Das Literaturforum im Mousonturm Frankfurt im Mai 2017

Mittwoch, 3. Mai 2017, 20 Uhr:
Olga Grjasnowa
Gott ist nicht schüchtern

Amal und Hammoudi gehören der syrischen Oberschicht an. Amal ist Schauspielerin und hat eine Hauptrolle in einer bekannten Serie ergattert. Hammoudi ist plastischer Chirurg in Paris und nur wegen einer Passverlängerung in seiner Heimat. Doch dann beginnt der arabische Frühling – Hammoudi darf das Land nicht mehr verlassen und sieht sich gezwungen, im Untergrund Verletzten zu helfen, Amal gerät wegen ihrer Teilnahme an Demonstrationen ins Visier des Geheimdienstes. Als der Bürgerkrieg ausbricht und sie Zeuge schrecklicher Gräuel werden, begeben sich die beiden auf die Flucht nach Europa und landen schließlich in Berlin.

So überstrapaziert dieser Begriff in der Literaturkritik ist: Es ist Olga Grjasnowas Schonungslosigkeit, die ihren dritten Roman Gott ist nicht schüchtern auszeichnet. Sie erzählt von Hoffnungen und ihrem gewaltsamen Ende, von Folter und Erschießungen, von den Ertrunkenen im Mittelmeer und schließlich auch vom Fremdenhass direkt vor unserer Tür.

Moderation: Björn Jager

Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)

Olga Grjasnowa, Jahrgang 1984, wuchs in Baku, Aserbaidschan auf. 1996, im Alter von 11 Jahren, emigrierte sie mit ihre Familie nach Deutschland. Sie ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig, verbrachte Studienaufenthalte in Polen, Russland und Israel und erhielt, um nur zwei Beispiele zu nennen, das Grenzgängerstipendium der Robert Bosch Stiftung sowie das Hermann-Lenz-Stipendium. Ihre Texte wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Anna Seghers-Preis und mit dem Chamisso-Förderpreis. Derzeit lebt sie in Berlin.

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Sonntag, 7. Mai 2017, 11 Uhr:
Ausgeplündert – Lesung mit Dietmar Bär
Abschlussveranstaltung von ‚Frankfurt liest ein Buch‘

Er ist ein vielfach ausgezeichneter Schauspieler und einer der beliebtesten Tatort-Kommissare: Dietmar Bär liest zum Ausklang von ‚Frankfurt liest ein Buch‘ aus Benjamin und seine Väter. Unweit des Roman-Hauptschauplatzes, der Berger Straße, bringt er Heckmanns Worte mit seinem warmherzigen Humor auf einmalige Weise zum Sprechen. Dabei spricht Bär aus Erfahrung: Die Hörspiele, denen er seine Stimme geliehen hat, sind preisgekrönt. So bekommt man Heckmanns Geschichte von Schuld und Sühne jedenfalls nicht noch einmal präsentiert.

Vorhang auf zum letzten Akt!

Ort: Theatersaal im Mousonturm
Eintritt: 15,-/13,-

+++ Der Ticketverkauf erfolgt über den Mousonturm +++

Herbert Heckmann, geboren 1930 in Frankfurt, gestorben 1999 in Bad Vilbel, veröffentlichte u.a. Erzählungen, Kinderbücher und Romane. Neben seiner wissenschaftlichen Lehrtätigkeit war er Mitherausgeber der Neuen Rundschau und verfasste für den hr Kulturbeiträge für Fernsehen und Rundfunk. Darüber hinaus war er von 1984 bis 1996 der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für seinen Roman Benjamin und seine Väter (1962) erhielt er den Bremer Literaturpreis.

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Samstag & Sonntag, 13.-14. Mai 2017, 10-18 Uhr:
Der Text und seine Glaubwürdigkeit
Schreibseminar mit Olga Martynova

Es gibt eine schwer zu bestimmende Dimension eines Textes: wie überzeugend er ist. Wir lesen zum Beispiel, wie Dante in die Hölle hinabsteigt und zum Purgatorium und sogar in den Himmel hinaufsteigt – und glauben ihm. Hingegen lesen wir manchmal, wie jemand in einem Park mit seinem Hund spazieren geht, und glauben der beschriebenen Szene nicht. Im Seminar werden wir im gemeinsamen Gespräch über Texte – sowohl mitgebrachte Texte der Teilnehmer als auch kleine und spielerische Schreibaufgaben – herausfinden, wann und warum sie überzeugend oder weniger überzeugend sind. Als Motto zu diesem Versuch, beim Spiel mit den Texten mehr über die Wege des Schreibens zu begreifen, nehmen wir die kühne Behauptung des russischen Dichters Daniil Charms, dass die wichtigste Eigenschaft des Schriftstellers die Macht sei. Der Schriftsteller habe die Aufgabe, die Leser vor eine so unbestreitbare Offensichtlichkeit zu stellen, dass sie nicht einmal wagen, einen Ton dagegen zu sagen.

Teilnahmegebühren: 100,-/50,-

Anmeldungen mit 2-3 Seiten Textprobe bitte an: bjoern.jager@hlfm.de

Mit freundlicher Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

Olga Martynova, geboren 1962 bei Krasnojarsk in Sibirien, wuchs in Leningrad auf und studierte dort russische Sprache und Literatur. 1991 zog sie nach Deutschland und lebt seither in Frankfurt. Martynova schreibt Lyrik, Essays und Romane. Ihre Lyrik wurde mehrfach preisgekrönt und ihr erster Roman, Sogar Papageien überleben uns (2010), gelangte auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und auf die Shortlist des aspekte-Literaturpreises. Nach dem Chamisso-Preis und dem Roswitha-Preis (2011) gewann sie 2012 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2015 den Berliner Literaturpreis.

 

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Montag, 15. Mai 2017, 20 Uhr:
‚Frankfurter Premieren‘
Mit Oleg Jurjew: Unbekannte Briefe

Drei lange verschollene Briefe russischer und deutscher Autoren hat Oleg Jurjew ausfindig gemacht und übersetzt: Leonid Dobytschin schreibt an den Kritiker Kornei Tschukowski. Iwan Pryschow wendet sich an Dostojewski, der ihn in seinen Dämonenals Figur benutzt. Und J.M.R. Lenz bringt offenbar noch am Tag seines Todes eine Nachricht an seinen russischen Freund Karamsin auf den Weg. Doch Moment: War Dobytschin nicht schon längst tot, als er angeblich den Brief verfasste? Existierte Pryschow tatsächlich? War Lenz, dem Büchner ein Denkmal gesetzt hat, psychisch noch in der Lage, Briefe zu schreiben? Und überhaupt: Wie kommt Jurjew an die Dokumente? Die Umstände, die er jeweils schildert, gleichen jedenfalls sehr merkwürdigen Zufällen…
Die Wahrheit ist: Oleg Jurjew hat einen Roman geschrieben – und zwar zum ersten Mal auf Deutsch. Unbekannte Briefe ist ein Vexierspiel zwischen Dichtung und Wahrheit, eine Hommage an das Briefeschreiben, an den noch lange nicht toten Briefroman und nicht zuletzt an die russische Literatur.

Moderation: Björn Jager

In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt.

Eintritt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)

Oleg Jurjew, geboren 1959 in Leningrad, zog 1991 nach Deutschland und lebt seither in Frankfurt. Sein umfangreiches Werk umfasst Lyrik, Theaterstücke, Essays und Romane, von denen er manche auf Russisch und andere auf Deutsch geschrieben hat. Neben zahlreichen Stipendien und Auszeichnungen kam Jurjew mehrfach auf die Shortlist des russischen Andrej-Bely-Preises. Ebenso wie der Prosaband Spaziergänge unter dem Hohlmond (1993) wurde auch sein Roman Halbinsel Judatin (1999) für den russischen Bookerpreis nominiert. 2010 erhielt er den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil der Stadt Heidelberg.

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Donnerstag, 18. Mai 2017, 20 Uhr:
Poetische Positionen
Mit Nancy Hünger und Sascha Kokot

Nichts weniger als „Texte, die irritieren, aus der Spur werfen“, verspricht die auf Lyrik spezialisierte edition AZUR. Wie dieser Anspruch erfüllt werden kann, demonstrieren zwei Frühjahrstitel auf je eigene Weise. Zum Soundtrack von Nancy Hüngers Ein wenig Musik zum Abschied wäre trotzdem nett gehören Geräusche wie „das Knacken eines Schädels“. Der Band bietet Bilder von morbider Schönheit – an Kneipenabenden, im Zuge von Jugenderinnerungen oder auf Urlaubsreisen. Wo auch immer aber das Ich der Gedichte sich befinden mag: Der Einsamkeit entkommt es nicht. Bei Sascha Kokots Ferner gibt der Titel das Programm vor. Die Verse greifen ins Räumliche aus. Sie durchmessen Zimmer, Städte und Landschaften. Kokots Sprache wirkt kühl und karg, die Gegenden, die er vor Augen stellt, erscheinen unwirtlich. Umso stärkere Effekte haben die dosiert eingesetzten Metaphern. Über allem liegt dabei der Schatten eines „Nicht mehr“, von Momenten, die unwiederbringlich sind. Für das Wecken von Frühlingsgefühlen sind andere zuständig.

Moderation: Malte Kleinjung

Eintritt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)

Nancy Hünger, geboren 1981 in Weimar, studierte dort an der Bauhaus-Universität Freie Kunst. Heute lebt sie als freie Autorin in Erfurt. Sie erhielt zahlreiche Stipendien, darunter das Hermann-Lenz-Stipendium und das Stipendium des Thüringer Kultusministeriums 2008, 2012 das Förderstipendium Lyrik des Kunstfördervereins Düren. Darüber hinaus war sie 2011 Stadtschreiberin der Stadt Jena und 2013 Stipendiatin des Künstlerhauses Edenkoben. 2014 gewann sie den Publikumspreis des Menantes-Preises sowie den Förderpreis des Caroline-Schlegel-Preises der Stadt Jena. Zuletzt erhielt sie 2015 das Thüringer Literaturstipendium Harald Gerlach. Sie veröffentlichte mehrere Bände im Verlag edition Azur.

Sascha Kokot, Jahrgang 1982, wuchs in Osterburg in der Altmark auf. Nach einer Lehre zum Informatiker in Hamburg und einem längeren Aufenthalt in Australien studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er erhielt u.a. das Sonneck-Stipendium (2007), das Literaturstipendium der Albert Koechlin Stiftung (2009) und das Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (2010). Darüber hinaus nahm er mehrfach als Finalist am Leonce-und-Lena-Preis, am Münchner Lyrikpreis und am Literaturwettbewerb Wartholz teil und wurde mit dem Feldkircher Lyrikpreis (2012) und dem Georg-Kaiser-Förderpreis ausgezeichnet. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien erschien 2013 sein Debutband Rodung im Verlag edition Azur. Er lebt als freier Autor und Fotograf in Leipzig.

Museum Schlosspark Bad Kreuznach – Nacht der Museen am 20. Mai 2017

Museum Schlosspark Bad Kreuznach Foto: Diether v. Goddenthow
Museum Schlosspark Bad Kreuznach
Foto: Diether v. Goddenthow

Samstag, 20. Mai 2017, 19.00 – 23.00 Uhr
Museum Schloßpark
Nacht der Museen im KulturViertel Bad Kreuznach
Museum Schloßpark
„Prinzessin trifft Prinzessin, Wein und Geschichte“
Unsere neue Nahe-Weinprinzessin, Julia Peitz, trifft auf Prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau, die historische Vorbesitzerin des Schlosses. Die Nahe-Weinprinzessin Julia Peitz übermittelt den Besuchern moderne Winzer- und Weinkenntnisse – Amalie von Anhalt Dessau erzählt über ihr Leben im Schloss und ihren Wein.
Einen angenehmen Tropfen Wein verkauft an diesem Abend das Weingut Karl Schmidt, Bretzenheim. Genießen Sie bei Kerzenschein und klassischer Musik einen angenehmen Abend im Museum Schlosspark.

Sonntag, 21. Mai 2017 – Internationaler Museumstag 2017
Museen im KulturViertel der Stadt Bad Kreuznach geschlossen

Römerhalle Bad Kreuznach: Sonderausstellung „Kult- und Götterwelt der Menschen“ ab 9.April – verlängert bis 25.06.2017

Römerhalle Bad Kreuznach.  Foto: Diether v. Goddenthow
Römerhalle Bad Kreuznach.
Foto: Diether v. Goddenthow

 

Verlängert bis 25.06.2017 – Am 20.Mai 2017 Sektempfang und Einführung anlässlich der ersten langen Nacht der Museen!

Die Fotoausstellung Kult Götterwelt und Menschenwelt wird bis 25. Juni 2017 verlängert. Am 20. Mai lädt Museumsdirektor Marco van Bel im Rahmen der ersten langen Nacht der Bad Kreuznacher Museen anlässlich der Ausstellungsverlängerung gegen 20.30 Uhr zu einem Gläschen Sekt. Zuvor führt der Museumsleiter kurz in die Ausstellung der belgischen Fotografin Viona Ielegems ein.

Vernissage Sonntag, 09. April bis 21. Mai 2017
Museum Römerhalle
Sonderausstellung
„Kult! Götterwelt – Menschenwelt“

Seit Urzeiten sucht der Mensch in seinem Dasein eine Erklärung für das Undenkbare. Er versucht die Natur und ihre Erscheinungen sowie das Leben zu erklären. Der prähistorische Mensch, aber auch die Naturvölker sowie später die Griechen und Römer schufen hierfür ihre Götterwelt, ihre Kulte und Rituale.
Als Personifizierung natürlicher oder göttlicher Kräfte gebrauchte der Mensch z.B. Masken, Verkleidungen und Symbole. Unter anderen der Schamane mit seiner Hirschgeweihmaske oder die als Bisonmensch bekannt Figur in prähistorischen Höhlenzeichnungen.
In unserem einzigartigen Oceanus-Cernnunos-Mosaik aus der Mitte des 3.Jh. n.Chr. werden die Gewalten des Meeres als griechisch-römischer Meeresgott dargestellt. Die echten und fantastischen Wasserlebewesen sowie Handelsszenen zeigen ebenfalls die Fruchtbarkeit und Vielfalt des Meeres.
Cernunnos, dem keltischen Gott der Fruchtbarkeit als auch Begleiter auf der Jenseitsreise, ist durch sein Attribut eines Hirschgeweihes, das in diesem Fall dem Haupt des Oceanus – anstelle dieser Gottheit eindeutig zugeordneten Korallenästen oder Hummerscheren – entspringt, und mit dem Torque, einem Halsreif in Form einer Schlange, präsent.

Foto: Viona Lelegems
Foto: Viona Lelegems

In einer besonderen Fotoreihe der belgischen Fotografin Viona Ielegems erfolgt eine künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Gerade der visuelle und inhaltliche Kontrast zwischen dem feinen, fast zerbrechlich wirkendem Frauenkörper und den markanten Masken mit Hörner und anderen Attributen, die eher dem Schamanen oder den fast immer männlichen Kultusausübenden zugerechnet werden können, evozieren die Schöpfung und diese mystische Welt – eine Reise in die inneren Tiefen und Spiritualität des Menschen.
Die Fotografin hat in zwei außergewöhnlichen Auftragsarbeiten das Thema unseres Oceanus-Cernnunos-Mosaiks in eine moderne Formsprache umgesetzt.
Marco van Bel, Kurator und Museumsleiter

 

Samstag, 20. Mai 2017, 19.00 – 23.00 Uhr
Museum Römerhalle
Nacht der Museen im KulturViertel Bad Kreuznach
Präsentation der Sonderausstellung
„Kult! Götterwelt – Menschenwelt“
– zeigt in faszinierenden, schwarzgründigen, großformatigen Fotos eine mystische Bilderwelt. Seien Sie gespannt auf die Verbindung zu dem Oceanus-Mosaik des Museums Römerhalle.
Führungen mit „Silona“ der Hausherrin der römischen Palastvilla geben einen Eindruck in das luxuriöse Leben in römischer Zeit.

Sonntag, 21. Mai 2017 – Internationaler Museumstag 2017
Museen im KulturViertel der Stadt Bad Kreuznach geschlossen

Sonntag, 28. Mai 2017, 11.00 Uhr
Museum Römerhalle
Führung durch die Römerhalle mit Dieter Stöck
Dort, wo vor 1800 Jahren die imposante Villa eines wohlhabenden Römers stand, wird die Römerzeit an der Nahe lebendig.
Treffpunkt: Römerhalle, Hüffelsheimer Straße 11, Bad Kreuznach
Teilnehmerbeitrag: 7 €, erm. 5 €, inkl. Museumseintritt
Führung der Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH

Frankfurter Musikmesse und Prolight + Sound mit über 1000 Events und Konzerten gestern erfolgreich eröffnet

Schon am ersten Tag war bei gutem Wetter der Ansturm auf die Frankfurter  Musikmesse und Prolight + Sound groß. Foto: Diether v. Goddenthow
Schon am ersten Tag war bei gutem Wetter der Ansturm auf die Frankfurter Musikmesse und Prolight + Sound groß. Foto: Diether v. Goddenthow

Frankfurt ist vom 5. bis 8. April wieder fünf Tage lang die internationale Bühne für Musik und Eventtechnik und technologischer Innovation. Vom Karbon-Flügelhorn bis zur Show-Drohne: Aussteller aus allen Teilen der Welt präsentieren sich in Frankfurt.

Frankfurter Musikmesse  Impression Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Musikmesse Impression Foto: Diether v. Goddenthow

Händler, Branchenprofis, Musiker und Musikbegeisterte: Sie alle treffen sich ab gestern in den kommenden Tagen in Frankfurt auf der Musikmesse (5. bis 8. April 2017) und auf der Prolight + Sound (4. bis 7. April 2017). Die internationalen Fachmessen zeigen Produktinnovationen, die die Welt zum Klingen bringen – und die aus einem Event ein spektakuläres Ereignis machen. Neben Produkten von 1.922 Ausstellern[1] aus 55 Ländern bieten Musikmesse und Prolight + Sound ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Workshops, Vorträgen und Autogrammstunden, das alle vertretenen Zielgruppen individuell anspricht. Darüber hinaus findet zum zweiten Mal das Musikmesse Festival mit Auftritten nationaler und internationaler Bands und Künstler in ganz Frankfurt statt.

Die umfunktionierte PC-Tastatur mag  Symbol sein des Wandels der wachsenden Bedeutung von Digitalisierung beim Musikmachen. Foto: Diether v. Goddenthow
Die umfunktionierte PC-Tastatur mag Symbol sein des Wandels der wachsenden Bedeutung von Digitalisierung beim Musikmachen. Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Musikmesse und Prolight + Sound gehen mit neuen Formaten und Themen ins Rennen. In Zeiten des digitalen Wandels und fortschreitender Marktkonsolidierung setzen auch wir neue Akzente in puncto Inhalt und Zielgruppen. Die Musikmesse wird weiterhin die Begeisterung fürs Musizieren fördern, erschließt aber auch Themen wie Musikpädagogik und Musiktherapie. Sie macht damit einen weiteren Schritt von einer Instrumentenmesse zu einer Musikmesse. Auf der Prolight + Sound stehen die Chancen der digitalen Technologien in allen Produktbereichen im Fokus“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.

Messe schrumpft

Große Musikbuchverlage wie Schott in Halle 8.0 Foto: Diether v. Goddenthow
Große Musikbuchverlage wie Schott in Halle 8.0 Foto: Diether v. Goddenthow

Klar, wer jährlich zur Frankfurter Musikmesse und Prolight + Sound nach Frankfurt zur weltweit größten „Show-Messe der Welt“ pilgert, merkt: In manchen Bereichen scheint die Zahl der Aussteller geschrumpft zu sein: So schienen in diesem Jahr weitaus weniger Piano-Anbieter und auch Blass-Instrumenten-Hersteller ihre Instrumente zu präsentieren. Die „Blas-Instrumentenbauer“ wurden im abgetrennten Bereich der Halle 8.0 untergebracht. Auch suchte man die zahlreichen Dienstleister der Musikbranche im großen Galerie-Haus vergeblich. Diese befanden sich nun auf einer Gemeinschafts-Präsentationsfläche für Bildungsträger und Verbände in Halle 8.0. Nochmals gewachsen hingegen schien die Zahl der Aussteller in allen von Sound- und Light-Digitalisierung und Bühnentechnik.

Musikinstrumentenmarkt weiter im Umbruch

Tradionelle Blasinstrumente werden zunehmend mit digitalen Komponenten, Tonabnehmern etc. ausgestattet. Foto: Diether v. Goddenthow
Tradionelle Blasinstrumente werden zunehmend mit digitalen Komponenten, Tonabnehmern etc. ausgestattet. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Deutschen sind in Kauflaune – und von der hohen Anschaffungsneigung profitiert auch der Markt für Musikinstrumente. Veränderte Rahmenbedingungen gefährden jedoch die Fortsetzung des Wachstumskurses: So hat das kürzlich in Kraft getretene Artenschutzabkommen CITES weitreichende Folgen für den Verkauf bestimmter Holzarten und stellt die Branche so vor anspruchsvolle Aufgaben. Zudem profitiert der Internethandel weit überdurchschnittlich von positiven Branchenkonjunktur, während der stationäre Handel mehr und mehr um seine Marktanteile kämpfen muss. Der Best-Price-Wettkampf drückt Margen für Händler und Hersteller gleichermaßen und beschleunigt damit die Marktkonsolidierung. Dies manifestiert sich in zahlreichen Geschäftsaufgaben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für den Handel auf einer intelligenten Kombination der Vorteile des Ladenverkaufs mit den Chancen, die sich durch digitale Marketingkanäle ergeben.

Schüler testen unter fachkundiger Anleitung Boomwhackers auf der Frankfurter Musikmesse. Boomwackers sind Perkussions-Kunststoffröhren unterschiedlicher Länge zum gemeinsamen rhythmischen Spiel diatonische Tonleiter. Macht viel Spass. Foto: Diether v. Goddenthow
Schüler testen unter fachkundiger Anleitung Boomwhackers auf der Frankfurter Musikmesse. Boomwackers sind Perkussions-Kunststoffröhren unterschiedlicher Länge zum gemeinsamen rhythmischen Spiel diatonische Tonleiter. Macht viel Spass. Foto: Diether v. Goddenthow

Auf diesem Weg möchte die Musikmesse professionelle Branchenakteure unterstützen. Mit der Business Academy inspired by SOMM bietet die Veranstaltung ein hochqualitatives Vortragsprogramm, das Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen aufzeigt und Best Practices für zukunftsfähige Geschäftsmodelle aufzeigt. Mit einem fortschrittlichen Matchmaking-Programm, das Aussteller und Fachbesucher auf intelligente Weise zusammenbringt, unterstreicht die Musikmesse ihr Engagement für den Musikinstrumentenhandel zusätzlich.

Mehr Musik auf der Musikmesse

Der international bekannte Pianist Joey Calderazzo am gläsernen Flügel. Foto: Diether v. Goddenthow
Der international bekannte Pianist Joey Calderazzo am gläsernen Flügel. Foto: Diether v. Goddenthow

Vier Bühnen und zahlreiche Event-Areale spiegeln die Vielfalt der Musik wider und bieten zielgerichtete Angebote für die unterschiedlichsten musikalischen Communities. Die Center Stage zeigt Auftritte bekannter Künstler verschiedener Genres, während bei der Acoustic Stage „handgemachte“ Musik aus Jazz, Folk und Klassik auf dem Programm steht. Auf der neuen Beck’s Wood & Brass Stage sorgen die Stars der Blasmusik für Stimmung. Hinzu kommt die Yamaha Main Stage, auf der das japanische Traditionsunternehmen seine Künstler präsentiert.
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr geht das Drum Camp in eine neue Runde. Weltklassemusiker geben täglich Live-Performances an Original-Tourequipment – darunter Robbie-Williams-Drummer Karl Brazil sowie Jost Nickel (Jan Delay) und Chris Coleman (Chaka Khan). Ebenso wird das Konzept auch auf den Gitarrenbereich ausgeweitet. So zeigt das Guitar Camp Auftritte von Künstlern wie Nico Schliemann (Glasperlenspiel), Jen Majura (Evanescence) und Jeff Waters (Annihilator). Hinzu kommen Meet and Greets mit allen Musikern sowie zahlreiche Drum- und Gitarrenworkshops.

Themenbereich „Music Education“ hier bündelt die Musikmesse pädagogische und gesellschaftsrelevante Angebote rund um das Musizieren. Foto: Diether v. Goddenthow
Themenbereich „Music Education“ hier bündelt die Musikmesse pädagogische und gesellschaftsrelevante Angebote rund um das Musizieren. Foto: Diether v. Goddenthow

Unter dem Themenbereich „Music Education“ bündelt die Musikmesse pädagogische und gesellschaftsrelevante Angebote rund um das Musizieren. Im Areal Discover Music können musikalische Einsteiger ihre ersten Gehversuche am Instrument machen – unter Betreuung von erfahrenen Musikern der Frankfurt Music Academy. Gemeinsam mit vielen Partnern aus Bildung, Kultur und Wirtschaft veranstaltet die Messe Frankfurt das Musikbiz & Culture Forum. Hier finden Vorträge rund um die Relevanz des Musizierens sowie zu Karrierechancen und Kreativtechniken statt. Der InstruMental Room gibt einen spannenden Einblick in die Welt der Musiktherapie.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Darüber hinaus findet im Rahmen der Musikmesse der Fachtag „KlassenMusizieren“ statt, der sich besonders an Musiklehrer und Studenten der Musikpädagogik richtet. Schirmherr für den Bereich Music Education ist der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein.
Auch abseits des Messegeländes ist Musik vier Tage lang das Thema Nummer eins in Frankfurt. Das Musikmesse Festival bietet spannende Konzerte in über 30 Clubs und Event-Locations der Stadt. Zu den Highlights zählen Oleta Adams & die hr-Bigband (8. April, Congress Center Messe Frankfurt), die NDW-Band Extrabreit (6. April, Das Bett), Startrompeter Till Brönner (6. April, Congress Center Messe Frankfurt) sowie Grammy-Preisträger und Billy-Idol-Gitarrist Steve Stevens & Band (7. April, Batschkapp, Special Guest: Gus G.). Besucher der Musikmesse erhalten ein gratis-Festivalbändchen, mit dem sie die Veranstaltungen des Musikmesse Festivals zum vergünstigten Preis oder sogar kostenlos besuchen können.

Produktvielfalt und spannende Innovationen

Drum-Software erobert zusehends die Szene.Foto: Diether v. Goddenthow
Drum-Software erobert zusehends die Szene.Foto: Diether v. Goddenthow

Die neuen Anziehungspunkte auf der Musikmesse treffen den Nerv der Branche: So nutzen viele Unternehmen die Möglichkeit, sich in unmittelbarer Nähe zu Publikumsmagneten wie Drum Camp und Guitar Camp zu präsentieren. Einige Marken, die zum Teil seit mehreren Jahren nicht mehr mit eigenem Stand auf der Musikmesse vertreten waren, sind 2017 wieder dabei: darunter Ibanez, Warwick, Sonor, Tama, Meinl Cymbals, Remo, Orange, Beyerdynamik und weitere.
Darüber hinaus ist die Musikmesse auch in diesem Jahr ein Showroom für spannende Innovationen rund ums Musizieren. So wird die weltweit erste Violine präsentiert, die mit Hilfe der 3D-Druck-Technologie entstanden ist – ebenso wie das erste Karbon-Flügelhorn. Ein Trend, der sich auch in diesem Jahr auf der Musikmesse zeigt, sind Hybrid-Instrumente, die die Vorzüge von analoger und digitaler Klangerzeugung vereinen. Insgesamt können Besucher die Produkte von 972 Ausstellern auf der Messe erleben.

Musikmesse - bei schönem Wetter wie gestern herrscht auch im Außenbereich gute Stimmung.Foto: Diether v. Goddenthow
Musikmesse – bei schönem Wetter wie gestern herrscht auch im Außenbereich gute Stimmung.Foto: Diether v. Goddenthow
Prolight + Sound: Präsentations- und Informationsplattform einer facettenreichen Industrie
Live-Technik auf der Prolight + Sound Foto: Diether v. Goddenthow
Live-Technik auf der Prolight + Sound Foto: Diether v. Goddenthow

Die Live-Entertainment-Industrie ist weiterhin im Aufwind – auch der Markt für Events im geschäftlichen Kontext entwickelt sich erfreulich. Mit der steigenden Nachfrage nach Veranstaltungen und hohen Ansprüchen an eine spektakuläre Inszenierungen wächst auch der Bedarf an Investitionen in moderne Event- und Medientechnik, wie sie auf der Prolight + Sound präsentiert wird.

Workshop in Aufnahmetechnik. Foto: Diether v. Goddenthow
Workshop in Aufnahmetechnik. Foto: Diether v. Goddenthow

Trotz der auch in dieser Branche aufkommenden Marktkonsolidierung sind die Vorzeichen weiter positiv.
Auch die Prolight + Sound erweitert in diesem Jahr ihr Themenspektrum. So präsentiert die Messe mit Faces Behind The Voices eine multimediale Ausstellung zu Deutschlands bekanntesten Synchronstimmen.

DJ - Zubehör bis hin zu einer kompletten mobilen Lightshow. Foto: Diether v. Goddenthow
DJ – Zubehör bis hin zu einer kompletten mobilen Lightshow. Foto: Diether v. Goddenthow

Das neue Sonderareal Silent Stage gibt Tipps zum besseren Bühnensound und lädt auch die Besucher der Musikmesse ein – ebenso wie das Discjockey-Areal DJCon. Mit mehr als 70 Fachvorträgen hilft die Prolight + Sound Profis der Branche dabei, sich über aktuelle Entwicklungen am Markt auf dem Laufenden zu halten. Am Future Talents Day, der am Messedienstag stattfindet, ist das Augenmerk besonders auf Brancheneinsteiger gerichtet: In Vorträgen erfahren Studenten und Berufsschüler mehr über Karriereszenarien in der Event-Industrie.

Messeimpression - Musik-Zubehör-Anbieter.Foto: Diether v. Goddenthow
Messeimpression – Musik-Zubehör-Anbieter.Foto: Diether v. Goddenthow

Die sechs Hallenebenen der Prolight + Sound machen das kreative Potenzial der Branche erlebbar. Das Angebot reicht von beeindruckenden Laser-, Feuer- und Wassereffekten über 3D-Projektion bis hin zu automatisch gesteuerten Mikrodrohnen, die in spektakulären Flug-Choreographien zu erleben sind. Key-Player aus allen Bereichen der Eventtechnik-Industrie stellen ihre Neuerungen vor – insgesamt präsentieren sich 950 Aussteller auf der Prolight + Sound 2017.

Starkes Messeduo rückt näher zusammen
Im Zuge einer geänderten Tagesfolge der Musikmesse, die in diesem Jahr von Mittwoch bis Samstag öffnet, finden die beiden Fachmessen 2017 an drei Tagen gemeinsam statt. So werden die Synergien zwischen den beiden Veranstaltungen weiter gestärkt. Besucher der Musikmesse können während der Überschneidungstage auch die Prolight + Sound besuchen – und umgekehrt.

Deutscher Buchpreis 2017: Mit 174 Romanen mehr Einreichungen als je zuvor – Jury tagt!

v.l.n.r.: Tobias Lehmkuhl, Maria Gazetti, Katja Gasser, Lothar Schröder , Silke Behl, Mara Delius, Christian Dunker. Foto:  ©  Christina Weiß
v.l.n.r.: Tobias Lehmkuhl, Maria Gazetti, Katja Gasser, Lothar Schröder , Silke Behl, Mara Delius, Christian Dunker. Foto:
© Christina Weiß

Mehr Einreichungen als jemals zuvor / 106 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt / Katja Gasser ist Sprecherin der Jury

Neuer Rekord bei den Einreichungen zum Deutschen Buchpreis: 174 Romane haben deutschsprachige Verlage in diesem Jahr eingereicht. Das sind 18 Titel mehr als im Vorjahr und ein Roman mehr als im bisherigen Spitzenreiter-Jahrgang 2011. 106 Verlage schicken ihre Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen für den deutschsprachigen „Roman des Jahres“ 2017: 69 Verlage sitzen in Deutschland, 20 in Österreich und 17 in der Schweiz.

Von den vorgeschlagenen Titeln stammen 81 aus dem aktuellen Frühjahrsprogramm, 82 weitere werden im Herbst auf den Markt kommen. 11 Titel sind bereits im vergangenen Herbst erschienen. Jeder Verlag konnte maximal zwei Titel einreichen, die zwischen Oktober 2016 und dem 12. September 2017 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind bzw. erscheinen. Darüber hinaus konnten bis zu fünf weitere Titel empfohlen werden. Die Empfehlungsliste umfasst dieses Jahr 118 Romane. Aus dieser können die Juroren weitere Titel beim Auswahlprozess anfordern.

Bei ihrer ersten gemeinsamen Sitzung haben die Jury-Mitglieder Katja Gasser (Österreichischer Rundfunk) als ihre Sprecherin benannt. Der Jury gehören außerdem an: Silke Behl (Radio Bremen), Mara Delius (Die Welt), Christian Dunker (autorenbuchhandlung berlin), Maria Gazzetti (Casa di Goethe), Tobias Lehmkuhl (freier Kritiker) und Lothar Schröder (Rheinische Post).

Die Jury entscheidet über den Siegertitel in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Am 15. August 2017 erscheint die 20 Titel umfassende Longlist. Daraus wählen die Juroren sechs Titel für die Shortlist, die am 12. September 2017 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, wer von ihnen den Deutschen Buchpreis gewonnen hat.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind zudem die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Unbeirrbare Frauen und Kämpfernaturen: der goEast Wettbewerb 2017 Festivaleröffnung mit Nana & Simons MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE

Mit MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (CHEMI BEDNIERI OJAKHI, Deutschland, Frankreich, Georgien 2017) startet die 17. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films am Mittwoch, 26. April. Der Film des georgisch-deutschen Regie-Duos Nana & Simon (Nana Ekvtimishvili und Simon Gross) beleuchtet Familienstrukturen und Rollenmuster aus der Perspektive der 52-jährigen Manana. 2013 gewannen Nana & Simon bei goEast mit BLÜTEZEIT den Preis für den Besten Film.

CHEMI BEDNIERI OJAKHI / MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE (Deutschland, Frankreich, Georgien 2017, Nana & Simon)
CHEMI BEDNIERI OJAKHI / MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE
(Deutschland, Frankreich, Georgien 2017, Nana & Simon)

MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE ist Teil des Festivalwettbewerbs, der aus 16 Filmen besteht – zehn Spielfilme und sechs Dokumentationen; 13 von ihnen feiern beim Festival (26. April bis 2. Mai) Deutschlandpremiere. Sie konkurrieren um vier Preise: die Goldene Lilie für den Besten Film (10.000 Euro), den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) und den Preis des Auswärtigen Amtes für kulturelle Vielfalt (4.000 Euro). Über die Preisvergabe entscheidet eine fünfköpfige internationale Jury, bestehend aus der lettischen Regisseurin Laila Pakalnina (Vorsitz), Produzent Maxim Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljača (Bosnien und Herzegowina/Kanada).
Eine eigene Jury der FIPRESCI vergibt die Preise der Internationalen Filmkritik – in diesem Jahr neben dem Preis für den Besten Spielfilm erstmals auch einen Preis für den Besten Dokumentarfilm.

Das komplette Festivalprogramm ist jetzt online: www.filmfestival-goeast.de/de/programm

Die Wettbewerbsfilme

Der Kaukasus wird nicht nur im Eröffnungsfilm zu sehen sein – auch der Dokumentarfilm SONNENSTADT (MZIS QALAQI, Georgien, USA, Katar, Niederlande 2017, Regie: Rati Oneli) porträtiert die wenigen letzten EinwohnerInnen der zur Geisterstadt gewordenen Bergarbeitersiedlung Chiatura, in Westgeorgien. In VATERS VERMÄCHTNIS (ATANYN KEREEZI, Kirgisistan 2016, Regie: Bakyt Mukul, Dastan Zhapar uulu) entdeckt Azat sein zentralasiatische Heimatland wieder, als er nach 15 Jahren nach Kirgisien zurückkehrt, um den letzten Wunsch seines verstorbenen Vaters zu erfüllen.

PELNU SANATORIJA / IM EXIL (Lettland, Litauen 2016, Dāvis Sīmanis)
PELNU SANATORIJA / IM EXIL
(Lettland, Litauen 2016, Dāvis Sīmanis)

In IM EXIL (PELNU SANATORIJA, 2016), einer lettisch-litauischen Koproduktion von Dāvis Sīmanis, spielt Ulrich Matthes einen deutschen Chirurgen, der im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs in Lettland in einem Krankenhaus auf den abgeschotteten Kosmos kriegstraumatisierter Patienten trifft. Matthes wird bei der Deutschlandpremiere des Films am Sonntag, 30. April, um 20:30 Uhr in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden, anwesend sein.

KINO OTOK / KINOINSELN (Kroatien 2016, Ivan Ramljak)
KINO OTOK / KINOINSELN
(Kroatien 2016, Ivan Ramljak)

Aus Südosteuropa in diesem Jahr: Hana Jušićs virtuoses Spielfilmdebüt GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (NE GLEDAJ MI U PIJAT, Kroatien 2016), eine Coming-of-Age-Geschichte, die auch als Patriarchatskritik zu lesen ist; der poetisch-essayistische Dokumentarfilm KINOINSELN (KINO OTOK, Kroatien 2016, Regie: Ivan Ramljak) über die fast vergessene Geschichte der Kinos auf den dalmatischen Inseln; und der viel schwarzen Humor und Sozialkritik verbindende Spielfilm REQUIEM FÜR FRAU J. (REKVIJEM ZA GOSPOĐU J., Serbien, Bulgarien, Mazedonien 2017) von Bojan Vuletić, dessen Debütfilm REISEFÜHRER DURCH BELGRAD MIT SINGEN UND WEINEN bei goEast 2013 als internationale Premiere zu sehen war. Die Hauptdarstellerin des Films Mirjana Karanović wird auch beim Festival anwesend sein und in der Festivalsektion goEast Gurus ihre eigene Regiearbeit vorstellen.

Der Regisseur Adrian Sitaru ist ebenfalls kein Neuling beim Festival. Sein jüngster Spielfilm FIXER (FIXEUR, Rumänien, Frankreich 2016) begleitet Radu, der in Bukarest für eine Nachrichtenagentur ausländische Journalisten bei der Arbeit vor Ort unterstützt und auf schmerzhafte Weise mit den ethischen Grundsatzfragen seiner Arbeit konfrontiert wird.

AZ ÁLLAMPOLGÁR / DER BÜRGER (Ungarn 2016, Roland Vranik)
AZ ÁLLAMPOLGÁR / DER BÜRGER
(Ungarn 2016, Roland Vranik)

DER BÜRGER (AZ ÁLLAMPOLGÁR, Ungarn 2016, Regie: Roland Vranik) ist zugleich ein humorvoll-differenziertes Sittenbild der ungarischen Gesellschaft und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen dem afrikanischen Migranten Wilson und seiner verheirateten Nachhilfelehrerin Maria.

Aus den Nachbarländern Deutschlands sind beim Festival zu sehen: DIE SONNE, DIE SONNE BLENDETE MICH (SŁOŃCE, TO SŁOŃCE MNIE OŚLEPIŁO, Polen, Schweiz 2016, Regie: Anka Sasnal, Wilhelm Sasnal), eine hochaktuelle, politische Adaption von Camus‘ Der Fremde; der Dokumentarfilm DU WEISST NICHT, WIE SEHR ICH DICH LIEBE (NAWET NIE WIESZ JAK BARDZO CIĘ KOCHAM, Polen 2016), in der der gefeierte Filmemacher Paweł Łoziński die intimen Therapiesitzungen zwischen Hania und ihrer Mutter Ewa begleitet.

ŠPINA / SCHMUTZIG (Tschechische Republik, Slowakische Republik 2017, Tereza Nvotová)
ŠPINA / SCHMUTZIG
(Tschechische Republik, Slowakische Republik 2017, Tereza Nvotová)

Das Drama und Spielfilmdebüt SCHMUTZIG (ŠPINA, Tschechische Republik/Slowakische Republik 2017, Regie: Tereza Nvotová), das eine erschütternde Kritik an dem Umgang mit psychisch kranken Menschen in der Slowakei formuliert; DIE LEHRERIN (UČITEĽKA, Slowakische Republik, Tschechische Republik 2016, Regie: Jan Hřebejk), eine Dramedy, die in Bratislava während der letzten Jahre des Kommunismus spielt, und in der Machtmissbrauch an einer weiterführenden Schule untersucht wird; und KRIEGSKUNDE (VÝCHOVA K VÁLCE, Tschechische Republik 2016, Regie: Adéla Komrzý), der dokumentiert, wie die Tschechische Republik sich auf einen potenziellen Krieg vorbereitet, indem sie Militärtrainings wieder in den Lehrplan einführt.

KRIEGSKUNDE wird als Teil eines Double Features gezeigt, zusammen mit dem russischen Dokumentarfilm ALLE WEGE FÜHREN NACH AFRIN (VSE DOROGI VEDUT V AFRIN, Russland, 2016) in dem die junge Moskauer Filmemacherin Arina Adju ihren Vater in Afrin, Syrien, besucht, der dort eine neue Familie gegründet hat, um die er sich nun angesichts der drohenden Gefahr durch den IS sorgt.

ROSSIYA KAK SON / RUSSLAND ALS TRAUM (Russland 2016, Andrey Silvestrov, Daniil Zinchenko)
ROSSIYA KAK SON / RUSSLAND ALS TRAUM
(Russland 2016, Andrey Silvestrov, Daniil Zinchenko)

Der zweite russische Dokumentarfilm im Wettbewerb ist RUSSLAND ALS TRAUM (ROSSIYA KAK SON, Russland 2016, Regie: Andrey Silvestrov, Daniil Zinchenko). Dieser zeichnet ein Provinzporträt ganz Russlands mit all seiner Lakonie, Surrealität und Brutalität.

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.

Die Farbe Rot in Alfred Hitchcocks Filmen Filmreihe von Mittwoch, 5., bis Samstag, 15. April

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Im Januar widmete das Kino des Deutschen Filmmuseums Alfred Hitchcock eine umfangreiche Werkschau, die vom frühen Stummfilm BLACKMAIL (GB 1929) bis zu seinen späten Klassikern THE BIRDS (US 1963) und FRENZY (GB 1972) reichte. In der Begleitreihe zu ROT. Eine Filminstallation im Raum folgen nun zwei seiner Meisterwerke, bei denen der Einsatz der Signalfarbe von herausragender Bedeutung ist.

Mittwoch, 5. April, 18 Uhr
Samstag, 8. April, 18 Uhr
VERTIGO Aus dem Reich der Toten
USA 1958. R: Alfred Hitchcock
D: James Stewart, Kim Novak, T. Helmore. 128 Min. 35 mm. OmU

Der Ex-Polizist Scottie soll die Gattin eines Schulfreundes überwachen. Dabei verliebt er sich in die labile Schönheit, kann aber nicht verhindern, dass die Lebensmüde sich von einem Turm in den Tod stürzt. Da Scottie an Höhenangst leidet, vermag er sie nicht zu retten und versinkt in tiefe Schwermut – bis er herausfindet, dass er zum Spielball in einer Intrige wurde. Mit diesem artifiziellen Psychothriller taucht Hitchcock tief ins Unbewusste seines traumatisierten Helden ein. Schwindelerregende Bildeffekte, psychedelische Sequenzen und der suggestive Einsatz der Farbe Rot spielen dabei eine Schlüsselrolle

Mittwoch, 12. April, 18 Uhr
Samstag, 15. April, 18 Uhr
Marnie
USA 1964. R: Alfred Hitchcock
D: Tippie Hedren, Sean Connery, Diane Baker. 130 Min. DCP. OF

Als Marnie Edgar sich um eine Vertrauensposition in einem Verlagshaus bewirbt, wird der Chef des Unternehmens, Mark Rutland, hellhörig. Er ahnt bereits, dass es sich bei ihr um die Diebin handelt, die einen Geschäftsfreund um 10.000 Dollar erleichterte. Nachdem er sie bei einer weiteren Verfehlung ertappt, erpresst er sie zur Eheschließung. Es reizt ihn, sie zu beobachten und herauszufinden, was sie zur notorischen Diebin machte. Dabei findet er heraus, dass Marnie unter einem Kindheitstrauma leidet – das sich in panischer Angst vor der Farbe Rot manifestiert. Hitchcocks raffinierter Einsatz der Signalfarbe steigert die Spannung bis zur letzten Minute.

„Danke für 5 geile Jahre!“ – Aufmüpfiges Wiesbadener Monatsmagazin Sensor feiert 5jähriges Bestehen

Mit einer großen Party unter dem Motto „5 Jahre sensor – Fühle deine Stadt meets Neontanzattacke“ wurde am Samstag, 1. April 2017, im brechend vollen Kulturpalast gebührend das Jubiläum des beliebten Wiesbadener Monatsmagazins gefeiert. Die Erfolgsgeschichte von Sensor zeige, dass die Idee, Qualitätsjournalismus im Bereich der Gratismedien zu praktizieren, funktioniere, freute sich Blattmacher Dirk Fellinghauer beim Dankeschön an seine rund 50 freiberuflichen schreibenden, fotografierenden, zeichnenden und layoutenden Mitstreiter sowie an die Anzeigenkunden, von denen letztlich das Blatt leben müsse.

Dirk Fellinghauer begrüßt die Gäste im Kulturpalast zu 5 Jahre sensor. Später wird dies mit einer "Fühle deine Stadt-Party" gefeiert. Es gabe eine Neonschminkstation, leuchtende Drinks, Schwarzlichtspielchen, Neonkicker und eine Fotostation mit Neonaccessoires für die Erinnerung an den Abend. Foto: Diether v. Goddenthow
Dirk Fellinghauer begrüßt die Gäste im Kulturpalast zu 5 Jahre sensor. Später wird dies mit einer „Fühle deine Stadt-Party“ gefeiert. Es gabe eine Neonschminkstation, leuchtende Drinks, Schwarzlichtspielchen, Neonkicker und eine Fotostation mit Neonaccessoires für die Erinnerung an den Abend. Foto: Diether v. Goddenthow

Dieser wirtschaftliche Erfolg des Monatsmagazins Sensor ist umso bemerkenswerter, da Gefälligkeitsjournalismus hier kein Thema ist. Im Gegenteil: „Ihr legt den Finger in manchmal offene Wunden“, bescheinigte Gabriele Enders, stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin, „aber“, fügte sie hinzu „ohne dabei mit der anderen Hand rechthaberisch den moralischen Zeigefinger zu heben, sondern immer, um das beste Ergebnis in der Sache zu erzielen“.

Zudem sei der Visionäre Frühschoppen im Walhalla-Theater auch eng mit Dirks Namen verbunden, „du moderierst ihn ruhig und sachlich, und bist dabei unparteiisch und doch kämpferisch“, lobte Enders und hoffte, dass „du ihn zu gegebener Zeit wieder an gewohnter Stelle fortführen kannst“. Der Chefredakteur und Anzeigenchef in Personalunion bedauert sehr, dass, wie er im Sensor meldet,  die „ Mieter des so wohltuend anderen Theaters im Herzen der Stadt, nach fünfzehn Jahren aufregenden, außergewöhnlichen, bereichernden und wichtigen Spielbetriebs, aufgegeben“ haben. (Aber die Betreiber machen weiter)

Sensor hatte sich ganz zum Ärger des Wiesbadener Magistrats massiv für den Erhalt des selbstverwalteten Walhallas eingesetzt, und auch einst der Initiative „Stadtmuseum ins Alte Gericht“ eine publizistische Blattform gegeben, zwei von zahlreichen Themen, die den Magistrat der Landeshauptstadt so richtig piksten.

(v.li.) Stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Gabriele Enders.  Dirk Fellinghauer, Chefredakteur,  Oberbürgermeister Seven Gerich. Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.) Stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Gabriele Enders. Dirk Fellinghauer, Chefredakteur, Oberbürgermeister Seven Gerich. Foto: Diether v. Goddenthow

Aber für so viel permanente Aufmüpfigkeit gab es jetzt gar größtes Lob von höchster Stelle, als Oberbürgermeister Seven Gerich Sensor bescheinigte, dass es Sensor nach 5 Jahren auch deswegen nur noch gäbe, weil „ihr auch stichelt, da wo es wehtut. Und genau das ist es, was so eine Stadt braucht. Es muss manchmal wehtun, es muss manchmal sticheln“, denn sonst ginge es nicht weiter. Vom Wohlfühlen verändere sich nichts. „Dankeschön für fünf richtig geile Jahre“, sagte Gerich und bat: „Macht genauso weiter, schleift Euch nicht ein! Lasst weiter kreative verrückte Ideen zu! Seid weiterhin böse und ehrlich, wenn’s eben sein muss. Weil genau das es ist, was die Stadt lebendig erhält. Ihr seid zu wirklichen Taktgebern, zu Impulsgebern geworden, und es ist einfach wunderbar!“, gratulierte der Oberbürgermeister.

So viel Lob aus diesem Munde hätte Dirk Fellinghauer nicht mal zu träumen gewagt, weswegen er noch ein wenig benommen davon, augenzwinkernd dem OB für den Fall, dass dieser mal sein Amt vor ihm verliere, den Posten des Pressechefs anbot.

Diether v. Goddenthow  /Rhein-Main.Eurokunst

Hintergrundinformation zum Sensor

5Jahresensorsensor hat sich in fünf Jahren fest etabliert – als frisches und erfrischendes Stadtmagazin  aus, in und für Wiesbaden, als die Informations- und Inspirationsquelle und starke Stimme im Stadtgehehen. Seit April 2012 kommt sensor Wiesbaden mit 20.500 aufmerksamkeitsstarken Exemplaren, zuverlässig verteilt an rund 1.000 Auslageplätzen, monatlich bei einer breit gefächerten interessierten und interessanten erwachsenen Zielgruppe an.  sensor liefert mit seiner Wiesbaden-Ausgabe – wie bereits seit Oktober 2010 in Mainz – seit nun fünf Jahren auch rechtsrheinisch Monat für Monat willkommene  Lektüre für die Landeshauptstadt. Ein starkes etwa fünfzigköpfiges Team erfahrener und qualifizierter Autoren, Fotografen und Illustratoren berichtet auf mindestens 40 ansprechend gestalteten Seiten mit dem Blick für das Besondere über das, was die Stadt bewegt und ausmacht. Motto: „Fühle deine Stadt. Wiesbaden.“ Ob interessante Menschen, originelle Vereine oder angesagte Gastronomie, ob ausgefallene Geschäfte und aufregende Events und Trends oder gesellschaftlich und politisch Relevantes – alle(s) ein Thema für sensor und seine sorgfältig recherchierten Reportagen, Interviews und Features.  Durchblättern ist Silber, Durchlesen ist Gold „Wir wollen ein Wiesbaden-Gefühl aufspüren, vermitteln und durchaus auch verstärken“, identifiziert Objektleiter Dirk Fellinghauer, nach eigenem Bekunden selbst „gebürtiger und überzeugter Wiesbadener“, sich und das Magazin eindeutig mit der sensor-Stadt: „Bei uns tut sich unheimlich viel. In sensor finden all jene, die diese Stadt vielfältig gestalten und prägen – und zwar quer durch alle Schichten, Szenen und Metiers – das Gehör, das sie verdienen.“ Das Ergebnis: Lesestoff, der eine neugierige und aufgeschlossene erwachsene Leserschaft informiert und interessiert – unterhaltsam, originell, mit Tiefgang und Überraschungsmomenten. „Durchblättern ist Silber, Durchlesen ist Gold“, lautet die sensor-Devise für ernsthaften journalistischen Anspruch. sensor legt auch viel Wert auf Layout, Design und Fotografie: das Auge liest mit. Service kommt dabei nicht zu kurz, etwa im sorgfältig gepflegten Terminkalender und den „Perlen des Monats“ oder „Der große Test“.  Auch online ist das Magazin (inter-)aktiv, auf www.sensor-wiesbaden.de wird der direkte Austausch mit den Lesern ebenso gesucht und gefunden wie in den sozialen Netzwerken (ca. 4500 Facebook-Fans, 1250 Twitter-Follower, 450 Instagram-Abonnenten Stand März 2017). Mit eigenen Veranstaltungen wie der erfolgreichen Reihe „Der visionäre Frühschoppen“ und zahlreichen Kooperationen und Partnerschaften ist sensor weit über das eigentliche Magazin hinaus in der und für die Stadt präsent. Das Stadtmagazin hat sein Büro direkt am Puls des Stadtgeschehens im traditionsreichen Pressehaus mitten in der Fußgängerzone. Herausgegeben wird das erfrischende Stadtmagazin von der Verlagsgruppe Rhein Main (www.vrm.de). Wirksamer Werbeträger für die Geschäftswelt Die Resonanz auf sensor ist durchweg und anhaltend positiv: „sensor scheint genau das Stadtmagazin zu sein, auf das auch Wiesbaden gewartet hat“, freut sich Dirk Fellinghauer, der Redaktions- und Anzeigenleitung in Personalunion verantwortet. Entsprechend wirksam ist Werbung quer durch alle Branchen: „Mit seinen vielfältigen Themen und seiner ansprechenden Aufmachung ist sensor die optimale Bühne für Werbung, die beachtet wird und wirkt – und zwar, da die Leser unser Magazin im Laufe eines Monats wiederholt zur Hand nehmen, mehrfach und dauerhaft.“ Auf großes Interesse stößt  auch die Option, „rheinübergreifende“ Anzeigen in beiden sensor-Ausgaben zu schalten. Mit einer Gesamtauflage von 41.000 an über 2.000 Auslagestellen zuverlässig verteilten Exemplaren ist sensor das größte Stadtmagazin im Rhein-Main-Gebiet – zu schalten: „Wir schaffen, bei aller Eigenständigkeit und jeweiligem berechtigtem Selbstbewusstsein der Nachbarstädte, auch Verbindungen.“ Nähere Infos unter http://www.sensor-wiesbaden.de sowie http://www.facebook.com/sensor.wi und http://www.twitter.com/sensorWI     KONTAKT Dirk Fellinghauer, Objektleiter sensor Wiesbaden Telefon: 0611.355-5268, Mail: dfellinghauer@vrm.de

Breites Kunst-Spektrum hautnah erleben – 17. Wiesbadener Kurze Nacht der Galerien und Museen voller Erfolg

(v.li.): Axel Imholz, Kulturdezernent des Landeshauptstadt Wiesbaden,  Erhard Witzel, Galerist und Organisator der Veranstaltung und Ulrich Meyer-Husmann, Vorsitzender »Verein zur Förderung künstlerischer Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz e.V.«. eröffnen die 17. Kurze Nacht der Galerien und Museen in Wiesbaden.Foto: Diether v. Goddenthow
(v.r..): Axel Imholz, Kulturdezernent des Landeshauptstadt Wiesbaden, Erhard Witzel, Galerist und Organisator der Veranstaltung und Ulrich Meyer-Husmann, Vorsitzender »Verein zur Förderung künstlerischer Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz e.V.«. eröffnen die 17. Kurze Nacht der Galerien und Museen in Wiesbaden.Foto: Diether v. Goddenthow

Ein wenig Märzsonne schien noch in den 1. April hinübergerettet, ein laues Abend-Lüftchen wehte, und die Uhren standen schon auf Sommerzeit, als im Bellevue-Saal Ulrich Meyer-Husmann, Vorsitzender »Verein zur Förderung künstlerischer Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz e.V.«, Axel Imholz, der neue Kulturdezernent des Landeshauptstadt Wiesbaden und Erhard Witzel, Galerist und Organisator der Veranstaltung, die 17. Kurze Nacht der Galerien und Museen 2017 um 18.00 Uhr eröffneten.

Der Popchor / Jazzchor Wiesbaden,  mit seinem Dirigenten Clemens Schäfer,  präsentierte wieder raffinierte Harmonien, mitreißende Rhythmen und ein homogenen Sound bei der Eröffnung im Bellevue-Saal. Foto: Diether v. Goddenthow
Der Popchor / Jazzchor Wiesbaden, mit seinem Dirigenten Clemens Schäfer, präsentierte wieder raffinierte Harmonien, mitreißende Rhythmen und ein homogenen Sound bei der Eröffnung im Bellevue-Saal. Foto: Diether v. Goddenthow

Der PopJazzChor Wiesbaden unter Clemens Schäfer stimmte mit David Bowies „Space Oddity“ und weiteren mitreißenden Rhythmen noch ein wenig musikalisch ein, bevor das kunstfreudige Völkchen in die ab 19.00 Uhr geöffneten teilnehmenden Kunstorte der Landeshauptstadt ausschwärmten.

Das Rollende Museum Wiesbaden, hier an der Haltestelle auf dem Dern’schen Gelände am Stadtmuseum (SAM),  hatte bis Mitternacht wieder den Shuttle -Service der  17. Kurzen Nacht der Galerien und Museen  mit 80 Oldtimern übernommen. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Rollende Museum Wiesbaden, hier an der Haltestelle auf dem Dern’schen Gelände am Stadtmuseum (SAM), hatte bis Mitternacht wieder den Shuttle -Service der 17. Kurzen Nacht der Galerien und Museen mit 80 Oldtimern übernommen. Foto: Diether v. Goddenthow

Behilflich beim Shuttle zwischen den Galerien und Museen war wieder „Das  Rollende Museum“: 80 Oldtimer und ihre Fahrerinnen und Fahrer chauffierten bis Mitternacht  von und zu den vier Haltestellen in Galeriennähe: Museum Wiesbaden, SAM am Markt, Staatskanzlei und Rheinstrasse/Ecke Wörthstrasse. Wiesbaden sei eine einzige Baustelle –  deswegen in diesem Jahr nur vier Haltestellen, erläuterte Erhard Witzel. Er dankte den  zuständigen Wiesbadener Behörden für ihre unbürokratische Erteilung von Sonder-Genehmigungen für die Haltepunkte.   Besonders erfreulich sei auch, dass sich wieder mehr Teilnehmer zur „Kurzen Nacht …“ angemeldet hätten, insgesamt 25 Galerien und Museen,  einschließlich des Rollenden Museums mit seinen „80 mobilen Ausstellungsuntersätzen“.

Fröhliche Besucher. (v.li.): Helmut Nehrbaß, Vors. d. Theaterfreunde, Doro Angor, Kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Klaus Krafthöfer, Journalist, Künstler u. Kunstexperte,  Dr. Lutz Kuntzsch Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gesellschaft für Deutsche Sprache. Foto: Diether v. Goddenthow
Fröhliche Besucher. (v.li.): Helmut Nehrbaß, Vors. d. Theaterfreunde, Doro Angor, Kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Klaus Krafthöfer, Journalist, Künstler u. Kunstexperte, Dr. Lutz Kuntzsch
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gesellschaft für Deutsche Sprache. Foto: Diether v. Goddenthow

Dass in Wiesbaden alles frei Haus und ohne Eintritt angeboten würde, wäre eine Rarität, so Witzel. Denn in den sonstigen Städten mit ähnlichen Veranstaltungen würde  ja Geld verlangt. „Wir vermeiden das, weil wir zum einen sagen: das wäre bürgerunfreundlich!“. Und aus betriebswirtschaftlicher Perspektive  wäre der Aufwand, alle Kassen zu besetzen, höher, als das, was die  Kassen einspielten, so Witzel.

Ulrich Meyer-Husmann, Vorsitzender »Verein zur Förderung künstlerischer Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz e.V. bei seiner humorvollen Begrüßung. Foto: Diether v. Goddenthow
Ulrich Meyer-Husmann, Vorsitzender »Verein zur Förderung künstlerischer Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz e.V. bei seiner humorvollen Begrüßung. Foto: Diether v. Goddenthow

Die einzige Einnahmequelle sei, dass ein Teil der Erlöse aus den kostenpflichtigen Weinverkostungen jedes Jahr an eine andere teilnehmende Galerie oder Kunsteinrichtung ginge. Da es in diesem Jahr den „Bellevue-Saal“ traf, dankte Ulrich Meyer-Husmann in seiner geistreichen und humorvollen Begrüßung der Interessengemeinschaft ganz herzlich, „dass man in diesem Jahr uns ausersehen hat“, und fügte, ans Publikum gerichtet, augenzwinkernd hinzu: „Das heißt für Sie: Trinken Sie einfach!“

Kulturdezernent Imholz debütierte erfolgreich

Axel Imholz, (SPD), Kulturdezernent des Landeshauptstadt Wiesbaden, überzeugte bei seiner ersten "Amtshandlung" .Foto: Diether v. Goddenthow
Axel Imholz, (SPD), Kulturdezernent des Landeshauptstadt Wiesbaden, überzeugte bei seiner ersten „Amtshandlung“ .Foto: Diether v. Goddenthow

Überzeugend debütierte der frischgebackene Kulturdezernent, Axel Imholz, der ganz verblüfft war, mit einem Opel-Admiral, Baujahr 1968, von zuhause abgeholt worden zu sein. „Als ich gefragt wurde, ob ich denn schon bei meinem ersten offiziellen Tag als Kulturdezernent hier die Eröffnung machen würde, hab ich nur gesagt: Ja, was kann’s denn besseres geben? Eine Veranstaltung in der Form, die an 24 Standorten hier in Wiesbaden stattfindet, wo sich Kunst in so vielen Facetten auch präsentieren kann, das ist doch der ideale Auftakt für einen Kulturdezernenten, gerade für einen, wo so einige in der Kunst- und Kulturszene doch das ein oder andere Fragezeichen in den letzten Wochen gemacht haben. Ich sage, ich werde mich bemühen, viel Präsenz zu zeigen.“, so der neue Kulturdezernent. Seine Doppelfunktion, als Kulturdezernent und Kämmerer,  könne er an „der ein oder anderen Stelle sicher auch gewinnbringend für Kunst und Kultur in Wiesbaden nutzen“. Jedoch werde er nicht jedem alles versprechen, aber in nächster Zeit viel Gespräche führen und vor allem zuhören, so Imholz.

Lumas Editionsgalerie, war das erste Mal dabei. Foto: Diether v. Goddenthow
Lumas Editionsgalerie, war das erste Mal dabei. Foto: Diether v. Goddenthow

Zum ersten Mal mit von der Partie waren das „Lumas – Editionsgalerie“, Wilhelmstrasse, mit der Foto-Ausstellung „Big City Life“ sowie das „SAM – Stadtmuseum Wiesbaden“, zurzeit mit der Sonderausstellung Flucht 2.0.  Hier auf dem Dern’schen Gelände befand sich – ebenfalls zum ersten Mal – auch eine der vier Oldtimer-Haltestellen. Zurückgekehrt zur Kurzen Nacht war die Handwerkskammer Wiesbaden mit Meisterwerken – Abschlussarbeiten aus dem aktuellen Meisterkurs.

Zum weiteren Teilnehmerkreis gehörten wieder: AIDS Hilfe Wiesbaden, Aktives Museum Spiegelgasse, Galerie Cerny u. Partner, Frauenmuseum Wiesbaden, Galerie H22, Galerie Hafermann, Kinder- und Jugendgalerie, Kunsthaus Wiesbaden, Museum Wiesbaden,

Schalterhalle der Nassauischen Sparkasse. Dr. Alexander Klar hatte dort ins Werk von Angela Glajcar "Terfoationn 2.0", eingeführt. Werke der Künstlerin sind auch im Museum Wiesbaden zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow
Schalterhalle der Nassauischen Sparkasse. Dr. Alexander Klar hatte dort ins Werk von Angela Glajcar „Terfoationn 2.0″, eingeführt. Werke der Künstlerin sind auch im Museum Wiesbaden zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow

Nassauische Sparkasse, Nassauischer Kunstverein (mit anschließender Abschlussparty), Photogalerie Wiesbaden, Galerie Pokusa Polnischer Kultursalon e.V., Galerie Rother und Winter, Kunst-Schaeffer Wiesbaden, thalhaus-Galerie, Astronomische Gesellschaft Urania, Galerie WangHomann, Kirchort St. Bonifatius, Kunstraum der IG Wiesbaden und wie oben erwähnt, „Das Rollende Museum“ mit 80 Oldtimern.

 

Nassauischer Kunstverein, mit Food V(e)gan-Wagen, lockte unter anderem mit "Follow Fluxus 2017" - hier fand die Abschlussparty statt.Foto: Diether v. Goddenthow
Nassauischer Kunstverein, mit Food V(e)gan-Wagen, lockte unter anderem mit „Follow Fluxus 2017″ – hier fand die Abschlussparty statt.Foto: Diether v. Goddenthow

Reformation – hier + jetzt . Vernissage der Künstlergruppe Nahe e.V., Bad Kreuznach, am 9.4.2017 im Install

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Reformation – hier + jetzt
Mir geht ein Licht auf

Die Künstlergruppe Nahe e.V. lädt Sie
und Ihre Freunde herzlich ein
Sonntag, 9. April 2017 um 11.30 Uhr

VERNISSAGE TEIL I
Bilder und Objekte der Künstlergruppe Nahe e.V.
Laudatio: Ruth Aletsee, Dipl. Kauffrau
Sonntag, 30. April 2017 um 11.30 Uhr

VERNISSAGE TEIL II
Installation und Performance
Laudatio: Sonja M. Welp,
Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation i.A.
Performance: Naomi Wagner Albuquerque

Sonntag, 7. Mai 2017 um 15.30 Uhr
Anlässlich der Eröffnung des KULTURSOMMERS
lädt Sonja M. Welp – bezugnehmend auf die Installation –
zu einer Erfahrung mit „Gewaltfreier Kommunikation
nach M.B. Rosenberg“ im Hier und Jetzt ein.

Samstag, 20. Mai 2017 um 19.30 Uhr
MUSEUMSNACHT und FINISSAGE
„Vokal-Performance“

Die Künstler und Künstlerinnen der KGN sind anwesend

Zeit und Ort
Gemeinschaftsausstellung
9. April – 20. Mai 2017
Aktionen am 9. und 30. April sowie am 7. und 20. Mai
Kunstraum INSTALL der Stadt Bad Kreuznach
EG des Museums für PuppentheaterKultur
Hüffelsheimer Straße 5, Bad Kreuznach
Öffnungszeiten: Dienstag 10 – 13 Uhr
Mittwoch bis Freitag 10 – 16 Uhr
Samstag und Sonntag 11 – 17 Uhr

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