Öffnungszeiten zum Endspurt von „Caravaggios Erben — Barock in Neapel“ täglich bis 20.00 Uhr geöffnet.

Raum 2 Neapels Caravagisten. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Raum 2 Neapels Caravagisten. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

In der letzten Woche verlängert das Museum Wiesbaden die Öffnungszeiten der Ausstellung Caravaggios Erben — Barock in Neapel. Die Schau ist von Dienstag, den 7. Februar bis einschließlich Sonntag, den 12. Februar jeden Tag von 10 – 20 Uhr geöffnet.

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610), Kopie, David mit dem Kopf des Goliath, 1.H.17.Jh., Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610), Kopie, David mit dem Kopf des Goliath, 1.H.17.Jh., Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„Ursprung der Musik und ihrer Funktion für den Menschen“ – Vortrag im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

„Ständchen, Schlaflied oder Kriegsgeschrei? Theorien zum Ursprung der Musik und ihrer Funktion für den Menschen“ Vortrag von Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt

Warum gibt es Musik? Und was ist Musik eigentlich? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Wissenschaft nicht erst seit unseren Tagen. Schon die Mythen und Legenden vieler Völker weltweit beschäftigen sich damit und bieten oft auf erstaunlich ähnliche Weise Antworten. Zur Erklärung des Ursprungs und Wesens der Musik gehört immer auch eine Bestimmung ihrer Funktionen. Im Vortrag kommen fünf Funktionen zur Sprache, die am intensivsten als möglicher Ursprung diskutiert wurden und werden. Dabei gilt es, Argumente und Erkenntnisse aus so verschiedenen Disziplinen wie Evolutionstheorie, Biologie, Sprachwissenschaft und Psychologie zusammenzutragen und gegeneinander abzuwägen. Melanie Wald-Fuhrmann studierte Musikwissenschaft und Gräzistik in Rostock, Marburg, Salzburg und an der Freien Universität Berlin und wurde am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich promoviert. 2009 erfolgte ihre Habilitation zum Thema Melancholie in der Instrumentalmusik um 1800. Melanie Wald-Fuhrmann war 2010/11 Professorin für Musikwissenschaft an der Musikhochschule Lübeck und lehrte dann an der Humboldt-Universität zu Berlin als Professorin für Musiksoziologie und historische Anthropologie der Musik. Seit 2013 leitet sie die Musik-Abteilung am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt.

Referentin: Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann (Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt).
Datum: Mittwoch, 8. Februar 2017, 19:30 Uhr
Ort: Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums
(BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14, 60325 Frankfurt.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In den kommenden Jahren erweitert die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ihr Naturmuseum in Frankfurt von 6.000 auf 10.000 Quadratmeter. Vier neue Ausstellungsbereiche (Mensch – Erde – Kosmos – Zukunft) nehmen die Besucher mit auf die Reise zu unseren Anfängen, zu den aufregendsten Plätzen der Erde, in die Weiten des Universums und beleuchten die Zukunft unseres Planeten. (siehe auch http://die-welt-baut-ihr-museum.de)

Zudem werden 2016 und 2017 die Themen der vier Ausstellungsbereiche in vier Vortragsreihen aufgegriffen und vertieft. Die Reihe „Woher kommt der Mensch? Ein neuer Blick auf Homo sapiens“ betrachtet unsere gemeinsamen Wurzeln, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung des menschlichen Körpers. Vielmehr steht auch die Evolution geistiger, kultureller und emotionaler Fähigkeiten im Fokus. Die Reihe rückt die Evolution des Menschen als Ganzes in den Mittelpunkt und bringt große Köpfe und neue Ideen zu diesem Thema nach Frankfurt: Die Referentinnen und Referenten stellen aktuelle Erkenntnisse zur körperlichen Entwicklung von Homo sapiens wie auch zur Entwicklung menschlichen Denkens, der Gefühle und des Bewusstseins für Kunst und Ästhetik vor. Die Reihe wird veranstaltet von der Goethe-Universität Frankfurt und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ von der Deutsche Bank AG gefördert.Medienpartner der Reihe ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Mehr unter:
www.senckenberg.de/woherkommtdermensch

Weiterer Termin:

15. Februar 2017
Ein neuer Blick auf Homo sapiens – die Zukunft des Menschen Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen
Moderation: Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung Gesprächspartner:
Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für
Naturforschung, Frankfurt
PD Dr. Miriam N. Haidle, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler, Hochschule Ignatianum, Krakau
Prof. Dr. Annette Kehnel, Universität Mannheim

Literaturhaus Villa Clementine startet in KrimiMärz – Terminübersicht März 2017

© atelier goddenthow
© atelier goddenthow

Der März wird erstmalig in diesem Jahr in Wiesbaden zum KrimiMärz. Das Festival verbindet vom 3. – 30. März das Deutsche FernsehKrimi-Festival und das Wiesbadener Krimistipendium und ermöglicht dadurch mit zahlreichen Kooperationspartnern einen einzigartigen Austausch zwischen Literatur- und Filmschaffenden. Gefördert wird das Festival vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Das Programm hat in diesem Jahr den Schwerpunkt „Kriminalität in Europa“ – blickt man auf die derzeitige politische Situation, könnte dieses nicht aktueller gewählt sein. Zahlreiche renommierte Autorinnen und Autoren sind in diesem Rahmen in Wiesbaden und auch Frankfurt und Darmstadt zu Gast. Sie lesen aus ihren aktuellen Werken und diskutieren über brisante gesellschaftspolitische Themen. Das ausführliche Programm liegt ab Anfang Februar aus und kann unter www.wiesbaden.de/literatur heruntergeladen werden.

Zum Auftakt des Festivals  „Wiesbadener KrimiMärz“ stellt sich die neue Krimistipendiatin Esmahan Aykol vor. Sie liest aus ihrem Roman „Istanbul Tango“ und gibt Einblick in ihre Arbeit als Journalistin und Schriftstellerin.

Aykols Roman „Istanbul Tango“ dreht sich um die Modejournalistin und Tangotänzerin Nil, die in Istanbul lebt und in Lebensgefahr schwebt. Ein Fall für Kati Hirschel: Die Buchhändlerin nutzt ihre Krimi-Kenntnisse, um zu recherchieren. Dabei begleitet sie ihren liebeskranken Angestellten Fofo zu einer Wahrsagerin und bekommt gleich selbst eine Weissagung: Bald tauche eine Leiche in ihrer Umgebung auf. Für eine Krimibuchhändlerin nichts Ungewöhnliches. Doch Kati wird klar, dass die Wirklichkeit mehr von ihr verlangt, als mit einem Buch auf dem Sofa zu liegen. Esmahan Aykol, geboren 1970 in Edirne in der Türkei, begann während ihres Jurastudiums als Journalistin für verschiedene türkische Zeitungen und Radiosender. Sie lebt in Berlin und Istanbul.
Fr 03.03. | 20 Uhr
Moderation: Marita Hübinger (ZDF)
€ 8 / erm. € 7 – Nur Abendkasse
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Die Autoren Max Annas, Franz Dobler und Doris Gercke lesen beim „Wiesbadener KrimiMärz“ in einer langen Kriminacht aus ihren Krimis und sprechen mit dem Wiesbadener Krimiautor Alexander Pfeiffer. Vor, zwischen und nach den Lesungen spielt das Jazz-Duo Ruud van Duijse & Edu Jung und das Literaturhauscafé bewirtet hungrige und durstige Gäste.

Max Annas liest aus seinem Roman „Illegal“, der einen jungen Ghanaer begleitet, der versucht, so unsichtbar wie möglich in Berlin zu leben und unversehens unter Mordverdacht gerät. Annas hat bislang zahlreiche Bücher zu Popkultur, Politik und Sport veröffentlicht. Für seinen ersten Roman „Die Farm“ erhielt er den Deutschen Krimi Preis.

Franz Dobler, 2015 ebenfalls mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet, stellt seinen Roman „Ein Schlag ins Gesicht“ vor“, der die privaten und beruflichen Krisen seines Ermittlers Robert Fallner ausleuchtet.

Und die Schriftstellerin und Bella-Block-Erfinderin Doris Gercke liest aus ihrem neuesten Milena-Proháska-Kriminalroman „Wo es wehtut“. Darin verschlägt es Milena nach Kiew, wo sie für den Bundesnachrichtendienst arbeitet und im Verdacht steht, doppeltes Spiel zu treiben. Man vermutet, dass sie nicht nur für Deutschland und die Ukraine, sondern auch für Russland arbeitet. Den Auftrag, der Sache auf den Grund zu gehen, erhält ausgerechnet Beringer, der sich nach Kräften bemüht, Milena zu vergessen, die einst seine Geliebte war.
Sa 04.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Alexander Pfeiffer
€ 12 / erm. € 10 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 15 /erm. € 13
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Im Rahmen der Reihe „Auf dem Krimisofa mit …“ sind während des Festivals „Wiesbadener KrimiMärz“ die bekannten Krimiautoren Horst Eckert und Volker Kutscher im Literaturhaus zu Gast. Sie lesen aus ihren Werken und sprechen mit Jörg Armbrüster vom SWR über Rechtsextremismus und Nationalismus gestern und heute.

Der in Düsseldorf lebende Horst Eckert hat im vergangenen Jahr den Roman „Wolfsspinne“ veröffentlicht, der die offizielle Version zum Thema NSU infrage stellt. Eckerts Düsseldorfer Hauptkommissar Vincent Veih ermittelt darin im Mordfall der Promiwirtin Melli Franck, deren Spur ins Drogenmilieu führt. Als weitere Morde geschehen, stößt er auf eine Fährte, die in die Vergangenheit weist: zur Aktion Wolfsspinne, die eng mit dem NSU verknüpft ist.

Der in Köln lebende Autor Volker Kutscher indes richtet seinen Blick in die Vergangenheit. In seinem neuesten Roman „Lunapark“ beschäftigt er sich mit dem nationalsozialistischen Deutschland. Nicht nur sein bewährter Ermittler Gereon Rath gerät darin mit den Braunhemden aneinander. Im Berlin des Jahres 1934 schwindet die anfängliche Begeisterung für die Regierung Hitler und die unberechenbare SA macht vielen Bürgern Angst.
So 05.03. | 18 Uhr
Moderation: Jörg Armbrüster (SWR)
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Der bekannte Autor und letztjährige Wiesbadener Krimistipendiat Wolfgang Schorlau stellt in der Wiesbadener Casino-Gesellschaft seinen Wiesbaden Kurzkrimi vor. Er wird aber nicht nur lesen, sondern auch mit seinerGeorg-Dengler-Bluesband zu erleben sein.

Wolfgang Schorlau war im Frühjahr als Krimistipendiat der Landeshauptstadt Wiesbaden für vier Wochen im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast und hat in dieser Zeit für einen in Wiesbaden und Umgebung angesiedelten Kurzkrimi recherchiert. Nun stellt er den Kurzkrimi vor und berichtet über seine Zeit in Wiesbaden sowie die Recherche für den Text. Außerdem bringt er seine Georg-Dengler-Bluesband mit. Benannt ist diese nach der Hauptfigur seiner Kriminalromane, die der vielfach ausgezeichnete Autor in hochbrisanten Fällen ermitteln lässt – etwa dem Oktoberfest-Attentat oder den NSU-Morden.

Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. Neben den acht „Dengler“-Krimis hat er die Romane „Sommer am Bosporus“ und „Rebellen“ veröffentlicht sowie den Band „Stuttgart 21. Die Argumente“ herausgegeben. 2006 wurde er mit dem Deutschen Krimipreis und 2012 mit dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.
Mi 08.03. | 19.30 Uhr
€ 16 / erm. € 15 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 20 / erm. € 19
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine
Ort: Casino-Gesellschaft, Friedrichstraße 22, 65185 Wiesbaden

Im Rahmen der Reihe „Auf dem Krimisofa mit …“ sprechen der Regisseur Dominik Graf und der Autor Wolfgang Schorlau mit Urs Spörri vom Deutschen Filminstitut über organisierte Kriminalität in Europa.

Dominik Graf gehört zu den renommiertesten Filmregisseuren Deutschlands. Für Aufsehen sorgte seine zehnteilige Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“, die zudem eine Debatte über das Qualitätsfernsehen auslöste.

Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. Neben den acht „Dengler“-Krimis hat er die Romane „Sommer am Bosporus“ und „Rebellen“ veröffentlicht sowie den Band „Stuttgart 21. Die Argumente“ herausgegeben. 2006 wurde er mit dem Deutschen Krimipreis und 2012 mit dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.
Do 09.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Urs Spoerri
€ 6 / erm. € 5 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 8 / erm. € 7
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Im Rahmen des Festivals „Wiesbadener KrimiMärz“ ist die renommierte lateinamerikanische Autorin Patricia Meloim Literaturhaus Villa Clementine zu Gast. Sie liest aus ihrem Thriller „Trügerisches Licht“ und spricht mit ihrer Übersetzerin Barbara Mesquita.

Tatort São Paulo: Während einer Theatervorstellung erschießt sich der Serienstar Fábbio Cássio auf offener Bühne. Schnell ist der Kriminaltechnikerin Azucena klar, dass dieser Selbstmord ein geschickt inszenierter Mord ist. Zunächst fällt ihr Verdacht auf die Ehefrau des Toten, später wird sie dann mit einem skrupellosen Mörder konfrontiert, der es womöglich auf die Ermittlerin selbst abgesehen hat.

Patricia Melo liest aus ihrem gefeierten Thriller und wird im Gespräch mit ihrer Übersetzerin auch über brasilianische Korruptionsskandale und deren Konsequenzen für Europa reden.

Patrícia Melo wurde 1962 in São Paulo geboren. Die „Times“ kürte Patrícia Melo zur führenden Schriftstellerin des Millenniums in Lateinamerika. Zweimal erhielt sie den Deutschen Krimi Preis. Sie lebt in der Schweiz.
So 12.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Barbara Mesquita
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Der Bestseller-Autor Veit Etzold liest beim KrimiMärz aus seinem Thriller „Dark Web“ und spricht mit Alf Haubitz von hr2-kultur.

Eine Cyber-Ermittlerin, ein Online-Broker und eine neue Suchmaschine agieren im Zentrum dieses   Thrillers über Cyber-Terrorismus: Mit Holos hat Europa endlich sein eigenes Google. Doch die Datenkrake verfügt über gefährlich viel Geld und hochsensible Daten. Der Daytrader Oliver Winter stürzt sich derweil ins Dark Web, wo er mit illegalen Waren dealt. Sein Problem: Bald schon soll er nicht nur Drogen und Waffen verkaufen, sondern auch Menschen. Jasmin Walters indes leitet die Cyberterrorismus-Einheit Nemesis, angesiedelt zwischen BND und BKA. Nach und nach begreift sie, dass der vermeintlich segensreiche Internetriese Holos nicht nur im Internet, sondern auch im Dark Web operiert.

Veit Etzold ist Autor von vier Bestseller-Thrillern, die in sieben Sprachen übersetzt wurden. Er studierte internationales Management und arbeitete in Europa, Asien, Afrika und den USA. Er ist Berater des Auswärtigen Amtes, Mitglied in unterschiedlichen Expertengruppen der Atlantikbrücke und Dozent für Geopolitik.
Di 14.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Alf Haubitz (hr2-kultur)
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Im Rahmen des Festivals „Wiesbadener KrimiMärz“ findet auch eine Podiumsdiskussion mit den AutorinnenEsmahan Aykol und Merle Kröger zum Thema „Europa, wo sind deine Grenzen?“ im Literaturhaus statt. Ruth Fühner von hr2-kultur leitet die Diskussion.

Die beiden Autorinnen Esmahan Aykol und Merle Kröger suchen an diesem Abend Antworten auf Fragen rund um die Identität Europas. Dabei soll die Bedeutung von tatsächlichen und ideellen Grenzen diskutiert werden. Davor liest Merle Kröger aus ihrem Politthriller „Havarie“. Darin ist das Mittelmeer Ferienparadies, Wiege der Kultur und Burggraben der Festung Europa zugleich. In einer windigen Nacht steigen zwölf Männer in ein Schlauchboot und versuchen, Spaniens Küste zu erreichen. Unter dem dunklen Himmel zieht auch ein gewaltiges Kreuzfahrtschiff dahin, ein irischer Frachter verlässt den algerischen Hafen mit leeren Containern an Bord, und in Cartagena liegt ein Kreuzer der Seenotrettung bereit.
Merle Kröger, geboren 1967 in Plön / Schleswig-Holstein, lebt und arbeitet als Produzentin, Drehbuch- und Romanautorin in Berlin.
Esmahan Aykol, geboren 1970 in Edirne in der Türkei, ist in diesem Jahr Wiesbadener Krimistipendiatin. Sie lebt in Berlin und Istanbul.
Mi 15.03. | 19 Uhr
Moderation: Ruth Fühner (hr2-kultur)
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Das Autorenduo Christian Schünemann & Jelena Volic stellt seinen neuesten Kriminalroman „Pfingstrosenrot“ vor und diskutiert die Rolle des Balkans innerhalb Europas. Die Moderation übernimmt Heiner Boehncke.

In welche Mühlen geriet das serbische Ehepaar, das sich von falschen Versprechungen und einem verheißungsvollen Rückkehrprogramm in die alte Heimat, das Kosovo, zurücklocken ließ? Die Belgrader Kriminologin Milena Lukin kommt skandalösen Machenschaften auf die Spur, die bis in hohe Kreise der serbischen und europäischen Politik reichen.

Christian Schünemann, geboren 1968 in Bremen, studierte Slawistik in Berlin und Sankt Petersburg, arbeitete in Moskau und Bosnien-Herzegowina und absolvierte die Evangelische Journalistenschule in Berlin, wo er auch lebt.

Jelena Volic, geboren in Belgrad, studierte Allgemeine Literaturwissenschaft und Germanistik in Belgrad, Münster und Berlin. Sie lehrt in Belgrad Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte und ist Expertin für deutsch-serbische Beziehungen.
Do 16.03. | 19 .30 Uhr
Moderation: Heiner Boehncke
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Unabhängig vom „Wiesbadener KrimiMärz“ findet auch im März wieder die Reihe „Bis an die Grenzen … und weiter“ des Jungen Literaturhauses statt. Der Autor Christian Linker stellt seinen Roman „Dschihad Calling“ vor.

Jakob lebt den Alltag eines ganz gewöhnlichen Jugendlichen – bis er einem verschleierten Mädchen hilft, das von rechten Hooligans bedrängt wird. Sofort ist er fasziniert von der jungen Frau mit den blauen Augen. Kurz darauf entdeckt er sie auf einem Pressebild und ist zunächst geschockt: Sie ist Mitglied in einem Salafisten-Verein. Da sie ihm aber einfach nicht aus dem Kopf geht, beschließt er, über diesen Verein Kontakt mit ihr aufzunehmen. Ein schwieriges Unterfangen. Doch Samira hat einen Bruder – Adil – mit dem sich Jakob anfreundet und über den er Samira näher kennenlernen kann. Bald stellt sich jedoch heraus, dass Adil mit den Gotteskriegern des Islamischen Staates sympathisiert. Jakob gerät in einen schweren Konflikt zwischen seiner Freundschaft zu Adil, seiner Liebe zu Samira und seiner Vernunft, die ihm zunächst klar sagt, dass er sich besser von einer solch radikalen Gruppierung fernhalten sollte.

Christian Linker, geboren 1975, studierte Theologie und machte Jugendpolitik, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet – „RaumZeit“ wurde für den Deutschen Literaturpreis nominiert, „Dschihad Calling“ stand auf der „Liste der Besten 7“. 2009 erhielt er den Hansjörg-Martin-Preis.
Di 21.03. | 10.30 Uhr
Moderation: Falk Ruckes (Freier Journalist)
€ 2 – Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter: 0611 – 31 57 46 Veranstalter: Literaturhaus und Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.     
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Der Autor und Historiker Christian von Dithfurth liest im Literaturhaus während des „Wiesbadener KrimiMärz“ aus seinem Thriller „Zwei Sekunden“. Die Moderation übernimmt Jörg Armbrüster vom SWR.

Terroranschlag beim Staatsbesuch in Berlin. Nur um zwei Sekunden verfehlt eine Bombe die deutsche Bundeskanzlerin und den russischen Präsidenten. Die Russen behaupten, dass tschetschenische Terroristen hinter dem Anschlag stecken. Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und Berliner Polizei tappen im Dunkeln. Öffentlichkeit und Politik fordern Ergebnisse. Der Druck wächst. Widerwillig akzeptiert das BKA, dass Hauptkommissar Eugen de Bodt eigene Ermittlungen anstellt. Vor allem in höheren Polizeikreisen ist er unbeliebt bis verhasst. Doch will sich niemand nachsagen lassen, nicht alles unternommen zu haben. De Bodt und seine Mitarbeiter suchen verzweifelt eine Spur zu den Tätern.

Christian von Ditfurth, geboren 1953, ist Historiker und lebt als freier Autor in Berlin. Neben Sachbüchern und Thrillern hat er Kriminalromane um den Historiker Josef Maria Stachelmann veröffentlicht. „Zwei Sekunden“ ist der zweite Band einer Reihe um die Fälle des Berliner Hauptkommissars Eugen de Bodt, der jeden Morgen den Tag verflucht, an dem er beschloss, Polizist zu werden.
Do 23.03. | 19 .30 Uhr
Moderation: Jörg Armbrüster (SWR)
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Im Rahmen der Reihe „Auf dem Krimisofa mit…“ sind beim „Wiesbadener KrimiMärz“ die Autorin und JournalistinPetra Reski und der Autor und Fernsehjournalist Olaf Sundermeyer im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast. Sie lesen aus ihren Werken und diskutieren über Strukturen der organisierten Kriminalität in Europa. Die Moderation übernimmt Margarete von Schwarzkopf.

Petra Reski wurde im Ruhrgebiet geboren und lebt in Venedig. Seit 1989 schreibt sie für verschiedene Medien über Italien und immer wieder über das Phänomen Mafia. Sie drehte auch einen Film über Mafiafrauen und wurde für ihre Reportagen und Bücher mehrfach ausgezeichnet. Petra Reski hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt den Kriminalroman „Die Gesichter der Toten“.

Olaf Sundermeyer arbeitet als Experte zum Thema Innere Sicherheit. Er ist häufig in Rundfunk und Fernsehen präsent und seine Fernsehreportagen zum Thema organisierte Kriminalität erhielten mehrere Auszeichnungen. Er hat sich intensiv mit rechtsextremen Parteien und Terror beschäftigt, sein neuestes Buch „Bandenland“ gibt Einblick in die organisierte Kriminalität in Deutschland.
Sa 25.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Margarete von Schwarzkopf
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Im Rahmen des „Wiesbadener KrimiMärz“ findet auch eine ARTE-Filmpremiere statt, bei der die RegisseurinJulia Benkert zu Gast ist und mehr über Hintergründe und Entstehungsgeschichte der Doku „Sanatorium Europa“ berichtet.

In einer Zeit, in der die europäische Idee so bedroht erscheint wie nie, wirft die Dokumentation einen Blick zurück und zeigt, wie die großen Dichter und Denker auf die erste europäische Krise reagiert haben. Die Dokumentation stellt insbesondere die Literatur von Thomas Mann und Hermann Hesse in einen historischen Kontext und zeigt Parallelen zur heutigen Zeit auf. Es geht um die Jahre zwischen 1900 und 1918, als Europa dem Ersten Weltkrieg entgegensteuert. Für die Literatur eine durchaus produktive Zeit, denn wie jede Krise gebiert auch diese nicht nur Schwanengesänge, sondern schafft auch epochal Neues. Namhafte Künstler, Philosophen, Reformer und Dichter fliehen ins Tessin und an den Gardasee.

Julia Benkert lebt als freie Autorin und Regisseurin in München und war bereits bei der Realisation zahlreicher Dokumentationen für ARTE und die ARD beteiligt. Für die Reihe „Ein Tag im Leben von“ (BR) erarbeitete sie Porträts der Schriftsteller Andrea Maria Schenkel, Julia Franck, Jan Weiler, Hans Pleschinski und Anita Albus.
Di 28.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Sandra Blass
Eintritt frei
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit ARTE
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Nach Abschluss des Festivals „Wiesbadener KrimiMärz“ findet eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts„FRAGILE. Europäische Korrespondenzen“ im Literaturhaus Villa Clementine statt. Dabei sind 28 Autorinnen und Autoren aus den Ländern Europas auf Einladung des Netzwerks der Literaturhäuser in einen mehrmonatigen Gedankenaustausch getreten: In einem Briefwechsel diskutierten sie mit einem Partner ihrer Wahl über aktuelle gesellschaftliche, kulturelle oder politische Themen. Alle Briefwechsel des Projekts erscheinen im Februar in der Zeitschrift „die horen“.

Für das Literaturhaus Villa Clementine tauschten sich die deutsche Autorin Antje Rávic Strubel und die schwedische Autorin Lena Andersson aus. In ihrem tiefgründigen Briefwechsel beleuchten sie kritisch ihre beiden Herkunftsländer, Deutschland bzw. die DDR und Schweden und treten in eine Diskussion über ihre persönlichen Wertvorstellungen ein. Im Literaturhaus stellen sie ihren Briefwechsel vor und diskutieren mit Jenny Friedrich-Freksa vom Institut für Auslandsbeziehungen über Europa und seine Entwicklung.

Lena Andersson, geboren 1970, lebt in Stockholm. Sie ist Journalistin, Autorin und Literaturkritikerin. Für „Widerrechtliche Inbesitznahme“ erhielt sie den renommiertesten Literaturpreis Schwedens, den August-Preis. Der Roman stand monatelang auf Platz eins der Bestsellerliste.

Antje Rávic Strubel veröffentlichte zahlreiche Romane. „Sturz der Tage in die Nacht“ (2011) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt erschien 2016 der Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“. Antje Rávic Strubel lebt in Potsdam.
Fr 31.03. | 19.30 Uhr 
Moderation: Jenny Friedrich-Freksa
€ 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf siehe Rückseite. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter: Literaturhaus in Kooperation mit dem Netzwerk der Literaturhäuser mit ARTE als Medienpartner
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

„Das Literarische Quartett“ im ZDF ab März mit Thea Dorn

Thea Dorn © ZDF Svea Pietschmann
Thea Dorn © ZDF Svea Pietschmann

Thea Dorn wird neben Gastgeber Volker Weidermann und Christine Westermann feste Mitstreiterin beim „Literarischen Quartett“. Die erste ZDF-Sendung des neuen Trios findet am Freitag, 3. März 2017, gemeinsam mit einem prominenten Gast im Berliner Ensemble statt.

Daniel Fiedler, Leiter Redaktion Kultur Berlin: „Wir freuen uns auf viele Quartett-Runden mit Thea Dorn. Ich bin mir sicher, sie wird mit ihrer Mischung aus intellektueller Brillanz und lässigen Bonmots den erfolgreichen ZDF-Literatur-Talk bereichern.“

Thea Dorn: „In Zeiten, in denen alles, was mehr als 140 Zeichen hat, schon für einen Roman gehalten wird, ist es mir Freud und Ehr, dem Leser wirkliche Romane ans Herz zu legen. Und welches Format könnte besser geeignet sein, um auf dem Bildschirm leidenschaftlich für und über Bücher zu streiten als ‚Das Literarische Quartett‘.“

Das Revival des legendären „Literarischen Quartett“ startete im Herbst 2015 im ZDF. Thea Dorn nimmt den Platz von Maxim Biller ein, der sich wieder verstärkt seiner eigenen literarischen Arbeit widmen möchte. „Das Literarische Quartett“ findet sechs Mal pro Jahr statt. Die Sendung wird jeweils kurz vor Ausstrahlung im Foyer des Berliner Ensemble mit Publikum aufgezeichnet.

„Ed Atkins. Corpsing“ vom 3. Februar bis 14. Mai 2017 im MMK 1 Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

In  seiner  Ausstellung  Corpsing, einer Auftragsarbeit der BHF-Bank-Stiftung für die „Frankfurter Positionen – Festival für neue Werke 2017″ geht Ed Atkins (*1982 in Oxford, GB) in seiner umfangreichen Präsentation im MMK 1 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main der zentralen Frage nach, welchen  Einfluss  Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung auf unsere individuelle Lebenswirklichkeit ausüben.

„Die Ausstellung von Ed Atkins integriert sich hervorragend in unser diesjähriges Programm der Frankfurter Positionen, das dem Thema ‚Ich Reloaded – Das Subjekt im digitalen Zeitalter’ gewidmet ist. Hier steht veranstaltungsübergreifend die Frage im Mittelpunkt, inwiefern sich die Definition und Konstruktion des Selbstbildes im digitalen Zeitalter verändert.“, sagt Stefan Mumme, Geschäftsführer der BHF-BANK-Stiftung.
Ausstellungsansicht "Ed Atkins Corpsing“ im MMK1 Frankfurt . Video "Hisse", Metamorphose der Krise eines Mannes, dessen beinahe perfekte, hyperreal anmutende Animation am Unvermögen bricht, menschliche Emotionen zu zeigen. Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungsansicht „Ed Atkins Corpsing“ im MMK1 Frankfurt . Video „Hisse“, Metamorphose der Krise eines Mannes, dessen beinahe perfekte, hyperreal anmutende Animation am Unvermögen bricht, menschliche Emotionen zu zeigen. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Ausstellungstitel „Corpsing“ thematisiert den Widerspruch, den eine computergenerierte Simulation in sich trägt. Sie vermittelt die Illusion einer eigenständigen materiellen Welt und bleibt doch nur eine Konstruktion, die durch Momente der technischen Störung als Trugbild und bloße Abbildung des Realen decodiert werden kann. Der Begriff „Corpsing“ geht zurück auf eine Redewendung aus dem Bereich des Theaters und auf ein Phänomen, mit dem sich Atkins seit langer Zeit beschäftigt. Eine von einem Schauspieler gespielte Rolle erreicht nie den Status einer authentischen Figur, sie kann diese immer nur „verkörpern“. „Corpsing“ beschreibt jenen Augenblick, in dem die Differenz zwischen dem Schauspieler und seiner Rolle zutage tritt, wenn dieser beispielweise seinen Text vergisst oder in plötzliches Gelächter ausbricht

Atkins gilt als Pionier und radikalster Vertreter einer jungen Künstlergeneration, die die fundamentalen Veränderungen der Bild- und Selbstwahrnehmung des Menschen durch die rasante Entwicklung der digitalen Medien kritisch reflektiert. In seinen filmischen, digital generierten Werken erschafft er eine künstliche und zugleich hyperreale Bildwelt, die in ihrer Ambivalenz von perfekter Simulation und scheinbar technischer Unzulänglichkeit zutiefst verstörend wirkt.
„Das Werk von Ed Atkins trifft auf technisch brillante und zugleich perfide Weise den wesentlichen und zugleich wunden Punkt unserer postdigitalen Gegenwart. Wie kein anderer Künstler seiner Generation erfasst er die Problematik unseres durch die digitalen Medien veränderten Selbstbewusstseins, das durch die Illusion von Grenzenlosigkeit einerseits und den Verlust von Authentizität andererseits geprägt ist. In ihrer visuellen und akustischen Intensität ziehen seine digital erzeugten High-Definition Bildwelten den Betrachter in ihren Bann und konfrontieren ihn mit existenziellen Zuständen wie Einsamkeit, Entfremdung und Vergänglichkeit.“, erläutert MMK Direktorin Prof. Dr. Susanne Gaensheimer.
Das MMK präsentiert in der Ausstellung zwei filmische Installationen, die sich über mehrere Räume erstrecken. Für diese kreiert Atkins einen virtuellen Protagonisten – eine Art Alter Ego des Künstlers –, dessen Profil er kontinuierlich weiterentwickelt und der in künstlichen Welten tiefgreifende Krisen durchlebt. Jede Stimme, die zu hören ist, sowie sämtliche Texte stammen von Atkins selbst. Ebenso hat er alle seine Bildwelten mit den zur Verfügung stehenden digitalen Mitteln selbst generiert.
Ausstellungsansicht "Ed Atkins Corpsing“ im MMK1 Frankfurt . Filmische LED-Präsentation "Safe Conduct", bei der  der Protagonist sich total selbst entblößt bis zur Auflösung seiner Identität, gezeigt an seinen nach und nach ebenfalls abgelegten sekundären Körperteilen und Innereien. Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungsansicht „Ed Atkins Corpsing“ im MMK1 Frankfurt . Filmische LED-Präsentation „Safe Conduct“, bei der der Protagonist sich total selbst entblößt bis zur Auflösung seiner Identität, gezeigt an seinen nach und nach ebenfalls abgelegten sekundären Körperteilen und Innereien. Foto: Diether v. Goddenthow
 Die Ausstellung im MMK 1 präsentiert zwei neuere Werke des Künstlers – die filmischen Installationen „Hisser“ von 2015/17 und „Safe Conduct“ von 2016 – in einem einmaligen räumlichen Umfang.
„Hisser“ erstreckt sich über die sechs Räume der gesamten ersten Ebene des Museums mit rund 800 qm. Für die Ausstellung im MMK 1 wurde sie ortsspezifisch zu einer Fünfkanalinstallation weiterentwickelt und ist hier in ihrem bisher größten Umfang zu sehen. Die Installation nimmt direkt Bezug auf die räumliche Struktur der ersten Ebene und nutzt die Architektur als integralen Bestandteil der Arbeit, über die der virtuelle in den realen Raum übertragen wird.

 

„Hisser“

Ed Atkins filmische Krisensimulation von "Hisse".  Der unter dem Bett aufbrechende Abgrund ist Sinnbild der abgrundtiefen Krise des erwachenden Mannes.  Foto: Diether v. Goddenthow
Ed Atkins filmische Krisensimulation von „Hisse“. Der unter dem Bett aufbrechende Abgrund ist Sinnbild der abgrundtiefen Krise des erwachenden Mannes. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Geschichte, die in „Hisser“ erzählt wird, ist inspiriert von einer wahren Begebenheit. In einer sich plötzlich öffnenden Senkgrube wurde 2013 ein junger Mann in Florida in den USA, in seinem Schlafzimmer „vom Erdboden verschluckt“. Der Hauptschauplatz im Film ist ein Schlafzimmer bei Nacht. Der Bildausschnitt ist so gewählt, als würde der Betrachter in ein lebensgroßes, verwaistes Puppenhaus blicken. Andere Sequenzen zeigen einen jungen Mann in Nahsicht auf dem Bett liegend, mit gequältem Blick oder in sich versunken in einer Ecke sitzend. Begleitet wird die Szene von einem übersteigert romantischen Song, dessen Refrain „It took me so long to get my feet back off the ground“ von dem Verlust einer geliebten Person und bodenloser Einsamkeit handelt. Die Emotionalität des Songs steht in starkem Kontrast zur Künstlichkeit der generierten Szene. Die Grenze zwischen Reproduktion und Realität ist fließend und die fast bis zur Perfektion getriebene Virtualität durch den offensichtlich körperlich und seelisch versehrten Protagonisten brüchig. Atkins führt vor, wie die Welt seines Protagonisten in sich kollabiert und in der absoluten Leere des digitalen und entmaterialisierten Raums verschwindet. Dabei dekonstruiert der Künstler die digitale Illusion, indem er seine filmischen Mittel durch simulierte Bildstörungen und Frequenzfehler offenlegt. Der Film wird auf fünf freistehenden Projektionswänden in unterschiedlichen Räumen gezeigt, wodurch sich der Sog der über alle Räume erstreckenden Bilder verstärkt und ein quälender Eindruck von Unendlichkeit entsteht.

„Safe Conduct“,

Ed Atkins Filmische LED-Präsentation "Safe Conduct", hier: erniedrigt bis zum totalen Verbiegen der Persönlichkeit am Check-Point. Foto: Diether v. Goddenthow
Ed Atkins Filmische LED-Präsentation „Safe Conduct“, hier: erniedrigt bis zum totalen Verbiegen der Persönlichkeit am Check-Point. Foto: Diether v. Goddenthow

In der Arbeit „Safe Conduct“, die auf drei großformatigen LCD-Monitoren bei Tageslicht gezeigt wird, erkennt man denselben Protagonisten, der sich in diesem Film am Fließband einer Sicherheitskontrolle befindet. Der digital generierte Raum ist ansonsten leer. Schritt für Schritt entledigt sich der junge Mann seiner Reiseutensilien und Bekleidung, bis er schließlich dazu übergeht auch seine Körperteile in die Aufbewahrungsbox zu legen. Er zieht die oberste Hautschicht seines Gesichts ab, es folgen Blut und Eingeweide, die zusammen mit Handfeuerwaffen oder exotischen Früchten in den Behälter rieseln. Wie in „Hisser“ ist das Gesicht des Protagonisten wund und impliziert körperliche und seelische Verletztheit, wodurch die Illusion von Menschsein entsteht. Die in endlosen Schleifen stattfindende stetige Steigerung des Geschehens und seiner Absurdität wird begleitet von Maurice Ravels Boléro, der ebenfalls scheinbar als Endlosschleife komponiert ist und als eines der ersten Stücke der musikalischen Moderne für technischen Fortschritt und Modernität steht. In einer zirkulären Bewegung steigern sich Handlung und Lautstärke des Stücks, so dass eine Eskalation zu drohen scheint, die sich jedoch in der unendlichen Wiederholung der Szene wieder auflöst. Es geschieht nichts. „Safe Conduct“ ist eine deutliche Kritik an den technisierten und entmenschlichten Prozessen der gegenwärtigen Gesellschaft, in denen der moderne Mensch in seiner alltäglichen Routine bis zur Selbstauflösung gefangen ist. Kontrolle und Kontrollverlust, Sicherheit und ihre Unerreichbarkeit – Atkins unterlegt seine skeptische Weltsicht mit einer unterschwelligen Ironie, die vor allem im Titel anklingt: „Safe Conduct“ ist die offizielle Bezeichnung für ein Reisedokument, das den sicheren Transfer durch „feindliches Gebiet“ gewährt, indem eingeübte Kontrollmechanismen umgangen werden. Atkins hat in den letzten Jahren einen einzigartigen Werkkomplex aus textbasierten und installativen Videoarbeiten geschaffen und machte mit Ausstellungen u.a. in der Kunsthalle Zürich (2014), im MoMA PS1 (2013), bei Art Now Tate Britain (2011) sowie auf der Biennale in Istanbul (2015) international auf sich aufmerksam.      Im Wintersemester 2016/2017 ist Ed Atkins im Rahmen der Frankfurter Positionen 2017 Gastprofessor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule.

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Ort:
MMK 1.
Domstraße 10
60311 Frankfurt am Main

Veranstaltungsprogramm
4.Februar 2017, 19 – 24 Uhr, Eintritt frei, im MMK 1
„Lange Nacht der Sozialforschung“ im Rahmen der Frankfurter Positionen
Die Frankfurter Positionen 2017 widmen sich der Frage, inwiefern sich die Definition und Konstruktion des Selbstbildes im digitalen Zeitalter verändert und welche Rolle dabei der zunehmend unreflektierte Umgang mit, beziehungsweise die Preisgabe persönlicher Daten im Internet spielt. In der „Langen Nacht der Sozialforschung“ werden diese und andere Phänomene genauer diskutiert. Die Ausstellung von Ed Atkins ist geöffnet. Das Programm umfasst darüber hinaus Vorträge von Soziologen, Kulturwissenschaftlern und Medienwissenschaftlern sowie das Konzert „For Philip Guston“ von Morton Feldman mit Solisten des Ensemble Modern.4. Mai 2017, im MMK 1
Performance von Ed Atkins in Zusammenarbeit mit Studierenden der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule. Weitere Informationen folgen.Social Media: Die Hashtags zur Ausstellung: #EdAtkins #Corpsing
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Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 06.02. bis 12.02.2017

© atelier goddenthow
© atelier goddenthow

Veranstaltungen, die vom 06.02. bis 12.02.2017 im Gutenberg-Museum stattfinden.

Montag, 06.02.2017, 9.00-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottage Verfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Dienstag, 07.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 08.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 08.02.2017, 15.00 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung FUTURA. DIE SCHRIFT. mit Fabian Lenczewski, M.A. Führung 1,50 Euro (zzgl. Eintritt).

Donnerstag, 09.02.2017, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 09.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 10.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse


Freitag, 10.02.2017, 11.00 Uhr  
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)


Freitag, 10.02.2017, 13.30-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Samstag, 11.02.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 11.02.2017, 10.00-15.00 Uhr  
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag

Samstag, 11.02.2017, 10.00-15.00 Uhr
Workshop „Kartendruck“. Wir stellen mit Werkstattleiter Rainer Huth mit der Schrift FUTURA ganz besondere Karten her. Werkstattbeitrag 5/4/3 Euro. Anm. erwünscht, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de

Samstag, 11.02.2017, 11.00 Uhr  
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 11.02.2017, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums

Samstag, 11.02.2017, 14.00 Uhr
Kinderführung (ab 6 Jahre)
Treffpunkt 14 Uhr im Foyer. Druckvorführung, Gießen von Bleilettern, Rundgang durch das Museum. Führung 2 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 12.02.2017, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)

Sonntag, 12.02.2017, 13.00 Uhr  

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit  den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 12.02.2017, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Kathrin Grün übernimmt die Leitung der Kommunikationsabteilung der Frankfurter Buchmesse

Frankfurt, 02.02.2017 – Zum 1. Februar 2017 hat Kathrin Grün die Leitung der Kommunikationsabteilung der Frankfurter Buchmesse übernommen. Sie ist verantwortlich für die externe Unternehmens- und Produktkommunikation auf nationaler und internationaler Ebene sowie für die Positionierung des Unternehmens in der öffentlichen Wahrnehmung. Sie berichtet an Katja Böhne, Geschäftsleitung Marketing und Kommunikation der Frankfurter Buchmesse.

Kathrin-Grün © Katrin-Hage
Kathrin-Grün © Katrin-Hage

Kathrin Grün ist seit 2009 bei der Frankfurter Buchmesse beschäftigt, wo sie die integrierte Kommunikation der Auslandsaktivitäten, B2B-Angebote und Fachthemen der Frankfurter Buchmesse betreute.

Nach dem Studium der Amerikanistik, Neueren Deutschen Literatur und Komparatistik in Bonn und Mississippi (USA) und Hospitanzen bei Farrar Straus & Giroux, Lettre International, dem Carl Hanser Verlag und Beltz & Gelberg arbeitete Kathrin Grün als Assistentin der Chefredaktion beim Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Es folgten berufliche Stationen als Pressereferentin des Deutschen Filmmuseums und des Deutschen Filminstitutes in Frankfurt am Main und als Pressesprecherin des White Star Verlages in Wiesbaden.

Zum Kommunikationsteam der Frankfurter Buchmesse gehören Jördis Hille, PR-Managerin mit Schwerpunkt deutschsprachige Presse und Ehrengastprogramm, Frank Krings, PR-Manager mit Schwerpunkt Social Media und Blogger Relations, Norbert Interwies, PR-Manager und verantwortlich für das Pressezentrum auf der Frankfurter Buchmesse, und Ines Bachor, Volontärin Marketing und Kommunikation.

12. PRG Live Entertainment Award am 3. April 2017: Grund zum Feiern nach einem schwierigen Veranstaltungsjahr

lea-logoDie Musik- und Live Entertainment-Szene aus dem deutschsprachigen Raum versammelt sich am Montag, 3. April 2017, in der Festhalle in Frankfurt zur 12. Ausgabe des PRG Live Entertainment Awards. Mehr als 1.400 Gäste werden zu der renommierten Preisverleihungs-Gala in dem Konzertpalast im Frankfurter Messegelände erwartet. In insgesamt 15 Kategorien gehen die begehrten LEA-Trophäen für herausragende Leistungen an Veranstalter, Manager, Agenten und Spielstättenbetreiber.

2017 wird dabei auf ein Jahr zurückgeblickt, das laut Prof. Jens Michow, Geschäftsführer der LEA Veranstaltungs GmbH und Executive Producer der Award-Gala, „besonders schwierig“ für die Veranstalter gewesen ist. „Die Anstrengungen zur Abwehr von Terrorgefahren und die sintflutartigen Unwetter, die zum Abbruch diverser Festivals und damit zu komplexen haftungsrechtlichen Konsequenzen geführt haben, brachten 2016 noch nie dagewesene Herausforderungen“, führt Michow aus. „Dass diese Hürden von den Praktikern so professionell genommen wurden, wird bei der diesjährigen Verleihung ein besonderer Grund zum Feiern sein.“

Eine Kategorie mehr – Senkrechtstarter und Altmeister nominiert

Die mit Medienvertretern und Branchenpraktikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz besetzte LEA-Jury hat in der Saison 2016 wieder rund 500 Konzerte und Shows begutachtet und auf dieser Basis die Nominierungen für die entsprechenden Preiskategorien festgelegt. In diesem Jahr wird es beim PRG Live Entertainment Award eine Auszeichnung mehr geben als im Vorjahr, da die bisherige Kategorie „Arena-/Stadion-Tournee des Jahres“ aufgeteilt worden ist. Damit wird der Vielzahl an hochkarätigen Events in den Stadien und großen Hallen Rechnung getragen, die in separaten Kategorien noch differenzierter bewertet und gewürdigt werden können. Während die Nominierten für diese beiden LEAs erst zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden, steht die Auswahl der besten Konzertreisen durch mittelgroße Spielstätten (Kapazität: 2.000 bis 5.000 Besucher) bereits fest: Bei den Hallen-Tourneen des Jahres konkurrieren Landstreicher Booking mit der „Hurra die Welt geht unter“-Tour der Berliner Hip-Hop-Formation K.I.Z und Sector3 Media mit der „Tape Tour“ von Senkrechtstarter Mark Forster mit den Konzertreisen von drei Altmeistern aus unterschiedlichen Genres: Ins LEA-Rennen geht die von Semmel Concerts ausgerichtete Tournee zum 40. Bandjubiläum von Niedeckens BAP ebenso wie Wizard Promotions mit den Thrash-Metal-Pionieren Slayer und deren „Repentless World Tour“. Darüber hinaus ist Comedy-Urgestein Otto Waalkes ebenfalls nominiert: Unter dem Motto „Holdrio Again“ füllte er zusammen mit seinem Rüssl Musikverlag die Hallen in Eigenregie.

SonneMondSterne könnte zweiten LEA gewinnen

In zwei weiteren Kategorien sind die Nominierungen für den LEA 2017 zu diesem Zeitpunkt schon bekannt. Bei den Festivals des Jahres haben die Macher des SonneMondSterne im thüringischen Saalburg die Möglichkeit, zum zweiten Mal nach 2007 die Trophäe zu gewinnen. Die Seekers Event GmbH brachte das Elektro-Festival im vergangenen Jahr zum 20. Mal auf die Bühnen. Allerdings hat das SMS-Festival in dieser Kategorie starke Konkurrenz: Auch das Lollapalooza Berlin, veranstaltet von einem Joint Venture der Hörstmann Unternehmensgruppe mit dem britischen Promoter Festival Republic (FRHUG), das Open Air St. Gallen und das österreichische Volksmusik- und Schlager-Spektakel Wenn die Musi spielt von Show Factory Entertainment und adlmann promotion sind von der LEA-Jury ausgewählt worden. Drei Kandidaten aus drei Ländern bilden das Feld der Nominierten für den Club des Jahres: Das Capitol Hannover konnte die Jury bei der Vorauswahl ebenso überzeugen wie der Posthof im österreichischen Linz und die Mühle Hunziken in Rubigen (Schweiz).

Gala mit neuem Gesicht – Wandlungsfähiges Bühnenbild

Die Gala zum PRG Live Entertainment ist nicht nur eine Plattform um herausragende Leistungen aus dem Veranstaltungs-Bereich zu würdigen, sie hat in den vergangenen Jahren auch selbst als spektakuläres Event Maßstäbe gesetzt.

Der TV-Moderator Ingo Nommsen, der den LEA zum sechsten Mal moderiert, wird auch 2017 hochkarätige Live-Acts wie Max Giesinger und die Dancefloor Destruction Crew (DDC) sowie zahlreiche namhafte Laudatoren auf einer spektakulär ausgestatteten Bühne in der Festhalle begrüßen.

Weitere Infos zur LEA-Preisverleihung 2017

 

Shared Reading – Die beflügelnde Kraft gemeinsamen lauten Lesens – Frankfurter Literaturhaus u. Stadtbücherei starten erstes Projekt

Frankfurter Literaturhaus. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Frankfurter Literaturhaus. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Während die „Heilkraft von Sprache“ in der Biblio- und Poesietherapie seit langem erfolgreich eingesetzt wird, ist neu, dass auch gemeinsames lautes Lesen nachweislich bereits positive Effekte auf das persönliche Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit, die Affektbalance und die Kommunikationsfähigkeit haben kann. Kurz „Share Reading“ genannt, stammt „Teilendes Lesen“ ursprünglich aus Liverpool. Vor über 15 Jahren trafen sich Interessenten, um gemeinsam Texte zu hören und darüber zu sprechen. Sie spürten, dass diese Art des gemeinsamen Lesens etwas mit ihnen macht und entwickelten daraus Share Reading. Schließlich gründeten sie die Organisation „The Reader“, die Lesungs-Moderatoren (Facilitater) ausbildet und über 140 Mitarbeiter und noch mehr Freiwillige in ganz England in den vier Share-Reading-Bereichen „Community“, „Wirtschaft“, „Bildung“ und „Gesundheit“ erfolgreich einsetzt.

Die Lese-Revolution ist inzwischen in Deutschland angekommen. Zur Leipziger Buchmesse 2016 hatten die Literaturagenten Thomas Böhm und Carsten Sommerfeldt, die in Liverpool davon erfahren und sich zu Ficilitatern fortbilden ließen, das Konzept vorgestellt und in Berlin erfolgreich Share-Reading-Bibiliotheksgruppen gestartet. Nun wird Share Reading mit entsprechenden Partnern bundesweit etabliert werden, wobei das erste Projekt außerhalb Berlins jetzt in Frankfurt, im Frankfurter Literaturhaus und der Stadtbücherei, gestartet wird. Das Konzept wurde in diesen Tagen bei einem Pressegespräch vorgestellt:

v.li. Dr. med. Christiane Faust-Bettermann, Hospital zum Heiligen Geist, Benno Hennig von Lange,Programm-Assistenz und junges Literaturhaus, Facilitator; Hauke Hückstadt, Leiter des Literaturhauses Frankfurt; Dr. Dabine Homulius, Leiterin der Frankfurter Stadtbücherei; Sigrid Scherer, BHF-Stiftung Frankfurt; Carsten Sommerfeldt, Böhm & Sommerfeldt | Literarische Unternehmungen, Berlin. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
v.li. Dr. med. Christiane Faust-Bettermann, Hospital zum Heiligen Geist, Benno Hennig von Lange,Programm-Assistenz und junges Literaturhaus, Facilitator; Hauke Hückstadt, Leiter des Literaturhauses Frankfurt; Dr. Dabine Homulius, Leiterin der Frankfurter Stadtbücherei; Sigrid Scherer, BHF-Stiftung Frankfurt; Carsten Sommerfeldt, Böhm & Sommerfeldt | Literarische Unternehmungen, Berlin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Reiz des niedrigschwelligen Zugangs zur Literatur

Share Reading entspricht unserer „immerwährenden Forderung nach größtmöglicher Zugänglichkeit von Literatur. Das Literaturhaus macht Literatur erlebbar, und Share Reading macht Literatur auch erfahrbar. Und wir sind froh, dass wir in Zukunft diese neue, weitere Spielart in diesem Hause erlebbar machen können“, eröffnet Hauke Hückstadt, Leiter des Literaturhauses Frankfurt, das Pressegespräch. Share Reading sei das Beste, was (seit langem) „aus England zu uns gekommen ist.“, so Hückstadt.

Share Reading sei eine neue Form, Literatur erlebbar zu machen, unterstreicht Carsten Sommerfeldt die Ausführungen seines Vorredners. Dort, wo Alltagssprache vielleicht aufhöre, könnten sich die Teilnehmer literarischer, verdichteter Sprache bedienen, um Gedanken, Ideen, Assoziationen, die der Text auslöst, miteinander zu teilen, so Sommerfeldt.

Ablauf

Eine kleine Gruppe von bis zu 10, 12 Personen trifft sich unter Leitung eines Facilitators in einem geschützten Raum. Der Facilitator, ein speziell ausgebildeter Moderator,  bringt zur Session einen Prosa-Text mit, eine in sich abgeschlossene, vielleicht ein-, eineinhalb Seiten lange Geschichte, die  noch keiner kennt. Er  verteilt Text-Kopien und beginnt dann den Text langsam, laut vorzulesen. Anschließend leitet der Facilitator informell in ein offenes Gespräch über. Die Teilnehmer können über ihre Assoziationen, Bilder und Empfindungen miteinander sprechen. Niemand muss etwas sagen. Jeder darf auch bloß dem Austausch lauschen und gehört dennoch dazu. Es wird nichts von ihm verlangt. „Für uns ist es unglaublich inspirierend, motivierend und eine schöne beglückende Erfahrung,  wie schnell Menschen beginnen, sich über das, was sie in dem Text finden, austauschen zu wollen. Und wie wenig es bedarf,  um diese Menschen miteinander sprechen zu lassen“, freut sich Sommerfeldt.

In den letzten 15 bis 20 Minuten der 90minütigen Session  wird ein  – eventuell inhaltlich am vorherigen Prosa-Text orientiertes – Gedicht gelesen, wobei die Teilnehmer ganz nebenbei mögliche Berührungsängste zu Gedichten verlieren und einen neuen Zugang zur Lyrik finden können.

Share Reading ist  kein Lese-Zirkel

Share-Reading unterscheidet sich jedoch klar von einem Lese-Kreis, insbesondere dadurch, dass die Teilnehmer keine Buch-Lektüre im Vorfeld des Treffens lesen, keinen Titel kennen, um darüber kundig miteinander sprechen oder gezielt daraus vorlesen zu können. Vielmehr hören  Share-Reading-Teilnehmer einen ihnen völlig unbekannten Text zum ersten Mal gemeinsam mit anderen. Der Reiz des Unbekannten und der unvorhersehbaren Assoziationen der Teilnehmer außerhalb ihrer jeweiligen vertrauten üblichen Zugehörigkeit, sind ein zentrales Element, welches den Erfolg des Konzeptes von Share Reading ausmacht. „Das, was die anderen in dem Text finden, und das Achtsame, der Umgang miteinander, dass eine Gruppe von Menschen aufmerksam zuhört, wie sich Gedanken und Gefühle über diesen literarischen Text spontan entwickeln, das ist, glaube ich, das das Besondere an Share Reading!“ unterstreicht Carsten Sommerfeldt seine Begeisterung für dieses Projekt.

„Teilendes Lesen“ soll in Frankfurt – zunächst einmal für sechs Monate –  in drei Gruppen gestartet werden, wobei zwei davon, ähnlich wie in Berlin, im Bereich „Community“ angesiedelt sein werden. In England werde Share Reading seit Jahren auch in Kliniken und Altenheimen, in Gruppen Demenz- und Suchtkranker erfolgreich eingesetzt, erläutert Carsten Sommerfeldt. Share Reading fördere soziale Interaktion, das Gemeinschaftsgefühl und helfe außerdem beim Teambuilding sowie in der Arbeit mit Kindern, einsamen Menschen, Burnoutpatienten und psychisch Kranken, aber auch jedem, der keine dicken Bücher durcharbeiten und trotzdem Freude an Literatur haben möchte. Es ermögliche jedem, unabhängig seiner Bildung, seelischen Verfassung, sozialen Situation oder seines Alters Zugang zur Literatur, und hierüber zu Gemeinschaft.

Share Reading in der Stadtbücherei

„Am meisten begeistert hat mich, dass Bindung entsteht. Bindung zwischen  beispielsweise der Stadt Frankfurt und den Frankfurterinnen und Frankfurtern, aber auch Bindung derer, die dort teilnehmen, untereinander und aneinander, und zwar in dieser sehr konzentrierten und guten Atmosphäre“, erläutert Dr. Sabine Homulius, Leiterin der Stadtbücherei. Dies sei, „was für mich das Projekt ausmacht!“.

Das erste Shared-Reading-Projekt startet am 16. Februar jeweils um 10 Uhr  in der Stadtteilbibliothek Frankfurt-Bornheim, Augsburger Straße 24, und richtet sich an Interessierte über 60 Jahre. Diese treffen sich – zunächst bis Mai 2017 – dreimal monatlich in der Bibliothek und einmal in einem Wohnstift.
Informationen & Anmeldung: Svenja Stöhr, Telefon: 069 – 212 323 68, literarisches.miteinander@stadtbuecherei.frankfurt.de

Das Bornheimer Leseprojekt dient der Gesundheitsvorsorge im Alter. Kooperationspartner sind das Frankfurter Gesundheitsamt, die Dr. Marschner Stiftung  und die BHF-Bank-Stiftung. „Die BHF-Bank-Stiftung fördert seit vielen Jahren die Erforschung und Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen im Alter.“, begründet Sigrid Scherer das Interesse der BHF-Stiftung für Share Reading.

Share Reading im Literaturhaus Frankfurt

„Es ist eine einfache, aber ungeheuer erfolgreiche Methode“, bekräftigt Benno Hennig von Lange, vom Literaturhaus Frankfurt. Neben Lisa Schumacher,  ebenfalls vom Literaturhaus, und Svenja Stöhr, aus der Stadtbücherei, ist von Lange einer der bislang drei ausgebildeten Facilitatoren in Frankfurt. „Für uns schließt Share Reading eine Lücke in der Vermittlung von Literatur“, so von Lange. Das Literaturhaus sei nicht nur für abends. Die die Räume seien den ganzen Tag über da, um genutzt zu werden und man wolle so noch stärker die Energie, die in der Literatur stecke,  nutzen.

Das Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2, beginnt am 1. März 2017, jeweils mittwochs und donnerstags um 17 Uhr mit einer Community-Gruppe und einer Gesundheitsgruppe, gedacht für ehemalige oder Tagesklinik-Patienten der benachbarten psychosomatischen Klinik im Hospital zum Heiligen Geist.
Informationen und Anmeldung:Benno Hennig von Lange, Telefon 069 – 75 61 84 19 vonlange@literaturhaus-frankfurt.de

Share Reading in psychotherapeutischer Gesundheitsnachsorge

„Ich finde es wundervoll, unseren entlassenen Patienten, denen es besser geht, etwas außerhalb des Krankenhauses anbieten zu können“, freut sich Dr. med. Christiane Faust-Bettermann, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie am Heilig-Geist-Hospital. Die Oberärztin, die erste Lesungs-Erfahrungen im Literaturhaus mit einer Gruppe aus der Tagesklinik sammeln konnte, schätzt ganz besonders den niedrigschwelligen Ansatz: „Man kam einfach zusammen, und es herrschte gleich so ein wertschätzendes Gemeinschaftsgefühl.“ Angst und Depressionen würden ja häufig auch mit einem gewissen Empathieverlust einhergehen. Patienten könnten mitunter nicht mehr richtig einschätzen, was andere denken und empfinden. Über einen literarischen Text könne das sehr schnell abgeglichen werden, etwa zu erkennen, was andere empfinden, und ob das mit der eigenen Annahme übereinstimmt oder abweicht. Share Reading wäre ein Empathie-Training, so Dr. med. Christiane Fraust-Bettermann. Sie wünschte sich, dass diese Zusammenkünfte in der Rekonvaleszenz einer Depression oder einer Angsterkrankung Patienten hülfen, sich besser zu fühlen, und vielleicht auch das erhalten könnten, was in der Therapie Gutes passiert ist. Vielleicht könne Shared Reading vorbeugen, dass Patienten ganz und gar keinen Rückfall ihrer Erkrankung mehr erlitten.
Mitunter können solche einfachen Projekte schon helfen, Menschen zeitweise aus ihrer Einsamkeit zu holen und auf andere Gedanken zu bringen.

Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)

Weitere Informationen:

Share Reading im Literaturhaus Frankfurt
Stadtteilbibliothek Bornheim
Share Reading Berlin – Literarische Unternehmungen

 

Was ist ein Facilitator?
Ein Facilitator ist ein Prozessbegleiter, der in Unternehmen, Organisationen und mit Einzelpersonen Veränderungen initiiert, begleitet, unterstützt und fördert.Weitere Informationen: http://school-of-facilitating.de/was

Gedenkfeier für Gerd Grochowski am 12. Februar im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Foto: Karl & Monika Forster
Foto: Karl & Monika Forster

Gedenkfeier für Gerd Grochowski am 12. Februar 2017

In Andenken an Gerd Grochowski lädt das Hessische Staatstheater Wiesbaden zu einer Gedenkfeier am Sonntag, den 12. Februar, um 14 Uhr im Großen Haus ein.

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden wird sich anhand von Ton- und Bildaufnahmen und live musizierten Programmpunkten an den geschätzten Sänger und Freund erinnern.

Der Eintritt ist frei.

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