommt, verbirgt auch eine tragische Geschichte, denn Schimmis Vater, seines Zeichens Rodeoreiter, verließ einst die Familie mit nichts als einem paradoxen Abschiedsbrief zur Erklärung. Ob das der Grund ist, warum sich Schimmi in seinem Leben so zum Affen macht, bleibt allerdings dahingestellt und muss auch gar nicht beantwortet werden in diesem assoziativen und einfallsreichen Sprachfeuerwerk.
Teresa Präauer, geboren 1979, ist Autorin und bildende Künstlerin und lebt in Wien. Sie studierte Malerei und Germanistik in Salzburg, Berlin und Wien. Ihr Roman „Für den Herrscher aus Übersee“ wurde zur Frankfurter Buchmesse 2012 mit dem aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosadebüt ausgezeichnet. Im Herbst 2014 erschien der Künstlerroman „Johnny und Jean“, ausgezeichnet mit dem Droste-Literaturförderpreis und dem Förderpreis zum Hölderlinpreis 2015 und nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2015. Teresa Präauer schreibt regelmäßig für Zeitungen und Magazine zu Theater, Kunst, Literatur, Mode und Pop.
Mi 22.02. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Fastnachtsmuseum

Mit viel närrischer Prominenz wurde Anfang Januar 2017 das neugestaltete Fastnachtsmuseum in Mainz im Proviant-Magazin eingeweiht. Foto: Diether v. Goddenthow
Mit viel närrischer Prominenz wurde Anfang Januar 2017 das neugestaltete Fastnachtsmuseum in Mainz im Proviant-Magazin eingeweiht. Foto: Diether v. Goddenthow

Am 1. Januar 2017 wurde das 2004 gegründete Mainzer Fastnachtsmuseum mit zahlreicher Mainzer närrischer Prominenz, allen voran Oberbürgermeister Michael Ebling und Sozialdezernentin Marianne Grosse feierlich eröffnet. Ging es bislang darum, möglichst zahlreiche Utensilien wie Orden, Narrenkappen, Zepter, Gardeuniformen, Kostüme, Plakate, Texte, Liederhefte, Fotos und Biographisches zu sammeln und zu präsentieren, ist  nun mit der sehr geglückten Neugestaltung des Fastnachtsmuseums im Proviant-Magazin inhaltlich und ästhetisch die Schaffung eines – auch didaktisch – ansprechenden Museums gelungen.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

 

Das neue Mainzer Fastnachtsmuseum schließt eine wichtige Lücke bei der Darstellung der „Fünften Jahreszeit“,  in dem es die Fastnachts-Kultur, didaktisch gut aufbereitet, als eine  bis heute aktiv gelebte und sich dabei stets erneuernde, integrative Regional-Kultur kollektiven Frohsinns vorstellt.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Die  Räume sind in die Schwerpunkte  Straßenfastnacht, Saalfastnacht, TV-Fastnacht usw.  sowie einen Raum für Museumspädagogik.

Das Foyer ist ist auch museumspädagogisch mit bestimmten Nischen für Kinder eingerichtet worden mit Mainzer Stadtplan, auf dem der Rosenmontagszug eingezeichnet ist, als Bodenbelag. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Foyer ist ist auch museumspädagogisch mit bestimmten Nischen für Kinder eingerichtet worden mit Mainzer Stadtplan, auf dem der Rosenmontagszug eingezeichnet ist, als Bodenbelag. Foto: Diether v. Goddenthow

 

Öffnungszeiten
Di. – So. 11 – 17 Uhr ·
Montags ist Ruhetag
Fastnachtsmuseum
Proviant-Magazin
Eingang: Neue Universitätsstr. 2
55116 Mainz
Tel.: 06131 1444071
Fax: 06131 1444069
E-Mail: helau@mainzer-fastnachtsmuseum.de

Odin, Thor und Freyja – Skandinavische Kultplätze ab 11.Februar 2017 im Archäologischen Museum Frankfurt

odin-thor-coverKooperations-Ausstellung des Archäologischen Museums Frankfurt
und Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen

Odin, Thor und Freyja sind die bekanntesten Gottheiten des heidnischen Nordens. Sie waren zuständig für Kriegswesen, Ordnung und Fruchtbarkeit. Doch kaum etwas wissen wir über die soziale und politische Organisation des Heidentums. Erst durch umfangreiche Ausgrabungen der letzten Jahre in Skandinavien erhalten Sakralbauten, Kultpraxis und Opferrituale ein Gesicht. Fürstliche Residenzen hatten stets heilige Areale und Tempelbauten; Herrschaft und Kult waren engstens miteinander verknüpft. Die Ausstellung präsentiert die aufregenden Forschungsergebnisse zu dänischen Kultplätzen des 1. Jahrtausends n. Chr. und ihre Beziehungen zum Kontinent.

Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main
Telefon 069/212-35896

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