Wiesbadener Wilhelmstraßenfest feiert am 9. und 10. Juni 2017 seinen 40. Geburtstag

cover-wilhelmstr.2017Am zweiten Juni-Wochenende wird auf der Wilhelmstraße ein ganz besonderer Geburtstag gefeiert: Das Wilhelmstraßenfest – einst als Theatrium zur Wiedereröffnung des renovierten Hessischen Staatstheaters Wiesbaden initiiert – wird 40 Jahre alt.

Die vier Jahrzehnte haben das Fest auf der Wilhelmstraße, dem Bowling Green und Warmen Damm sowie der Burgstraße keineswegs altern lassen. Ganz im Gegenteil: Die immer wieder faszinierende Programmvielfalt, das stets überraschende kulinarische Angebot, der einzigartige Kunsthandwerkermarkt und das für Furore sorgende Feuerwerk machen das Wilhelmstraßenfest jung und lebendig. „Es ist nicht verwunderlich, dass das Wilhelmstraßenfest, das eines der Highlights im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt ist, tausende von Gästen auch weit über Wiesbaden hinaus anlockt“, würdigt Wiesbadens Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel das von der Kurhaus Wiesbaden GmbH am Freitag und Samstag, 9. und 10. Juni, veranstaltete Fest, das „für jedes Alter und jeden Geschmack etwas Passendes bietet.“ Eröffnet wird das Wilhelmstraßenfest von Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtrat Detlev Bendel am Freitag um 16 Uhr auf der Bühne Bowling Green. Und dies, dem Anlass entsprechend, mit einer leckeren Jubiläums-Torte. Auf dem Programm der Eröffnung stehen ferner Shows der Wiesbadener Tanzschulen und Darbietungen der Straßenkünstler.

Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

120 Stände mit gastronomischen Angeboten, 130 Stände mit Kunsthandwerk, fünf Bühnen: Hinter diesen Zahlen verbirgt sich eine Vielfalt, die unter Deutschlands Straßenfesten ihresgleichen sucht, beschreibt Martin Michel, Geschäftsführer der Kurhaus Wiesbaden GmbH, die Dimensionen der beliebten Veranstaltung. Der Kunsthandwerkermarkt auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus Wiesbaden fasziniert durch seine Vielfalt. Hier werden Freunde außergewöhnlichen Schmucks ebenso fündig wie Festbesucher, die auf der Suche nach originellen und einzigartigen Accessoires und Kunstgegenständen etwa aus Keramik sind. Auch beim kulinarischen Genuss haben die Gäste die Qual der Wahl: Gutbürgerlich oder exotisch, ein bisschen Luxus oder bodenständig? Das Wilhelmstraßenfest bietet (fast) alles, und dazu eine ungeahnte Vielfalt an Getränken.

Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
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Ohne Klassiker will auch ein Klassiker wie das Wilhelmstraßenfest nicht auskommen. Und so ist die Wiesbadener Kultband „Nightbirds“ natürlich wieder mit von der Partie, wie gewohnt auf dem Warmen Damm. „Nightwash“ wird sich auf der Bühne in der Burgstraße die Ehre geben, unter anderem sind die „Funky Vibes“ wieder mit dabei und es stehen zahlreiche Auftritte der Wiesbadener Tanzschulen auf dem Programm. Darüber hinaus sorgen viele Straßenkünstler dafür, dass bereits das Flanieren auf Wiesbadens „Rue“ zu einem ganz besonderen Erlebnis wird. Karussells und Riesenrad zählen ebenfalls zu den Klassikern eines gelungenen Festes. Und sie sind mitnichten allein für die jüngeren Festbesucher ein besonderer Anziehungspunkt. Auf die kleinen Gäste wartet mit der TOGGO-Tour eine ganz besondere Bühnenshow, die unter anderem auch „Fernsehen zum Mitmachen“ anbietet.

Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
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Und nicht nur das Theatrium feiert Geburtstag. Das Kurhaus Wiesbaden wurde vor 110 Jahren eröffnet. Insgesamt 150 Jahre feiert so der Veranstalter des Theatriums und Betreiber des Kurhauses – die Kurhaus Wiesbaden GmbH. Diese Jubiläen wurden zum Anlass genommen, das Theatrium und das Kurhaus am Samstag, 10.6., ab 22.50 Uhr mit einem großen Feuerwerk gebürtig zu feiern und erstrahlen zu lassen. Ganz besondere Eindrücke offenbaren auch die kostenlosen Führungen durch das Kurhaus. Diese werden am Theatriums-Freitag um 16:30, 17:15 und 18:00 Uhr sowie am Samstag um 15:00, 15:45 und 16:30 Uhr angeboten. Für die Führung ist eine Anmeldung erforderlich, pro Gruppe sind 25 Teilnehmer vorgesehen. Die Tickets werden in der Wiesbaden Tourist Information vom 6. – 10. Juni (Marktplatz 1) ausgegeben, die Anzahl der Tickets pro Person ist auf vier begrenzt.

Bleibende Fest-Eindrücke lassen sich wie im vergangenen Jahr in der Hashtag-Foto-Aktion #ruetotal und #meinwiesbaden festhalten und teilen.

Das 40. Wilhelmstraßenfest im Überblick:
Das Wilhelmstraßenfest wird Freitag und Samstag, 9. – 10. Juni 2017, gefeiert.
Die Eröffnung ist am Freitag, 9. Juni, um 16 Uhr auf der Bühne Bowling Green.
Die Stände sind Freitag von 12 bis 2 Uhr und Samstag von 11 bis 2 Uhr geöffnet.
Die fünf Bühnen befinden sich auf dem Bowling Green, dem Warmen Damm, vor der Industrie- und Handelskammer (IHK), vor dem Hotel Nassauer Hof und in der Burgstraße.
Der Bereich Warmer Damm ist wie in den Vorjahren eine alkoholfreie Zone.

Flyer_Theatrium_Wiesbaden_2017

Der Mensch ist frei „ Festveranstaltung zum 70. Jahrestag der Annahme der Verfassung für Rheinland-Pfalz

Der Mensch ist Frei - 70 Jahre Rheinland-Pfalz. Abschließend wurde in der zum Plenarsaal umgerüsteten Steinhalle des Landesmuseums Mainz gemeinsam das Deutschlandlied gesungen. Foto: Heike W.  v.Goddenthow  © atelier-goddenthow
Der Mensch ist Frei – 70 Jahre Rheinland-Pfalz. Abschließend wurde in der zum Plenarsaal umgerüsteten Steinhalle des Landesmuseums Mainz gemeinsam das Deutschlandlied gesungen. Foto: Heike W. v.Goddenthow © atelier-goddenthow

Nur in Rheinland-Pfalz beginnt die Landesverfassung im ersten Artikel mit dem Satz: „Der Mensch ist frei“. Diese geradezu radikalliberale Betonung der individuellen Freiheit des Menschen gegenüber seiner Kollektivexistenz ist in Rheinland-Pfalz kein Zufall. Vielmehr ist dieser Satz Ausdruck eines langen, harten und letztlich erfolgreichen Kampfes für die Befreiung der Menschen aus verschiedenen Obrigkeitssystemen, der sich im Südwesten von der Mainzer Republik über das Hambacher Fest, die Revolution von 1848, die Überwindung des Kaiserreiches und Nazi-Diktatur bis hin zur heutigen rheinland-pfälzischen Verfassung zurückverfolgen lässt.

(v.li.) Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg, Hendrik Hering, Landtagspräsident, und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin  von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin, schneiden gemeinsam die große Rheinland-Pfalz-Geburtstagstorte an.  Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
(v.li.) Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg, Hendrik Hering, Landtagspräsident, und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin, schneiden gemeinsam die große Rheinland-Pfalz-Geburtstagstorte an.
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Jedes Jahr am 18. Mai wird im Mainzer Landtag der Tag gefeiert, an dem die Landesverfassung in einer Volksabstimmung von den Rheinland-Pfälzern angenommen wurde. In diesem Jahr war es eine ganz besondere Feier, nämlich der 70. Jahrestag der Annahme der Verfassung für Rheinland-Pfalz. Der offizielle Festakt begann mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Peter. Der Festakt fand anschließend mit Gästen aus Politik, Kultur und Gesellschaft in den Plenarsaal in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz statt. Festredner war Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg.

Begrüßungsansprache von Landtagspräsident Hendrik Hering

Landtagspräsident Hendrik Hering  Foto:. Diether v. Goddenthow
Landtagspräsident Hendrik Hering Foto:. Diether v. Goddenthow

Landtagspräsident Hendrik Hering wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, dass 70 Jahre ein Anlass seien, §zurück zu blicken und gleichzeitig über unser heutiges Verfassungsverständnis nachzudenken – umso mehr, als die Krisendiagnosen für das politische System des Westens in Wissenschaft und Medien zunehmen“ Die Demokratie ginge uns alle etwas an. Sie sei nicht vom Himmel gefallen, sondern ein holpriger und steiniger Weg. „Die Zustimmung zur Landesverfassung 1947 fiel denkbar knapp aus“, so der Landtagspräsident. „Nur 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger des neugegründeten Landes, dem es an einem historischen Zusammengehörigkeitsgefühl fehlte, stimmten für sie. In Rheinhessen und der Pfalz sprach sich sogar eine Mehrheit gegen den Verfassungsentwurf aus. Noch im Jahr 1951 entschieden sich in einer repräsentativen Umfrage 45 Prozent der Deutschen für das Kaiserreich für die Zeit, in der es Deutschland am besten gegangen sei und 42 Prozent für die Zeit des Nationalsozialismus. Zwei Prozent entschieden sich für die Bundesrepublik. Das Interesse der Öffentlichkeit an der Demokratie konnte nicht viel geringer sein. Es war also ein denkbar schwieriger Weg von der Landesgründung bis zu dem Rheinland-Pfalz, wie wir es heute kennen.“, erinnerte Hering an die Anfänge der Nachkriegszeit und ermahnte: „auch wenn sie uns heute selbstverständlich vorkommt. Die Landesverfassung, deren Geburtstag wir heute feiern, bleibt das Fundament der Demokratie in unserem Bundesland. Sie hat dazu beigetragen, dass es uns in allen Lebensbereichen so gut geht wie noch nie in der Geschichte Deutschlands. Diese Erfolgsgeschichte mit Leben zu füllen, sie auch für alle Menschen gleichermaßen Wirklichkeit werden zu lassen, bleibt unsere tägliche Aufgabe, eine Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger.“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering.

Die Gedanken sind frei – Festrede des Luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn

Ehrengast und Festredner, Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg.  Foto:. Diether v. Goddenthow
Ehrengast und Festredner, Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg. Foto:. Diether v. Goddenthow

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn empfand sein „Auftritt“ als Heimspiel, denn Luxemburg und Deutschland teilten 900 Jahre gemeinsame Geschichte im Heiligen Römischen Reich und im Deutschen Bund. Mehrere Mitglieder des alten Hauses Luxemburg und des heute regierenden Hauses saßen auf den kurfürstlichen Thronen in Mainz und Trier. Die Abtei St. Maximin in Trier war quasi Vertragspartner im Jahre 963 bei der Gründung der Stadt Luxemburg und bis zur Gründung eines Bistums Luxemburg (1870) hing das heutige Großherzogtum fast integral vom damaligen Erzbistum Trier ab. „Ja, Deutschland und Luxemburg sind durch die natürlichen Grenzen von Mosel, Sauer und Our voneinander getrennt. Aber trennen Sie uns heute noch?“, fragte Asselborn, um selbst die Antwort zu geben: „Das tun sie nicht!“ „Darüber hinaus, um auch jeglichem Streit aus dem Weg zu gehen“, so augenzwinkernd der Außenminister, „verwalten Deutschland und Luxemburg diese Wassergrenze gemeinsam. Grundsätzlich geht diese Form der gemeinsamen Verwaltung auf den Vertrag von Aachen vom 26. Juni 1816 zwischen dem König von Preußen und Wilhelm I., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg zurück“. Die Mosel sei also Kondominium, gemeinschaftliches deutsch-luxemburgisches Hoheitsgebiet indem die Verwaltung gemeinsam ausgeübt werde. „Und dieses Rheinland-Pfalz von heute war in seinen historischen Teilbereichen immer unser geografischer und regionalpolitischer Nachbar“, begrüßte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn die Anwesenden.

Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“, intonierte abschließend die Nationalhymne und umrahmte musikalisch den anschließenden Empfang. Foto:. Heike  v. Goddenthow
Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“, intonierte abschließend die Nationalhymne und umrahmte musikalisch den anschließenden Empfang. Foto:. Heike v. Goddenthow

Sehr viele der Errungenschaften, die wir heute oft als „universelle“ Werte lobpreisten, hätten sich auch auf dem Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz entfaltet. Das Streben nach bürgerlichen Freiheiten, das durch die Französische Revolution vielerorts angefeuert worden sei, habe in dieser Region einen sehr fruchtbaren Boden gefunden, so Asselborn. Er nannte als Beispiel die sogenannte „Mainzer Republik“ von 1793, die nach französischem Vorbild die erste ausgerufene bürgerlich-demokratische Republik auf deutschem Boden gewesen sei. Zum ersten Mal habe in der deutschen Geschichte die Entscheidungsgewalt bei einem Parlament gelegen, das nach demokratischen Prinzipien gebildet worden sei. Darin seien die Grundsätze eines modernen Staatsgebildes enthalten gewesen: Im Nationalkonvent saßen die Stellvertreter des freien Volkes, des einzigen rechtmäßigen Souveräns des Staates. „Auch wenn dieses kurzlebige Staatsgebilde nur durch die direkte Intervention Frankreichs zu Stande kommen konnte – und deshalb immer auch kritisch und kontrovers diskutiert wurde – liegt hier auf deutschem Boden die Keimzelle modernsten demokratischen Gedankenguts.“, so der luxemburgische Außenminister.“Wen wundert es also, dass Hambach, eine der wichtigsten Stätte des Aufbegehrens gegen den geistig-politischen Engpass, den neo-absolutistischen Obrigkeitsstaat, die von Metternich dominierte reaktionäre Heilige Allianz, dass dieses Hambach in der Vorderpfalz liegt. Und vom Hambacher Fest 1832, dieser maßgeblichen Etappe auf dem Weg zum Einheitsgefühl der Deutschen, spannt sich der Bogen zur Frankfurter Nationalversammlung des Jahres 1848, an der übrigens auch zwei luxemburgische Abgeordnete den Wahlkreis Luxemburg vertraten.
Welch andere liberalere Entwicklung hätte ein Großteil des deutschsprachigen Gebietes nehmen können, hätten die Prinzipien der Versammlung in der Paulskirche obsiegt.“ „Und in Hambach“, so Asselborn weiter, „sang man wohl eines der schönsten Lieder der Zeit, auf einem um 1780 verfassten Text fußend, in dem es in der ersten Strophe heißt:

„Die Gedanken sind frei […]
kein Mensch kann sie wissen
kein Jäger erschießen
es bleibet dabei
die Gedanken sind frei.“

Eine Hymne auf einer der Grundpfeiler menschlicher Freiheit, erwachsen aus dem Gedankengut der deutschen Aufklärung.

Schiller sah in der Meinungsfreiheit ein Naturrecht des Menschen getreu der Aufklärung und des französischen „Siècle des Lumières“. Und in Anbetracht dieser beiden Referenzen und all des Unheils das gerade im 20. Jahrhundert über die Menschheit kam, ist es betrüblich und beschämend, dass dieses elementare Menschenrecht auch heute noch in so vielen Staaten eingefordert werden muss, ja sogar einige Demokratien diesbezüglich einer Rückwärtsbewegung verpflichtet sind“, sagt der Asselborn

Die künstlerischen Einlagen fanden zwischen den Reden statt, wie hier die Performance "Lebt. Die Verfassung" des Theaterclubs zeitraum vom Staatstheater Mainz. Foto:. Heike  v. Goddenthow
Die künstlerischen Einlagen fanden zwischen den Reden statt, wie hier die Performance „Lebt. Die Verfassung“ des Theaterclubs zeitraum vom Staatstheater Mainz. Foto:. Heike v. Goddenthow

Es sei bedauerlicherweise so, dass die Entwicklung der Menschheit und ihrer Freiheiten nicht vor Rückschritten gefeit sei. Die Menschen hätten es erleben müssen, dass auch die deutsch-luxemburgischen Beziehungen nicht immer positiv-gradlinig verlaufen seien. Nach der Zäsur der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges konnte allerdings wieder auf dieses Erbe zurückgegriffen werden. so Asselborn, der auf die durch die Alliierten ermöglichte Gründung von Rheinland-Pfalz und der Bundesrepublik und eines gemeinschaftlichen Europas zur endgültigen Überwindung von Nationalgrenzen einging, aber auch Selbstkritik anmahnte, der sich die EU-Familie stellen müsse. Die Glaubwürdigkeit verlange, „dass wir selbstkritisch einige verheerende Entwicklungen in unseren Gemeinwesen und in der EU-Familie betrachten. Die größte Erschütterung unserer Gemeinschaft, die aus den Lehren der unheilvollen Vergangenheit erwachsen ist und auf den höchsten demokratischen Prinzipien fußt, entsteht dann wenn unser Wertsystem bröckelt und von innen heraus Fäulnisansätze zeigt. Es gilt diese Phänomene, welche auch gegen die solidarischen Grundlagen der Gesamtfamilie fundamental verstoßen und manchmal im reinen machtpolitischen Interesse eines Landes, einer Partei oder einer irrigen Ideologie gründen, resolut anzugehen und zu bekämpfen. Ansehen, Einfluss und diese berühmte Glaubwürdigkeit der EU aber auch der NATO und des Europarats sind ein Ausfluss davon wie sehr wir unsere Grundprinzipien selbst leben und die Fahne der Werteskala, der wir universellen Charakter geben wollen, selbst achten und hochhalten.“ so der Luxemburgische Außenminister, der zudem den in Deutschland gelebten Föderalismus als grundlegendes Staatsprinzip lobte und zum Schluss nochmals den Blick auf die regionalpolitische und europäische Achse zwischen Rheinland-Pfalz und Luxemburg als eine beispielgebende Modellregion für die Europäische Integration lenkte.

Frieden nur mit einem funktionierenden Europa – Rede von Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin  von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin.oto:. Diether v. Goddenthow
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin. Foto:. Diether v. Goddenthow

Die rheinland-pfälzische Verfassung sei auch starkes Symbol für unsere freiheitlich-demokratische Werteordnung, betonte die Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie sei die Grundlage für die Erfolgsgeschichte von Rheinland-Pfalz, eine Geschichte, die eng mit der europäischen Nachkriegsgeschichte verknüpft sei. „Für viele Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen ist Europa gelebter, liebgewonnener Alltag und die Grundlage für den Erfolg unseres Landes. Als Land im Herzen Europas spüren wir den Pulsschlag der europäischen Wertegemeinschaft besonders stark“, sagte die Ministerpräsidentin. „Unvorstellbar für uns, dass man in der Pfalz nicht einfach nach Frankreich fährt, unvorstellbar für uns, dass ich als Lehrerin nicht einfach nach Luxemburg fahre, oder auch mal nach Belgien fahre. Es ist unvorstellbar, dass wir eine Rückwärtsrolle in der Europäischen Union machen, und deshalb ist das eine unserer großen Aufgaben, die wir auch als Regierung, als Parlament sehr, sehr ernst nehmen. Wir wünschen uns nämlich, dass dieses Land auch weitere 70 Jahre in Frieden lebt und wir sind davon überzeugt, dass es Frieden gibt nur mit einer funktionierenden Europäischen Gemeinschaft. „ so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Künstlerisches Rahmenprogramm 

 „Villa Musica“ spielte Wolfgang Amadeus Mozart „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“. Foto:. Heike  v. Goddenthow
„Villa Musica“ spielte Wolfgang Amadeus Mozart „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“. Foto:. Heike v. Goddenthow

Der Festakt wurde musikalisch und künstlerisch abwechslungsreich umrahmt: Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“ die Jubiläumsfeierlichkeiten, intonierte gegen Schluss der Reden die gemeinsam gesungene Nationalhymne im Plenarsaal, und begleitete musikalisch den anschließenden Empfang. Schauspieler vom „Theaterclub zeitraum“ des Staatstheaters Mainz hauchten in einer originellen „Sprech-Performance“ der rheinland-pfälzischen Verfassung Leben ein. Generationsübergreifend waren ihre Rollen im gesamten Plenarsaal und in der Zuschauer-Empore verteilt.
Das Trio „Villa Musica“ gab mit Mozarts „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“ dem Festakt eine klassische Einlage.

Übergabe des Historischen Museums an das Frankfurter Kulturdezernat als Auftakt zum großen Museums-Bürgerwochenende am 20. u. 21. Mai

Blick auf den rechten Erweiterungsbau des Historischen Museums Frankfurt, rechts davor die große "Frankfurter Treppe" empor zum Museumsplatz und neuem Haupteingang und Foyer. Foto:. Diether v. Goddenthow
Blick auf den rechten Erweiterungsbau des Historischen Museums Frankfurt, rechts davor die große „Frankfurter Treppe“ empor zum Museumsplatz und neuem Haupteingang und Foyer. Foto:. Diether v. Goddenthow

Fast 10 Jahre lang hat es mit dem Neubau des Historischen Museums Frankfurt gedauert, der heute  von Oberbürgermeister Peter Feldmann, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Stadtrat Jan Schneider und vielen am Bau Beteiligten in Betrieb genommen werden konnte. Damit findet die Errichtung eines bedeutenden Kultur-Hauses mitten im Herzen von Frankfurt ihren Abschluss. Dieser Meilenstein soll mit den Bürgern am 20. und 21. Mai 2017 beim eintrittsfreien Bürgerwochenende  ausgiebig im Historischen Museum gefeiert werden mit Sonderführungen, Musik- und Theateraufführungen (Programm siehe unten).

Blick auf das Museumsquartier mit Museumsplatz und den Ausstellungshäusern links und rechts.  Foto:  Heike Lyding
Blick auf das Museumsquartier mit Museumsplatz und den Ausstellungshäusern links und rechts. Foto: Heike Lyding

2007 entschloss sich die Stadt Frankfurt dazu, den erst 1972 neu eröffneten Vorgängerbau, im Volksmund Betonklotz genannt, abzureißen. Museumsdirektor Jan Gerchow erinnerte während der heutigen feierlichen Übergabe des Historischen Museums an den 70er-Jahre-Zeitgeist: So sei der abgerissene Vorgänger-Betonbau einst bewusst gegen die „elitäre Kultur” positioniert worden, zuletzt aber nur noch als „ungeliebter Solitär” wahrgenommen worden.

Dr. Jan Gerchow, Direktor Historisches Museum Frankfurt Foto:. Diether v. Goddenthow
Dr. Jan Gerchow, Direktor Historisches Museum Frankfurt Foto:. Diether v. Goddenthow

Das Historische Museum von 1972 sei zudem zu groß für den historischen Saalhof gewesen, seine Berührungen wirkten wie eine gewaltsame Umklammerung, der Saalhof war wie abgeschoben und verdrängt: hier herrschte ein Ungleichgewicht zwischen Neu und Alt. Auch deswegen, und da die fälligen Modernisierungen in Sachen Brandschutz und Energieeffizienz zu teuer gewesen wären, habe sich die Stadt Frankfurt 2007 zum Abriss entschieden. Sie habe einen Architektenwettbewerb für den Erweiterungsbau international ausgeschrieben, bei dem das Stuttgarter Architekturbüro LRO im Januar 2008 als Sieger hervorging. Die Architekten hätten die hohen städtebaulichen, architektonischen und technischen Anforderungen an einen modernen Museumsbau gut durchdacht umgesetzt: Die Konzeption eines ganzen Museumsquartiers mit einem großen Ausstellungshaus und einem kleineren Eingangsbau, der den historischen Altbau Saalhof ergänzt und Alt und Neu gleichwertig  verbindet.

Oberbürgermeister Peter Feldmann. Foto:. Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann. Foto:. Diether v. Goddenthow

„Das neue Historische Museum ist ein Ort, an dem Frankfurter und Gäste die Geschichte und Gegenwart dieser Stadt erkunden können. Die Arbeit des Historischen Museums hat sich in den letzten 10 Jahren, seit die Planungen für den Neubau auf den Weg gebracht wurden, stark gewandelt: aus einem Fachmuseum für Geschichte ist ein modernes Stadtmuseum geworden“, betont Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Der Neubau von LRO nimmt daher auch eine Haltung ein, die viel über die Veränderungen der letzten 40 Jahre im Umgang mit Geschichte, ihren Überresten und Traditionen aussagt. Das große Ausstellungshaus steht mit rund 60 Metern Länge wie ein großer Speicher in der Stadt. Seine Hülle ist gegliedert von vielen kleinen und wenigen großen Öffnungen. Unverkennbar wird es durch das auffallende Doppel-Satteldach und den markanten Giebeln und vorkragenden Erkern, auch mit seinen 24 großen Nischen, jeweils acht Meter hoch, die schon von außen zeigen, was drinnen zu sehen ist: Überreste, Fragmente, Bilder der Geschichte, die im Museum zu neuen Bildern zusammengesetzt werden.

Was für Rom die Spanische Treppe, könnte für die Main-Metropole die neue "Frankfurter Treppe" werden, schwärmt Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow beim Takeover.Foto:. Diether v. Goddenthow
Was für Rom die Spanische Treppe, könnte für die Main-Metropole die neue „Frankfurter Treppe“ werden, schwärmt Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow beim Takeover.Foto:. Diether v. Goddenthow

Der neue Museumsplatz und die große Freitreppe öffnen ein neues Quartier in der Altstadt. Als Blickachsen werden der staufische Palas des Saalhofs und das Haus Wertheim in den Blick genommen. Die Stadt wird so in das Museum einbezogen, der früher hermetische Museumshof gehört nun allen, das Museum integriert sich in die Stadt.

Es war windig beim Takeover. Hatte OB Peter Feldmann mit den Böen aufs Mikro zu kämpfen, wehte er bei Dr. Ina Hartwig, der Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, ein wenig die Haare auf. Foto:. Diether v. Goddenthow
Es war windig beim Takeover. Hatte OB Peter Feldmann mit den Böen aufs Mikro zu kämpfen, wehte er bei Dr. Ina Hartwig, der Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, ein wenig die Haare auf. Foto:. Diether v. Goddenthow

„Was für ein Glücksfall, dass der Neubau des Historischen Museums an diesem geschichtsträchtigen Ort im Zentrum Frankfurts errichtet wird. Die Frankfurter Stadtgesellschaft, da bin ich mir ganz sicher, wird rasend schnell die Bereicherung erkennen, die das neu gestaltete Stadtmuseum bietet. Geschichte hat immer etwas mit den Fragen zu tun, die wir an sie richten. Das heißt, die Stadtgesellschaft erhält die einmalige Chance, sich an diesem Ort nicht nur in anschaulicher Weise über die Stadtgeschichte zu informieren, sondern auch darüber auszutauschen, wie wir heute in Frankfurt am Main leben wollen“, freut sich Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Stadtrat Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT Foto:. Diether v. Goddenthow
Stadtrat Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT Foto:. Diether v. Goddenthow

Stadtrat Jan Schneider kommentiert den Museumsneubau mit den Worten: „Mich persönlich beeindruckt vor allem, dass mit dem Historischen Museum ein neues Stück Frankfurt entstanden ist, das auf der einen Seite sehr selbstbewusst einen völlig neuen, spannend proportionierten Platz schafft und auf der anderen Seite so selbstverständlich da steht, als ob es schon immer so gewesen wäre. Dabei setzt der Neubau des Historischen Museums aufgrund seiner architektonischen Qualität die Reihe herausragender Frankfurter Museumsprojekte, wie zum Beispiel das Museum für Angewandte Kunst von Richard Meier oder das Museum für Moderne Kunst von Hans Hollein, ebenso herausragend fort.“

Historisches Museum Frankfurt, Impression. Foto:. Diether v. Goddenthow
Historisches Museum Frankfurt, Impression. Foto:. Diether v. Goddenthow

Mit dem Umbau ist das neue Stadtmuseum jetzt barrierefrei zugänglich und vollzieht damit nach dem neuen Internetauftritt im Januar einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum inklusiven Museum. Das Museumsportal unter www.historisches-museum-frankfurt.de ist nach den WCAG 2.0-Richtlinien für Menschen mit Sehbehinderungen und geistigen Einschränkungen eingerichtet worden. „Bei der Eröffnung im Oktober, werden auch die neuen Dauerausstellungen FRANKFURT EINST! und FRANKFURT JETZT? den Anforderungen des inklusiven Museums entsprechen“, blickt Museumsdirektor Jan Gerchow in die Zukunft. Nach dem Meilenstein der Übernahme geht es im neuen Ausstellungshaus und unter dem Museumsplatz mit Tempo weiter: Zwei neue Dauerausstellungen, die szenografischen Bearbeitungen des Frankfurt Modells, der Schneekugel, des Stauferhafens und die Errichtung der Bibliothek der Generationen werden bis zur Eröffnung des Ausstellungshauses im Oktober 2017 realisiert. Ergänzend laufen die Vorbereitungen an der ersten Sonderausstellung „Ein neues Museum für Frankfurt – The making of HMF“, die zur Eröffnung auf Ebene 0 im Sonderausstellungsraum gezeigt wird.

Das Café wird am 20. / 21. Mai zum  Bürgerfest den Betrieb aufnehmen. Foto:. Diether v. Goddenthow
Das Café wird am 20. / 21. Mai zum Bürgerfest den Betrieb aufnehmen. Foto:. Diether v. Goddenthow

Gleich neben dem neuen Museumscafé von Martina und Kay Exenberger. Dort erhalten Museumsbesucherinnen und Besucher typische Frankfurter Gerichte zu günstigen Preisen. Das Erfolgskonzept Qualität und Frische mit modern interpretierten Klassikern zu verbinden, setzt das erfahrene Gastronomenehepaar ab sofort im Café Frankfurt im Schneekugelfoyer unter dem Museumsplatz um. Durch die besondere Situation des Geländes ist es über eine Außenterrasse mit dem Karolinger-, dem Staufer- und dem Burnitzhof, und über eine Treppe auch mit dem Museumsplatz darüber verbunden. Die Gäste können sich darauf verlassen, dass sie in einer ganz besonderen Atmosphäre Gerichte bekommen, die schmecken.

Im Oktober wird ein zweites Café im Zollgebäude eröffnet werden. In dem historischen Gebäude des Altbaus Saalhof war während der Interimszeit der Eingang zum Museum untergebracht.

Während des Bürgerwochenendes „TAKEOVER – Freundliche Übernahme“ am 20. und 21. Mai hat das Haus von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Ab 23. Mai 2017 hat das Historische Museum Frankfurt zu den gewohnten Zeiten geöffnet. An den Eintrittspreisen ändert sich nichts.

Ort: 
Historisches Museum Frankfurt 
Saalhof 1 (ehemals Fahrtor 2)
60311 Frankfurt am Main

Programm Bürgerfest am 20. u. 21. Mai 2017 im Historischen Museum Frankfurt

Flyer: Programm Buergerfest am 20. u. 21. Mai 2017

Wiesbadener Pfingstturnier 2017 mit drei Pemieren, viel Tradition und Traumkulisse

Jung trifft Klimke, Michaels-Beerbaum trifft Stühlmeyer, Werth trifft Schneider – Spitzenstars im Sattel treffen sich in Wiesbaden. Das 81. Internationale Wiesbadener PfingstTurnier bietet eine wunderbare Mischung aus Bewährtem, Traditionellem und sportlichen Premieren.

"Aufmarsch"anlässlich der Pressekonferenz zum81. Wiesbadener PfingstTurnier:  Die Verantwortlichen  des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs rund um Präsidentin Kristine Dyckerhoff und Bundestrainer Otto Becker freuen sich auf die 81. PfingstTurnier-Ausgabe.  Foto: Frank Hennig
„Aufmarsch“anlässlich der Pressekonferenz zum81. Wiesbadener PfingstTurnier:
Die Verantwortlichen des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs rund um Präsidentin Kristine Dyckerhoff und Bundestrainer Otto Becker freuen sich auf die 81. PfingstTurnier-Ausgabe.
Foto: Frank Hennig

 

 

Springen – mit Springpokal, DKB-Riders Tour und Titelverteidiger

Deutschlands U25-Springpokal geht in seine vierte Saison und macht erstmals in Wiesbaden Station. Mit Nicola Pohl von der Reitsportanlage Dagobertshausen und Marcel Wegfahrt gehen auch zwei hessische Nachwuchsreiter im Springpokal an den Start.

„Wiesbaden finde ich klasse! „betont Bundestrainer Otto Becker. „Ich komme schon immer gerne nach Wiesbaden und dass wir jetzt mit dem U25-Springpokal hier sein dürfen, freut mich besonders. Dafür ein dickes Dankeschön nach Wiesbaden“.

2014 wurde die Serie für die U25-Springreiter ins Leben gerufen. Denis Nielsen saß auf Cashmoaker als er beim Finale über die Ziellinie ritt und Deutschlands erster Springpokal-Sieger wurde. Ein Jahr später sicherte er sich den Titel: Deutscher Meister! Das ist nur ein Beispiel für den Springpokal als Top-Sprungbrett. Das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier ist nach Mannheim und vor Balve die zweite der drei U25-Springpokal-Stationen. Die Finalisten treffen sich, wie im vergangenen Jahr, im Rahmen des CHIO Aachen.

Highlight für die internationalen Springreiter ist natürlich der Große Preis von Wiesbaden, der zugleich und schon traditionell eine Station der DKB-Riders Tour ist. „Die Beständigkeit der DKB-Riders Tour sichert einen Grundstock an Reitern und Pferde für den hochklassigen Reitsport“, erklärt Otto Becker.

Pferdenacht am 2. Juni 2017 zum Auftakt im Biebricher Schlosspark Foto: WRFC Toffi
Pferdenacht am 2. Juni 2017 zum Auftakt im Biebricher Schlosspark Foto: WRFC Toffi

Wiesbaden gehört von Anfang an zu dieser Springsportserie, also seit 2001. Etliche ‚Rider of the Year‘ haben auf dem Schlosspark-Platz ihre Weichen für den Gesamtsieg in der Serie gestellt. Dreimal schon hat sich Meredith Michaels.-Beerbaum den Titel ‚Rider of the Year‘ gesichert, zweimal hat sie den Großen Preis von Wiesbaden gewonnen. Das war 2005 und 2008. So hat sie sich wichtige Tourpunkte gesichert und genau das steht für sie im Schlosspark auch 2017 auf dem Plan. Die Mannschafts-Weltmeisterin hat ihr Kommen bereits samt Ehemann Markus Beerbaum zugesagt. Aber sie bekommt satte Konkurrenz – zum Beispiel von ihrer Goldteam Mannschaftskollegin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann, von dem ‚fliegenden Holländer‘ Gert-Jan Bruggink und seinem Landsmann Jeroen Dubbeldam, dem Olympiasieger von 2000 und aus den USA reist mit Lauren Hough eine der derzeit stärksten amerikanische Amazone an. Und der Sieger des Großen Preises von Wiesbaden vom vergangenen Jahr kommt und tritt zur Titelverteidigung an: Patrick Stühlmeyer! Er ist der Youngster des deutschen Championatskaders.

Fünfmal war Stühlmeyer schon mit den Junioren und Jungen Reitern bei Europameisterschaften am Start und brachte drei Medaillen mit nach Hause. Jetzt will er den Sprung auch bei den Senioren schaffen.Wiesbaden könnte 2017 eine weitere Etappe auf dem Weg dahin sein.

„Der Fokus liegt in diesem Jahr aber auch auf denen, die Erfahrung auf unserem großen Platz sammeln wollen“, betont Michael Krieger, der seit vielen Jahren für den Springsport beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier verantwortlich ist. „Mit unserer neuen 1,40-Meter-Tour wollen wir neben den internationalen Topreitern auch jüngeren Reitern mit vielleicht noch etwas unerfahrenen Pferden eine Chance auf dem PfingstTurnier geben.
“ Wiesbaden baut das Angebot beim 81. PfingstTurnier noch aus und bleibt seinem Motto im Parcours treu: die Mischung machts“.

Dressur – mit Louisdor-Preis und Rekordsiegerin Werth

Das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier wird Station des Louisdor-Preises. „Wir haben mit Grand Prix, Special und unserer Flutlicht-Kür das gesamte Olympiaprogramm bei uns in Wiesbaden. Wir haben uns als Euro-Sichtung für Deutschlands besten Dressur-Nachwuchs etabliert. Und jetzt runden wir unser Programm mit einer Station der wichtigsten Grand Prix-Nachwuchs-Serie Deutschlands ab – das ist klasse!“, freut sich Isabelle Kettner vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club, die für den Dressursport verantwortlich ist. Wiesbaden wird in der Saison 2017 die zweite von sechs Etappen des Louisdor-Preises sein.

Im Dezember 2016 feierte die Serie für Deutschlands beste Grand Prix-Nachwuchspferde ihr zehntes Finale in der Frankfurter Festhalle. Ein Charmeur der Extraklasse sicherte sich den Sieg: Sammy Davis jr unter dem Sattel der Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider. Mittlerweile ist ‚Sammy‘ das zweite Pferd der Rheinland-Pfälzerin, mit dem sie im Championatskader vertreten ist. Der Louisdor-Preis ist zum exquisiten Pool gereift, aus dem Cheftrainerin Monica Theodorescu ihre olympischen Sieger von morgen schöpft. Und Dorothee Schneider ist auch 2017 im Louisdor-Preis vertreten und wird ihren besten Nachwuchs in Wiesbaden zeigen.

Schon vier Reiter aus dem deutschen Championatskader haben ihre Startzusage für das PfingstTurnier 2017 erklärt. Neben Schneider treten ihre Olympiakollegen Isabell Werth und Sönke Rothenberger an, ergänzt wird das Quartett von Mannschafts-Weltmeisterin Fabienne Lütkemeier.

Der Dressursport und das Wiesbadener PfingstTurnier haben eine besondere Verbindung. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg hatten die Dressurprüfungen ihren Platz im Wiesbadener Programm. Die Siegerlisten führen die wirklich große Dressursportnamen wie Dr. Reiner Klimke, Nicole Uphoff und Isabell Werth.

Werth ist Stammgast in Wiesbaden. Die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten schwärmt von Wiesbaden als „ganz sicher eins der schönsten Turniere überhaupt“, sie ist Rekordsiegerin des PfingstTurniers und sie ist ein olympisches Bindeglied zum Louisdor-Preis. Die schwarze Dressurperle Weihegold OLD wurde über den Sieg im Finale des Louisdor-Preises in den großen Grand Prix-Sport eingeführt. Bei den Olympischen Spielen in Rio brachte Werth ihre Perle zum Strahlen und reiste mit drei Medaillen nach Hause. Mit Emilio gewann Werth das Louisdor-Preis-Finale 2015. Der Westfale stand auf der ‚Nachrücker-Liste‘ für Olympia und hat bereits zweimal den German Master gewonnen.

„Ich freue mich, dass ein so traditionelles Turnier wie Wiesbaden nun eine Louisdor-Station bekommt“, betont die internationale Dressurrichterin Dr. Evi Eisenhardt, die zugleich Vorstandsmitglied der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung ist. Der Stiftung unterstützt die Serie seit 2012.

Vielseitigkeit – mit ERM-Premiere und Stammgästen Jung und Klimke

Ingrid Klimke mit Hale Bob Foto: WRFC Toffi
Ingrid Klimke mit Hale Bob
Foto: WRFC Toffi

Die Vielseitigkeitswettbewerbe beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier sind anders, das waren sie immer schon: ganz nah und mittendrin. 2017 locken sie mit einer weiteren Spezialität. Das PfingstTurnier, der Preis der Familie Prof. Heicke, wird Station der Vielseitigkeitsserie Event Rider Masters (ERM)! Das Preisgeld wird auf 60.000 Euro aufgestockt.

Die Vielseitigkeitsstrecke führt durch den idyllischen Schlosspark direkt am Rhein der hessischen Hauptstadt – nah an den Zuschauern, herrlich zu beobachten, mit dem Zieleinritt auf dem großen Springplatz. Internationale Reiter lieben den Schlosspark. Der Bundestrainer der deutschen Vielseitigkeitsreiter, Hans Melzer, ist ein Wiesbaden-Fan. Hier kann er Nachwuchsreiter und Championatskandidaten testen. Und er ist Stammgast seit vielen Jahren. Michael Jung ist der Beste. Der Olympiasieger, der Weltmeister und der jüngste Reitmeister. Auch er liebt dieses Turnier und hat sein Kommen für 2017 ebenso frühzeitig zugesagt wie seine olympische Gold-Kollegin Ingrid Klimke. Jung hat bereits viermal im Schlosspark gewonnen, Klimke ebenso. Er 2009, 2010, 2011 und 2014. Sie 2012, 2013, 2016 und schon einmal 1999, damals im Sattel des bildschönen Trakehners Windfall. Auch die Wiesbaden-Siegerin von 2015 und Team-Silbergewinnerin von Rio, Julia Krajewski, wird ihre beiden Kaderkollegen in diesem Jahr in Wiesbaden erneut herausfordern. Spannung ist garantiert, zumal das Starterfeld 2017 sehr international aufwartet.

Reiter aus Großbritannien, Australien, Italien, der Schweiz, China, Belgien, Polen und Brasilien haben ihre Nennungen bereits abgegeben. Hinzu kommen die deutschen Nachwuchsstars der Szene, die beim U25-Förderpreis starten – auch er ist fast schon ein Klassiker in der Wiesbadener Vielseitigkeit.

Die Event Rider Masters ist noch jung, 2016 feierte sie ihre erste Saison – mit sechs ausgesuchten Stationen ‚auf der Insel’. In diesem Jahr werden es fünf in Großbritannien, eine in Frankreich und Wiesbaden in Deutschland sein. Wiesbaden hat schon immer Spitzenreiter angezogen, die ERM ist eine zusätzliche Verlockung und das vierfache Preisgeld – 15.000 Euro waren es 2016, 60.000 werden es 2017 sein – dürfte die Reiter ebenfalls freuen. Damit wird Wiesbadens Drei-Sterne-Prüfung zu einer der höchstdotierten in Deutschland.

Das Ziel der Event Rider Masters ist nicht zuletzt die verbesserte Darstellung des Sports in den Medien. So werden alle Ritte mit neuen Kameratechniken übertragen – auch auf einer großen Videowand vor Ort im Stadion – fachkundig kommentiert und mit statistischen Analysen untermauert. Für die Zuschauer bedeutet das: Sie sind noch näher dran am Geschehen. Die Event Rider Masters in Wiesbaden – eine wunderbare Vielseitigkeitspremiere!

Voltigieren– hochkarätiges Starterfeld

„Wir gehen wieder mit einem hochkarätigen Feld an den Start“, freut sich die Voltigierverantwortliche beim PfingstTurnier, Claudia Liebold. „Wir haben bei den Einzelwettbewerben die Besten am Start und mit vier Gruppen aus Frankreich, Schweiz und zwei aus Deutschland sind wir auch da bestens aufgestellt.“ Die Bundestrainerin der Voltigierer, Ulla Ramge, ist seit Jahren bekennender Wiesbaden-Fan und schwärmt: „Es sind Weltklasse-Teams, die in Wiesbaden an den Start gehen!“

KimKreling/ EquiWords

Der Wiesbadener Tipp:

Tickets für das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier vom 2. bis 5. Juni 2017 gibt es unter www.ticketmaster.de oder unter der Telefonnummer: 01806-9990000.

Wegen Sicherheitskontrollen mehr Wartezeit einkalkulieren:
Aus Sicherheitsgründen wird er nur noch den einen Eingang zum Turnier von der Rheinstrasse aus zwischen Kassenzelt und Schloss geben. Da auch Taschen kontrolliert werden, sollten sich Besucher auf längere Wartezeiten einstellen und dies entsprechend im Voraus einkalkulieren.  Die bisherigen anderen Eingänge können nur noch als reine Ausgänge benutzt werden.

 

Neue Sonderausstellung „Wächter der Währung“ im Geldmuseum eröffnet

Geldmuseum in Frankfurt am Main. Foto:. Diether v. Goddenthow
Geldmuseum in Frankfurt am Main. Foto:. Diether v. Goddenthow

Das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank begleitet das Jubiläumsjahr mit der Sonderausstellung „Wächter der Währung – 60 Jahre Bundesbank im Spiegel der Medien“. Die Ausstellung läuft bis zum 15. August 2017.

In der Ausstellung zeigen Schlagzeilen, Berichte und Kommentare der nationalen und internationalen Presse, wie die Arbeit der Bundesbank in den Medien wahrgenommen wurde. Weltpolitische Ereignisse, wie der Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 oder die Finanzkrise im Jahr 2008, kommen dabei ebenso in den Blick wie Anekdoten rund um die Institution Bundesbank. Im „Spiegel der Medien“ entsteht kein einheitliches und abgeschlossenes Bild der Geschichte, sondern ein lebendiges Mosaik aus widerstreitenden Meinungen und Interessen.

Das Geldmuseum befindet sich am Standort der Zentrale der Bundesbank in der Wilhelm-Epstein-Straße 14, 60431 Frankfurt am Main. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr sowie Mittwoch von 9:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.geldmuseum.de

400 Millionen Jahre Erd-, Natur- und Kulturgeschichte komprimiert in der Jubiläums-Landesausstellung „vorZEITEN“ ab 21. Mai 2017 im Landesmuseum Mainz

Offenbar handelt es sich in Herxheim, um ein einzigartiges Ritual, in dem das Fleisch der geopferten Menschen möglicherweise auch verspeist wurde. Kanibalismus vor 7000 Jahren in Rheinland-Pfalz, das ist eine der zahlreichen Fragen, die in der Ausstellung vorZeiten im Landesmuseum Mainz gestellt werden. Foto:. Diether v. Goddenthow
Offenbar handelt es sich in Herxheim um ein einzigartiges Ritual, in dem das Fleisch der geopferten Menschen möglicherweise auch verspeist wurde. Kanibalismus vor 7000 Jahren in Rheinland-Pfalz? Ddas ist eine der zahlreichen Fragen, die in der Ausstellung vorZeiten im Landesmuseum Mainz gestellt werden. Foto:. Diether v. Goddenthow

Kulturminister Wolf wirbt für Landesausstellung „vorZEITEN“
Große Archäologie-Schau ist ab 21. Mai im Landesmuseum zu sehen /„Das Herz der Archäologie in Deutschland schlägt in diesem Jahr in Mainz

Schätze spielen in der Kulturgeschichte der Menschen seit Jahrtausenden eine ganz besondere Rolle. Kaum eine Region in Mitteleuropa kann so viele spektakuläre Funde aufweisen wie das heutige Rheinland-Pfalz. Die außerordentlich große Zahl ihrer archäologischen Entdeckungen belegen nicht weniger als 400 Millionen Jahre Erd-, Natur- und Kulturgeschichte und 800.000 Jahre wechselvoller Menschheitsgeschichte an Rhein und Mosel. Beide Flüsse machten diese Region zu einer Drehscheibe, einem Durchzugsgebiet, einem Machtzentrum und zu einer umkämpften Grenzregion in der Mitte Europas. Unter dem Titel „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ feiert Rheinland-Pfalz mit einer außergewöhnlichen Landesausstellung, vom 21. Mai bis 29. Oktober 2017 im Landesmuseum Mainz, seinen 70. Geburtstag und das 70. jährige Bestehen seiner renommierten Landesarchäologie (zu 70 Jahre Landesarchäologie hier).

Ausstellungs-Präsentation

(v.li,): Dr. Marion Witteyer, Leiterin Außenstelle Mainz, Direktion Landesarchäologie, Dr. Dr. Axel von Berg, Leiter Landesarchäologie, Thomas Metz, Generaldirektor GDKE, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Birgit Heide, stellvertr. Direktorin Landesmuseum Mainz und Dr. Richard Bersch, Kurator der Ausstellung. Foto:. Diether v. Goddenthow
(v.li,): Dr. Marion Witteyer, Leiterin Außenstelle Mainz, Direktion Landesarchäologie, Dr. Dr. Axel von Berg, Leiter Landesarchäologie, Thomas Metz, Generaldirektor GDKE, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Birgit Heide, stellvertr. Direktorin Landesmuseum Mainz und Dr. Richard Bersch, Kurator der Ausstellung. Foto:. Diether v. Goddenthow

„Erstmalig in der Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz widmet sich eine so umfangreiche Ausstellung dem reichhaltigen kulturellen Erbe unserer Region“, freute sich Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf über die einzigartige archäologische Gesamtsamtschau auf der heutigen Pressekonferenz im Landesmuseum Mainz. Gemeinsam mit Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Dr. Marion Witteyer, Leiterin Außenstelle Mainz, Direktion Landesarchäologie, Dr. Dr. Axel von Berg, Leiter der Landesarchäologie, Dr. Birgit Heide, stellvertretende Direktorin des Landesmuseums Mainz, und Dr. Richard Bersch, Kurator der Ausstellung, warb Kulturminister Wolf für den Besuch der Ausstellung: „Die wichtige Arbeit der Landesarchäologie wird durch die eindrücklichen Exponate und die Geschichten dahinter lebendig. Das Herz der Archäologie in Deutschland schlägt in diesem Jahr in Mainz.“, so der Minister. 70 Jahre Landesarchäologie hieße auch 70 Jahre Forschen, Sichern, Erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Und einen Extrakt hieraus, präsentiere diese Ausstellung.

Lebensgroßer jugendlicher Porträtkopf stellt einen Angehörigen des julisch-claudischen Kaisershauses dar, möglicherweise Kaiser Augustus (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) oder einen seiner früh verstorbenen Enkel. Im  Hintergrund ein berühmter Gesimsblock vom Bühnengebäude des Römischen Theaters Mainz. Foto:. Diether v. Goddenthow
Lebensgroßer jugendlicher Porträtkopf stellt einen Angehörigen des julisch-claudischen Kaisershauses dar, möglicherweise Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14 n. Chr.) oder einen seiner früh verstorbenen Enkel. Im Hintergrund ein berühmter Gesimsblock vom Bühnengebäude des Römischen Theaters Mainz. Foto:. Diether v. Goddenthow

Generaldirektor Thomas Metz zeigt sich sehr glücklich darüber, „dass wir eine Ausstellung anbieten können, die diese bedeutenden Zeugnisse bündelt und anschaulich präsentiert. Mein Dank gilt der Landesarchäologie, dem Landesmuseum und allen Mitarbeitern der GDKE, die dieses Projekt gemeinsam auf die Beine gestellt haben“.

Die Archäologie-Schau, die am 21. Mai von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer eröffnet wird, präsentiert bedeutende archäologische Funde und Bodendenkmäler aus ganz Rheinland-Pfalz. Die Ausstellung nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine außergewöhnliche Zeitreise durch 400 Millionen Jahre Erd- und Kulturgeschichte.

Fossilien aus dem Schlamm des 400 Mio. Jahre alten Ur-Ozean. Foto:. Diether v. Goddenthow
Fossilien aus dem Schlamm des 400 Mio. Jahre alten Ur-Ozean. Foto:. Diether v. Goddenthow

Faszinierende Zeugnisse längst vergangener Epochen und einmalige Exponate – von den erdgeschichtlichen Anfängen bis in die Gegenwart – machen das reichhaltige kulturelle Erbe von Rheinland-Pfalz erlebbar. Das Bundesland weist so viele archäologische Schätze auf wie kaum eine andere Landschaft im westlichen Mitteleuropa.

„Die Ausstellung zeigt eine neue und erlebnisorientierte Inszenierung, die sicherlich auch das jüngere Zielpublikum sehr ansprechen wird. Zudem freuen wir uns, dass die Ausstellung bei uns im Landesmuseum Mainz gezeigt wird, weil sie damit auch den Fokus auf unsere eigene umfangreiche und bedeutende archäologische Sammlung lenkt“, erläutert Dr. Birgit Heide, stellvertretende Direktorin des Landesmuseums Mainz, und gibt einen Überblick über die Ausstellung (hier).

Für den Leiter der Landesarchäologie, Dr. Dr. Axel von Berg, „ist die Archäologie ein Schaufenster in die Vergangenheit. In Rheinland-Pfalz ermöglicht sie uns besonders reizvolle Blicke auf beeindruckende Artefakte und einzigartige Denkmäler aus Jahrmillionen der Erd- und Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte“.

(v.li.) Dr. Richard Bersch, Kurator der Ausstellung, erläutert Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf den derzeitigen Stand der Forschungen zum rätselhaften Ritualort Herxheim. Aufgrund der Knochenspuren geht man von möglichem Kanibalismus aus. Es gibt Kochspuren, so Thomas Metz, Generaldirektor (GDKE) (mitte). Foto:. Diether v. Goddenthow
(v.li.) Dr. Richard Bersch, Kurator der Ausstellung, erläutert Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf den derzeitigen Stand der Forschungen zum rätselhaften Ritualort Herxheim. Aufgrund der Knochenspuren geht man von möglichem Kanibalismus aus. Es gibt Kochspuren, so Thomas Metz, Generaldirektor (GDKE) (mitte). Foto:. Diether v. Goddenthow

In der groß angelegten Ausstellung „vorZEITEN“, die in Zusammenarbeit der Landesarchäologie und ihren Einrichtungen in Mainz, Trier, Speyer und Koblenz konzipiert worden ist, kuratiert von Dr. Richard Bersch, werden hochkarätige Funde gezeigt: von der gleitfliegenden Stöffelmaus aus dem Westerwald, dem Schädelfund eines Neandertalers im Landkreis Mayen-Koblenz, über steinzeitliche Zeugnisse aus dem rätselhaften Ritualort Herxheim, bronzezeitliche Metallfunde, bedeutende Kunstwerke eiszeitlicher Jäger, bis zu prachtvollen keltischen Prunkgräbern und einzigartigen Denkmälern aus den großen römischen Metropolen Mainz und Trier. Komplettiert wird die anschauliche Reise durch die Epochen der Archäologie mit Einblicken in die Zeit von Karl dem Großen bis zur Neuzeit (weitere Infos zur Ausstellung).

Mittelalter Karls d. Großen: Filmprojektion zur Entstehung der Ingelheimer Kaiserpfalz. Davor ein Modell der Anlage.Foto:. Diether v. Goddenthow
Mittelalter Karls d. Großen: Filmprojektion zur Entstehung der Ingelheimer Kaiserpfalz. Davor ein Modell der Anlage.Foto:. Diether v. Goddenthow

Das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz gilt als Kernland europäischer Geschichte. Carl Zuckmayer bezeichnete seine Heimat zwischen Rhein und Mosel einst als Völkermühle Europas. Besiedelt von Germanen und Kelten, beherrscht von Römern und Franken, regiert von Erzbischöfen und Kurfürsten, mehrfach besetzt von französischen Streitkräften: All diese Epochen zeugen von der kulturellen Vielfalt der Region – mit Einflüssen aus ganz Europa.

Im Rahmen der „vorZEITEN“-Ausstellung möchte die GKDE das archäologische Erbe der Region stärker in den Fokus rücken und den zahlreichen Initiativen und Einrichtungen eine Plattform geben, die sich um den Erhalt der vielen Kulturgüter im Land bemühen. Entsprechend umfangreich ist auch das Rahmenprogramm mit zahlreichen Vorträgen, Führungen und Veranstaltungen.

Mit dem Themenschwerpunkt 2017, dem „Jahr der Archäologie“, werden zugleich alle Besucherinnen und Besucher ermuntert, ihre eigene Entdeckertour zu starten. Begleitend zur Ausstellung erscheinen im Internet unter www.vorzeiten-ausstellung.de und auf der Facebook-Seite „Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz“ regelmäßig Hinweise und Tipps für eine ganz persönliche „archäologische Entdeckertour“. Ergänzend dazu hat die GDKE eine Broschüre herausgegeben, die über 400 Orte und 100 Veranstaltungen rund um das Thema Archäologie auflistet. Erhältlich sind die Touren-Tipps bei vielen regionalen Partnern, im Landesmuseum Mainz und weiteren Einrichtungen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Im ganzen Land laden mit der Unterstützung vieler Engagierter eine große Zahl von Originalschauplätzen, Museen, Initiativen und Veranstaltungen zum Besuch ein.

vorZeiten.cover„vorZEITEN“ ist im Übrigen eine Ausstellung für alle Generationen: In einer interaktiven Präsentation im ZEITforscherRAUM des Landesmuseums Mainz können Kinder und Jugendliche unter dem Motto „Archäologie für Entdecker“ erfahren, wie Archäologen arbeiten und was sie zutage fördern. Funde aus vergangenen Zeiten erzählen ihre spannenden Geschichten und schlagen kindgerecht die Brücke ins Hier und Jetzt.

Ein Begleitband, der zur Ausstellung erschienen ist, gibt einen umfassenden Überblick über 70 Jahre Landesarchäologie in Rheinland-Pfalz (Infos zum Begleitband hier).

Die Landesausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ ist vom 21. Mai bis 29. Oktober im Landesmuseum Mainz zu sehen.

Ort:
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz
Tel.: 06131/2857-0
Fax.: 06131/2857-288

Ausstellungsrundgang „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ ab 21.Mai im Landesmuseum Mainz

Foto:. Diether v. Goddenthow
Foto:. Diether v. Goddenthow

Erdgeschichte, Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Römerzeit, Völkerwanderungszeit (Spätantike), Frühes Mittelalter, Mittelalter und Neuzeit – das sind die neun Epochen, die in 16 kleinen Räumen in der Landesausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ zu sehen sind.

Fossilien aus dem Schlamm des 400 Mio. Jahre alten Ur-Ozean. Foto:. Diether v. Goddenthow
Fossilien aus dem Schlamm des 400 Mio. Jahre alten Ur-Ozean. Foto:. Diether v. Goddenthow

Der Rundgang beginnt für die Ausstellungsbesucher im barocken Marstall. Der erste kleine Raum widmet sich dem Thema „Ur-Ozean“. Vor über 400 Millionen Jahren befand sich auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz ein tiefer Ozean. Die zu Stein gewordenen Ablagerungen in diesen Gewässern bilden heute den größten Teil des rheinland-pfälzischen Mittelgebirges. In den Gesteinen, die bei Bundenbach im Hunsrück (Landkreis Birkenfeld) als Dachschiefer industriell abgebaut wurden, finden sich zahlreiche Fossilien, darunter Fische, Seesterne und Seelilien. In der Ausstellung ist unter anderem ein 3D-Modell eines Gliederfüßers (Trilobit) zu sehen.

Die Flugmaus aus dem Westerwald. Ein fossiler Fund. Das nächste Bild zeigt die Rekonstruktion der Stöffelmaus. Foto:. Diether v. Goddenthow
Die Flugmaus aus dem Westerwald. Ein fossiler Fund. Das nächste Bild zeigt die Rekonstruktion der Stöffelmaus. Foto:. Diether v. Goddenthow
Rekonstruktion der Flugmaus aus dem Westerwald.Foto:. Diether v. Goddenthow
Rekonstruktion der Flugmaus aus dem Westerwald.Foto:. Diether v. Goddenthow

Die zweite Station wirft einen Blick in den Westerwald vor über 25 Millionen Jahren. Dort wurden in Enspel bei Bad Marienberg die fossilen Überreste einer gleitfliegenden Flugmaus gefunden. Der interaktive Ausstellungsraum bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich mithilfe einer Forscherlupe das seltene Nagetier, dessen Flughaut besonders gut erhalten ist, näher anzuschauen.

Im Mittelpunkt des nächsten Abschnitts, der drei Themen bereithält, steht die Altsteinzeit, die in Rheinland-Pfalz vor etwa 800.000 Jahren beginnt. Mit einer 170.000 Jahre alten Schädelkalotte aus einer Kratermulde der Wannenvulkane bei Ochtendung (Landkreis Mayen-Koblenz) präsentiert die Ausstellung den ältesten Beleg für einen frühen Neandertaler in Rheinland-Pfalz.

Ebenfalls aus der Altsteinzeit sind die berühmten Frauenfiguren aus Elfenbein und Darstellungen von Mensch und Tier auf Schieferplatten, die im Neuwieder Becken in Gönnersdorf und Andernach entdeckt wurden und von einem rund 15.500 Jahre alten Lagerplatz stammen. In der Ausstellung sind verschiedene Ansichten solcher Kunstwerke zu bewundern.

Altsteinzeitfunde - darunter zahlreiche Frauenfiguren. Foto:. Diether v. Goddenthow
Altsteinzeitfunde – darunter zahlreiche Frauenfiguren. Foto:. Diether v. Goddenthow

Den dritten Abschnitt zum Thema Steinzeit ist dem rätselhaften Ritualort Herxheim gewidmet. Dort entdeckten Archäologen Siedlungsspuren und den Abfall ritueller Handlungen: zahllose menschliche Knochenreste, Tierknochen, Keramik, Schmuck, Steingeräte und Mahlsteine. Die zum Teil stark fragmentierten Knochenüberreste weisen auf ein bislang unbekanntes Totenritual hin. In der Ausstellung ist eine Installation zur Nachstellung des Grabenwerks zu sehen.

Offenbar handelt es sich in Herxheim, um ein einzigartiges Ritual, in dem das Fleisch der geopferten Menschen möglicherweise auch verspeist wurde. Kanibalismus vor 7000 Jahren in Rheinland-Pfalz, das ist eine der zahlreichen Fragen, die in der Ausstellung vorZeiten im Landesmuseum Mainz gestellt werden. Foto:. Diether v. Goddenthow
Offenbar handelt es sich in Herxheim, um ein einzigartiges Ritual, in dem das Fleisch der geopferten Menschen möglicherweise auch verspeist wurde. Kanibalismus vor 7000 Jahren in Rheinland-Pfalz, das ist eine der zahlreichen Fragen, die in der Ausstellung vorZeiten im Landesmuseum Mainz gestellt werden. Foto:. Diether v. Goddenthow

 

Der Ausstellungsrundgang setzt sich im Marstall fort mit einem Raum zur Bronzezeit (zwischen 1.800 und 1.500 v. Chr.).

Spätbronzezeitliches Metalldepot. Landkreis südliches Weinstrasse. 10.Jh. v. Chr.Foto:. Diether v. Goddenthow
Spätbronzezeitliches Metalldepot. Landkreis südliches Weinstrasse. 10.Jh. v. Chr.Foto:. Diether v. Goddenthow

Zu sehen sind Gegenstände der Schmiedekunst, wie ein Bronzeblecheimer verziert mit einer Sonnenbarke und zahlreiche Bronzeobjekte vom Hohenberg (Landkreis Südliche Weinstraße) sowie aus Schifferstadt (Rhein-Pfalz Kreis) aus der späten Bronzezeit, der sogenannten Urnenfelderzeit.

Keltische Grabbeigaben. Foto:. Diether v. Goddenthow
Keltische Grabbeigaben. Foto:. Diether v. Goddenthow

Den Abschluss der Ausstellung im Marstall bildet ein Raum zur jüngeren Eisenzeit (um 450 v. Chr.). Sie beinhaltet Zeugnisse aus den Gräberfeldern von Worms-Herrnsheim und Bescheid (Landkreis Trier-Saarburg). Sie umfassen unter anderem Goldobjekte und Waffen. Als wiederkehrendes Motiv sind drei keltische Schnabelkannen ausgestellt – ein Luxusgut, das nach etruskischem Vorbild angefertigt wurde.

Der Ausstellungsrundgang führt nach Verlassen des Marstalls über den Innenhof, wo mehrere Stelen über die tägliche Arbeit der Landesarchäologie informieren und interaktive Stationen zum Mitmachen einladen, hinein in den Schellbau.

Lebensgroßer jugendlicher Porträtkopf stellt einen Angehörigen des julisch-claudischen Kaisershauses dar, möglicherweise Kaiser Augustus (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) oder einen seiner früh verstorbenen Enkel. Im  Hintergrund ein berühmter Gesimsblock vom Bühnengebäude des Römischen Theaters Mainz. Foto:. Diether v. Goddenthow
Lebensgroßer jugendlicher Porträtkopf stellt einen Angehörigen des julisch-claudischen Kaisershauses dar, möglicherweise Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14 n. Chr.) oder einen seiner früh verstorbenen Enkel. Im Hintergrund ein berühmter Gesimsblock vom Bühnengebäude des Römischen Theaters Mainz. Foto:. Diether v. Goddenthow

Dort empfängt die Besucher ein Ausstellungsraum zur Epoche der Römerzeit – mit eindrücklichen Objekten aus den römischen Metropolen Mainz und Trier. Ausgestellt sind Artefakte wie Helme und Schwerter oder ein Bauteil vom Römischen Theater in Mainz sowie eine prunkvolle Silberkanne aus dem Rheinischen Landesmuseum Trier.

Römischer Drachenkopf der römischen Reiterstandarte aus dem Kastell Niederbieber.Foto:. Diether v. Goddenthow
Römischer Drachenkopf der römischen Reiterstandarte aus dem Kastell Niederbieber.Foto:. Diether v. Goddenthow

Die nächste Station thematisiert die Spätantike / Völkerwanderungszeit. Aus dieser Epoche stammt eine römische Reiterstandarte in Form eines Drachenkopfs, die als Hauptmotiv der „vorZEITEN“-Ausstellung dient.

22.000 Bronzemünzen sowie der spektakuläre Schatzfund von Rülzheim.Foto:. Diether v. Goddenthow
22.000 Bronzemünzen sowie der spektakuläre Schatzfund von Rülzheim.Foto:. Diether v. Goddenthow
Prunkklappstuhl.Foto:. Diether v. Goddenthow
Prunkklappstuhl.Foto:. Diether v. Goddenthow

Desweiteren sind in dieser Box mehr als 22.000 Bronzemünzen sowie der spektakuläre Schatzfund von Rülzheim zu sehen, der aus über hundert Objekten besteht, darunter eine mit Halbedelsteinen verzierte Silberschale, 96 Goldappliken und Teile eines prunkvollen Klappstuhls.
Im Fokus des darauffolgenden Ausstellungsraumes, der dem Frühen Mittelalter gewidmet ist, stehen die reich ausgestatten Gräber der Franken. Eigens für die Ausstellung werden die Beigaben von zwei Gräbern präsentiert, die aus einem merowingischen Gräberfeld des 7. und frühen 8. Jahrhunderts stammen und besonders reich ausgestattet waren.

 

 

Mittelalter Karls d. Großen: Filmprojektion zur Entstehung der Ingelheimer Kaiserpfalz. Davor ein Modell der Anlage.Foto:. Diether v. Goddenthow
Mittelalter Karls d. Großen: Filmprojektion zur Entstehung der Ingelheimer Kaiserpfalz. Davor ein Modell der Anlage.Foto:. Diether v. Goddenthow

Die Tour durch die „vorZEITEN“-Ausstellung führt nun ins Mittelalter – der Entstehungszeit der Ingelheimer Kaiserpfalz. Die Besucher können an dieser Station eine beeindruckende Rekonstruktion der einstigen Palastanlage erleben. Ergänzt wird der Ausstellungsbereich zum Mittelalter mit der Goldmünze von Karl dem Großen.

Der letzte Ausstellungsraum zu den verschiedenen Epochen greift die Neuzeit auf. Im Zentrum steht die Schlacht von 1713 um die Festung Landau. Fotos von einem 2014 gefundenen Massengrab sowie Knochenüberreste dokumentieren den Tod von neun Soldaten, die vermutlich bei den schweren Angriffen der französischen Truppen ums Leben gekommen waren.

Zum Abschluss der Ausstellung werden in Form eines kleinen Epilogs neuzeitliche Zeugnisse unter anderem aus dem deutschen Kaiserreich und den beiden Weltkriegen ausgestellt. Die Stücke verdeutlichen, dass das Arbeitsfeld der Landesarchäologie bis in die jüngste Gegenwart reicht. So konnte eine Familiensammlung, die in den Resten einer kriegszerstörten Bebauung in Trier gefunden worden war, an die Erben der einstigen Eigentümer zurückgegeben werden.

Im Kindermuseum können Kinder sich als Archäologen betätigen, forschen, entdecken, Modelle bauen usw. Foto:. Diether v. Goddenthow
Im Kindermuseum können Kinder sich als Archäologen betätigen, forschen, entdecken, Modelle bauen usw. Foto:. Diether v. Goddenthow

Abgerundet wird die „vorZEITEN“-Ausstellung durch den ZEITforscherRAUM, der im Eckrisalit als interaktiver Ausstellungsbereich für Kinder und Jugendliche eingerichtet wurde.

 

 

Ort:
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz
Tel.: 06131/2857-0
Fax.: 06131/2857-288

Begleitband zur Landesausstellung vorZEITEN. 70 Jahre Landesarchäologie in Rheinland-Pfalz

begleitband.covervorZEITEN. 70 Jahre Landesarchäologie in Rheinland-Pfalz
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie (Hrsg.)
Axel von Berg / Michael Schwab
344 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, 24 x 28 cm, Hardcover,
Verkaufspreis / Buchhandelsausgabe 24,95 € (D), ISBN: 978-3-7954-3215-7
Erscheint im Mai 2017

Kaum eine Landschaft im Mitteleuropa weist eine so hohe Anzahl bedeutender archäologischer Funde auf wie das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz. Die zum Teil spektakulären Artefakte dokumentieren 400 Millionen Jahre Erd- und 800.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Im Begleitband zur Landesausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ werden ausgesuchte Funde sowie aktuelle Forschungsergebnisse vorgelegt. 46 Beiträge von über 20 Autoren beleuchten erstmals in einer Publikation alle archäologischen Epochen in Rheinland-Pfalz. Dabei stellen sie ausgesuchte Funde vor, die stellvertretend für die enorme Bandbreite der rheinland-pfälzischen Archäologie stehen und präsentieren neueste Ergebnisse zu bekannten Funden aus dem Land.
Verlag Schnell & Steiner GmbH, Leibnizstraße 13, 93055 Regensburg, Email: vertrieb@schnell-und-steiner.de, Telefon: 0941 78785-0 – Telefax: 0941 78785-16
Autorenverzeichnis

 

70 Jahre Landesarchäologie Rheinland-Pfalz

logovorzeitenIn diesem Jahr feiert Rheinland-Pfalz seinen 70. Geburtstag. Damit begeht zugleich auch eine Institution ihr 70-jähriges Bestehen, die das reichhaltige kulturelle Erbe des Landes sichert und für kommende Generationen bewahrt: die Landesarchäologie. Mit der Gründung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz im Jahre 1947 übernahmen die Dienststellen in Koblenz, Trier, Mainz und Speyer die Aufgaben der Bodendenkmalpflege in den jeweiligen zugehörigen Regierungsbezirken. Seit 2007 ist die Direktion Landesarchäologie ein Teil der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE).

Die wichtigsten Aufgaben der Landesarchäologie mit ihren vier Außenstellen unter Leitung des Landesarchäologen Dr. Dr. Axel von Berg sind die Erforschung, Sicherung und Vermittlung archäologischer Denkmäler und Funde in Rheinland-Pfalz. Die Arbeit ist vielfältig und reicht über Prospektion, Grabung, Auswertung bis hin zu Publikation und Vermittlung sowie Archivierung und Magazinierung der Funde und Dokumentationen als Archivmaterialien. Hinzu kommt noch fachliche Begutachtung von Maßnahmen, die Eingriffe in den Boden nach sich ziehen, sowie Unterschutzstellungen, Konservierungen und auch die Rekonstruktion von archäologischen Befunden. Eine Schwerpunktaufgabe ist die Dokumentation und Sicherung archäologischer Funde und Befunde durch Rettungsgrabungen. Jährlich finden etwa 40 Großgrabungen und 900 Fundbergungen im Bereich akut gefährdeter Fundstellen statt.

Rheinland-Pfalz ist altes Kulturland. Nicht von ungefähr gehört die Region zu den am frühesten besiedelten Kulturlandschaften im zentralen Mitteleuropa. Bislang sind etwa 700.000 Fundstellen im Land registriert. Kennzeichnend für das überaus hohe und reiche Fundaufkommen sind die regionaltypischen Besonderheiten der einzelnen Landschaftsteile, wie der Abbau von Rohstoffen, die besonderen Erhaltungsbedingungen in den ausgedehnten Waldgebieten, die intensiv genutzten Acker- und Weinanbauflächen sowie die Welterbestätten. Das Betätigungsfeld und die Fachkompetenz der Landesarchäologie in Rheinland-Pfalz reichen von der Frühzeit der Erdgeschichte bis in die Zeit der Weltkriege.

Der längerfristige Schutz archäologischer Denkmäler steht dabei im Vordergrund. Vor allem die dauerhafte Erhaltung archäologischer Hinterlassenschaften am Originalschauplatz stellt in heutiger Zeit eine der wichtigsten Aufgaben der Landesarchäologie dar, um für die kommenden Generationen Reservate mit intakten archäologischen Funden und Befunden zu bewahren und vorzuhalten. Der begrenzte, nicht regenerierbare Bestand archäologischer Fundorte ist zu sichern und zu erhalten, damit auch in Zukunft mit den dann zur Verfügung stehenden Mitteln an den Originalplätzen weitergehende Forschungen und Vermittlung betrieben werden kann.

Der Wandel in der Nutzung der Kulturlandschaft durch Veränderungen im Gesellschafts- und Wirtschaftsgefüge des Landes führt zu neuen Aufgaben in der Landesarchäologie. Die Energiewende und der Wechsel zu erneuerbaren Energien, weiterhin die verstärkte Nutzung heimischer Rohstoffe als Folge der weltweiten Verknappung von industrierelevanten Werkstoffen, aber auch der enorme Flächenverbrauch durch neue Siedlungs- und Industriegebiete auf dem Land und in den Städten mit der Intensivierung der Infrastruktur, wie auch Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft stellt die Landesarchäologie vor neue Herausforderungen.

Jubiliäums-Ausstellung „vorZeiten – Archäologisches Schätze an Rhein und Mosel

Quo vadis westliche Werte und Lebensstil? – Frankfurter Hausgespräche diskutieren diese Fragen der „Vielfalt und Einheit“ ab 7. Juni 2017

hausgespraecheIn der neuen Reihe der Frankfurter Gespräche „Vielfalt und Einheit“ im Juni 2017, jeweils ab 19.30 Uhr,  widmen sich das Holzhausenschlösschen, das Haus am Dom, das Literaturhaus und Goethe-Haus hochaktuellen zentralen Fragen über die Grenzen und Möglichkeiten des Miteinanders in Zeiten zunehmender Einzelinteressen, kultureller Unübersichtlichkeiten, Fake News und rasanten Werteverfalls aus religiöser, literarischer, kultureller und gesellschaftspolitischer Perspektive. Hierzu haben die Veranstalter wieder hochkarätige Referenten und Diskutanten eingeladen.

7. Juni 2017, 19.30 h, Holzhausenschlösschen „Mehr Einheit oder mehr Vielfalt in Europa?“

Die Reihe wird mit der Auftaktveranstaltung im Holzhausenschlösschen von Clemens Greve, dem Geschäftsführer der Frankfurter Bürgerstiftung am 7. Juni eröffnet mit dem Thema „Mehr Einheit oder mehr Vielfalt in Europa?“
Dabei wird der Fokus auf die Frage nach den westlichen Werten und den westlichen Lebensstilen, gründend in den Ideen der Amerikanischen und der Französischen Revolution, gelegt. Denn diese Ideen machen unsere Art in Europa zu leben aus und geraten von ganz unterschiedlichen Seiten unter Druck, etwa durch „Fake News“, „Islamismus“, Rechts- und Linkspopulismus, Europaskepsis, Eliteversagen und vielem mehr.
Impulsvortrag: Prof. Dr. Ulrike Ackermann, Leiterin des John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung e.V. in Heidelberg. Es diskutieren Prof. Dr. Harald Müller, Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung an der Goethe-Universität Frankfurt, und Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Literaturwissenschaftler an der Universität Tübingen, über den genannten Themenkreis.

Ort:
Frankfurter Bürgerstiftung
Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5, 60322 Frankfurt
Tel. (069) 55 77 91
Fax (069) 59 88 05
E-Mail: info@frankfurter-buergerstiftung.de
www.frankfurter-buergerstiftung.de

14. Juni 2017, 19.30 h, Haus am Dom „Religion in schlechter Verfassung?“
Am 14. Juni folgt Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor Haus am Dom, mit der Frage „Religion in schlechter Verfassung?“ „Bereits seit fast zehn Jahren ist die Anwesenheit von Menschen nichtchristlicher Religion auf dem Boden der deutschen demokratischen Grundordnung fraglich geworden. Schächten, Beschneidung, Kopftuch heißen die drei wichtigsten Reizworte, die phasenweise den sozialen Frieden bedrohen.
Wie soll es weitergehen? Erleben wir eine schleichende Ent-Säkularisierung oder sind wir nur Zeugen ganz normaler grundrechtlicher Anpassungsprozesse? Zu dieser Frage diskutieren Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften und ein Verfassungsjurist.“ (Haus am Dom)

Ort:
Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt
http://www.hausamdom-frankfurt.de/

21. Juni 2017, 19.30 h, Literaturhaus Frankfurt „Fünf Thesen für Einklang“
Am 21. Juni setzt das Literaturhaus unter der Ägide von Hauke Hückstädt die Reihe fort mit „Fünf Thesen für Einklang“ mit Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Magdalena Kuhn, Promotionsstipendiatin und Psychologin, Frankfurt, Ursula Ott, Chefredakteurin Chrismon, Abdul-Ahmad Rashid, TV-Journalist und Islamwissenschaftler, und Henning Ziebritzki, Verlagsleiter und Lyriker. „Wer nach Wahrheit sucht, muss mit echten Menschen streiten.“ Das fordert Ursula Ott, die Chefredakteurin des evangelischen Magazins chrismon. Und das ist auch das Credo dieses Abends im Literaturhaus. Ursula Ott wie auch der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Roland Kaehlbrandt, die Promotionsstipendiatin und Psychologin Magdalena Kuhn, der Fernsehjournalist und Islamwissenschaftler Abdul-Ahmad Rashid sowie der Verlagsleiter und Lyriker Henning Ziebritzki haben jeweils sehr eigene, sehr unterscheidbare Thesen für das von der EKHN Stiftung und dem Literaturhaus Frankfurt gemeinsam herausgegebene Buch „95 Anschläge – Thesen für die Zukunft “ formuliert (S. Fischer Verlag). Doch ihre Thesen haben auch etwas gemeinsam. Möglicherweise wollen in ihrem Kern alle fünf: Einklang. Inneren oder äußeren Einklang in einem Wimmelbild einer Gesellschaft , die gezeichnet ist von einer kaum fassbaren Pluralität der Behauptungen, Glaubensdiktate, Missverständnisse und Dissonanzen. Das Gespräch leitet der SZ-Feuilleton-Redakteur Jens Bisky.“ (Literaturhaus Frankfurt)

Ort:
Literaturhaus Frankfurt am Main e.V.
Schöne Aussicht 2
60311 Frankfurt am Main
http://literaturhaus-frankfurt.de/haus/

28. Juni 2017, 19.30 h, Frankfurter Goethe-Haus „Können wir aus dem Erbe der Aufklärung zu einer gemeinsamen Kultur kommen?“

Das Frankfurter Goethe-Haus gestaltet am 28. Juni mit dem Thema „Können wir aus dem Erbe der Aufklärung zu einer gemeinsamen Kultur kommen?“ den letzten Abend der Frankfurter Hausgespräche. Es spürt dem lebendigen Erbe der Aufklärung nach und fragt nach seiner gemeinschaftsstiftenden rahmenstiftenden Prägekraft in einer ungewissen modernen Zeit beliebiger, wimmelbildartiger Vielfalt. „Vernunft, Argument und Beweis, Bildungsbegeisterung, Wissenschaftsorientierung, Freiheit des Individuums – das sind Ankerpunkte einer Kultur, die durch die Aufklärung gegangen ist und sich auf sie beruft. In einer immer heterogener werdenden Gesellschaft stellt sich nicht nur die Frage nach der Rechtsordnung, sondern darüber hinausgehend auch nach Rahmungen, seien es gesellschaftliche Zielvorstellungen und Denkmodelle, Aushandlungsformen oder auch Freiheiten, Regeln und Grenzen des Umgangs miteinander.“ (Goethe-Haus)
Es diskutieren: Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, Maya Hazukanu, Doktorandin im Fach Politikwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Dr. Armina Omerika, Juniorprofessorin für die Ideengeschichte des Islam der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Dr. Susanne Schröter, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Ethnologie, Goethe-Universität Frankfurt. Moderation: Prof Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstand der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.

Ort:
Frankfurter Goethe-Haus
Freies Deutsches Hochstift
Großer Hirschgraben 23-25
60311 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 / 1 38 80 -0
info@goethehaus-frankfurt.de
http://www.goethehaus-frankfurt.de

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